Triclinium | Cena

  • Jetzt ging mir nicht nur ein Öllämpchen auf, nein eine ganze Feuerschale. Gracchus mochte keine Frauen, weil ......
    Ein Grinsen konnte ich mir noch so eben verkneifen.
    Jedem das Seine, wie es so schön hieß. Damit hatte ich kein Problem, wenn er mir nicht ins Gehege kam und den selben Mann begehrte, wie ich.


    "Das ist mit allen Dienstboten so. Wenn man sie nicht ständig ermahnt, wachsen sie einem über den Kopf, lieber Onkel. Doch was würden wir ohne sie machen? Oder kannst Du kochen, liebe Livia?"


    Auf ihr Gesicht war ich nun besonders gespannt.

  • Verwirrt blinzelte Gracchus und blickte verwundert das Schälchen Garum an. Wie konnte diese Sklavin ihren Herrn nur derart blamieren. Er musste dringend ein Wort mit Felix reden, solche Zustände durften in diesem Haus nicht geduldet werden. Gracchus würde ihm nahelegen, die Sklavin vorerst nur dort einzusetzen, wo sie keinen Gästen über den Weg laufen konnte, bis sie vorzeigbar war. Dies hatte wenig mit Ermahnung zu tun, wie Calpurnia einwarf. Dies konnte nur durch ein geschicktes Händchen gerichtet werden.

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  • Stumm hat Livia das kleine Intermezzo mit der Sklavin und den Essenswünschen des Gracchus verfolgt. Nachdenklich trinkt sie einen Schluck verdünnten Weins. Da es sich nicht um ihre eigene Sklavin handelt, bleibt ihr die Mühe der scharfen Zurechtweisung glücklicherweise erspart. Livia zweifelt jedoch daran, dass diese unter dem Hausherrn Flavius Felix milder ausfallen würde. Sie wendet sich der Frage Calpurnias zu und bringt sogar ein vorerst distanziertes Lächeln zustande.


    "Selbstverständlich kann ich das. Es ist lange her, doch eine alte Sklavin brachte es mir einst bei. Natürlich steht es trotzdem völlig außer Frage, dass eine derart niedere Arbeit nicht zu meinem regulären Tätigkeitsbereich gehört. Dafür sind die Sklaven nun einmal da und haben zu funktionieren."


    Ihr Lächeln wird zu einem leichten Schmunzeln.


    "Der Hausherr, Senator Flavius Felix, soll einige sehr effiziente Methoden zur Verfügung haben, um widerspenstige Sklaven zu fügsamen Dienern zu machen. Mir persönlich ist soetwas jedoch in der Regel zu aufwendig. Ich kaufe mein Personal vorzugsweise in guter Verfassung und Erziehung, so dass ich sie nur selten auspeitschen lassen muss."

  • "Onkel Felix hat vor kurzem eine unserer Sklavinnen übernommen. Ich würde sie gerne sehen, wenn er es erlaubt. In Tarraco war ich immer sehr mit ihr zufrieden. Es gibt keine die besser massiert und einem die Haare wäscht. Aber ich bewundere Dich Livia, ich kann mir gerade einen Apfel schälen, kochen hab ich nie gelernt. Wozu auch?"


    Immer noch schien Gracchus zu schmollen. In Tarraco haben wir die Sklaven nie gepeitscht. Auf Halbration gesetzt ode sie eine Zeit auf den Feldern arbeiten lassen, erwies sich als sehr hilfreich.

  • Livia zieht die Schultern leicht hoch und lächelt.


    "Nun, ich war jung und energiegeladen und meine Mutter musste mich irgendwie sinnvoll beschäftigen. Außerdem ist wohl dazu zu sagen, dass wir Tiberier de facto nicht immer Patrizier waren. Erst unter meinem Bruder Lucidus als Pater Familias wurde uns die große Ehre zuteil, vom Kaiser in diesen Stand erhoben zu werden."


    Wehmütig denkt sie an ihren großen Bruder, der inzwischen vermutlich sogar schon weit außer Landes ist.


    "Ja, eine funktionierende Sklavin hat durchaus ihren Wert. Bestimmt wird er das gestatten. Ich sehe keinen Grund, weshalb der Senator es dir verbieten sollte sie zu nutzen."

