[Officium] Praefectus Castrorum

  • Auch der Iunier rückte seine Tunika noch einmal zurecht. Irgendwie wars ja schon ein wenig unangenehm dem Praefectus in so einer doch recht schlichten Kleidung gegenüberzutreten, aber andererseits, prätorianisch Schwarz wäre wohl eher nicht so gut angekommen, außerdem hatte er diese Kleidung in Rom gelassen, und musste seine neue Ausrüstung, inklusive anderem Helmbusch und Rüstung, erst noch besorgen..


    So stand er nun dort hinter Centurio Hadrianus und wartete dass er eintrat und ihn ankündigte..

  • Fontinalis war fast jeden Tag beim Praefectus. Die Prozedur war in Fleisch und Blut übergegangen. Nach dem Zeichen öffnete er die Tür und trat ein,
    Salve Praefectus Castrorum Marcus Iulius Licinus, Centurio Hadrianus Fontinalis. Melde den neuen Tribun Aulus Iunius Seneca. Er kommt frisch aus Rom.
    Nach seiner Meldung wartete der Centurio wie gewohnt darauf sich wiedere rühren zu dürfen. Obwohl er sich sicher war das er es einfach auch so hätte tun könn, ohne dafür gleich einen Anpfiff zu bekommen.

  • Das zwang ihn nun doch dazu, sich zu erheben. Es war der erste und das hieß wohl dass in den kommenden Tagen noch weitere nuee tribuni kommen würden.
    Licinus umrundete den Schreibtisch und strebte auf den kleinen runden Tisch zu, um den herum ein paar der etwas bequemeren Stühle in diesem Gebäude herumstanden.
    "Danke centurio. Ich nehme an, du hast Wachdienst? Dann kannst du deinen Dienst wieder aufnehmen. Tribunus, bitte!"
    Mit der flachen Hand wieß er auf die Sitzgruppe, die schlichte Kleidung störte ihn indes kein bisschen. Eine Seidentunika wäre deutlich schlechter gewesen. Er versuchte den Mann zu mustern auf der Suche nach Anzeichen, ob das hier für den Mann nur eine Karrierestation oder mehr war.
    "Nun, tribunus, willkommen bei der legio prima? Das hier ist nicht dein erster militärischer Posten, nicht wahr?""

  • "Ich danke Centurio, wir werden uns sicher später noch über den Weg laufen." verabschiedete auch Seneca den Hadrianus und wandte sich dann dem Praefectus zu, welchen er kurz militärisch grüßte, bevor er anschließend seiner Einladung folgte, und sich hinsetzte..
    "Ich danke dir Praefectus." entgegnete Seneca und fuhr fort, "Nein, das ist in der Tat nicht mein erster militärischer Posten. Ich habe bei den Urbanern in Rom als einfacher Tiro begonnen, wurde als Miles in die prätorianische Garde berufen, und dort letztlich zum Centurio ernannt, bevor ich in den Ordo Equester erhoben wurde, und nun hier in der ersten dienen kann." erklärte Seneca seinen in diesen Zeiten recht ungewöhnlichen Werdegang, denn der Aufstieg aus den Rängen war nicht unbedingt vielen vergönnt, es war also gewissermaßen Glück..

  • "Prätorianer, soso..." brummte Licinus. "Vicetia? Natürlich, warum frag ich. Aber egal, die meisten von euch haben da auch nur ihren Job gemacht." Wenn sein alter Freund Serapio wirklich geglaubt hatte, dass Salinator unschuldig war, dann konnte er nicht erwarten, dass die einfachen Soldaten es besser wissen mussten. Und wenn der Mann hierher kam, dann würde er sicher kein überzeugter Vescularier gewesen sein. "War ne harte Nuss, aber lassen wir die Vergangenheit die Vergangenheit sein."
    Ein feines Lächeln verstärkte die ersten Falten, die Licinus Gesicht zierten, und zeigte, dass er es ernst meinte und dem neuen Tribun unvoreingenommen entgegen treten wollte. Außerdem bewertete er Leute lieber selbst nach ihren Leistungen
    "Auszeichnungen?" fragte er der Vollständigkeit halber noch nach, dann kam er zur praktischen Sache.


