Auf dem Weg zur Arbeit

  • Von der Casa Germanica aus kommend irrt Lucilla völlig durcheinander durch die Straßen Roms. Natürlich kennt sie fast jeden Winkel der Stadt, doch ihre Gedanken sind ganz woanders und sie achtet nicht unbedingt darauf, wo ihr Weg sie hinführt. Zur Regia Legati Augusti pro Praetore auf jeden Fall nicht. ;)


    Obwohl ihr mittlerweile mehr heiß denn kalt ist, zieht sie Avarus Mantel etwas enger um sich. Erst als sie glaubt, weit genug von der Casa Germanica weg zu sein, bleibt Lucilla stehen, lehnt sich an eine Hauswand und atment tief durch.

  • Und da kam auch schon ein Haufen Prätorianer im Gleichschritt angelaufen. Crassus war an der Spitze des kleinen Trupps. ihre Schritte wurden immer lauter, noch um die Ecke und dann waren sie schon wieder fast bei der Castra.


    *-Stampf - Stampf - Stampf- Stolper*


    Crassus war plötzlich direkt nach der Ecke angehalten und die Milites direkt hinter ihm konnten gerade so noch rechtzeitig bremsen, um nicht in seinen Rücken zu laufen. Erstaunt blickte Crassus die Person vor sich an, welche an einer Hausmauer lehnte.
    'Das kann doch nicht..'
    Er bedeutete seinen Männern zurück zubleiben und ging nochmals 2Schritte näher an die Person heran.
    'Aber..'


    Lucilla?


    fragte er vorsichtig und mit fragendem und hoffenden Blick zu gleich.

  • Lucilla steht noch immer völlig unbeindruckt von dem Lärm an der Hauswand und fährt mit ihren Blicken das Muster des Straßenpflasters nach, als ein paar gut geputzte Sandalen mit ein paar staubigen Füßen (:P) darin in ihr Blickfeld geraten.


    Sie sieht auf und blickt direkt in die endlosen Augen von Crassus. Lucillas Gesichtsausdruck schwankt zwischen Freue, Entsetzen, Scham und Glückseligkeit.


    "Crassus."


    Die Parzen treiben heute wohl wirklich ihre Scherze mit ihr.

  • Crassus Gesichtsausdruck erhellte sich und er begann zu strahlen.


    Lucilla.


    Kurz war er versucht, ihr um den Hals zu fallen, allerdings wurde er sich noch rechtzeitig seiner Lage bewusst. Als hinter ihm die Prätorianer zu nuscheln begannen, gab er ihnen den Befehl, in die Castra zurückzukehren. Die Prätorianer rückten ab.


    Lucilla! Was machst du denn hier?

  • 'Ich komme aus der Casa Germanica, ich habe dort übernachtet. Aber frag mich nicht, was ich dort gemacht haben. Es ist überhaupt nichts passiert. Wir haben nur geredet. Und auf einmal war es Nacht.' schießt es Lucilla durch den Kopf, doch sie sagt nichts davon.


    Sie fängt sich, lächelt und räuspert sich. Wenn nur nicht alles so durcheinander wäre ihn ihr.


    "Ich bin auf dem Weg zur Arbeit. Ich arbeite jetzt in Rom. In der Regia. Als Praefectus Vehiculorum von Italia. Ich war bei Senator Avarus..." Seinen Namen auszusprechen klingt nun seltsam, doch Lucilla spricht schnell weiter, "...und weil der Posten ja eh nicht besetzt war, konnte dich direkt anfangen."

  • Irgendwas stimmte mit Lucilla nicht, so kam es Crassus vor. Nicht nur, dass sie sich nicht wirklich zu freuen schien, dass sie Crassus sah, nein, sie wirkte auch etwas nervös. Das trübte auch Crassus Freude über diese eigentlich doch sehr erfreuliche Neuigkeit, zu mindest in seinen Augen.


    Das ist ja fantastisch! ... glaube ich.


    fügte er leise hinzu. Schließlich gab er sich einen ruck und wollte endlich wissen, was los war:


    Lucilla, ist ähm alles in Ordnung? Du wirkst etwas.. naja. Also nicht, dass du... ich meine. Ähhm.


    Crassus zuckte etwas hilflos mit den Schultern.

  • Lucilla schaut ihn mit dem Ausdruck eines Seufzens auf dem Gesicht an.


    "Ich... die neue Arbeit..." Eigentlich die gleiche wie bisher, nur in einem anderen Officium. "... die Stadtluft..." -.^ "... ich habe noch nichts gefrühstückt!"


    Am liebsten würde sich Lucilla gegen Crassus Schulter lehnen. Sie wünscht sich, dass er sie umarmt, sie festhält, so wie er es damals in Carthago Nova getan hatte. Doch sie stehen mitten auf der Straße in Roma und für diesen Tag hat Lucilla schon genug Aufregung. Doch allein der Gedanke an Crassus Nähe beruhigt Lucilla ein wenig und sie atmet tief durch.


