Ein Versuch der Entspannung

"Und das ist gut so....Ziele sind wichtig im Leben.....aber noch wichtiger, dass man sie auch erreicht! Aber ich bin mir sicher, du wirst deinen Weg machen"

Ehrenvoll? Naja.....beruflich sicher.....

"Nunja, ich versuche mein Leben dem Imperium und dem Kaiser zu widmen...... doch nicht immer dreht sich alles um diese beiden Sachen! Es gibt auch ein Leben ausserhalb des Dienstes"

Er wollte also trainieren..... naja, umso mehr wären die Damen in meinem Lupanar erfreut, wenn der junge Mann sie besuchen würde....

"Natürlich, Entspannen..... auch dafür wüsste ich ein geeignetes Etablisment! :D"

Ich wurde etwas leiser

"Nein, im Ernst, ich besitze einen Lupanar und wenn du mal wirkliche Entspannung suchst, dann wäre das der beste Ort dafür!"

"Ich weiß eure Zuversicht zu schätzen, Vinicius."

Der Mann schien aufrichtig zu sein.
Aufmerksam hörte er zu und dachte ein wenig nach.

"Ihr habt Recht, doch widme ich mich primär meinem Dienst am Imperium und opfere die Zeit, welche dafür benötigt wird, auch sehr gerne. Natürlich habe ich auf privater Linie auch Ziele, wie doch jeder von uns."

Sein privates Ziel war wohl wesentlich einfacher zu erreichen, als das Dienstliche. Aber Furianus wusste, dass auf ihn noch Etliches zukommen würde, was er zuvor nicht berechnet hatte.
Bei dem Wort Lupanar musste Furianus grinsen.
Er hörte schon davon, doch wagte er sich noch nie herein.

"Nun, ich habe als Patrizier Verpflichtungen und dazu gehört ein guter Ruf. Ich glaube nicht, dass es wirklich angebracht wäre mich in einem Lupanar, sei er noch so edel, blicken zu lassen. Außerdem habe ich für diese Art von Entspannung SKlavinen in meinem Cubiculum."

Dabei zwinkerte er ihm schellmisch zu.

Ich lächelte "Ich verstehe.....nun, das ist das Hauptproblem..... jeder tut es, aber niemand spricht darüber und möchte dort auch unerkannst bleiben..... aber keine Sorge, solche Etablissments sind im Normalfall sehr diskret!"

Schön langsam bekam ich Durst und sah mich nach einem Sklaven um, welchen ich auch gleich fand. ich winkte ihn her und während dieser angetrabt kam wandte ich mich an Furianus "Möchtest du auch etwas trinken?"

Nachdenkend schwieg er, bis er dann interessiert zu dem Mann blickte.

"Ja, das verstehe und hoffe ich zutiefst. Doch ist es nicht so, dass man, wenn man auch nur in der Nähe solcher Etablissements gesehen oder erkannt wird, gleich Gerüchte zustande kommen. Ich fürchte um meine Ehre, Vinicius. Außerdem ist es schwierig unerkannt hereinzukommen, mag ein Lupanar noch solch eine Diskretion bieten"

Das Thema hätte vertieft werden können, aber irgendwie hatte Furianus das Gefühl in solch einem Gebiet nicht die nötige Erfahrung aufweisen zu können.

"Ich danke, sehr gerne."

Fügte er lächelnd hinzu, als er gefragt wurde.

"Kein Problem, es war nur ein Vorschlag!"

Der Sklave kam an und ich orderte Wasser und Wein, je eine Kanne

"Du trinkst doch Wein, oder?"

Furianus fragte sich ob er nun zwischen Wein oder doch dem Wasser wählen sollte.
Vinum wäre natürlich köstlicher, angemessener bei einer Unterhaltung.
Doch in anbetracht, dass er in der kommenden Stunde ins Gymnasium wollte wäre Wasser das richtigere Getränk.

"Ich wähle wohl das Wasser. Ich will in nächster Zeit ja noch ins Gymnasium und habe morgen auch noch Dienst."

Hoffentlich genügten solch entschuldigenden Worte.

"Wie du willst, ich zwinge niemanden zu seinem Glück"

Da kam auch schon der Sklave mit zwei Kannen.... ich füllte einen Becher mit Wasser und den anderen mit Wein.... den Wasserbecher bekam Furianus

"Hier, bitte! Auf dein Wohl und auf deine Beförderung!"

Nun feierte er doch in einer gewissen Weise. Er fand es auch gar nicht übel mit einem Praefectus Urbi in den Thermen einen Schluck zu trinken.
Er prostete ihm ebenfalls zu.

"Seid ihr hier oft, Vinicius?"

Das Gespräch sollte auf keinen Falle abbrechen, da man sonst zu leicht der Gefahr des Trinkgenusses ausgesetzt war.

Ich nahm einen kräftigen Schluck

"Nunja, eher selten, wenn es meine Zeit zulässt..... doch die Arbeit nimmt mich doch sehr in Beschlag!"

Die Zeit, unser Laster.

"Ja, das kann ich mir in solch einer bedeutenden Stellung auch gut vorstellen. Ich hoffe mir wird diese Ehre auch einmal zuteil."

Dann verstumte er für eine Weile und beschloss, der Manieren halber, auch auf den Praefectus CASTRORUM anzustoßen.
So hob er schwungvoll seinen Becher ein wenig in die Höhe und sprach mit einem Lächeln im Gesicht.