    "Also, kommmen wir zu deinen Aufgaben hier. Anders als in der Stadt sind die tribuni hier nicht kommandierende Offiziere der einzelnen Kohorten sondern sind Stabsoffiziere bzw. zu eventuellen Sondereinsätzen abkommandiert. Wo würdest du glauben, sind deine Kompetenzen am besten aufgehoben?"

  • "Nun.. Vicetia." antwortete Seneca aufrichtig, und dachte an seine Auszeichnungen, "Ich erhielt eine Corona Muralis für die Erklimmung der Mauern Vicetias. Aber wie gesagt, das ist die Vergangenheit." erklärte der Iunier, was immerhin ehrlich war, auch wenn es den Iulier wohl nicht sonderlich erfreuen oder eben begeistern würde..
    "Darüber hinaus habe ich eine Phalera für diverse verdeckte Operationen erhalten." fuhr Seneca fort, und wusste nicht so recht ob er seinen Stand verbessert oder verschlechtert hatte, auch wenn es eben nun einmal so war wie es war..
    "Wie du dir sicher denken kannst hatte ich bei den Stadteinheiten bisher hauptsächlich mit der Infanterie zutun, sodass ich darum bitten würde, von einer Aufgabe bei der Kavallerie abzusehen. Darüber hinaus war ich als Prätorianer oft mit der Aufklärung, Informationsbeschaffung, und verdeckten Einsätzen beschäftigt, auch wenn ich weiß dass dies nicht unbedingt ein alltägliches Einsatzfeld der Legionen ist, würde ich meine Stärken in diesem Bereich sehen, auch wenn ich absolut flexibel bin was dies angeht."

  • Licinus nickte die Auszeichnungen ab, auch wenn die Vergangenheit ruhte, die corona sagte dennoch etwas aus. Der Mann war nciht nur ein Schnüffler, sondern konnte wohl auch Leute anführen,


    "Nicht die Kavallerie also." Das war etwas, was er sehr gut verstehen konnte. Ginge ihm selbst ja nicht anders.
    "Was hältst du davon, wenn ich dich fürs erste mit der Organisation des Legionspolizeidienstes beauftrage: Patrouillen in Mantua, Auflösung von Schlägereien, Bearbeiten von Beschwerden aus der Stadt über einzelne Soldaten, Beaufsichtigung des carcer und weiterer kleiner Strafen. Und so weiter und so weiter. Und beim nächsten größeren Außeneinsatz schicken wir dich sowieso mit." Das hatte so Tradition um möglichst bald ein Bild von den neuen zu gewinnen. Und den Polizeidienst kannte der Mann ja sicherlich, das wäre ein guter Punkt um darauf aufzubauen.

  • Der cornicularius des praefectus zog die Tür praktisch unter der klopfenden Hand weg, als er das Büro verließ. Noch ein Blick über die Schulter, der Chef nickte, dann komplimentierte er den centurio hinein.


    "Hadrianus?", fragte Licinus mit gehobener Augenbraue "Was gibt es zu dieser Stunde?"

  • Fontinalis betrat leicht verwirrt das Officium des des Praefectus. Salve Praefectus Iulius. Ich habe zwei Anliegen. Das erste bedrifft mein Examen an der Academie. Ich möchte mein secundum ablegen. Und das zweite hat mit meinem neuen Patron zu tun, den ich bei dieser Gelegenheit gleich mitbesuchen könnte. Aber wie du weist befindet sich die Academie in Rom, mein Patron ebenso. Daher wollte ich dich um Urlaub bitten.
    Der Centurio war es nicht gewohnt solche Fragen zu stellen. Er hatte bis jetzt immer seinen Dienst versehen, egal ob es kalt oder warm war, sommer oder Winter. Auch war er nur selten krank und konnte deshalb seinen Dienst nicht versehen.
    Was nun bedeuten würde, das er die nächsten Wochen nicht zu Verfügung stand und die Führung der Centurie diesem Patrizier überlassen müsste, aber ob dieser überhaupt schon bereit war wusste der Hadrianus nicht.

  • Legiopolizeidienst.. Patroullien in Mantua.. Oh Rom wie sehr vermisste Seneca es schon. Aber auf der anderen Seite wusste der Iunier dass dies eben genau sein Aufgabengebiet war, hier war er stark, hier konnte er glänzen, und deshalb gefiel ihm der Vorschlag eigentlich, nur klang das hier in Mantua noch etwas provinziell.
    "Die Aufgaben klingen gut, ich freue mich dass ich diese Arbeit übernehmen kann Praefectus." antwortete Seneca und freute sich schon auf die größeren AUßeneinsätze welche angesprochen wurden.

