Aufbruch und die Suche nach Pentesilea

  • Ich kam gerade aus dem Zimmer der Jungen, die satt und zufrieden mit semiramis spielten, als Helena fast in mich gerannt wäre. Gerade so konnte ich noch ausweichen.
    "Was ist denn mit Dir passiert? Welcher Geist verfolgt Dich?"

  • "Pentesilea! Gut dass ich dich endlich gefunden habe!"


    rief ich aufgeregt aus, die Hand lag noch an meinem Herzen wo der Brief ruhte. Ich wusste ich musste wie verrückt wirken. Aber war ich es nicht auch irgendwo?


    "Du musst mir helfen! Ich muss so schnell es nur irgend geht aufbrechen!"

  • "Bei den Vorbereitungen! Kannst du dich in den nächsten Tagen intensiver um Minervina kümmern, da ich nicht da bin? Ach und... Das kannst du der Kaya dann sagen... Die Valeria..."


    Ich konnte kaum ruhig stehen bleiben. Metellus. Gut, er wartete nicht auf mich aber ich durfte ihn nicht verpassen und musste so schnell es ging los. Und wenn ich noch so unsicher im Sattel saß.


    "Ich muss die Nötigsten Dinge für eine oder zwei Wochen zusammen bekommen und die Kinder müssen versorgt werden und das Pferd bereit und die Briefe geschrieben und die ganzen org..."


    Ich brach ab und musste lachen.

  • Ich seufzte nur. "Jetzt beruhige Dich erst einmal," lächelte ich, nahm ihre Hand und zog sie in ihr Cubiculum. "So, setz Dich hin! Ich sag eben wegen Deinem Pferd Bescheid und danach packen wir gemeinsam. Und Du erzählst mir, was los ist!"
    Ich drückte sie sanft auf ihr Bett, ging zur Tür und rief nach einem der Sklaven, dem ich die Aufgabe mit dem Pferd gab und wandte mich wieder an Helena.
    "So, was für Kleidung brauchst Du und was soll der plötzliche Aufbruch?"

  • Ich blieb schnell atmend auf meinem Bett sitzen. Die Aufregung war schon fast zuviel für mein schwaches Herz. Ich wusste nicht, warum ich unbedingt los wollte, doch irgendetwas in mir trieb mich an.


    "Ich brauche nur ein paar Tuniken und.. darum brauch ich ja deine Hilfe! Ich weiß beileibe nicht was ich alles benötige! Sandalen? Ich bin so aufgeregt."


    Ich versuchte wieder langsamer zu atmen doch das verklärte Lächeln wollte nicht weichen.


    "Es tut mir leid Pente, nur ich fürchte ich werde dir nict sagen können was ich vorhabe. Ich weiß nur eines: Ich muss so schnell es geht los. Geld brauche ich... Für Unterkunft... Ich muss wissen dass für die Kinder gesorgt ist. Ja mein Pferd... Und eine karte! Bei den Göttern sonst verlaufe ich mich am Ende!"


    Ich stand wieder auf und kramte bei meinem Schreibtisch herum. Irgendwo musste doch...

  • Ich drückte sie sanft auf ihr Bett zurück. "Helena, wenn Du nicht gleich ruhiger wirst, zwinge ich Dir Baldrian in den Rachen."
    Ich kniete mich vor sie, nahm ihre Hände in die meinen und sah sie ernst an.
    "Du musst aber doch wissen, in welche Richtung Du willst. Kalte Gallien und Germanien, Hispania die nördliche Region oder südliche, Italia....."
    Ich lächelte matt.
    "Mach Dir um Deine Kinder keine Sorgen, ich kümmere mich schon um sie. Aber wenn Du nicht ruhiger wirst, wirst Du gar nicht erst bis zu Deinem Pferd kommen."

  • Ich lachte, doch es war ein verwirrtes Lachen.


    "Südliches Hispania, muss nur die genaue Route festlegen. Ich muss einen Ort erreichen nur welchen weiß ich noch nicht und ... das alles muss schnell gehen, sonst verpass ich alles."


    Ich legte mir eine Hand an die Stirn.


    "Oh Pente ich bin so erschöpft!"


    murmelte ich leise. Ja, es stimmte, denn meine Nächte wurden immer kürzer, der Schlaf immer stockender. Ich war so froh über diesen Brief und ich musste Metellus sehen, konnte nicht ewig auf ihn warten.

  • "Schau mich an," sagte ich sanft. "Und tu mir bitte einen Gefallen! Leg Dich einen Augenblick hin. Kleidung und Pferd dauern eh eine kleine Weile. Und wenn das fertig ist, schauen wir gemeinsam auf die Karte, ich weiss, wo sie ist. Und dann bringe ich Dich zum Pferd und gebe Dir etwas mit, das trinkst Du dann bitte."