"Nun auf dein Wohl und mögen dir weiterhin die Götter so hold sein."

"Ich denke, du wirst deinen Weg machen!"

Dann erhob der junge Mann den Becher

"Mögen die Götter deine Worte gehört haben" lachte ich "ich danke dir"

Und nahm wieder einen kräftigen Schluck

Dann legte ich mich zurück, jedoch passte ich auf, dass ich nciht einschlief, denn das Schnarchen sollte heute nicht mehr vernommen werden...

Auch Furianus lehnte sich zurück und trank weiter, nachdem er seine Danksagung mit einem Nicken aufnahm.

"Habt ihr eigentlich was über diesen Scipio gehört? Wir bekamen in der Castra den Fahndungsgesuch von einem Primus Pilus."

"Leider nicht...... unsere Männer arbeiten auf Hochtouren, um ihn zu finden, aber du kennst ja Rom.....wenn man nicht will, wird man nicht gefunden!"

Dieser Schnitzer meiner Männer lag mir noch schwer im Magen, auch wenn es eine wohlgeplante Tat war, doch hätte es nicht passieren dürfen....

"Ja, ich kenne Rom zu gut. Auf einigen Patroulliegängen in der Nacht war es wirklich beänstigend wie schnell man sich verlaufen konnte, sogar als Römer."

Diese Stadt war einfach zu groß für ihn.

"Mich interessiert viel mehr wie er entkommen konnte. Ich bin mir äußerst sicher, dass der Carcer der Cohortes Urbanae keine Löcher hat. So einfach konnte er nicht fliehen. Wisst ihr was darüber oder unterliegt dies der Geheimhaltung?"

Ich überlegte kurz, aber da die Flucht in der Öffentlichkeit geschah, konnte der Mann es ruhig wissen....

"Er wurde nicht aus dem Carcer befreit sondern beim Transaport ins Gericht! Die Aktion war gut geplant und vorbereitet! Die Eskorte hatte keine Chance!"

Furianus legte seine Hand aufs Kinn und überlegte.

"Wirklich ärgerlich. Organisiertes Verbrechen, davon hörte ich schon, doch solch eine raffinierte Leistung...ist einfach enttäuschend. Enttäuschend in dem Sinne, dass ein Mann sich der Schattenseite des Lebens widmet, keine Ehre besitzt. Ich hoffe man findet ihn schnell."

Er hoffte ihn selbst zu finden, wenn er so recht überlegte.

"Und wie gestalten sich die Neuzugänge? Habt ihr auch Bedarf an Rekruten?"

"Da kann ich dir nu zustimmen!"

Und keine weiteren Worte darüber verlieren....

"Nunja, momentan ist es eher ruhig in unserem Rekrutierungsbüro, aber wir können immer gute Männer gebrauchen!
Ich denke, für den Schutz von Rom kann man nie genügend Leute haben.
Aber es gibt einen neuen Princeps Iuventutis, der die Werbung für die Stadteinheiten übernimmt. Durch seine Arbeit erhoffe ich mir doch so Einiges!"

"Wohl wahr, Vinicius, gute Männer werden immer gebraucht. Vor kurzer Zeit ereilte uns eine neue Rekrutenwelle, welche doch sehr zu begrüßen war. Den Princeps Iuventutis habe ich bisher noch nicht gesehen, doch drangen auch zu mir Informationen vor, dass er kürzlichst das Officium unseres ehrenwerten Praefectus besucht hat. Ich bin mir äußert sicher, dass man auch über neue Werbeaktionen sprach."

Gönnte sich einen weiteren Schluck und fuhr fort.

"Für Rom sehe ich bisweilen keine Bedrohung, doch bin ich der gleichen Auffassung. Rom kann nie genug von treuen und pflichtbewussten Männern zur Verteidigung haben. Nicht vorzustellen, würde Rom angegriffen, unser aller Leben würden wir wohl geben."

Ja, der Patriotismus war in Rom wie nirgendswo. Jeden Tag schwärmten die Menschen nur so von diesem prächtigen Reich, dieser prächtigen, endlosen Stadt.

"Nun, das wäre in der Tat eine tragische Situation..... aber, wir üben zwar ständig für den Ernstfall, aber bevor eine fremde Macht vor den Toren Roms steht, müsste sie ein Vielzahl von Legionen und Auxiliareinheiten besiegen.
Ich fühle mich also ziemlich sicher in dieser Stadt, allerdings darf man das auch nie auf die leichte Schulter nehmen und das Training der Männer vernachlässigen!"

"Wohl wahr. Im Krieg gibt es keine zwei Gewinner, entweder man ist stärker oder nicht. Ich glaube, dass es nirgendwo ein besseres Heer gibt, als das unsere. Und doch, und doch sollte man sich nicht des Friedens rühmen."

Er machte eine kurze Pause und schaute ein wenig in seinen Becher.

"Wir alle genißen wohl den Frieden. Es ist ruhig, schön und harmonisch. Doch ist Friede nicht die größte Gefahr im Krieg? Auch wenn ihr Vinicius sagt man bereite sich immer auf den Krieg vor, sei aufmerksam und übe, so müsst ihr euch eingestehen, dass der Friede verweichlicht."

Keineswegs waren seine Absichten sich für Krieg auszusprechen, doch wusste er man sei nicht immer sicher. Der Friede manchmal nur zum Schein. Manchmal eine Illusion, davor sollte man sich stets bewahren.