  • "Neuer Patron?" fragte Licinus. Aus Mantua einen Patron in Rom zu findenw ar sicherlich nicht soo einfach. Oder hatte sich da vorher schon was angebandelt. "Wer? Seit wann?", fragte er routiniert nach.


    "Wie lange benötigst du? 20 Tage?" das mochte nicht allzu großzügig erscheinen, nicht mal die halbe Zeit in Rom, wie die Reisezeit war.
    Aber Licinus verzichtete nur ungern auf einen centurio, immerhin hatte er nur 59 davon um den Haufen hier in Ordnung zu halten.
    Und wenn du schon in der Akademia bist, kannst du auch gleich noch eine Kleinigkeit für mich erledigen." Der Tonfall ließ offen, ob das eine Frage oder eien Feststellung war.

  • "Dann sind wir uns einig." Licinus war durchaus erfreut darüber, manchmal hatten die tribuni doch merkwürdige Vorstellungen davon, was hier ihr Job sein würde. Aber das waren andererseits auch eher Anfänger.


    "Kann ich sonst noch etwas für dich tun. Wenn nicht, ich gebe traditionsgemäß in eingien Tagen ein kleines Essen für die neuen Offiziere.
    Naja, üblicherweise macht das der legatus, aber da der immer noch im Geburge weilt..."

    Oder sogar tot war. Zumindest wäre es besser für ihn, denn Licinus bekam langsam Lust den Mann in der Luft zu zerreißen sollte er nicht tot sein. Sowas von pflichtvergessen.

  • Es handelt sich um den Senator Marcus Decimus Livianus. Er war in Germania der Legatus Legionis. Ich habe ihn vor ein paar Wochen angeschrieben. Und prompt eine Antwort erhalten.
    Der Centurio überlegte schnell, war das genug Zeit?
    Ich denke die Zeit wird völlig reichen. Kommt aber darauf an welche Aufgabe du mir noch gibts.

  • "Ich freue mich auf die Zusammenkunft Praefectus, von meiner Seite sind alle Themen geklärt, es sei denn du hast noch ein Anliegen?", fragte Seneca und war schon im Begriff zu seiner Unterkunft aufzubrechen um sie einrichten zu lassen..

  • "Der Decimus ist mit noch aus Parthia ein Begriff. War damals legatus legionis hier bei uns. Aber da war ich freilich noch frisch gebackener Soldat. Lang her. Aber ich denke ein guter Mann. Meinen Glückwunsch."
    Für einen Moment schien Licinus etwas in die Vergangenheit zu blicken. Damals war der Decimer ja gefangen genommen worden, ungefähr zur selben Zeit, wie Licinus signifer geworden war.
    Alte Zeiten, vergangene Zeiten. Zwei Lidschläge später, Licinus kehrte in die Gegenwart zurück.


    "Der Auftrag, ja. Du sollst die Zulassungsbedingungen für das Examen Quartum erfragen." Schon länger trug sich Licinus mit der Absicht seine theoretischen Studien zu komplettieren, das war die Gelegenheit die Bedingungen zu erfahren.

  • "Nein, von meiner Seite war das alles. Ich danke dir. Ich denke, dein Haus will auch noch fertig bezogen werden.
    Wurde dir überhaupt schon eines zugeteilt?"

    Unterbrach Licinus sich selbst. Er hatte es nicht getan, aber das machte er auch nun wirklich nicht selbst.
    "Wenn nicht, sprich meinen cornicularius an, er wird wissen was schon frei und was wieder belegt ist. Das war dann aber wirklich alles. Du kannst wegtreten."
    Noch ein letzter Austausch von Grüßen, dann konnte Licinus sich wieder seinen Akten widmen. Als erstes machte er sich jedoch einige Notizen auf die interne Personaltafel.

  • Der Hadrianus lauschte den Ausführungen des Praefectus. Da war es wieder, Parthia. Sein Onkel, sein Patron und nun auch sein Vorgesetzter. Da musste ja damals richtig die Post abgehen.
    Zulassungsbedingungen erfragen. Hast du sonst noch etwas das ich erledigen kann?

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