"Mich ergeben."
lächelte ich zu ihm auf. Ich war überrascht, wie er das geschafft hatte, doch irgendwie auch erleichtert. Ich lag gern in seinen Armen. Doch langsam schwächte mein Lächeln ab, als ich mich in seinen Augen verlor.
"Mich ergeben."
lächelte ich zu ihm auf. Ich war überrascht, wie er das geschafft hatte, doch irgendwie auch erleichtert. Ich lag gern in seinen Armen. Doch langsam schwächte mein Lächeln ab, als ich mich in seinen Augen verlor.
"Bedingungslos?"
Ich sah ihr tief in die Augen und meine Lippen näherten sich ihr...
Das Lächeln erneuerte sich und noch ehe er meine Lippen berührte kam ein verspätetes "Ja" von mir. Es tat gut, in seinen Armen zu liegen und ich empfand Neid gegenüber anderen Frauen die es bereits genießen konnten oder genießen würden. Doch ich schob ihn beiseite: Jetzt nicht.
"Völlig bedingungslos..."
Ich schloss meine Augen jedoch nicht, ich wollte weiter in diese Augen blicken, die sich erdreistet hatten mein Herz zu stehlen.
Ich küsste sie innig und wollte gar nicht aufhören, bis mir auffiehl, dass man uns hier beobachten könnte. Deshalb richtete ich mich auf und sah sie an.
"Lass uns fort von hier! Hier sieht man uns... Und das darf man nicht!"
Beinahe wäre ich gestolpert, als er aufhörte, denn ich hatte mich völlig diesen mich überflutenden Gefühlen hingegeben. Einen Moment lang sah ich ihm noch verträumt in die Augen, ehe auch ich mich aufraffen konnte, wieder zu Verstand zu kommen.
"Ich fürchte du hast Recht..."
Ich griff nach seiner Hand - dagegen würde wohl niemand etwas sagen können. Ich lächelte ihn verschmitzt an.
"Du führst, ich folge... Bedingungslos."
fügte ich beinahe gehaucht hinten an.
"Leichter gesagt, als getan! Wo willst du denn mit mir hin? Was hast du noch vor?"
Ich wusste nicht was ich wollte und noch weniger wusste ich, was sie wollte. Fragend sah ich sie an.
"Das einzige was ich möchte ist noch ein wenig Zeit mit dir allein verbringen. Wer weiß schon, wann wir noch dazu Gelegenheit haben werden?"
antwortete ich wahrheitsgemäß. Ich wollte seine Nähe nicht mehr missen, doch da es sich kaum vermeiden ließ, wenigstens noch ein wenig Zeit in dieser verbringen.
"Hm..."
ich dachte nach.
"... in der Nähe gibt es einen kleinen Stall, da dürfte um diese Uhrzeit niemand sein und er Boden ist schön mit einer prima Aussicht! Was meinst du?"
Ich war als Kind häufig dort gewesen...
"Was du möchtest!"
flüsterte ich sanft, doch es hörte sich gut an. Ich mochte den Duft von Heu eigentlich ganz gerne und wenn es eine gute Aussicht war - warum nicht?
"Marcus?"
Ich nahm ihre Hand und zog mit ihr los.
"Es wird dir bestimmt gefallen!"
Ich kam mir vor wie ein kleiner verliebter Junge. Ja, so war es. Doch bald würde ich wieder erwachsen werden müssen und der Wahrheit ins Auge sehen müssen. Doch noch nicht. Noch war ich nicht bereit dazu.
"Ja?"
Ich hielt mit ihm Schritt, seine Hand in der Meinen fühlte sich so warm an, alles war so richtig obwohl es verboten war. Warum fühlte ich mich nicht als wäre ich dabei, einen Fehler zu begehen? Es war eher das Gegenteil, denn ich fühlte es sei richtig. Und doch würde es nicht weitergehen können? Na, man würde sehen.
