Traute Zweisamkeit zu Pferd?!?

  • Valeria starrte ihn an. Die Tränen hinterließen heiße Spuren auf ihren Wangen und vernebelten ihre Sicht. Leicht zittrig und mit schwerem Atem stand sie vor Maximian und versuchte, einigermaßen ruhig zu werden. Aber es kamen nur noch mehr Tränen und ihre Gedanken überschlugen sich nur noch. Bilder von Maximian in einer Rüstung wirbelten mit welchen ihrer ersten gemeinsamen Nacht zusammen, sie konnte Mummias Käse riechen und Meridius' fordernde Worte hören, sie sah Severa, wie sie tadelnd mit ihr stritt und Nyla, die ihr ein Tuch reichte - alles, während ihr Herz heftig und donnernd von innen gegen ihren Brustkorb schlug. Sie wusste es noch nicht, doch es schlug schon nicht mehr für sie allein, sondern auch für das neue Leben, das in ihr heranwuchs.


    Sie streckte die Hand nach der Brust ihres Geliebten aus und klammerte sich in seiner Tunika fest, denn sonst wäre sie womöglich gestürzt, weil ihre Beine plötzlich unter ihr nachzugeben schienen. Sie hatte die Zügel des Tieres neben ihr losgelassen und ihre Augen starrten beinahe fassungslos ins Leere, als ein leichtes Stechen sich in ihrem Unterleib breit machte. Sie schluckte und stammelte etwas vor sich hin, lehnte sich an Maximian dabei.


    "Verzeih, ich....au...."

  • "Au!", dachte Maximian im ersten Moment, als Valerias Hand den Stoff mit den Fingern packte und dabei ein Stückl Haut zwirbelte. Doch ehe er sich versah, bemerkte er, wie Valeria beinahe die Knie weggeknickt wären und nahm sie geistesgegenwärtig so halb in den Arm, damit sie Halt hatte. Über ihre Lippen kamen einige unverständliche Worte, dazu dieser leere Blick und das Bekunden des Schmerzes.
    Mit entsetztem Blick sah Maximian sich schnell um und half seiner Cousine dabei, sich auf den Boden zu setzen oder, wenn sie wollte, hinzulegen, er würde ihr den Kopf halten, damit er nicht auf dem dreckigen Boden ruhen musste.
    "Was?!?, fragte er und guckte besorgt.

  • ...aber Valeria schüttelte nur stumm den Kopf. Sie wollte sich nicht hinlegen, das war sicher gleich vorbei...hoffentlich... Sie seufzte und presste die Lippen aufeinander, bis sie nur noch ein blutleerer Strich waren. Dann endlich ließ das Pieksen und Stechen nach und sie konnte freier atmen.


    "Ich weiß nicht", sagte sie leise, schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern, um die Worte zu bekräftigen. Jetzt erst wagte sie es, Maximian wieder anzusehen. Und als wäre damit ein Bann gebrochen, schmiegte sie sich auf dem Boden sitzend eng an ihn heran und barg das Gesicht unter seinem Kopf.in der kleinen Beuge zwischen Kinn und Hals. Sie wollte fast in ihn hineinkriechen - oder wollte sie sich verstecken, weil sie sich ihres Verhaltens schämte?


    "Es tut mir so leid", flüsterte sie kaum vernehmbar.

  • So schnell ging es dann aber doch nicht vorbeizugehen. Vor allem für Maximian, der nur dabei sitzen konnte und nicht wusste, was überhaupt war. Er tippte auf Überanstrengung, vielleicht auch eine Verstimmung des Magens, so genau konnte er das nicht erkennen. Wohl hätte es auch was anderes sein können, aber dass es DAS ist, kam dem jungen Mann gar nicht in den Sinn. Und Valeria wusste es auch nicht. Maximian nickte nur mit nach wie vor sorgenvollem, endlos verwirrtem Blick und fühlte sich sehr erleichtert, als er Valeria endlich in die Arme schließen konnte. Das zählte, einzig und allein, denn mit allem anderen wusste er ohnehin nichts anzufangen.
    Er seufzte leise und musste sich eingestehen, dass sich in Sachen Sanftheit und Vergebung echt niemand mit ihm würde messen können. ^^
    "Nein, mir tut es leid", sagte auch er ganz leise, damit die Pferde es nicht hören konnten, und drückte Valeria kräftig aber nicht erdrückend an sich. Wie sollte er ihr auch jemals ernsthaft böse sein können? Das würde gar nie gehen.
    Von Sorgen getrieben suchte er, Valeria direkt anzusehen.
    "Geht es dir gut? Wirst du reiten können? Ich werde dich zu Mummia bringen. Sie wird wissen, wo hier in der Gegend ein Medicus zu finden ist und ich werde ihn holen. Wenn nötig bleiben wir eine Nacht bei ihnen, hm?"
    Er sprach ruhig und sanft, wollte nicht mehr streiten. Denn wenn das am Ende zu viel Aufregung für Valeria gewesen war, dann sollten sie nie wieder streiten.

