Von der Rostra war es nicht weit bis zur Taverna. Gut gelaunt betrat ich die Örtlichkeit und schaute mich nach einem geeigneten Paltz um.
"Lieber ein stilles Plätzchen oder eines mitten im Gewühle?"
Mit einem Grinsen blickte ich Metellus an.
Von der Rostra war es nicht weit bis zur Taverna. Gut gelaunt betrat ich die Örtlichkeit und schaute mich nach einem geeigneten Paltz um.
"Lieber ein stilles Plätzchen oder eines mitten im Gewühle?"
Mit einem Grinsen blickte ich Metellus an.
Metellus folgte Cadior gut gelaunt in die Taverne. Hier war er häufig anzufinden, und hier fühlte er sich wohl.
Komm, lass uns einen Platz am Rande nehmen. Da sind wir ungestört und haben einen guten Überblick.
Es war ein Platz in einer Ecke frei. Dieser lag abseits, aber doch nah genug am Tresen. Metellus schaute zum Wirt herüberwinkte und machte eine Geste mit der Hand.....dem Wirt war klar, hier wird eine Amphore Wein verlangt. Wie schon so häufig....
Cadior, mein lieber Cadior. Wir kennen uns eigentlich nur von unseren vielen Briefen, die wir uns schickten. Ich habe sie noch alle bei mir im Quartier liegen. Aber nun endlich können wir uns einmal richtig kennenlernen. Lass uns offen reden. Von Mann zu Mann.
"Der Wein geht auf meine Rechnung. Mein Gehalt dürfte etwas größer als deines sein.
Und was das Kennen betrifft ... Also ich hätte schwören können, dass ich dich fast täglich in den Factioversammlungen treffe. Da ist jemand der sieht aus wie du."
Der Wirt kam angewieselt und stellte zwei Becher und eine Tischamphore ab.
"Dann zum Wohl, Metellus!"
Einladend hielt ich meinen Becher hin.
Grinsend stieß Metellus mit Cadior an und nahm einen kräftigen Schluck. Der Wirt schaute zu den beiden Männern herüber und zwinkerte Metellus zu. Dieser nickte zufrieden zurück. Ein altes Ritual zwischen ihnen.....denn Metellus und seine Freunde erhielten stets den besseren Wein fürs gleiche Geld. Nicht dieses verdünnte Zeugs für die Barbaren. Und als Gegenleistung hielt der Vigilus während seiner Patrouillen stets ein waches Auge auf die Taverne.
Metellus musste noch immer über die Factio-Bemerkung schmunzeln. Cadiors Bemerkung war doch schon recht schmeichelhaft, fand Metellus doch ab und an Gründe, nicht erscheinen zu können.
Tatsächlich? In der Factio ist noch einer, der sooooo symphatisch und gutaussehend ist wie ich? Na, den möchte ich ja mal kennenlernen.
Manchmal beneide ich Dich ja, Cadior. Dein Amt muss Dir doch sehr viel Freude bereiten......Du trägst Verantwortung, verdienst gut.....vielen Dank übrigens für die Einladung und Du kommst viel rum. Ist Euer Stadtfest in Mantua ein Erfolg?
Ich bemerkte natürlich den Blickkontakt zwischen Metellus und dem Wirt.
„Habt ihr eine Verabredungl miteinander? Ich hoffe, es betrifft nicht den Wein.“
Skeptisch betrachtete ich den Saft, bevor ich ihn höchst vorsichtig probierte.
„Hm, der ist besser als allgemein üblich“, sagte ich anerkennend, nahm einen großen Schluck und setzte den Becher ab.
„Du beneidest mich? Hm. Der Verdienst ist recht gut, das ist wahr, aber es hängt viel Arbeit an dem Amt und natürlich Verantwortung. Ich werde beim nächsten Mal nicht mehr kandidieren und vorerst von den Ersparnissen leben. Und? Was machen die Geschäfte, Metellus? Und was macht deine Karriere?“
In Sachen Wein konnte man Cadior nichts vormachen. Metellus schaute seinen Factio-Kollegen genüßlich an.
Ach je, als Vigilus lebt man ja von der Hand im Mund. Wenn ich da nicht nebenbei dem einen oder anderen Freund einen Gefallen tun wurde...schmunzel.....dann würde ich längst unter einer der Tiber-Brücken hausen
Metellus genehmigte sich einen satten Schluck.