    "Ich glaube, ich brauche ein paar Trauben. Und ein Frühstück."

  • In Gedanken verfolgte Crassus ihren Gedankengang sehr genau:
    'Du, die neue Arbeit, die Stadtluft, kein Frühstück. - Achso alles klar... HÄ?'
    Nachdenklich kratzte sich Crassus am Hinterkopf.
    'Na, au egal.'


    Das lässt sich doch ändern. Komm mit, ich kenne hier um die Ecke einen kleinen Laden, da können wir ganz lecker frühstücken.


    Crassus ging einige Schritte vorraus und wartete bis sie aufgeschloßen hatte, an ihrer Seite setzte er den Weg dann fort:


    Du bist jetzt so richtig in Rom? Ich meine, also du gehst nicht mehr so schnell weg?

  • "Das wäre wunderbar!" Lucilla setzt sich an die Seite von Crassus und rückt ein wenig näher an ihn heran, so, dass fast nur noch der Mantel von Avarus zwischen ihnen ist.


    "Ja, ich bin jetzt so richtig in Rom. Für längere Zeit. Ich habe mein Zimmer in der Casa Decima bezogen und im Officium des Praefectus Vehiculorum habe ich mich auch schon eingerichtet."


    Nun endlich findet ein ehrliches Strahlen zurück auf Lucillas Gesicht. "Und ich war schon bei den Spielen im Circus Flaminius. Und..." sie senkt ihre Stimme etwas. "...ich habe dich schon vermisst."

  • Crassus durchfuhr ein leichtes Kribbeln. Zum einen wegen den zufällig erscheinenden Berührungen, zum anderen wegen dem was Lucilla eben gesagt hatte.


    Ich dich auch. Ich spielte schon mit dem Gedanken dich entführen zu lassen...


    Er grinste sie an, und das verlangen wuchs, einen Arm um sie zu legen. 'Argh, Crassus, nein! Aus! Platz!' :D. Noch um die Ecke und schon waren sie da.


    So da wären wir ja schon.


    Die beiden standen vor einer Taberna die etwas abseits gelegen war, aber trotzdem recht edel aussah und auch von eben solchen Leuten besucht wurde. Das tolle an dieser Taberna war ja, dass es da so schön, durch Pflanzen geschützte, Tische gab.
    Crassus öffnete ihr die Türe und sagte mit einem lächeln:


    Nach dir ;)


    Und folgte ihr hinein.

  • Sie kichert bei der Offenbarung seines Gedanken leise und tritt dann in die Taberna ein. Die ungezwungene Atmosphäre vertreibt die Verwirrung und vorerst auch den Gedanken an die Geschehnisse am vorigen Abend und am Morgen. Das kribbelnde Gefühl im Magen weicht dem Gefühl des Hungers und Lucilla steuert direkt den nächstgelegenen Tisch an.


    "Ich könnte eine ganze Praetorianer-Cohorte verdrücken, so hungrig bin ich." :D

  • Crassus setzt sich nach Lucilla an den von ihr ausgewählten Tisch. War kein schlechter Platz, nicht von der Straße aus einsehbar und auch sonst gut geschützt. Zufrieden über die Wahl nickte er und winkte eine Bedienung her:


    Mit oder ohne Rüstung? Mit Rüstung liegen sie schwer im Magen, ich spreche da aus Erfahrung. Aber ohne... mmh... schön zart. Das ist noch Qualitätsfleich. ;)


    Er lacht leise und sieht die Bedieung heranflitzen:


    Nun mal im ernst, da ich kaum glaube, dass sie hier Prätorianer haben, was möchtest du haben?

  • Lucilla wendet sich direkt an die Bedienung. "Einen Obstteller, mit viel Trauben, bitte. Und etwas Brot, und ein wenig Käse."


    Vor allem viel Trauben für die Nerven. Lucilla kann es nicht verhindern, dass ihr beim Gedanken an Käse das Brot im Käsemantel vom Vorabend einfällt. Und Avarus.


    "Vielleicht doch kein Käse. Hauptsache Trauben. Die süßen aus Italia bitte." Oder doch die germanischen?


    "Ach nein, auch keine Trauben. Vielleicht noch Oliven. Ja, Oliven, sind gut."


    Lucilla nickt bestätigend und wendet sich mit einem verkniffenen Grinsen wieder Crassus zu. Vielleicht hätte sie doch direkt das Mulsum bestellen sollen.

  • So langsam machte sich Crassus ernsthaft einige Sorgen um Lucilla. Heute schien sie wirklich völlig durch den Wind zu sein.


    Für mich, bitte, Wasser und einige Trauben und etwas Käse.


    Crassus nickte der Bedienung zu und gab ihr somit das Zeichen die Köstlichkeiten zu holen. Dann blickte er etwas verwirrt, aber auch umsorgt zu Lucilla:


    Ist bei dir wirklich alles in Ordnung? Ich meine, egal was es auch ist, du kannst es mir sagen.