  • Valeria schüttelte - nun wieder lächelnd - den Kopf.


    "Nein, es geht schon. Ich brauche keinen Medicus. Und eine nacht bei Aurelius und Mummia verbringen? Das scheint zur Gewohnheit zu werden, hm? Aber deswegen nicht. Es ist schon vorbei, siehst du?"


    Sie stand auf und drehte sich im Kreis. Plötzlich schien sie ganz ausgewechselt zu sein. Kein tobender Drache mehr, sondern eine ganz normale, nette und lebenslustige junge Frau, die mit ihrem Geliebten allein in der Pampa unterwegs war. Allein...das brachte sie auf eine Idee.... :D


    Sie zog Maximian an beiden Händen hoch und warf sich ihm dann regelrecht in die Arme, nur um zugleich den Kopf in den Nacken zu legen und seinen Mund mit ihren weichen Lippen zu verschließen. Ihre Hände strichen über seinen Rücken bis hin zu der leichten Wölbung auf seiner Hinterseite, glitten dann wieder nach oben.


    "Ach, was sehne ich mich danach, das immer dann tun zu können, wenn ich gerade möchte", seufzte sie, nachdem Maximian sie losgelassen hatte.

  • Sie lächelte. Bei den Göttern, das musste ein gutes Zeichen sein. Und das war es auch, denn mit einem mal war die streitsüchtige Valeria mit einem mal gegen die Valeria ausgetauscht, die er kannte und in die er sich verliebt hatte - nicht, dass er einer streitenden Valeria nichts abgewinnen konnte, ganz im Gegenteil.
    Aber so war es ihm lieber, auch wenn er befürchtete, dass sie hier irgendetwas auf die leichte Schulter nahm. Keiner konnte im ersten Moment totunglücklich, im nächsten am Zusammenbrechen und schließlich gleich drauf wieder bester Laune sein. Es sei denn, sie verbarg etwas vor ihm. Tat sie das? Er musterte sie prüfend, doch blieb ihm nicht ausreichend Zeit für, um ein Ergebnis zu fällen, als Valeria schon bei ihm war, ihn hochzog und sich an ihn schmiegte. Der Kuss schwemmte alle Bedenken weg und die tiefer rutschenden Hände brachten plötzlich ein ganz anderes Thema auf...
    Und so ließ er sie gar nicht wirklich los. Er wäre ja schön dumm gewesen und unterband ihre von ihm wegfließende Bewegung. Demonstrativ sah er sich um, während aus seinen Augen schon nur noch der Schelm sprach.
    "Es ist keiner da, weit und breit keine Seele in Sicht."

  • "Ich weiß", flüsterte sie und schmiegte sich noch enger an ihn heran.
    Mit einem Mal schwappte eine ganz andere Welle als die der Enttäuschung über Valeria hinweg. Nun grinste auch sie und ließ ihre Hände wieder dorthin wandern, wo sie eben schon einmal gewesen waren.


    "Hach jaaah...was meinst du, ob in der nächsten Stunde jemand vorbeikommen wird...?" :D


    Sie tat ganz unschuldig und sah Maximian leicht verträumt an. Mit einem Mal waberten wieder Glücksgefühle durch ihren Körper.
    Sie hatte es wieder geschafftm die Familia und grundlegende Tatsachen (wie zum Beispiel die, dass Maximian ihr Cousin war) zu verdrängen.