Karriere? ja, die möchte ich machen. Aber, wie es so schön heißt.......per aspera ad astra......... ich habe noch einen weiten Weg vor mir. Nun, ja, mein Vater wird mir sicher mit Rat und Tat zur Seite stehen. Aber vielleicht auch Aurelia Deandra, so hoffe ich....herrje, wenn ich mir vorstelle, wie wir uns das erste Mal trafen....Ich war so furchtbar ;).
Metellus musste laut und von Herzen lachen. So laut, das einige der Gäste sich irritiert umsahen.
Als Sklave der Aurelier hatte ich über die Jahre gelernt, dass man stets zuhörte und nie jemandem ins Wort fiel. Deswegen ließ ich Metellus aussprechen, auch wenn ich ihm gern schon zu Beginn daran erinnert hätte, dass er als Klient der Aurelier nicht unter Tiberbrücken würde schlafen müssen. Als er geendet hatte, sprach ich meine Gedanken aus.
„Du solltest die Vorzüge eines Klientenverhältnisses nutzen und regelmäßig in der aurelischen Villa zu Rom vorbeigehen. Dort kannst du dir Geld oder kleine Geschenke abholen oder du lässt dich einfach zum Essen einladen.“
Ich postete Metellus zu. Auf diesen Satz hin durfte man einen trinken.
„Eines kann ich dir schon mal sagen, wenn du Deandra auf Hilfe ansprichst, wirst du sie umgehend erhalten. Die Frau setzt teilweise Hebel in Bewegung, da staunt sie hinterher mitunter selbst. Grenzen oder Hindernisse akzeptiert sie nicht. Es findet sich schlichtweg für alles eine Lösung. Manche Projekte dauern etwas länger, aber das macht nichts. Sie hat den Willen eines Ochsen, was überhaupt nicht zu ihrer Seele passt. Die ist nämlich recht zart besaitet.
Und ja, sie hat mir von eurem Kennenlernen erzählt.“
Ein breites Grinsen zierte mein Gesicht.
Das mit der Tiber-Brücke hatte Metellus nur zum Scherz gesagt, manchmal konnte er einfach nicht einem schlechten Scherz widerstehen.....Auf den Besuch in der Villa freute er sich schon gewaltig. Nicht nur das Essen war, wie er hörte, vorzüglich. Auch sollten die Sklavinnen überaus attraktiv sein. So trug es ihm jedenfalls ein Familienmitglied zu.
Weißt Du, Cadior, eine Bekannte von mir war gerade in Germanien, dort hatte sie Deandra getroffen. Soweit ich weiß, haben sie dort eine Modenschau oder so gehabt....wie Frauen halt so sind. Jedenfalls hatte Deandra ihr einen Brief für mich mitgebracht....Ich weiß nicht, wie oft ich ihn schon gelesen habe, jedenfalls sieht er schon ziemlich zerknüllt aus.
Metellus fühlte sich richtig gut und in Plauderlaune.
Als Feind möchte ich Deandra nicht haben, aber als Freundin ist sie nicht zu überbieten. Aber lassen wir die Frauen. Was hast Du vor, wenn Du nicht mehr arbeitest? Willst Du reisen? Vielleicht nach Hispania?
Die Becher waren schon bedenklich leer und Metellus schenkte, durchaus mit einer gewissen Routine, aus der Amphore nach. Selbige war dadurch auch bedenklich trocken geworden....Hoffentlich würde der Wirt es rechtzeitig bemerken....Es wäre durchaus der rechte Augenblick für sein Erscheinen.
„Pft, Modenschau, typisch Frauen. Kann ich mir bildhaft vorstellen. Sie tänzeln vor irgendwelchen polierten Metallplatten rum, zupfen mal hier, drehn sich nach dort … Mir reicht es, wenn die Kleidung schützt und wärmt. Wozu sollte sie nach etwas aussehen? Wen interessiert das schon?“
Ich schaute in meinen leeren Becher und winkte dem Wirt. Der Daumen in die Höhe ließ erkennen, dass ich eine Amphore als Nachschlag wollte. Ich blickte zu Metellus und grinste, als er seine Einschätzung bezüglich Deandra abgab. Ich wusste mehr als er, bedeutend mehr, aber er hatte Recht.
„Deandra - wie jeder einzelne Aurelier - die Commodus-Leute nehm ich mal aus - sind auf jeden Fall berechenbar. Sowohl als Freund wie als Feind weißt du um dein Schicksal. Im Grunde haben sie nur einen Feind und der hat sich selbst in diese Lage gebracht. Den Status Freund muss man sich allerdings erst erwerben. Wir zwei haben es gut, wir haben es geschafft.“
Ich prostete Metellus zu und ließ mir den Wein langsam die Kehle herunter rinnen.
