Ich sah die Dame wütend da sitzen. Ich erhob mich und ging an ihren Tisch.
"Verzeihen sie meine werten damen, kann ich sie einen Moment stören"
Ich sah die Dame wütend da sitzen. Ich erhob mich und ging an ihren Tisch.
"Verzeihen sie meine werten damen, kann ich sie einen Moment stören"
Müde hob ich meinen Blick. Ich hatte kaum noch Hunger. Eher im Gegenteil. Mir wurde schlecht. Ich fühlte mich als Lügnerin, als Mörderin. Ich hatte Nova und Vitamalacus versagt was ich mir selbst nun wünsche. Und mit diesem Wunsch verriet ich Maximus. Ich wandte ihn wieder ab und sah auf mein Essen, ehe ich murmelte:
"Du störst nicht. Was gibt es denn?"
"Ich habe leider dieses ganze Spiel von meinem Sohn und ihnen mitgekriegt. Ich wollte mich bei ihnen für sein Benehmen entschuldigen. Es ist wahrscheinlich seine Arbeit die ihn etwas müde und grimmig macht. Doch sehe ich dass sie gerade essen wollen und damit lass ich sie in Frieden."
Ich rang mir ein müdes Lächeln ab und winkte ab:
"Nein, ist schon gut. Ich kenne Crassus schon sehr lange und eigentlich sollte ich von ihm nichts anderes als dieses Benehmen erwarten. Es war noch nie anders. Aber danke für deine Mühen und für das Verständnis. Könnte ich vielleicht erfahren, wer du bist? Ich bin Helena Matinia."
murmelte ich, wieder in Gedanken versinkend. Maximus. Was tue ich dir nun? Was tust du mir an?
Okay dann wünsch ich dir auch mal eine gute Nacht Schlaf gut!
"Mein Name ist Gaius Didius Sevycius und ich bin der Comes dieser Regio, und sie?", fragte ich ganz höfflich
"Sage ruhig du zu mir!"
lächelte ich leicht. Ich versuchte mich wieder in die Wirklichkeit zu holen und es gelang, auch wenn es sehr schwer fiel. Hoffentlich würde Quintus sich bald melden. Ob es Metellus gutging? Ach, Helena... Ich sah zu Sevycius. Comes...
"Ich bin Helena Matinia, Pontifex von Hispania. Freut mich sehr, dich kennenzulernen!"
Nicht vergessen, die Römer kannten nur "du" Auch wenns mir selber oft genug sehr schwer fällt!
"Pontifex von Hispania? Ach dann kennst du sicher meine Frau Didia Fausta?"
DU, das wusste ich nicht. Aber das ist komisch für mich.
Valeria hatte sich nach Matinias Befinden erkundigt, doch diese schien sie nicht gehört zu haben, was sie dazu veranlasste, ihre Frage zu wiederholen. Und da regierte sie und entschuldigte sich. Valeria schüttelte gerade noch den Kopf und sagte:
"Schon gut, was ist denn zwischen euch vorgefallen?"
Da kam auch schon der Vater dieses Mannes an den Tisch und Matinia hatte keine Zeit zum Antworten mehr. Valeria sah ihm unheilvoll entgegen und begann dann, in ihrem Essen herumzustochern. Sie hatte weder diesen Crassus gekannt, noch kannte sie diesen Mann hier. Matinia jedoch unterhielt sich prächtig mit ihm und er schien weit mehr Anstand zu haben als sein Sohnemann. Das Huhn schmeckte wirklich gut.
Ich wandte mich zu Helenas Nachbarin.
"Das Essen scheint wirklich gut zu sein. Was würden sie mir empfehlen?"
"Kennen ist übertrieben, denn ich war lange Zeit nicht im Amt, durch den Cursus Honorum und anderen Dingen. Aber von ihr gehört habe ich, ja. Sobald ich aus Rom wieder zurückkehre werde ich mich ein wenig länger mit ihr unterhalten!"
Ich rang mir ein leichtes Lächeln ab. Es fiel nicht sonderlich schwer, mein Gegenüber wirkte sehr freundlich.