Hatte ich ihn etwas gefragt? Er blickte mich fragend an, als ich mich wieder entsann. Doch ich brachte meine Frage nicht über mich.
"Es ist sehr schön bei dir..."
Lautete darum meine Antwort. Ich wusste nicht warum ich errötete, doch meine Antwort hörte sich so seltsam, beinahe kindlich an und war doch ernst und ohne Spiel gemeint.
Fast befürchtete ich, sie wolle sagen 'Ich liebe dich'. Ich fürchtete diesen Augenblick, denn er würde uns in eine mißliche Lage bringen, weil es nicht sein durfte. Ich wüsste auch gar nicht, was ich darauf antworten sollte... Aber sie hatte die richtige Entscheidung getroffen.
"Auch mit dir ist es sehr schön, liebste Helena!"
Ich schaffte es kaum den Blick von ihm abzuwenden und versuchte es auch gar nicht mehr, bis wir am Ziel angelangten. Genauso versuchte ich auch die aufkommenden Gefühle für Metellus zu unterdrücken. Vermutlich würde er nachdem all dies hier vorbei war nur noch aus dem Grund zurückdenken, dass ich seine Schwester war. Der Gedanke schmeckte bitter und ich sah zu Boden.
Dann ließ ich seine Hand los um die Leiter hinaufzuklettern.
Wir hatten es geschafft und ich setzte mich ins Stroh und blickte heraus. Das Land lag geöffnet vor uns... Dann blickte ich wieder zu Helena und seufzte...
"So, da wären wir! Als Kind habe ich hier viel Zeit verbracht! Hier hat man mich nie gefunden!"
"Sag nicht dass du auch so ein kleines ungezogenes Bald wie Minervina warst. Verrate ihr bloß nichts davon, sonst versteckt sie sich bald auch immer hier und ... aber nein. In dem Falle kenne ich ja das Versteck."
Ich grinste ihn an, sah dann aber auch wieder nach draußen. Über all die Felder zu sehen war ein wunderschöner Anblick und ganz weit fort konnte ich sogar Tarraco erkennen.
"Ist sie denn so ungezogen? Ich finde sie ist ein aufgewecktes und schlaues Kind und sehr hübsch. Sie vereint anscheinend alle Eigenschaften ihrer Eltern in sich...!"
Ich musste über Helenas Mann nachdenken... Ich hatte von ihm nur gehört, doch kannte ich ihn nicht. Aber er musste ein guter Mensch gewesen sein, wenn Helena ihn liebte... War es fair, dass ich ihr so nah war? Ich dachte nach...
"Ja, gute wie schlechte Eigenschaften der Eltern würde ich sagen. Wobei sicherlich ein wenig mehr von ihrem Vater ganz gut für ihr gutes Benehmen wäre."
Ich seufzte: Scheinbar war die 'gemeinsame' Zeit schon jetzt vorbei. Das Thema nahm eine zu allgemeine Richtung an, ein Thema, was mich tagtäglich beschäftigte und handelte von einem Menschen, über den ich noch lange nachdenken und auch trauern würde.
Durfte ich sie ihm entreißen? War er überhaupt tot? Und wenn ja, wartete er nicht auf sie? So wie meine Mutter auf meinem Vater warten würde? Sollte ich es dieser Valeria gleich tun? Ich wusste es nicht und ging hinüber zur Dachöffnung und stütze mich ab. Ich schaute über das weite, weite Land und sah den Ozean...
Ich sah ihm hinterher und wusste nicht so recht, was ich tun sollte. Aber ich wusste, mein Verdacht hatte sich bestätigt. Leise seufzend ging ich ihm hinterher und legte ihm meine Hand auf die Schulter.
"Was ist los?"
Ich zuckte zusammen.
"Nichts... Nur Gedanken, die in meinem Kopf herumschwirren, mit denen ich dich aber nicht belasten möchte. Ich habe in den nächsten Monaten viel Zeit, darüber nachzudenken..."
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