  • "Nein Pente!"


    Ich sah sie beinahe entsetzt an.


    "Ich kann nicht noch länger warten, schau es dämmert schon jetzt! Ich muss mich beeilen, sonst brauche ich heute gar nicht mehr los. Es würde mir nicht viel bringen auf einem Gehöft nahe bei Tarraco zu übernachten..."


    Dämmerung war übertrieben und doch stand die Sonne schon ziemlich tief.


    "Wenn es nicht anders geht reite ich so los! Mein Pferd zu satteln wird nicht allzulang dauern. Aber ich - muss - los! Da draußn ist jemand der mich braucht!"


    sagte ich eindringlich.

  • Ich seufzte tief. Sehr, sehr, sehr tief.
    "Also gut......Bleib sitzen! Ich kümmere mich um alles!" Ich sah sie sehr eindringlich an. "Die 15 Minuten wirst Du jetzt auch noch Zeit haben!"

  • "Ja, gib mir nur schon einmal die Karte, damit ich die Route planen kann! Ich werde einen anderen Weg einschlagen müssen als er und darum.."


    Ich musste tief seufzen - ob er mich überhaupt sehen wollte? Nur, ich konnte doch seine Entschuldigung nicht auf mir sitzen lassen! Sich dafür entschuldigen, mir die Liebe gestanden zu haben - oah! Ich war froh drum und das würde ich ihm sagen. Vielleicht durfte ich ihn nicht lieben, aber ich tat es und würde es auch mir selbst gegenüber nicht verleugnen. Vielleicht käme irgendwann alles anders aber bis dahin liebte ich ihn und das würde auch so bleiben. Und wenn er anders dachte würde ich das respektieren. Liebe war nicht verboten, wenn niemand davon wusste!

  • "Er..." ich fragte lieber nicht weiter, reichte ihr stattdessen die Karte und machte mich ans Packen. Diese Frau.... Irgendwie musste ich schmunzeln, wenn ich auch etwas irritiert darüber war, dass sie verliebt zu sein schien.

  • Ich nahm die Karte entgegen und betrachtete sie gedankenverloren. Wenn ich doch nur seine genaue Route kennen würde, doch ich wusste nur, dass er sich in Sagentum aufgehalten hatte, als er den Brief schrieb. Also musste ich schonmal gute 2 Tage dazurechnen, in welchen er sicher schon Valentia erreich hatte. Er war bestimmt auf dem Weg nach Carthago Nova.


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    Dann folgten erst einmal viele kleine Orte und Corduba würde er sicherlich nicht auslassen. Dafür war der Ort zu groß. Ich würde Corduba sicher auch vor ihm erreichen, wenn er die kleineren Orte erst abklappern würde. Und das würde er, das war ja schließlich das Ziel seiner Mission. Darauf musste ich mich verlassen. Und ich durfte nur in der Nacht rasten, musste mich beeilen. Allein schon, weil ich nach Rom musste. Ich begann meine Route einzuzeichnen und steckte die Karte gedankenverloren zu dem Brief.

  • Ich sah immer wieder zu ihr, während ich packte und eilte dann schnell hinaus um wenig später wieder zu kommen. Scheinbar hatte sie dieses gar nciht mitbekommen.
    "Hier, nimm dies bitte mit! Wenn Du zu aufgeregt und erschöpft bist, nimm das bitte!"

  • Ich schrak hoch, gerade hatte ich mit meiner Feder Corduba erreicht als Pentesilea mich ansprach. Dankbar lächelte ich.


    "Ich schätze dann werde ich es häufiger brauchen. Mir ist schon beinahe ein wenig schlecht. Ich habe Angst dass nicht alles so gut läuft, da die Planung auch nicht besonders gut ist."


    Ich seufzte einmal tief. Ob es meinem Metellus gut ging? Hoffentlich, hoffentlich würde ich ihn nicht verpassen. Ich würde ihm weiter hinterherreiten und das würde ich mir nicht erlauben können.


    "Es gibt noch ein paar Dinge um die du dich kümmern müsstest..."

  • "Es geht um eine Reise nach Rom, die auch vorbereitet werden müsste. Da werde ich Minervina dann auch mitnehmen. Ich muss zum Imperator, denn eine Decima Valeria möchte meine Schülerin werden und ich möchte ihr ein wenig unter die Arme greifen. Sie muss auch informiert werden..."


    Das war alles ein Durcheinander... Ich folgte ihrer Anweisung und trank einen Schluck.

  • Ich machte mir geistige Notizen. Gut, die Reise nach Rom.... "Und die Jungs? Also mit Rom?" Und dann die neue Novizin.... ja, das sollte gehen. "Reicht es, wenn ich zu ihr gehe? Weil, naja, schreiben...."

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