"Sie isst Pullum Frontonianum und ich In Mitulis. Wie man sieht Miesmuscheln, schmeckt hervorragend! Was ich sonst sehr gern esse, wozu mir aber meist der Hunger fehlt, ist Vitellina fricta!"
Ich dachte kurz an das gute Rindfleisch was nicht zu knapp gesüßt war...
"Darf ich euch zum Essen einladen. Ich habe einen langen Arbeitstag hinter mir und es wäre mir genehm mein Essen in guter Gesellschaft zu essen.", fragte ich höfflich.
"Nein, du brauchst uns nicht einladen, aber ich danke dir!"
lächelte ich ihn an und sah auf mein langsam erkaltendes Essen. Nein, richtigen Hunger hatte ich wirklich nicht mehr. Mir war wegen des Gesprächs bezüglich der Gens Tiberia noch ein wenig seltsam.
"Aber wenn du mit uns speist, da hätte ich nichts gegen einzuwenden. Nur allzu lang können Valeria und ich nicht mehr bleiben, denn wir müssen noch einiges wegen ihrer Aufnahme in den Dienst der Götter besprechen."
"oh, dazu kann ich leider nichts viel sagen und ich will euch icht weiter stören in dem Fall. Dann lasst euch euer Essen gut schmecken und ich übernehme den Rest."
Ich fühlte mich schuldig wegen Lucius Auftreten.
Valeria seufzte sehr leise. Sie hatte doch NUR mit Matinia etwas reden und herumblöden wollen. Das schien in sehr weiter Ferne zu liegen. Dann kam ihr eine Gedanke und sie musste grinsen. Breit grinsend sah sie Matinia an und zwinkerte ihr zu....
Ich sah Valeria noch immer fragend an, ob es denn auch für sie in Ordnung ginge, wenn wir unseren Gast ein wenig bei uns behielten, als ich ein verräterisches Zwinkern sah. Ich hob eine Braue an und wandte mich wieder an Sevycius.
"Wie du meinst!"
Valerias wegen war ich ein wenig verwirrt und relativ kurz angebunden.
Ich verabschiedete mich von den 2 Damen, ging zur Theke, beglich die Rechnung und ging in mein Officum um nachzusehen ob es nix neues gibts.
"Valve ihr Damen", sagte ich zu ihnen.
Valeria sah ihm irritiert nach. Scheinbar waren alle Didier etwas seltsam. Nun ja, zumindest die, die sie bisher getroffen haben.
"Sind die alle so oder sind wir so hübsch, dass es ihnen aufs Gemüt schlägt?" murmelte Valeria und grinste dann wieder breit. Sie wies auf Matinias Platte.
"Keinen Hunger mehr? Wo waren wir eigentlich stehen geblieben?"
"Ahm. Nur ein wenig Hunger.. Ja, die Didier sind ein lustiges Familchen, aber auch zum großen Teil sehr freundlich."
Langsam wurde mir gewahr, wessen Familie jene neue von Crassus war und ich schüttelte mich demonstrativ. Gut, dass ich mich der Praesina und dem Großteil der Politik abgewandt hatte.
"Stehengeblieben..."
Ich musste ein kurzes Weilchen grübeln ehe ich grinste:
"Bei der lieben Liebe!"
Valeria kaute und schluckte das Stück Huhn herunter, ehe sie missmutig dreinsah und die hölzerne Gabel weglegte.
"Jaah...und dabei, dass ich es dir nicht erzählen kann. Es ist...schwierig."
So, sie konnte es mir nicht erzählen. Für mich hatte sich damit die Antwort schon beinahe gefunden, obwohl meine Beweise nicht ausreichten. Es musste an meiner eigenen unguten Lage liegen.
"Können wirst du es wohl, ob du möchtest ist die entscheidende Frage. Rede dich nicht mit dem 'nicht können' heraus. Wenn du nicht darüber sprechen möchtest, reicht das völlig aus!"
lächelte ich.
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