2 junge Damen, 1 Taverna und verunsicherte Menschen

  • Gemeinsam verließen Valeria und ich die Thermen, das Grinsen von meinem Gesicht wollte sich einfach nicht bannen lassen. Der ganze Tag hatte etwas schönes, auch wenn er sehr stressig war. We schön der Abend werden sollte, ahnte ich noch nicht. Doch eine 'gute' Taverne zu finden war so leicht nicht und wir schlenderten durch die Straßen.


    "Hm das ist entsetzlich!"


    frozzelte ich und grinste sie an.


    "Es ist immer das gleiche Problem!"

  • "Nein, es ist nicht entsetzlich, sondern kalt", bibberte Valeria.
    Eigentlich wünschte sie sich jetzt Maximian herbei. Oder zumindest eine Decke. Aber eine gut beheizter Taverne würde es wohl vorerst auch tun. Maximian konnte sie später immer noch zum Wärmen haben. :D
    Ziellos lief sie neben Matinia her, kannte sie sich doch in Tarraco noch weniger aus als Matinia.

  • Ich sah eine Taverna - die mir verdammt bekannt vorkam. Ein hinterhältiges Grinsen kam auf mein Gesicht. Ob der Wirt sich noch an mich erinnerte? Damals als ich mit Marcia hier war, hatten wir ihn tüchtig auf die Schippe genommen.


    "Hmm die dort ist ganz gut! Wir müssen nur ein altbekanntes Spielchen spielen und kriegen sofort die besten Dinge aufgetischt!"


    Ich sah sie an.


    "Und kalt wird dir da vor Lachen sicher nicht!"

  • "Ein Spielchen? Was m-meinst du den d-damit?" fragte Valeria bibbernd.
    Herrgott, was das kalt hier! Schnell schob sie Matinia vor sich her in das Gebäude, sodass ihr nicht einmal Zeit zum Antworten blieb. Drinnen war es wärmer. Ein Glück!

  • Ich sah mich kurz prüfend um. Es wirkte alles irgendwie sauberer als bei meinem ersten Besuch. Das Grinsen kam wieder auf, auch wenn ich bei ihrer Reaktion leicht verdutzt war. Ich steuerte den Tisch an und setzte mich auf meinen mir 'angestammten' Platz.


    "Siehst du! Hier ist's doch schon wesentlich angenehmer!"


    Ich blickte mich in Richtung Küche um und konnte noch den entsetzten Blick vom Wirt erkennen, der sich allerdings sehr schnell wieder abwandte. Ich wandte den Blick ebenfalls wieder zu Valeria.

  • Diese nickte bestätigend. Draußen war es windig, es lag sicher daran, dass es so kalt war. Nun fragte sich Valeria, was ihre neue Freundin wohl damit gemeint haben könnte. Den Wirt sah sie nicht.
    "Also gut, was hast du mit 'Speilchen' gemeint?"

  • "Ich war früher mit einer Freundin einmal hier. Ich weiß nicht ob du Didia Marcia kennst? Sie ist mittlerweile.. na, ist ja auch nicht so wichtig."


    Ich machte kurze Pause um wieder woanders zu beginnen.


    "Jedenfalls haben wir uns immer als Aedilen ausgegeben oder behauptet dass unsere Freunde oder Männer Aedilen sind. Da hat man uns doch direkt das Beste vom Besten aufgetragen und das zu erstaunlich günstigen Konditionen!"

  • Valeria bekam große Augen. DAS hatte Matinia gemacht? Der fassungslose Ausdruck wich einem amüsierten. Das konnte sie sich nun wirklich nicht vorstellen.
    "Los, das will ich sehen", grinste Valeria breit und verschränkte die Arme.

  • Ich verzog amüsiert meine Mundwinkel, räusperte mich einmal und sah relativ streng drein, ehe ich begann loszumeckern. Doch der Schalk saß mir nicht nur im Nacken sondern auch in den Augen.


