• Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Etwas später, nachdem sich die beiden Sklaven auf den Weg zum Markt begeben hatten - denn Gallus hatte Calliope tatsächlich für Einkäufe vorgesehen gehabt ....


    Wir befanden uns also auf dem Markt und schlenderten vor uns hin. Ich sah dabei Calliope von der Seite an und bewunderte ihre Schönheit ein wenig. Ich hatte sie lange nicht gesehen gehabt und da unsere Liebe noch am Anfang stand, war sie für mich wie eine Göttin. Noch wusste ich nicht, was ich ihr alles sagen konnte und wo ich besser schwieg. Nach einem Anfang suchend, begann ich mit einem Kompliment.


    "Du siehst gut aus..." sprach ich und lächelte ihr freundlich zu.

  • Natürlich war Calliope sofort begeistert, mit Verus zum Markt zu gehen, hatten sie sich ja schon etwas längere Zeit nicht mehr gesehen. Sie fühlte sich so unendlich wohl in seiner Nähe und liebte ihn über alles.
    Zum Glück hatte Gallus sie mit Verus mitgeschickt.


    Sie lächelte ihm geschmeichelt zu, als er ihr ein Kompliment machte. "Danke" antwortete sie und griff nach seiner Hand um seine Nähe zu spüren und mit ihren Fingern seine Hand zu streicheln.
    "Ich habe dich sehr vermisst während du fort warst. Das dich Meridius freigelassen hat, kann ich noch gar nicht richtig glauben, ich freue mich so für dich."

  • Ihre Hand lag sanft auf der meinen und ich war glücklich.


    "Ja, es kam auch für mich überraschend. Ich hatte damit nicht gerechnet und ich weiß bis heute noch nicht, warum mich mein Herr freigelassen hat. Ich werde ihn in den nächsten Tagen einmal aufsuchen müssen und dann werde ich ihn fragen. Meinst Du, dass ich ihn fragen sollte? Ich muss es. Es lastet mir auf der Seele..."

  • Calliope sah ihn mit ihren schönen schwarzen Augen an und lächelte zuversichtlich. "Wenn es dir auf der Seele lastet, dann musst du mit ihm sprechen! Dass du ihn schon so lange kennst ist ein Vorteil für dich und ich denke, dass du darüber mit ihm reden kannst. Vielleicht ist ja genau das der Grund. Ihr seit zusammen aufgewachsen und fast wie Brüder." erklärte sie und lies ihn nicht aus den Augen.

  • Sie hatte Recht und ihre dunklen Augen stießen durch mich hindurch bis in mein Herz. Von einem Moment auf den anderen wurde ich etwas melancholisch und auch wenn ich zufrieden war endlich frei zu sein, wurde mir in diesem Moment schlagartig bewusst, dass sich einges verändern würde. Ich hatte es bisher gar nicht bedacht gehabt.


    "Was wird aus uns?" fragte ich sie und sah sie vielleicht etwas erschrocken an. Sie war Besitz meines Herrn, ich war nicht mehr sein Sklave und frei, an eine sorglose Beziehung wie vorher war nicht mehr zu denken und eine Heirat war ebenfalls ausgeschlossen. Ich konnte schlecht Meridius fragen, ob ich von ihm die Erlaubnis erhalten würde, mit seiner Sklavin ausgehen und schlafen zu dürfen.

  • Auch sie traf diese Frage wie ein Blitz. Sie selbst hatte sich auch noch keine Gedanken darüber gemacht, oder wollte es zumindest nicht, denn sie versuchte wohl die Ungewissheit zu verdrängen.
    Ihr Atem wurde schwer und sie fühlte ihr Herz schneller schlagen. Besorgter Miene senkte sie den Kopf. "Ich weis es nicht." antwortete sie ihm, während sie langsam wieder zu ihm auf sah. "Kannst du nicht weiterhin für Meridius arbeiten?" fragte sie in ihrer Verzweiflung. Sie liebte ihn über alles und wollte ihn keinesfalls verlieren.

  • "Das ist nicht das Problem, Calliope. Ich werde auch weiterhin für Meridius arbeiten. Nur bin ich eben kein Sklaven mehr von ihm." Ich hielt inne und überlegte, wie ich es ihr erklären sollte. "Voher war ich Sklave, wie Du. Jetzt bin ich frei. Aber gleichfalls entfernt von Dir. Ich ..." Wie sollte ich es sagen? Wir hatten noch nie darüber gesprochen und auch noch nicht miteinander geschlafen. Ich sah sie an und verstummte. Es fiel mir schwer.