  • "Hmmmm...", brummte Maximian genießerisch und ließ seinerseits die Hände ein wenig über Vals Rücken und andere Gegenden streichen, während er zwar nicht grinste, den Mund aber dennoch leicht gekräuselt hatte.
    MIt einer hochgezogenen Braue sah er sich dann um und wieder zurück zu Valeria, deren Launenhaftigkeit offenbar nicht immer unbedingt negative Auswikungen auf ihn haben musste.
    "Hier draußen? Nie und nimmer..."
    Aber es war ja auch Herbst und gar nicht mehr so warm da draußen. Und nach dem, was er eben von Valeria geboten bekommen hatte, kamen ihm Zweifel, ob die Idee, die er gerade gehabt hatte, noch so gut war.
    Langsam zog er seine Hände zurück und legte sie um ihren Hals, um sie nach einem vielsagenden Schmunzler so richtig mit Schmackes zu küssen. Und er kostete es so richtig aus, denn hier würde kein Familienmitglied aus Versehen reinschauen können. Nein, hier konnte er ruhigen Gewissens küssen.

  • Valeria grinste breit und legte den Kopf in den Nacken, um ihr goldenes Haar zu schütteln. Sie musste schmunzeln, weil ich Maximian plötzlich eher wie ein Brummbär wirkte denn ein Mann. Schließlich sah sie ihn eine Weile an und seufzte dann.


    "Soso. Naja, so im Wald...das ist kalt und ein wenig unbequem, findest du nicht?"
    Sie grinste ihr schönstes Grinsen und schlug dann vor:
    "Aber du könntest mich ja heute abend in meinem Cubiculum besuchen kommen...."


    Sie alberte noch ein wenig herum, bis ein herzzerreißendes Knurren sie innehalten ließ.
    "Oh. Ich glaube, jetzt könnte ich etwas Käse gebrauchen", meinte sie verlegen.

  • Maximian schmunzelte und wusste schon, warum er Valeria so liebte. Sie war einfach wunderschön und hatte das weit und breit aufmunterndste Lächeln.
    Und sie hatte nicht selten die selben Gedanken wie er, auch wenn es in diesem Falle glatt ein wenig schade darum war. Dennoch beschwichtigt nickte er.
    "Abgemacht", sagte er nur knapp und freute sich schon auf ihr Cubiculum.
    Dann das Knurren. Maximian sah hinunter und wieder hinauf, als Valeria verlegen ihren Wunsch äußerte, endlich zu Mummia und Aurelius zu gelangen. Also nickte der junge Mann, auch wenn ihm der Tausch Zweisamkeit gegen Käse nicht sonderlich gefiel. Wenn es vorhin nach ihm gegangen wäre, wären sie ohnehin scon längst angekommen. ^^ Geschlagen nickte er - was sollte Mann denn machen.
    "Versprichst du mir, dass wir das letzte Stück ohne Umwege reiten können und du s mir rechtzeitig sagst, wenn du dich überanstrengt fühlst?"

  • "Ja. Und es tut mir wirklich leid, dass ich vorhin so hässlich zu dir war."


    Sie ging hinüber zu Magia und stieg auf. Irgendwie kostete sie das mehr Kraft als sonst, aber sie zuckte nur mit den Schultern und nahm die Zügel auf. Dann wartete sie, bis Maximian auf Nigidius saß, ehe sie sich in Bewegung setzte. Den Rest des Weges legten sie nicht im Streit zurück, sondern ausgeglichen und fröhlich. Und als sie um die nächste Ecke bogen, kam der Hof der beiden auch schon in Sichtweite. An einer Weide ritten sie entlang und hatten fast den Hof erreicht, als freudiges Gekläffe ertönte, was Nigidius gar nichts auszumachen schien, Magie dafür aber umso mehr. Die Stute legte die Ohren an und ging erstmal rückwärts. Seltsamerweise konnte sich Valeria nicht einkriegen vor lachen dabei. Und das Gelächter und Gekläffe trieb Aurelius aus dem Haus.


    "Was is denn das schon wieder für ein Lärm?! Hör endlich auf zu bellen, du dummer.... Bei den Göttern! Maximian und Valeria! MUMMIAAAAA" krähte Aurelius.
    "Komm raus, wir haben Besuch! Ach das ist aber schön, dass ihr uns mal wieder besuchen kommt, Kinder...schön, schön... Wie gehts euch denn so?"