  • Gedankenverloren tupfte Gracchus etwas von dem Garum auf ein Stückchen Tintenfischfrikadelle, legte diese auf ein Stück Melone und verzehrte das so entstandene Türmchen. Er konnte gar nicht auf den Geschmack achten, so verwirrt ihn die Situation.
    "Ich verstehe nicht, dass er sie frei herumlaufen lässt."
    Stirnrunzelnd schob er seinen Teller zurück auf den Tisch und murmelte vor sich hin.
    "Mir ist der Hunger vergangen. Vielleicht kehrt er später noch einmal zurück."

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  • 'Dafür benimmst Du dich aber, als wäre der Adel deiner Familie seit Romulus in die Wiege gelegt worden.' dachte ich.


    "Also ich finde die Frikadelle durchaus geniesbar. Aber das mag daran liegen, das ich derzeit so gut wie alles essen könnte. Ich habe ständig Hunger. Fast hätte ich die Aufführung bei der Hafeneröffnung von Carthago Nova verpasst, nur weil mir das Essen dort sehr gut schmeckte. Es ist schrecklich. Bald sehe ich aus wie ein Fass."


    Da war er wieder, der Drang wie ein Wasserfall reden zu müssen. -.^ :D


    "ich würde sie gerne wieder sehen und mich von ihr massieren lassen. Sie hat wirklich göttliche Hände. Du solltest es einmal ausprobieren, Livia."

    Einmal editiert, zuletzt von Flavia Calpurnia ()

  • "Nicht, dass sie nicht genießbar wären..." setzte Gracchus noch an, doch das Thema war bereits vergangen.
    Er überlegte angestrengt, von welcher Sklavin nun wieder die Rede war. Er war noch immer nicht weiter als vor der Küchensklavin, eine andere Sklavin als die Alte seines Vetters war ihm bisher nicht begegnet. Sollte er wirklich so wenig davon mitbekommen, was in dieser Villa herumlief?
    "Du meinst doch nicht etwa die alte Truda?"
    Er schüttelte sich innerlich bei dem Gedanken, sich von der alten Vettel berühren zu lassen.
    "Liebe Nichte, wenn du wirklich so dringend ein Massage brauchst, dann kann ich dir auch gerne meinen Sciurus anbieten. Er hat äußerst geschickte, flinke Fingerchen."
    Gracchus unterstrich das mit einem Wink zu dem Sklaven hin, der daraufhin brav lächelte.

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  • "Nein, lieber Onkel. Wir sprechen von Cloelia. Bis vor kurzem war sie Sklavin in der Villa Catus. Von niemand anderem bin ich bisher so gut massiert worden!".


    Der Gedanke mich von seinem Sklavin massieren zu lassen, kam mir nicht in den Sinn. In der Beziehung mag ich Frauen lieber.

  • Gracchus nickte.
    "Wie du möchtest, meine Liebe. Doch er ist wirklich sehr talentiert."
    Traute man ihm etwa nicht zu, einen guten Sklaven auszubilden? Aber vielleicht war es so ohnehin besser, dann müsste er Sciurus nicht ausleihen.
    "Felix wird deine Sklavin sicher irgendwo aufbewahrt haben. In dieser Villa geht nichts so schnell verloren."
    Er gönnte sich noch einen Schluck Wein und einen beiläufigen Blick auf Sciurus.

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  • "Vielleicht sollten wir einen Wettkampf der beiden organisieren, um festzustellen, wer von beiden am besten massiert. Was hälst Du davon, Onkel Gracchus?"


    Vermutlich würde ihm jetzt ganz übel werden, bei dem Gedanken eine Frau an seinen Körper zu lassen.

  • "Ein Wettkampf?"
    Das ganze Leben bestand nur immer aus Vergleichen. Man wurde an anderen gemessen, im Spiel, in der Politik, im Militär, in der Villa, bis in die intimsten Bereiche hinein. Vor dieser Welt war Gracchus nach Griechenland geflohen, doch nun hatte sie ihn wieder. Er wusste, dass es vergebliche Mühe war, sich dagegen zu stellen, also willigte er ein.
    "Eine wundervolle Idee, Calpurnia. Doch es braucht einen unparteiischen Richter in solchen Dingen."

  • Man konnte Onkel Gracchus ansehen, dass ihm diese Idee nicht sonderlich behagte.