    "Verdammt was dauert dass denn schon wieder solange? Die scheinen aber auch alle nie zu lernen!"


    Ich beobachtete aus den Augenwinkeln die Küche.

  • Irgendwie war ich erschöpft und müde, ich hatte den Tag als Beisitzer der Provinz Curie verbracht und dann auf dem Forum meine Rede gehalten.


    Nun dauerte es noch etwas, bis Hannos Schiff zurück nach Carthago fuhr.


    So kehrte ich in die kleine Taverne ein, bestellte mir etwas zu trinken und zu essen und beobachtete das Geschehen....


    Kannte ich diese schimpfende Frau dort am Tisch nicht , fragte ich mich leise.

  • Und doch kicherte ich wieder still in mich hinein - bis ich den Wirt aus und zukommen sah. Ich lächelte ihn mit alter Selbstsicherheit an und meinte dennoch freundlich:


    "Wie ich sehe hat sich hier einiges gebessert!"
    "Ja, war aber auch ein hartes und teures Stück Arbeit!"
    "Aber es hat sich gelohnt. Was würdest du für heute empfehlen?"
    "Nun, In Mitulis vielleicht... Die Miesmuscheln sind noch sehr frisch und es ist ein sehr gutes Essen!"
    "Ich vertraue deinem Urteil!"


    zwinkerte ich und er schien, jetzt wo er sich Valeria zuwandte, irgendwie erleichtert. Da ließ ich meinen Blick noch einmal durch die Taverna schweifen. Dort hinten... Ich runzelte kurz die Stirn und doch blieb mein Blick ein wenig länger an dem jungen Mann hängen. Er kam mir bekannt vor, doch..

  • Ja, das war sie. Die Stimme, das Gesicht, ich vergass doch nie eine Frau...


    Leider, fügte ich in Gedanken hinzu.


    Während ich genüsslich den Wein trank und etwas von dem hervoragendem kalten Braten verspeiste, lehnte ich mich zurück, entschlossen mir nichts von dem Schauspiel entgehen zu lassen.


    Da sehe ich Sevy einteten, winke ihn dezent zu mir,... Deute ihn an, sich unauffällig zu mir zu setzten.

  • Valeria fragte den Wirt aus und entschied sich schließlich für Pullum Frontonianum. Dann folgte sie Matinias Blick.
    "Wer ist das?" flüsterte sie und nickte dem Herrn zu, der sie da beobachtete.

  • "Ich weiß nicht genau..."


    Langsam begann es mir zu dämmern.


    "Er war einst der Klient aus meiner ehemaligen Familie... Lucius Crassus. Aber er hat sich ziemlich verändert. Nicht dramatisch aber..."


    flüsterte ich nicht minder leise zurück. Erst jetzt wandte ich den Blick von ihm ab, schämte mich, ihn solange gehalten zu haben. Ich kicherte kurz und sah Valeria wieder an.


    "Jetzt haben wir glatt den Wein vergessen!"


    meinte ich wieder lauter.

  • Ich grinste leicht... und flüsterte leise...

    "Bedien dich an meinem Wein und Braten... und schau mal diese beiden Frauen an... Eine kenne ich nicht. Aber die andere, das ist Helena Tiberia... nein, jetzt heisst sie Matinia... sie war die Frau des Pater Familias von Quintus und Nova..."

  • Ich kicherte leise vor mich hin... Valeria, Valeria. Doch da kam zum Glück schon der Wirt angetrabt und brachte uns verlangtes. Ja, wir verstanden uns eben. Ich konnte das Grinsen nicht mehr aus meinem Gesicht bannen.


    "Na, jetzt ham wir welchen!"


    Ich versuchte möglichst selten zu Crassus zu schauen. Als ich ihm das letzte Mal begegnet war, hatte er mich geküsst. Damals wollte ich fortlaufen. Ich dachte daran - und gluckste wieder einmal. An die Folgen des unverdünnten Weines dachte ich zum Glück noch nicht.

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