[Schiff] An Bord der Triereme Hyperion

  • Es war ein stürmischer Tag, das Wetter hatte sich gewandelt. Die Wellen schlugen hoch, der Wind peitshcte, und der Himmel hatte seine Pforten geöffnet und ergoß seinen Inhalt auf die Erde hinab.


    An diesem tag fuhr die kleine Flotte in den Hafen von Syracusae ein. Die Schiffe legten an und wurden für den Sturm präpariert. Nachdem dies erledigt war erhielten die Mannschaften Freizeit, ausgenommen natürlich die Wachen.


    Theodores begab sich zur Hafenkommandantur um sich über Neuigkeiten zu informieren, und wer wusste schon zu sagen wann das Wetter wieder soweit abgeklungen war dass man die fahrt fortsetzen konnte? Er wollte daher it dem Kommandanten sprechen ob man im schlimmsten Fall Unterkünfte für die Mannschaften finden könnte.

  • Nach der beschwerlichen Überfahrt und dem stürmischen Einlaufen in Syracusae, hatten wir endlich Landgang. Da ich es nicht darauf anlegte bekannte Gesichter wiederzusehen, blieb ich im Hafenviertel und ging in die Taverne "Zum rostigen Dreizack". Wie der Name vermuten ließ handelte es sich um eine drittklassige Spelunke mit viertklassigen Besuchern.
    Ich setzte mich an einen freien Tisch und bestellte einen Krug Wein. Es dauerte auch nicht lange bis zwei Numidier sich zu mir setzten und mich zu einem Würfelspielchen einluden. Auf mich machten sie eher den Eindruck kilikischer Seeräuber doch wie hatte unser geschätzter Kaiser Vespasian angemerkt "Geld stinkt nicht" und so ließ ich mich darauf ein.
    Das hätte ich besser nicht getan den als ich einen von ihnen beim Falschspielen erwischte schlug mir der andere ohne Vorwarnung mit einem Messerknauf auf´s Auge. Meine Braue platzte auf wie eine reife Feige das Blut schoß mir ins Auge und im Fallen packte ich einen der Numidier und zog ihn mit mir zu Boden. Ich hatte Glück, er leider nicht. Reglos blieb er liegen und sofort brach heftiger Tumult aus und ich hörte noch wie jemand nach den Vigiles rief.
    Ich weiß nicht mehr wie ich es schafte zur Hintertür hinaus zu kriechen doch ich wachte am nächsten Morgen auf einer Treppe in einer Seitenstraße auf.
    Mein Kopf tat mir entsetzlich weh und der billige Wein tat sein Übriges dazu bei. Mittlerweile hatten sich die Ereignisse der letzten Nacht schon herumgesprochen und so wie ich aussah würde der Optio Eins und Eins zusammen zählen und mich wahrscheinlich kopfüber vom Mast baumeln lassen. Völlig verquollen und pleite brachte ich mich so gut es ging in Ordnung und machte mich auf den Weg zurück zur Anlegestelle der Hyperion.

  • Helios verbrachte seinen freien Tag in einem Lupanar. Gut, der Sold hätte für sinnvollere Sachen genutzt werden können, wie einen neuen Dolch Helios hatte schon lange keinen Spass mehr und die See war einzig, zu einsam für ihn.
    Eine hübsche kleine Blonde hatte es ihm angetan und seine volle Aufmerksamkeit erweckt. Doch am nächsten Morgen lag er alleine auf dem Bett voller Kissen und war schon kurz vor dem Erbrechen.
    Die Nacht war wohl nicht ganz alkoholfrei verlaufen und für Helios, welcher den Alkohol nicht gewohnt war, kam es noch schlimmer.


    Mit rasenden Kopfschmerzen und einem Magen, der machte was er wollte, kam er doch am nächsten Morgen zur Hyperion zurück und man segelte los. Die Richtung war die Heimat, der Weg noch lang.

  • Der Optio hatte mich bei der morgendlichen Musterung keines Blickes gewürdigt und das empfand ich als schwerere Bestrafung als wenn er mich angeschrien oder hätte auspeitschen lassen.
    Ich wußte nicht ob das dicke Ende noch kommen würde denn so lange kannte ich den Optio noch nicht. Vielleicht hatte er aber auch selbst ähnliche Eskapaden hinter sich und wollte nur beflissentlich darüber hinweg sehen. Wohl fühlte ich mich in meiner Haut jedenfalls nicht. Doch wie es schien war ich nicht der Einzige. Helios sah ebenfalls etwas grün um die Nase aus und das kam nicht vom Seegang.
    Um neue Kontakte zu knüpfen sprach ich ihn an:


    "Apollon mit dir, Nauta Helios. Verzeih mir wenn ich dich frage aber hast du ein Mittel gegen Übelkeit oder Kopfschmerzen?"

  • Helios, der sich gerade hinsetzen wollte lächelte dem Mann zu.


    "Brot, Brot müsste helfen. Oder doch nicht?"


    Helios war verwirrt und sein Kopf schien zu platzen.