    Valeria grinste breit. Hier fühlte sie sich wohl. Sie warf Maximian einen raschen Blick zu und stieg dann rasch ab, um den Hund zu streicheln, dessen Namen sie vergessen hatte, und um Aurelius dann fest zu umarmen.
    "Salve!"

  • Das Mäxchen nickte und half Valeria aufs Pferd - sei es, indem er ihr hinauf half, oder den Steigbügel bereithielt oder einfach die Zügel aufnahm, damit das Pferd ruhig stand.
    Und so setzten sie den Weg fort, tatsächlich ohne jeden weiteren Zwischenfall.


    Als sie ankamen, wurden die Pferde gleich vom Fellknäuel Bubo umsprungen und angekläfft, aber die Art, wie Magia reagiert und die Art, wie Valeria reagierte, ließen Maximian schmunzeln, als er von Nigidius Rücken rutschte sich Aurelius widmete, weil Valeria noch mit dem Hund beschäftigt war.
    "Salve, Aurelius! Es tut gut, dich bei so guter Gesundheit zu sehen", sagte Maximian und umarmte den Mann, um ihm mehrmals kräftig auf den Rücken zu klopfen, wie der Alte es auch bei ihm tat.
    "Uns geht es gut, danke", sagte Maximian, während Valeria den alten Mann begrüßte.
    Da bemerkte Maximian, wie sich eine rundliche, korpulente Figur unter den Türrahmen schob. Ihr Mund stand vor Überraschung offen, was Maximian wieder ein leises Glucksen entlockte, als er auf Mummia losging.
    "Salve, Mummia!", rief er und die Frau ging los, um Maximian an sich zu quetschen, was er ruhigen Mutes über sich ergehen ließ. So war das hier halt. Und dann ließ sie ihn los und sah an ihm hoch und runter.


    "Nu sieh dir das doch einmal an, Aurelius! Der schmächtige, kleine Junge von damals, der sich hierher verirrt hatte und hungrig war, wie ein Wolf, ist nicht mehr. Stattdessen schicken sie uns jetzt diesen kräftigen, stattlichen Mann her. Mein Herz..... Wenn ich doch noch einmal jung sein könnte...", redete Mummia auf ihr gewohnte laute Art und hieb dem jungen Mann vor irh noch breit lächelnd eins auf den Oberarm, um sich dann an ihm vorbei an Maximians Begleitung zu wenden.
    "Und du? Du bist noch hübscher, als du es beim letzten Besuch gewesen bist. Lass dich umarmen, Kind!"
    Und sie drückte die zierliche Valeria an ihre Brust, sodass Maximian beinahe Mitleid mit seiner Cousine bekam. Trotzdem aber musste er leise Glucksen, als Mummie ihr mit der flachen Hand über die Wange fuhr und sie anschließend wie ihn eingehend musterte.
    "Toll siehst du aus! Ein wenig zugenommen, hm? Keine Sorge, hübsch ist keine andere wie du. Und ein wenig blass vielleicht? Ach, das wird die kühle Luft sein. Kommt hinein, Kinder. AURELIUS!? Bind die Pferde an, verpflege sie und komm dann hinterher."


    "Nun schrei doch nicht immer so, Weib. Wir sind doch alle noch bei bestem Gehör....", brummte Aurelius und machte sich aber brav daran, die Pferde zu verpflegen.


    Maximian grinste und sah zu seiner Valeria, die das Gedrücke scheinbar noch einmal gut überstanden hatte. Was ihr wohl durch den Kopf ging? Er seufzte leise und zwinkerte ihr zu, ehe er dazu nachsetzte, Mummia zu verfolge, die den Hund tätschelte und auf sie beide wartete.