    "Der wird sich doch finden lassen oder? Wie wäre es mit Livia oder Onkel Felix?"

  • "Sie sind sicher begeistert."
    Nun doch wieder hungrig griff Gracchus zu den Tinkenfischfrikadellen auf Melone, tupfte etwas Garum auf ein Stückchen und verzehrte es genüsslich.
    "Welch eine Gaumenfreude. Wenn sie es erst einmal richtig gelernt hat, könnte diese Köchin im Wert steigen."
    Ein weiteres Häppchen fand den Weg an seinem Gaumen vorbei, etwas Wein folgte darauf.
    "Was bringt dich überhaupt nach Rom, Nichte? Ist der Winter in Hispania nicht sogar angenehmer als in Italia?"

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  • Scheinbar etwas Wankelmütig der Herr Onkel. Erst mag er nicht, dann ist es eine Gaumenfreude.


    "Wem sagst Du das, Onkel. Die Weg von Ostia bis zur Villa, war nicht sehr angenehm. Ich hatte richtig kalte Füße und ich hasse kalte Füße! Nein, in Hispania ist es um diese Jahreszeit, schon etwas wärmer. Was führt mich her? Nun, ich habe für das Amt des Quästors kandidiert und deshalb eine Rede auf der Rostra gehalten."


    Letzteres sagte ich voller Stolz, weil es meine erste Rede gewesen war. Vermutlich wird Onkel Gracchus das nicht gut heißen und Livia bestimmt auch nicht. Aber so hab ich mich nun mal entschieden.

  • Gracchus stellte sein Weinglas ab und schüttelte sich innerlich. Kalte Füße waren auch ihm ein Graus.
    "Ein warmes Fußbad hilft in diesem Fall am Besten. Mit etwas Lavandula angustifolia angereichert wirkt es gleichsam beruhigend auf Körper und Geist."
    Er sinnierte noch etwas vor sich hin, als ihm die letzten Worte Calpurnias vollkommen bewusst wurden.
    "Du warst auf der Rostra? Bemerkenswert. Was sagt Felix dazu?
    Gracchus selbst konnte die Bewegung der modernen Frauen nur Recht sein, auch wenn sie kaum im Sinne der Tradition waren. Er wünschte insgeheim, dass die für ihn Bestimmte ebenfalls des öfteren außer Haus war, hatte jedoch wenig Hoffnung, dass sein Vetter mit solch einer Person eine Heirat arrangieren würde.

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  • "Onkel Felix hätte mich sehen und hören können. Er war ebenfalls dort, er stritt mit dem Kandidaten für das Amt des Volkstribuns. Noch habe ich ihn diesbezüglich nicht gesprochen. Aber mein Pater, Quirinalis, war damit einverstanden. Hat meinen Wunsch sogar unterstützt."

  • Nachdenklich strich sich Gracchus mit dem Zeigefinger über eine Augenbraue. Schon wieder war ein Name gefallen, welchen er nicht einzuordnen wusste, auch wenn er sich daran zu entsinnen glaubte, dass er im Laufe des Abends bereits schoneinmal gefallen war. Er müsste sich dringend mit dem Stammbaum auseinandersetzen.
    "Ich bin sicher, all dies hat seine Richtigkeit."
    Er machte eine kurze Pause, um dann fortzufahren.
    "Bitte hilf mir noch einmal in Bezug auf die Familie. Quirinalis, dein Pater, wessen Sohn ist er doch gleich?"

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  • Ein weiteres kleines Häppchen fand seinen Weg in Gracchus Finger und nach kurzem, eingehenden Betrachten auch in seinen Mund. Anschließend konnte er nur mit Mühe ein Gähnen unterdrücken, der Tag war doch anstrengender gewesen, als er es empfunden hatte. In Gedanken verweilte Gracchus schon in seinem Nachtlager, neben dem weichen, warmen Körper seines Sklaven.

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  • Etwas gelangweilt stand Slyria immer noch in einer Ecke herum, neben diesem anderen Sklaven. Sie hatte sich mittlerweile gegen die Wand gelehnt, dann war es wenigstens etwas bequemer. Diese Römer hatten schon komische Auffassungen von einem Sklaven. Ach, was würde sie dafür geben jetzt wieder in Britannia zu sein.

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