    "Wenn ich mehr von Dir wollte, als nur in Deiner Nähe zu sein, wenn ich..." ich lief sicher rot an "... wenn ich Dich als Frau erfahren wollte, durch und durch... Man schläft nicht mit dem Besitz eines anderen. Oder doch?"


    Nun war es heraus. Es war vielleicht nicht romantisch gewesen, aber nun wusste sie, wieviel ich für sie empfand.

  • Es traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Natürlich, da er frei wahr hatte er nun andere Rechte als sie. Sie würde wohl für immer ein Sklave bleiben, ein 'Besitz' Meridius'. Verus jedoch hatte nun einen Namen, würde irgendwann die römische Staatsbürgerschaft erhalten und könnte sich ein völlig neues Leben aufbauen.
    "Und wenn du mit Meridius sprichst?" platzten ihre Gedanken aus ihr heraus und sie wurde wohl ebenso rot wie Verus zuvor. "Vielleicht versteht er es und stimmt unserer Liebe zu."
    Ihr Vorschlag war wohl vielleicht durch zu setzen, aber es änderte nichts daran, dass sie 'Besitz eines anderen' war.
    "Es muss doch eine Lösung geben." seufzte sie den Tränen nahe.

  • Sie schien den Tränen nahe und es rührte mich.


    "Bitte wein nicht. Es wird eine Lösung geben" sprach ich und neigte mich nach vorne. "Wir können uns auch heimlich lieben. Oder ich rede erst mit Gallus. Wenn Gallus nichts dagegen hat, wird Meridius sicher auch nichts dagegen haben. Ich weiß es ja selbst nicht. Ich bin zwar kein Römer, aber Libertus. Wie sind die Dinge geregelt? Wie hat man sich zu benehmen? Als ich noch Sklave war, war vieles einfacher für uns beide..."

  • Sie schluckte und nickte, wie ein unschuldiges Lämmchen sah sie ihn an, dann konnte sie sich nicht mehr halten und schmiegte sich an ihn, sodass er sie in seine Arme nehmen musste.
    "Ich will dich nicht verlieren" gestand sie ihm und hielt sich an ihm fest. Er stand also zu ihr und liebte sie wohl wirklich genauso, wie sie ihn liebte. Sicher würde es eine Lösung geben, sie war nun zuversichtlicher.

  • Sie schmiegte sich an mich und ich ließ es geschehen. Sie war so wunderbar. Einfälltig in gewisser weise, zutraulich und liebevoll. Ich blickte kurz nach links und nach rechts, ob uns jemand sehen würde, da die meisten Marktbesucher jedoch mit Einkaufen beschäftigt waren und wir nicht zentral standen, drücke ich ihr schnell einen Kuss auf die Nase.


    "Machen wir unsere Besrogunge, ja? Und um das andere kümmere ich mich." flüsterte ich und sah sie dann an. "Was brauchen wir denn alles?"

  • Der Kuss freute Calliope und sie grinste Verus an. Als er die Besorgungen ansprach nickte sie und überlegte kurz. "Gallus hat mir einiges aufgetragen, was Nyla für die Küche braucht." antwortete sie, sah sich um und entdeckte auch schon einen interessanten Gemüsestand.

  • "Was wird es denn leckeres geben?" fragte ich sie und legte in einem unbeobachteten Moment meine Hand für einen kurzen Moment auf ihren Hintern. Dann lachte ich und ging ein wenig auf Distanz. Schließlich waren wir auf dem Markt.


    "Du, Calliope..." fuhr ich fort. "Hab ich schon erzählt, dass ich ein eigenes Zimmer habe?"

  • "Was es zu essen gibt heute musst du Nyla fragen" zwinkerte sie ihm zu und genoss grinsend Verus' Hand auf ihrem Po. "ich soll frisches Obst besorgen, außerdem Schinken, Gemüse und ein paar Zutaten für Mehlspeisen, die sie heute machen möchte." erklärte Calliope.


    Mit großen Augen sah sie Verus an. "Nein wirklich? Wo hast du das Zimmer?" fragte sie begeistert.

  • Obst, Schinken, Gemüse und weitere Zutaten hatte ich sofort vergessen, als ich ihre großen Augen sah. Sie schien begeistert zu sein.


    "Es ist nichts großes..." sprach ich. "Einfach nur ein kleines Zimmer in einer Insula mit dem Nötigsten was man zum Leben braucht. Ich weiß, ich hätte auch ein Zimmer in der Casa Decima haben können, und vielleicht kriege ich ja auch noch eines, aber das erste eigene Zimmer, es war ein unglaubliches Gefühl von Freiheit. Mehr noch als der Erhalt der Freiheit selbst."