  • Valeria grinste breit. Mummia übertrieb wieder einmal maßlos, auch wenn sie vielleicht ein klitzekleines Bisschen recht hatte mit ihren Worten über Maximians Aussehen. Das das Schmunzeln fiel ihr sehr schnell aus dem Gesicht und machte einem verlegenen Ausdruck Platz, als Mummia nun Valeria als Zielscheibe nutzte und sie so feste an sich drückte, dass sie sich gerade noch ein halb zerquetschtes Keuchen abringen konnte. Zum Glück ließ Mummia sie dann auch wieder los. Valeria atmete einige Male ein und aus und lächelte dann nur, als sie die paar Pfunde ansprach, die sie zugenommen hatte seit dem letzten Besuch.


    "Du siehst aber auch gut aus, Mummia!" sagte sie, was Mummia einen Ich-weiß-dass-es-nicht-stimmt-Blick abrang.
    Valeria sah zu Maximian hinüber, der ihr zuzwinkerte und dann vor ihr das Haus betrat. Die junge Frau folgte und drückte in der Türschwelle stehend kurz Maximians Hand, ließ sie jedoch schnell wieder los.


    "Also, erzählt doch mal, ihr beiden! Was macht ihr so? Ach ja, und setzt euch, setzt euch. Wollt ihr was trinken? Ach, sicher habt ihr auch Hunger... Wartet mal, ich werde euch..." Mummia stand auf und wuselte in die Küche, wo man sie der Sklavin Befehle auftragen hörte. Dann kam sie zurück.
    "Also... Erzählt, erzählt, Kinder!"

  • Maximian konnte sich ein leises Glucksen bei Mummias Blick auf Valerias gelogene Schmeichelei hin nicht verhalten. Aber er wusste ja, dass die alte Frau ihm nichts böse nehmen konnte. Also ging er allen hinterher, warf seiner Valeria einen verliebten Blick zu, als sie kurz seine Hand drückte, und pflanzte sich in dem kleinen Raum, in dem gespeist wurde, auf eine einfache Kline.
    Wie er es so gewohnt war, fing Mummia auch gleich damit an, die Besucher auszuquetschten. Als wüsste er nicht, was er erzählen sollte, kratzte er sich am Hinterkopf und runzelte dazu passend die Stirn, während er da so halb über die Kliene verteilt lag. Dann jedoch hoben sich seine Mundwinkel verdächtigst, als er mit schräg gelegtem Kopf zu Valeria sah.
    "Erzähl du. Du kannst das besser", sagte er, untermalt von einer auffordernden Geste und einem nur halb versteckten schelmischen Grinsen.

  • Valeria nickte bestätigend. Doch dann erst fiel ihr ein, was das bedeutete und sie sah Maximian mit einem gequälten Ausdruck an, als Mummia gerade nicht hinsah. Also erzählte Valeria. Von Rom, ihrer Mutter, von der Rückreise und Ankunft in der Casa und von anderen Dingen. Dass sie und Maximian sich liebten, verschwieg sie. Mummia hörte natürlich nicht aufmerksam zu, sondern stellte immer wieder Zwischenfragen, für deren Beantwortung Valeria noch weiter ausholen musste. Eine kurze Schonfrist bekam sie, als die Sklavin kam und Getränke brachte. Kurz darauf kam Aurelius herein und beschäftigte Maximian mit allerlei Fragen über Männersachen und die Legion. Nun war es Valeria, die schadenfroh grinste, als auch Mummia sich in das Gespräch mit Maximian einklinkte. Valeria lehnte sich zurück und grinste Maximian so breit an, wie sie konnte, während sie mit verschränkten Armen gemütlich dasaß und keinerlei Anstalten machte, ihn auch nur irgendwie von Mummia zu befreien. Nein, diesen Moment kostete sie mindestens so gut aus wie er den ausgekostet hatte, der vor mehr als einer Stunde verstrichen war, als Mummia Valeria ausgefragt hatte....

