Villa Rustica Matinia

  • - Villa Rustica Matinia -


    Ein ganz schönes Stück von der Stadt Tarraco entfernt lag das Gut der Gens Matinia. An einem flachen Hang gelegen reiften die Oliven und die Trauben, während fast an der Kuppe des Hanges auf einem größerem Plateau die Gebäude des Gutes standen. Das Haupthaus mit den Unterkünften für die Herren und den Sklaven und einige kleinere Wirtschaftsgebäude und Ställe.


    Über einen breiten Weg gelangte man zu dem Haupthaus, welches zum Teil im Schatten einiger großen Bäume lag.


  • ... wir hatten es geschafft und waren endlich an einer Stelle angekommen, die ich gedanklich vor mir sah. Der Weg führte an einem leichten Abhang vorbei, der links von uns war, rechts die Anhöhe hinauf reihten sich die Olivenbäume aneinander. Ich hielt mein Pferd und steig ab, machte es an einem Baum fest und wandte mich Helena zu, um ihr zu helfen....

  • Ich sah ihn dankbar an - ohne seine Hilfe würde ich vermutlich wie ein nasser Sack auf den Boden plumpsen. Ich ließ mich in die Arme meines Cousins, wie Bruders gleiten und war glücklich über das sanfte Aufkommen am Boden.


    Einen Moment schwankte ich beachtlich, doch langsam gewöhnte ich mich wieder an den festen Untergrund und ich führte meine weiße Stute ebenfalls zu dem Baum, an dem schon Metellus' Pferd war und band sie ebenfalls dort an.

  • Ich schüttelte ein wenig verwirrt den Kopf, doch folgte ich ihm. Es dauerte eine kleine Weile, bis ich verstand, was er eventuell andeuten wollte. Ich musste grinsen, doch wandte ich mein Gesicht ab - er sollte meine späte Reaktion nicht unbedingt bemerken. Unangenehm.


    Ich umschloss seine Hand ein wenig fester, da ich manchmal stolperte und nicht erpicht darauf war, auf dem Boden zu landen.


    "Wohin führst du mich nun?"

  • "Nun, etwas höher gelegen ist ein schönes Plätzchen mit schöner Aussicht! Ich war als Kind oft dort... Vertrau mir!"


    Ich musste lachen.


    "Wenn man uns hier erwischt, könnte man glatt glauben, wir seien ein Liebespärchen, was eine ruhige Stelle sucht!"


    Ich schaute sie an...


    "Schön aufpassen! Wir wollen ja nicht, dass du dich verletzt!"

  • "Natürlich vertraue ich dir! Du hast mir noch keinen Grund gegeben, dies nicht zu tun."


    antwortete ich warm und mit einem sanften Lächeln. Ich hatte sogar großes Vertrauen zu ihm. Er hatte mir schon jetzt mehr gegeben, als es die Tiberia oder Octavia in dieser Zeit je gekonnt hätten.


    "Und wenn uns jemand sieht - dann sollen sie es nur denken! Erwischen würde ich es nicht bezeichnen, schließlich sind wir nicht verbotenerweise hier!"


    Doch ich folgte seiner nachfolgenden Anweisung und achtete etwas mehr auf meine Schritte. Und doch antwortete ich:


    "Na und wenn schon. Eine kleine Verletzung würde keine schlimmen Nachteile mit sich ziehen! Bestenfalls würde ich nach Haus getragen und schlimmstenfalls - was allerdings nicht wirklich schlimm ist - müsste ich die Nacht hier verbringen! Doch sicher nicht allein, oder?"

  • Flirtete sie mit mir? Ich war mich nicht sicher...


    "Nun, ich werde dich mit meinem Leben beschützen, holde Helena!"


    Ich sah sie wieder an und musste schnell wieder wegschauen... Gedanken... Es sind nur Gedanken... Doch da erreichten wir schon den Platz und ich breitete meinen Mantel aus.


    "Setz dich doch!"

  • Er musste sich nicht wiederholen und mehr oder weniger galant ließ ich mich auf seinen Mantel niedersinken. Als erstes an diesem so 'berühmten' Ort ließ ich meine Blicke schweifen, doch in der Finsternis erkannte ich freilich nicht viel. Das einzige was ich zu Anfang erkennen konnte waren die Schatten der Bäume in der näheren Umgebung.


    "Ich finde es ist schön hier. Auch wenn man von der Landschaft nicht viel erkennen konnte."


    Doch die Atmosphäre war unglaublich schön, fügte ich in Gedanken hinzu. Ich sah zu ihm hinaus und wartete darauf, dass er sich zu mir setzte.