„Die Früchte sind geschmacklich gut. Ich hätte sie dennoch etwas länger reifen lassen.
Zu deiner Frage … Hispania kommt für mich nicht in Frage. Diese Provinz sagt mir nicht zu und ebenso wenig Germania. Deine Provinzen habe ich bereits bereist und nach wie vor halte ich Italia für das beste Pflaster. Pläne habe ich noch keine – gar keine um ehrlich zu sein.
Wo kommst du denn ursprünglich her, Metellus? Meine Heimat ist Germania und deine?“
Auf die Frage hin versank Metellus in Gedanken. Er schaute gebannt an die Decke, als könne er dort etwas sehen, das ihn an seine Kindheit erinnern ließ, dann schloss er die Augen. Nach einer Weile blickte er Cadior an.
Meine Eltern und ich lebten in Herkulaneum. Nach dem Dienst beim Kaiser erhielt er dort eine Parzelle und baute Wein und Oliven an. ich kann mich kaum an die Zeit erinnern, ich sehe nur vereinzelte Bilder. Mal einen Baum, unsere Katze.....das Lächeln meiner Mutter. Dann brach der Berg auseinander und spuckte glühendes Gestein aus. Mein mein Vater und ich waren bei Freunden aus seiner ehemaligen Legion. Meine Mutter und mein Bruder waren auf dem Hof. Als wir zurückkamen, da war nichts mehr da. Nur meinen Bruder hatten Nachbarn noch gefunden, und sich um ihn gekümmert. Seit dem war unser Vater anders. Nicht mehr so wie früher. Seit dem lebten wir bei Freunden und Verwandten. Immer auf der Wanderschaft. Unser Vater war stets bedacht, dass seine Kinder es einmal besser haben würden. Als er dann starb, trennten sich die Wege der Brüder. Wir haben uns erst kürzlich wieder hier in Rom getroffen.
Der Schluck, den Metellus aus dem Becher nahm, der schien diese Erinnerungen wegzuspülen. Denn kurze Zeit darauf lachte er wieder. Metellus war kein Kind von Traurigkeit. Er wusste, wie schnell das Leben vorüber sein konnte, also genoss er die Zeit, die er hatte......
In Germanien wird die Classis aufgebaut. Dort werden immer junge Männer gesucht. was hälst Du von ihr, mein lieber Freund?
Geräuschlos stellte ich meinen Becher ab, als Metellus mit seiner Geschichte begann. Schweigend hörte ich zu. Metellus’ Vergangenheit erinnerte mich an meine, die ebenfalls keine allzu glückliche gewesen war. Erinnerungen kamen hoch, die ich schnell mit weiterem Wein hinwegspülen wollte. Rom hingegen verband ich mit positiven Ereignissen. Auch ich hatte hier Geschwister wiedergefunden.
Mitten in meine Gedanken über meine Heimat Germanien stellte Metallus dann die Frage nach der Classis.
„Fast klingt es, als würdest du mit dem Gedanken spielen, zur Classis zu gehen.“
Interessiert musterte ich Metellus. Mit ihm zusammen irgendwo zu dienen, wäre bestimmt lustig, aber die Classis? Germanien? Nachdenklich runzelte ich die Stirn.
„Ich werde mir erst in naher Zukunft Gedanken über meinen weiteren Verbleib machen. Noch habe ich einen Monat Amtszeit vor mir. Um ehrlich zu sein, habe ich auch keinen blassen Schimmer von der Classis. Du etwa? Erwägst du, die Einheit zu wechseln?“
Hmmmm, ich weiß nicht viel über die Classis. Ab und an erzählte mein Vater etwas darüber. Es ist eine Elite-Einheit, bei der man sicher gut aussteigen kann. Aber Germanien......freiwillig geht da ja eigentlich keiner hin.
Mit Cadior zusammen über germanische Flüsse und das nördliche Meer zu fahren.....klingt ja irgendwie abenteuerlich
"Du bist der Frage nach einem Wechsel der Einheit ausgewichen."
Ich zwinkerte Metellus belustigt zu und nahm erneut einen Schluck.
Scharf wie ein Messer ist der Verstand des Freundes. Aber bei Metellus schien der Wein schon eine wohlige Wirkung auszuüben.
Nun, ich denke, das ein Wechsel nicht im Sinne meines Vaters wäre. Er hält mich wohl lieber hier in Rom. Ich dränge darauf, vorranzukommen und zu lernen. Das kann ich sicher hier besser als in Germanien. Aber andererseits, ich würde auch gerne mehr mit meinem Vater zusammensein. Metellus grinste.