  • Grinsend hörte Maximian sich Valerias Ausführungen an. Zwischenzeitlich kam die Sklavin herein und tischte die Speisen auf, was er mit einem Schmunzeln auf den Mundwinkeln, aber schon längst weghörenden Ohren beobachtete. Wahrscheinlich fühlte das junge Mädchen, das Aurelius und Mummia zweifelsohne mehr kostete, als dass es half, sich beobachtet und unwohl dabei, denn als Maximians Blick dem ihrigen begegnete, senkte sie rasch den Kopf und arbeitete geschäftig weiter, doch dafür zwinkerte Maximian ihr das nächste mal zu, als sie wieder in den Raum kam und kurz zu ihm sah. Glücklicherweise hatte der Moment gepasst, sodass Valeria von dem Zwinkern bei ihrem Geschwafel nichts davon mitbekommen hatte. Woher sollte er denn wissen, wie sie darauf reagiert hätte, nach dem Ritt hierher. ^^


    Dann kam Aurelius, setzte sich und erlaubte den Anwesenden, sich zu bedienen. Maximian verfiel gleich in ein hochinteressantes Gespräch über die Legion mit dem alten, inzwischen graubärtigen Mann, in das sich nach einer Weile überraschenderweise sogar Mummia einschaltete. Sie hielt sogar einen kleinen Vortrag über das, was sie so aus Germanien gehört hatte. Alles Dinge, die Maximian schon längst bekannt waren. Und so stopfte er sich einen Happen Käse nach dem anderen in den Mund, wobei er zu Valeria schlunzte, die es sich mit einer Portion Brot und Käse gerade gemütlich gemacht hatte und ihn fies angrinste, während Mummia ihre Worte einsetzte, um Maximian von den Gefahren zu warnen, die ihm zustoßen konnten. Gar grausliege Dinge für sie, die Maximian jedoch keineswegs beängstigend fand.
    Und sie redete, und redete, und redete.....


    Dann jedoch, Maximian fand sich in seinen Gedanken schon ganze Tagesreisen von Tarraco entfernt, brach sie aprubt ab und sah den jungen Mann tadelnd an.
    "Maximian, hörst du mir zu? Ich merke doch, dass du mit deinen Gedanken ganz woanders bist. Lausbub, du!"
    Maximian erwachte aus seinen Gedanken und sah Mummia zuerst erschrocken, dann beschwichtigend an, während er sich die Hand in den Nacken lehnte.
    "Nein, nein. Ich habe dir zugehört. Ich habe mich nur gerade gefragt, was die Legion, bei der du eingesetzt hast, mit den Tuniken, die irgendeine Drusilla zu viel zu erhöhten Preisen verkauft, da sie schnell reißen, bei denen du zuletzt warst, gemein haben???"
    Er fuchtelte mit einer Hand verwirrt vor sich her und konnte im Augenwinkel Aurelius' verstecktes Grinsen sehen, während Mummia Maximian wie verdattert ansah. Maximian machte große Augen.
    "Nicht, dass es mich nicht interessieren würde, was Drusilla für Schandtaten betreibt...", setzte er mit wichtiger Miene hinterher und zog einen Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen hoch, wonach er sich schnell ein großes Stück Brot in den Mund stopfte.
    Mummia schob die Unterlippe vor und fixierte den jungen Decimus mit strengem Blick, der sich dann jedoch schlagartig änderte, als sie ein Stück Brot nahm und es warf. Maximian traf es direkt am Kopf und so verdattert wie er war, versagte ihm sogar das Lachen.
    Mummia hingegen schüttelte den Kopf, während sie zu Aurelius sah, der in dem Moment groß nickend "Das finde ich auch... sehr interssant" brabbelte, ausweichend an die Decke sah und sich mit einem Zeigefinger über die Nasenflügel strich.
    Maximian sah zu Valeria, die alles mit einer Mischung aus Amüsement und spannender Erwartung betrachtete. Insgesamt eine Situation für die Götter.
    Und dann trafen sich alle Blicke und die versammelte Gesellschaft brach in Gelächter aus. Selbst die Sklavin, die sich im Hintergrund gehalten, sich des spannenden Gespräches aber nicht hatte erwehren können, glaubte Maximian leise kichern gehört zu haben.


    Mummia warf ihm einen mütterlich strafenden Blick zu, zwinkerte und wandte sich alsdann an Valeria.
    "Dann unterhalten wir uns eben noch ein wenig... Lass die Männer nur weiter Dummheiten machen."
    Sie beugte sich zu Valeria.
    "Es sind im Grunde genommen große Kinder. Wenn du das auszunutzen lernst, Kindchen, hast du sie in der Hand.
    Damit zwinkerte sie ihr zu, beugte sich wieder zurück und nahm sich vom Käse, während sie Valeria wieder in ein Gespräch verwickeln wollte.

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