    "Da hilft wohl nur über die Rehling zu schauen und abzuwarten bis es vorbei ist."


    Nun setzte sich Helios doch hin und massierte sich langsam die Schläfen.

  • Ich befolgte seinen Rat und lehnte mich über die Reeling, doch die vorbei ziehenden Wellen verstärkten das Gefühl der Übelkeit nur zusätzlich und ich mußte mich ebenfalls setzen. Ich fragte ihn:


    "Sag mal hast du etwas über eine Kneipenschlägerei im letzten Hafen gehört und wenn ja gab es Verletzte oder gar Tote?"


    Ich wußte noch immer nicht ob der Numidier, den ich mit zu Boden gerissen hatte nur Ohnmächtig war oder sich beim Sturz schwerer verletzt hatte. Schließlich wollte ich kein Mörder sein und so tat ich unbeteiligt.

  • Helios versuchte mit Mühe seinen Schluckauf zu unterdrücken und legte sein Haupt zwischen beide Hände, um es zu stützen.


    "Ich war den ganzen Tag, oder besser gesagt die ganze Nacht in einem..."
    Er wusste nicht wie er es ausdrücken sollte und entschied sich für eine Umspielung.
    "...Etablissement von außergewöhnlicher Art. Und darum habe ich auch nichts weiter erfahren. Doch du weckst meine Neugierde. Was weißt du darüber? Und die andere Frage ist, wie heißt du überhaupt?"


    Helios ging es schlecht und er hoffte nicht erbrechen zu müssen, denn gerade das war nicht gern gesehen. Man hätte ihm sogar die Seekrankheit unterstellen können und des Dienstes verweisen. Der Tod für einen Soldaten wie er es war.

  • Helios ging es nicht gut, dass konnte man deutlich sehen. Seiner Frage nach den Vorkommnissen in Syracusea wollte ich außweichen um mich nicht selbst zu kompromittieren. Aber wenn man keinem Landsmann trauen konnte wem dann ich blickte mich um und antwortete:


    "Wenn du etwas für dich behalten kannst??? Ich bin Verbannter aus Dekeleiaein und mein Name ist Agathokles, Sohn des Polybios. Im letzten Hafen hatte ich etwas Ärger mit zwei Numidiern. Deshalb habe ich nachgefragt....und du hattest einen schönen Abend zu zweit? Wie heißt du eigentlich und wie lange dienst du der Classis schon?"

  • Helios nahm seinen Kopf wieder aus dem Vorhang seiner Hände und blickte ihn überrascht an.


    "Ich heiße Helios, so wie du mich gerade nanntest. Clarus Helios, um genauer zu sein und bei der Classis bin ich schon zu lang."


    Kurz verspürte Helios wieder brechreiz, konnte sich aber noch fassen.


    "Du bist auch Grieche? Bei Zeus, sei willkommen Landsmann! Aber du sprichst von Ärger mit Numidiern? Warum dann Tote, was ist geschehen?"


    Helios guckte überrascht nach vorne und entdeckte einen Optio. Sofort war er mit einem Schwung auf den Beinen und nahm sich ein Seil, spielte damit ein wenig rum um den Anschein zu wahren er würde arbeiten.
    Kurz sah er schelmisch lächelnd zu Agathokles.

  • Die Schiffe fuhren an der italischen Küste gen Norden, immer das Land in Sichtweite liegend.


    In der Ferne sah man bereits Misenum, den Heimathafen, und unter den Mannschaften machte sich bereits eine Heimkehrstimmung bereit...

  • Schließlich fuhren die Schiffe im Hafen von misenum ein, machten am Kai fest und die Mannschaften spürten wieder festen Boden unter den Füßen.


    Für denrestlichen Tag hatten die Soldaten frei, denn Morgen würden umfangreiche Instandsetzungsarbeiten an den Schiffen durchgeführt werden.


    Theodores machte sich auf den Weg zur Kommandantur, um einen Bericht über den Verlauf der Mission anzufertigen.

  • Man konnte förmlich die Freude in den Augen der Männer erkennen, als das Schiff andokte.


    Helios musst die ein oder andere Träne über die Wange kullern lassen, obwohl es doch gar nicht seine Heimat war.
    Und so ging er auch von dannen, er hatte ja auch schließlich frei.

  • Endlich angekommen im Hafen von Misenum, dem Stolz der Römischen Flotte, hatte ich keine Zeit das bunte Treiben auf der Pier zu beobachten. Ich war voll und ganz damit beschäftigt den Anweisungen zum Anlegen, die der Optio übers Deck brüllte, folge zu leisten. Leinen mußten übergeben und auf Poller gelegt und das Schiff an die Kaimauer gezogen werden. Die Stelling wurde ausgebracht und die eingeteilten Soldaten machten sich zum Wachdienst bereit.
    Der letzte Hafenaufenthalt steckte mir noch in den Knochen und wie das Schwert des Damokles schwebte noch immer die ausstehende Grundausbildung über meinem Haupt.

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