Ich kann mir aber nicht so recht vorstellen, eine militärische Meldung vor meinem Vater zu machen Von der Classis weiß ich nur, das die Ausbildung hart und umfangreicher ist, als bei der Legion. Von der der Vigiles ganz zu schweigen. Ich glaube, dort wird gerade vieles neu strukturiert.
„Tja, zwar ist der Familiensitz der Annaer in Mantua, aber Florus selbst ist höchst selten dort. Ein Dienen unter dem eigenen Vater stelle ich mir auch etwas, hm - nun, ich will sagen - schwierig vor.“
Ich grinste. Also das könnte ich mir beileibe nicht für mich selbst vorstellen. Davon mal abgesehen, dass mein Vater ja längst verstorben war.
„Was die Güte der einzelnen Einheiten betrifft, habe ich eine andere Auffassung. Die Ränge in den Stadteinheiten sind sicher leichter zu erringen als andere. Man kann dort schnell aufsteigen. Was die Legionen betrifft, die kannst du keinesfalls über einen Kamm scheren. Da gibt es ein Gefälle, was selbst mir als militärisch Inaktivem auffällt. Das ist ein Thema, was in den Villen der Aurelier ziemlich häufig gefallen ist. Zumindest als ich noch dort gelebt habe. Kein Wunder, der Pater ist Praefectus in der Legion.“
Ich denke, ich muss mich da noch einmal genau informieren und meinen alten Herrn zu befragen
In die Taverne kam ein Kamerad des Metellus, der ihn scheinbar gesucht hatte. Mit einem breiten Grinsen postierte er sich am Tisch mit den Worten: "Wusst ich doch, Dich hier zu treffen. Hier, diese Nachricht wollte ich Dir doch gleich bringen." Er lachte den beiden am Tisch zu und verschwand. wahrscheinlich hatte er noch einen netten Abend im Lupanar SATYR vor sich. Metellus las und musste zufrieden grinsen. Stand da doch, das er den CRV bestanden hatte. Gleich ließ er seinen Freund Cadior das Schriftstück studieren.
Ha, nicht schlecht. Der Anfang ist also gemacht. Ich habe mich informiert, ich kann auch weiterhin an der Schule lernen, und so das Fundament für ein Amt legen. Ich denke, ich werde darüber mit Deandra reden, wenn sie endlich aus Germanien kommt.......Hast Du eine Ahnung, wie lange das noch dauert?
Auf die gute Nachricht hin winkte Metellus nach dem Wirt und ließ einen Haufen Lukanische Würtschen servieren. Metellus liebte diese Würstchen, un sein Gegenüber würde sich beeilen müssen, wollte er auch zum Zuge kommen.
„Hey, ich gratuliere dir zu der hervorragenden Leistung. Deandra wird stolz auf dich sein! Wusstest du, dass sie alle Diploma und anderen Auszeichnungen der Familie in einem Archiv auf das genaueste führt? Mal sehen, ob sie auch die Auszeichnungen der Klienten dort mit rein nimmt.
Und wusstest du …“
Ein Lachanfall schüttelte mich zunächst.
„… wusstest du, dass dieser Commodus zweimal durch das Militärexamen gerauscht ist, welches der Pater der Gens, Aurelius Sophus, als einziger Absolvent mit voller Punktzahl abgelegt hat? Du hättest mal Deandras Gesicht gesehen sollen. Bei dem einen war sie voller Stolz, bei dem anderen voll diebischer Schadenfreude. Ach, und im Vertrauen … Sophus und Deandra haben sich in einer stillen Minute beide darüber köstlich amüsiert.
Böse Zungen könnten sogar behaupten, dass die Commodus-Aurelier geistig minderbemittelt sind. Dieser Parvus zum Beispiel, der ist doch tatsächlich zweimal durch den billigen CRV durchgefallen.“
Diese Angelegenheit war wirklich zu lustig. Grund zur Schadenfreude hatte ich genug. Commodus hatte nie seine Abneigung gegenüber mir verleugnet und ich nicht meine Verachtung ihm gegenüber. Ich räusperte mich.
„Nun ja, manche könnten der Meinung sein, dass die Uraurelier ja auch großzügig über die Schwächen der „Verwandtschaft“ hinweg sehen könnten, doch sie können es nicht. Commodus hat die Gens zerstört, das Vertrauen des Pater gentis ausgenutzt und ihn betrogen. Mit Verachtung wird er deswegen auf Ewigkeit gestraft werden.“
Mit Nachdruck setzte ich meinen Weinbecher ab. Entschlossenheit zeigte mein Gesicht.