    Ich sah sie an. "Wenn Du willst können wir nachher dort vorbeisehen..."
    Hoffentlich würde sie ja sagen. Ich wollte mehr...

  • Mit Freude verfolgte sie die Begeisterung, die aus ihm herausstrahlte und mit der er auch sie begeisterte. "oh, ich würde es wirklich sehr gern sehen." entgegenete sie ihm. Sie schmiegte sich kurz eng an ihn, dann machte sie sich daran ihre Einkäufe zu erledigen.


    "Sicher wird dir Meridius nicht verweigern, dass er dir ein Zimmer in der Casa gibt. Du bist doch wie ein Familienmitglied dort." sie lächelte ihn zuversichtlich an.

  • Sie wollte mein Zimmer sehen. Und vermutlich noch viel mehr. Ich lächelte in mich hinein. Es lief besser, als ich erhofft hatte. Ach, Calliope, sie hatte mich schon am ersten Abend verrückt gemacht, damals im Garten, als sie nach meiner Hand gegriffen hatte.


    "Soll ich Dir beim Einkaufen helfen? Ich könnte die eine Hälfte der Liste übernehmen, Du die andere, dann geht es schneller und wir haben noch ein wenig mehr Zeit für uns..."

  • Als er ihr anbot zu helfen nickte sie und zeigte ihm, was sie noch zu erledigen hatten. Sie konnte es kaum erwarten, zu sehen, wie Verus' Zimmer aussah, wie er sich einrichtete und vielleicht würde er ihr auch näher kommen. Wie sehr wünschte sie sich, dass er ihren Körper berührte. Ja, sie war noch unerfahren, doch irgendwann würde die Zeit kommen, in der sie sich einem Mann hingeben würde. Nein, nicht irgendeinem, sondern Verus.
    "Dann lass uns los" lächelte sie und traf mit ihrem Blick seine Augen.

  • "Dann lass uns los" hatte sie gesagt und mir wurde heiß und kalt in einem. Ich lief sicher rot an, und lächelte nur. Dann teilten wir die Liste und ich machte mich auf den Weg. Ich wollte keinesfall der letzte von uns beiden sein, schnell schnell indess ging es auch nicht, wie ich schon am ersten Stand erfahren musste. Zwei andere Sklaven waren vor mir dran und hatten alle Zeit der Welt. Und als ich mir die Waren genauer ansah, wusste ich, dass es gewaltige preisliche und qualitative Unterschiede geben würde. Als ich endlich an die Reihe kam, sah mich der Händler fragend an. Ich zeigte auf ein Stück Fleisch, dann auf ein anderes.


    "Ähm, ich brauche was in bester Qualität!" sagte ich ihm, und nachdem er das einen und dann das andere Stück gezeigt hatte, fügte ich hinzu: "Es ist für den Haushalt des Senators Meridius."


    Der Mann nickte mit dem Kopf, lächelte und legte alle Stücke nieder. Dann ging er kurz in seinen Laden und kam mit etwas anderem wieder. "Senatorenstück" nannte er es und tätschelte es, als wäre es eine Frau. Da wusste ich, dass die besten Sachen nur zu bekommen waren, wenn man die richtigen Namen nannte.

  • Calliope hatte dabei keine Schwierigkeiten. Sie war schon zu oft auf dem Markt gewesen um zu wissen, welche Geschicke anzuwenden waren um für ihre Herrschaften das Beste zu ergattern.


    An einem Stand mit getrockneten Früchten ging es ihr wie Verus zuvor. Es standen einige Sklaven vor ihr an, doch dessen lies sie sich nicht beirren. Der Verkäufer tat zwar so als ob er sie nicht kannte, wusste aber genau, zu wem sie gehörte.


    Seufzend stellte sie sich an die Seite und meinte. "Mein Herr Meridius wird nicht begeistert sein, wenn ich so herumtrödle." tat sie besorgt und warf einen Blick auf die Sonnenuhr.
    Wie sie es wohl vorhergesehen hatte, wandte sich der Ladenbesitzer kurzerhand an sie und fragte rasch, was sie denn benötige. Sie bat um einige Feigen aus Ägyptus und andere hochwertige Früchte, die er noch im Angebot hatte.
    Natürlich waren die Sklaven die vor ihr dort waren nicht begeistert, doch was sollten sie tun? Ihre Herren waren weitaus weniger betucht.


    Rasch hatte sie ihre Einkäufe erledigt und wartete schon auf Verus.

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