Officium|Flaminca Minervae

Als Imperiosus weg war, wandte sie sich der jungen Popa zu.

"Aurelia Antonia. Du bist die junge Popa Iunonis, die sich ihrem Dienst an der Göttin freiwillig in Germania widmen will?!" Es war mehr eine Feststellung als eine Frage und so fuhr sie fort:

"Bevor ich deiner 'Versetzung' zustimme, würde ich allerdings gerne wissen, was genau dich dazu bewegt."

Sie nickte leicht lächelnd.

"Nun gut. Im Prinzip steht deiner 'Versetzung' nach Germania nichts im Wege, jedoch würde ich dich gern zuvor die Prüfung zur Sacerdos Iunonis ablegen lassen."

Sie nahm ein zusammengerolltes Stück Papyrus zur Hand.

"Wenn du bereit bist, kannst du die Prüfung direkt hier und jetzt ablegen."

Sie betrachtete den Prüfungsbogen genau und studierte die Antworten intensiv. Nach einigen Minuten schaute sie die Popa lächelnd an.

"Meinen Glückwunsch, ich darf dir sagen, deine Antworten waren durchweg richtig und du wirst hiermit zu einer Sacerdos ernannt."

Da sie die Ernennungsurkunde breits vorbereitet hatte, musste sie diese nur noch kurz siegeln und schon war alles erledigt.

"Wir sollten jetzt noch über deine Aufgaben in Germania sprechen."

Sie nickte.

"Das klingt nach einer guten Idee, vergiss darüber hinaus aber auch die anderen Städte nicht. Vor allem die Provinzhauptstadt Mogontiacum kann frisches Blut in ihrer Priesterschaft gebrauchen."

Sie schaute auf eine Notiz.

"Ich gehe davon aus, dir bald jemanden hinterher schicken zu können, der gemeinsam mit dir die germanische Priesterschaft aufmischen wird. Spezielle Aufgaben habe ich eigentlich nur zwei für dich.

Die erste ist es, dass ich regelmässig einen Bericht aus Germania wünsche. Eigentlich wäre dies eine Aufgabe des Pontifex Germania, doch da dieser Posten derzeit vakant ist, übertrage ich sie dir.

Die zweite Aufgabe betrifft deine Stellung in der Priesterschaft Germanias. Es gibt dort viele alte Priester, die sicherlich nicht unbedingt davon begeistert sind, dass sie aufgeweckt werden. Ich möchte jedoch, dass du vor sowas trotzdem nicht zurückschreckst. Wecke alle auf und melde mir in deinen Berichten, wenn jemand weiterschläft. Du wirst dort drüben für mich der verlängerte Arm des Collegiums sein und dafür sorgen, dass Anweisungen und Entscheidungen des Collegiums dort genauso umgesetzt werden wie sie es in Italia werden.

Hast du noch fragen?"

Ein heikles Thema, dass sie da ansprach und so legte sich Claudia ihre Worte behutsam zurecht bevor sie antwortete.

"Es gibt in Germania, wie auch in jeder anderen Provinz, entsprechende Orte, doch gibt es ein anderes Problem."

Sie schwieg einen Atemzug lang.

"Als Sacerdos bist du nicht berechtigt den Eid abzunehmen. Ich habe dir zwar faktisch einige Aufgaben des Pontifex Germania übertragen, doch kann ich dir ohne weiteres nicht einfach auch seine Rechte übertragen.

Daher wirst du die Interessenten hierher schicken müssen, damit sie hier ihren Eid ablegen können. Ich werde dieses Thema jedoch schnellstmöglich dem Pontifex Maximus vortragen und versuchen eine etwas bessere Regelung hinzubekommen."

Zitat

Original von Aurelia Antonia
"Natürlich, es ist deine Entscheidung. Dann mache ich mich an die Arbeit meine Reise zu planen. Ich danke dir."

"Gut. Ich wünsche dir eine gute Reise und möge dich Mercurius sicher nach Germania bringen. Bitte sende mir einen Brief, wenn du dein Ziel erreicht hast. Vale, Sacerdos."

Zitat

Original von Sabbatia Livilla
Ich betrat den Flur zu den einzellnen Arbeiträumen und klopfte am Officium von Tiberia Claudia an. Ich hatte einige Fragen die, die Feierlichkeiten zur Ludi Florales betraffen, die in Mantua stattfinden sollten.

*klopf* *klopf*

"Herein!"

"Salve, Livilla. Was kann ich für dich tun?" fragte sie mit einem Lächeln.

"Fahre fort." sagte sie.