„Aber wechseln wir das Thema. Deandra und Germanien. Ich weiß auch nicht, was sie dort so lange treibt. Sie wollte schon längst zurück sein. Es wird doch nichts passiert sein?“
Nachdenklich grübelte ich vor mich hin. Sie war nur in Begleitung eines germanischen Sklaven.
„Bestimmt unterstützt sie dich bei der Berappung der Gebühren, die sie Schola erhebt. Weißt du bereits, in welche Richtung du dich weiterbilden willst?"
"Salvete, die Herren. Darf ich mich zu euch setzen?"
Metellus fand den Gedanken irgendwie besorgniserregend. Deandra mit einem Sklaven alleine in Germanien. Am liebsten hätte er das nächste Pferd genommen und wäre nach Norden geritten. Diese Barbaren hausen in finsteren Höhlen und vollführen teuflische Rituale. Er schaute Cadior an, der sich darüber anscheinend keine Sorgen zu machen schien. Nun, er kannte sie besser. Wahrscheinlich würde sie im Notfall mit den Waffen der Frauen einen ganzen Stamm im Gleichschritt nach Rom marschieren lassen.....er musste bei dem Gedanken glucksend kichern.......
Entschuldige Cadior.....ich hatte eben so einen Gedanken........
Freudig fiel es dem Metellus auf, das sich sein Freund bei den Würstchen zurückhielt. Das war sein Pech....und des Metellus Glück. So konnte dieser doch noch einmal beherzt zugreifen.
Ich hatte die Geschichte gehört, von dem Betrug und der Treulosigkeit. Ich kann nicht verstehen, wie ein Römer so etwas einem anderen antun kann. Was ist mit der Pflicht, zur Ehre gegenüber der Familie? Dem Zusammenhalt und der Treue?
Verächtlich zog Metellus seine Augenbraue nach oben. Eine Mimik übrigens, die er sich bei seinem Optio abgeschaut hatte. Bei den Vigiles konnte man sie nämlich auch des öfteren, und das zurecht, anwenden. Auf den nächtlichen Patrouillen lernt man die schrägsten Gestalten kennen.
Ja, Sophus ist ein weiser Fuchs. Von dem kann man noch viel lernen.
Den gefüllten Becher ergreifend, prostete der dem cadior erneut zu. Es imponierte Metellus, wie souverän er über seine Abneigung, ja die verächtliche Feindschaft sprach.
Es ist immer gut, Freund und Feind genau zu kennen.
Die Gebühren der Schola sind happig, oja. Ich denke, ich werde da wohl bei so manchem aus der Familie meine Aufwartung machen müssen. Im Augenblick weiß ich, daß ich mich bilden will. Die Richtung,...hmmmm.....alle Wege führen nach Rom. Aber welcher Weg innerhalb Roms der richtige ist, nun, das wird die Zeit zeigen.
„… und wenn du schon so lachst, würde ich gerne diesen Gedanken mit dir teilen.“
Seeehr gespannt sah ich Metellus an. Der allerdings redete gleich weiter. Ich kam gar nicht hinterher.
„Stopp, mein Freund. Nicht so schnell. Ich kann ja nicht auf alles gleichzeitig antworten.“
Eine äußerst unterhaltsame Runde. Die Redebeiträge wurden immer länger. Da waren wohl zwei auf einer Wellenlänge.
„Jup, Betrug und Treulosigkeit.“ Ich nickte „Verrat an einem Waffenbruder - nennt man so was unter Soldaten nicht Kameradenschwein?“
Fragend blickte ich den Vigilus an. Er musste so was wissen.
„Was willst du aber auch von einem verlangen, der offen gegen die Pflege der römischen Religion spricht? Von jemandem, der keinen blassen Schimmer von den Tugenden unserer Ahnen hat? Der nicht einmal weiß, was einen Patrizier ausmacht? Metellus, da sind wir beide edler und adliger in unserer Gesinnung, als dieser dahergelaufene Bastard. Und darauf trinke ich jetzt einen.“
Genüsslich hob ich den Becher. Nie schmeckte der Wein so gut, wie gerade jetzt.
„Aber wechseln wir das Thema. Ich denke schon, dass dich die Aurelier großzügig unterstützen werden, wenn es um deine Schule geht. Du hast vorhin erwähnt, du denkst an ein Amt?“
Plötzlich trat jemand an unseren Tisch heran. Ich kannte natürlich Flavian.
„Ein Factiokollege, Metellus. Salve, Flavian. Was führt dich nach Rom? Selten, dass man dich hier sieht.“
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