    Er blickte ihr in die Augen, lächelte sanft und legte seine Hand sanft auf ihre, die auf dem Tisch lag.

  • Ja, ganz sicher würde sie ihm alles sagen. Warum auch nicht? Es war doch nichts geschehen, dessen sie sich schämen müsste. Und dann würde er sagen, dass das alles nichts zu bedeuten hat. Dass nichts dabei ist. Ganz sicher. 8)


    Nein, Lucilla kennt diese 'du kannst es mir sagen'-Reden von ihren Brüdern und Cousins zur genüge. Genau das hatte ihr Cousin damals auch gesagt, bevor sie ihm gebeichtet hatte, dass sie versehentlich zu seiner Verabredung gesagt hatte, dass er gerade unabkömmlich mit einer anderen Dame beschäftigt ist. Woher hätte sie auch wissen sollen, dass sie gar nicht diesen Cousin meinte...


    "Ja, alles in Ordnung." Noch bevor der Satz zu Ende gesprochen ist, spürt Lucilla, wie ihr die Röte in die Wangen steigt. Sie seufzt. "Nein, eigentlich nicht."

  • Ha! Normalerweise würde in Crassus jetzt ein Gefühl des Sieges aufsteigen, denn er hatte gleich gerochen, dass etwas nich in Ordnung war. Doch angesichts der Lage fühlte Crassus eher aufrichtig mit. Sanft strich er mit seinem Daumen über ihren Handrücken:


    Lucilla, sag was bedrückt dich? Was ist passiert?


    Im Augenwinkel sah Crassus wie die Bedienung gerade das Essen auftischen wollte, mit einem kurzen, aber bestimmten Nicken mit dem Kopf, wies Crassus sie an, vorerst zu warten.

  • Ein Kribbeln fährt durch Lucillas Hand und sie blickt Crassus in die Augen. Sie will ihn nicht belügen.


    "Ich war gestern bei Senator Avarus zum Abendessen. Und es war... wohl nicht ganz so dienstlich, wie ich vermutet hatte."


    Sie blickt auf seine Hand, dann bemerkt sie die Bedienung und zieht ihre eigene Hand eilig zurück.

  • Autsch. Crassus schluckte. Er blickte erstmal recht ratlos, dann lächelte er kurz verlegen. Nun galt es sich zu beherrschen.


    Ähhhh... ja.


    Er winkte die Bedienung zu sich. Diese stellte gleich das Essen ab, während sie das tat, bestellte Crassus gleich einen Becher Wein. Das gerade bekommenen Wasser trank er auf einen Schluck leer.


    Ui, also, wow. Ich meine, ähm, ja.


    Nun war Crassus völlig aus dem Konzept


    Also, freut mich für dich.


    Er nahm eine Traube und steckte sich hastig in den Mund:


    .. für euch.

  • "Was?" Lucillas Augen weiten sich. "Aber nein! Ich meine... ich war mir dessen bis heute morgen noch nichteimal bewusst... dass es nicht dienstlich ist... ich meine... Crassus!"


    Verwirrt greift Lucilla zu Crassus Trauben und isst eine Handvoll.


    "Avarus... wir... er ist mein Vorgesetzter... wir hatten immer einen sehr freundschaftlichen Umgang weil... es war nie eine Frage... "


    Eine weitere Hand voll Trauben finden den Weg von Crassus Teller in Lucillas Mund und Lucilla fragt sich, ob es ansonsten schon viel früher eine Frage gewesen wäre. Andererseits, ein Germanica und eine Decima, Meridius würde sich Haare raufen. Noch eher, als bei einem Praetorianer.


    "Und es ist auch nichts geschehen." setzt sie trotzig hinzu. Wie kann er nur so etwas von ihr denken.

  • Crassus begann, während Lucilla sprach, seine Stirn zu massieren. Einerseits könnte er ja glücklich darüber sein, dass sie ihm davon erzählt hat, dass allein spricht ja schon für sich, andereseits allerdings fühlte sich Crassus glatt betrogen. Es stieg auch Eifersucht in ihm auf, auch wenn er das natürlich nie zugeben würde.


    Es ist nichts passiert? Abgesehen davon, dass du bei einem Senator zu Abend gegessen hast?


    Crassus nahm seine Hand von der Stirn, griff nach dem eben abgestellten Becher Wein. Er wollte nun versuchen sich etwas zu entspannen und sich zu beruhigen. Vielleicht war es ja doch nicht so schlimm wie er es sich gerade ausmahlte, so sprach er weiter als die Bedienung wieder weg war.


    Wahrscheinlich hast du noch die Nacht bei ihm verbracht....


    sagte er mit einem Ansatz eines Lächelns. Vielleicht würde es etwas die LAge entschärfen.
    Doch dann kam ihm eine Idee, die ihm gar nicht gefiehl und die auf einmal so wahrscheinlich schien:


    Du hast doch nicht etwa....?!

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