  • Ich ließ mich hinabfallen wie ein nasser Sack und lag nun halb auf dem Mantel und halb im Gras. Mein Blick den Sternen entgegen.


    "Nun, ich bin nicht mit dir hier her gekommen, wegen der Landschaft, sondern wegen dass da!"


    Ich zeigte hinauf zu den Sternen, während ein frischer Wind die Anhöhe erfasste.

  • Ich folgte seiner Geste, doch fröstelte ich ein wenig. Es war ziemlich frisch hier oben und ich bedauerte, dass ich doch kein Schultertuch mitgenommen hatte. Ich ließ mich nun auch auf den Rücken gleiten um den Sternenhimmel.


    "Das ist eine gute Idee. Ich weiß nicht besonders viel... Aber auch so kann es wunderschön sein!"

  • "Nun, ich vergass, du bist ja keine Astrologin, sondern Priesterin. Obwohl es doch auch Priester gibt, die sich mit den Sternen auskennen. Vor allem die Ägypter. An der Akademie lernte ich ein wenig über die Gestirne...!"


    Ich sah zu ihr hinüber. Sie fröstelte anscheinend.


    "Ist dir etwa kalt? Was machen wir da nur? Auf meinem Mantel liegen wir bereits..."

  • "Vielleicht magst du mir ja ein wenig von deinem Gelernten an mich weitergeben? Ich würde sehr gerne etwas mehr erfahren! Der Himmel hat mich schon immer begeistert."


    Ich drehte mein Gesicht ebenfalls ihm zu, konnte allerdings nur schwache Konturen erkennen. Und doch trat ein warmes Lächeln auf mein Gesicht.


    "Naja ein wenig frisch ists schon, aber es wird gehen. Sei denn dir ist auch kalt..."

  • Langsam wandte ich meinen Blick wieder von ihm ab und sah ebenfalls in den Himmel.


    "Ich weiß und manche kenne ich, vorallem noch aus Kindertagen. Ich wurde manches Mal von ihnen verschreckt. Manche von ihnen waren sehr schön. Aber ich glaube ich kenne viel mehr als an die wenigen an die ich mich noch erinnern kann!"


    sagte ich, relativ leise.

  • Ich streckte mich und musste gähnen... Man war ich fertig.


    "Es sind ganz nette Geschichten, doch manchmal frage ich mich, was wirklich hinter den Gestirnen steckt. Hausen dort oben die Götter?


    Bei den Ägyptern ist es, dass sie glauben, dass ihr großer Gott Ra über den Himmel fährt. Er sei die Sonne..."

  • "Ich glaube schon, dass sie dort hausen! Aber ich mag darüber nicht urteilen, wo sie hausen wissen sie sicher und ich möchte keine falsche Meinung vertreten!"


    Ich setzte mich wieder aufrecht hin, indem ich mich auf meinen Ellenbogen abstützte.


    "Welche Geschichte magst du am Meisten? Erzähl mir von dir, was liest du gern?"

  • "Nun ich mag gerne kritische Texte und somit auch so manches Theaterstück welches auf aktuelle Umstände anspricht. Satire, Komödie... Aber auch gerne philosophische und historischeTexte! Auch wenn es gerade viele Römer nicht war haben wollen: Aus der Philosophie kann man viel lernen.


    Es liegt wohl mit daran, dass vieles römische eigentlich griechisch ist und man sich versucht abzusetzen. Dabei haben die beiden Völker soviel gemeinsam!"

  • "Nun ich mag gerne kritische Texte und somit auch so manches Theaterstück welches auf aktuelle Umstände anspricht. Satire, Komödie... Aber auch gerne philosophische und historischeTexte! Auch wenn es gerade viele Römer nicht war haben wollen: Aus der Philosophie kann man viel lernen.


    Es liegt wohl mit daran, dass vieles römische eigentlich griechisch ist und man sich versucht abzusetzen. Dabei haben die beiden Völker soviel gemeinsam..."


    Ich schloß die Augen und wär beinahe eingenickt!

  • "Ja, ich verstehe wirklich nicht warum man überhaupt versucht sich zu distanzieren. Wie du schon sagtest gibt es viele Gemeinsamkeiten und es ist ja nicht so, dass es Feindschaft gäbe. Naja, aber ich kann Mensch wie Götter meist nicht nachvollziehen, wobei es bei den Göttern durchaus richtig ist!"


    fügte ich schnell noch an. Ich war ein wenig irritiert über meine eigenen unbedachten Worte.


    "Ich gebe zu, ich habe mich zwar schon ein bisschen mit Philosophie auseinander gesetzt, aber noch nie besonders viel. Doch, schon viel. Aber ich habe es ernsthaft ncoh nicht geschafft, dafür muss man mehr Zeit haben..."

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