Die Festnacht der Bona Dea

  • "Ich hätte nicht kommen sollen! Jetzt mache ich Dir soviele Umstände, das mir sehr unangenehm.", sagte ich leise und mit mühe zu Helena.


    Das Aufstehen aus dem Sessel machte mir erhebliche Schwierigkeiten. Wieder folgte eine Wehe, schmerzhafter als die zuvor.


    "Ahhh", dann bis ich mir auf die Lippen und verzog nur mein Gesicht, ich wollte diesen Abend nicht zerstören.

  • "Du machst keine Umstände!"


    flüsterte ich sanft, während wir in Richtung des Gästezimmers gingen.


    "Sieh es als ein gutes Zeichen, dass dein Kind zu Zeiten eines Festes des Bona Dea zur Welt kommt. Ich sehe es als ein gutes Omen, auch wenn ich kein Haruspice bin. Und nun ruhig, du musst dich entspannen. Diese Nacht wird etwas besonderes für dich! Wir werden für dein Wohl sorgen und besonders für das deines Kindes. Sei unbesorgt!"


    Ich fuhr ihr sanft durchs Haar und sah Valeria suchend an. Ich nickte und bedeutete ihr, sie solle nur mitkommen. Vielleicht würde es der ebenfalls schwangeren ein wenig helfen.

  • Ich trat wieder in den Fetsaal und tratnk ert einmal einen grossen Becher Wein. Wellch ein ereignisreicher Tag.
    Ich trat in die Mitte des Raumes wo die Opferschale mit den mitgebrachten Weinkrügen stand. Ich nahm den Krug mit dem guten Honigwein aus meiner Taberna und goss Ihn langsam in die Schale. Dabei sprach ich die traditionellen Worte:
    "Gute Göttin wir wollen dir danken, dich ehren, dir opfern.


    Wir danken dir für die Fruchtbarkeit die du den Frauen geschenkt hast und die Hilfe, die du Kranken gewährst.
    Wir ehren dich für die Keuschheit die du gewahrt hast.
    Wir bitten, dich um deinen Schutz und Segen für uns Frauen."


    Anschliessend machte ich Platz für die nächste, die Opfern wollte.

  • Ich sah Fausta hereinkommen und ließ ihr bei der Opferung den Vortritt. Dann trat an den Altar heran und opferte Datteln wie Falernen. Für diesen Abend war ich nicht weit mehr als eine Frau von vielen. Mir tat es leid für Calpurnia, dass sie nicht anwesend sein konnte. Doch dafür ereilte sie ein riesiges Glück.


    "Bona Dea, diese Nacht gebührt dir. Heute Abend huldigen wir Frauen dir oh große Göttin.


    Besonders ein Wort für Calpurnia und ihr Kind: Ich möchte dir danken dass es hier in dieser Nacht, in deiner Nacht heil zur Welt gekommen sind und Mutter und Tochter wohlauf sind.


    Ich danke dir für alle Frauen dieser Welt die das Glück einer guten Familie erhielten und bete um deine Gnade für jene die es schlecht haben. Und ich danke dir für deinen Segen den wir alle erhalten und bitte dich darum dass er uns erhalten bleibt."


    Bei diesen Worten zu meinem Opfer blieb es und auch ich machte Platz. Andächtig betrachtete ich den Altar und schloss die Augen. Es duftete wundervoll nach Weihrauch und guten Dingen. Ich glaubte die Anwesenheit der Göttin zu spüren und lächelte leicht.

  • Ich kam verspätet zu den Feierlichkeiten, denn die beiden Kleinen hatten nicht schlafen wollen und sich ständig gegenseitig wach gehalten.
    Leise trat ich, als Helena mit dem Gebet fertig war, welches ich nur noch am Ende mitbekommen hatte, an sie ran und sagte entschuldigend. "Verzeih, die Kleinen wollten nicht schlafen und ich musste mit ihnen noch spazieren gehen. Aber jetzt sind sie endlich im Land der Träume. ICh hoffe, ich habe noch nciht zu viel verpasst."

  • Aine stand voller ehrfürchtung vor dem altar und lauschte den bewegenden Worten der domina. es war das erste mal, dass sie an diesem Fest teilnahm.

  • Ich lächelte Pentesilea sanft an und nickte.


    "Ist in Ordnung. Die Nacht ist noch lang und viel hast du nicht verpasst. Außer die Geburt eines neuen Lebens. Aber lass uns später davon sprechen. Möchtest du der Bona Dea, der Göttin die für alle da istm auch ein Gebet widmen?"


    Ich wünschte sie wollte es, viel musste man nicht über diese Göttin wissen und das Wichtigste wird sie mitbekommen haben.

  • "Ich weiss nicht so recht," antwortete ich verlegen. ICh konnte mit den römischen Göttern immer noch nichts anfangen. Aber irgendwie konnte ich ja nicht mal was mit meinen eigenen anfangen, da ich sie nicht kannte, mich nicht erinnerte. "Ich wüsste nicht, was ich ihr sagen sollte," kam es beinahe kleinlaut.

  • "Es wäre durchaus besser da es wahrscheinlicher ist, dass du erhört wirst. Aber niemand zwingt dich zu einem Gebet und niemand hält dich von einem stillen Gebet ab. Du kannst immer beten!"

  • Irgendwie war mir die Situation unangenehm, besonders vor all den Frauen, die hier anwesend waren, aber ich schwieg nur eine Weile und nickte dann schliesslich. "Also gut," sagte ich leise. Mit belegter und leiser Stimme sagte ich dann:
    "Bona Dea, Göttin, ich bin niemand des Volkes, welches Dich anbetet und doch bin ich in aller erster Linie eine Frau. Und als jene spreche ich zu Dir: Ich bitte Dich, schütze jene, die mir am Herzen liegen und jene, die anderen am Herzen liegen, besonders die Frauen und Kinder, doch sorge auch dafür, dass niemand jene verliert, die er liebt, seien sie Frau oder Mann oder Kind. Ich weiss nicht, wie weit Deine Macht reicht, aber wenn Du so gütig bist, wie man es mich lehrte, bin ich sicher, dass Du ein Auge auf die Dir Schutzbefohlenen haben wirst."
    Ich hielt inne, schluckte und sah Helena entzschuldigend an.
    "Tut mir leid, ich bin nicht gut im Beten." Ich wünschte in diesem Moment noch mehr nicht hier zu sein.

  • Bei Pentesileas Worten musste ich an Maximus denken und eine Träne rann mir die Wange hinab, die im leichten Fackellicht schimmerte. Ich wischte sie rasch fort. Ich hoffte so sehr, doch noch Nachricht von ihm zu erhalten. Und zugleich hoffte ich es auch nicht. Ich wusste nicht was ich tun sollte, Metellus... Maximus... Richtig wäre Maximus doch ich konnte auch Metellus nicht einfach... Ich verbannte diese Gedanken. Als Pentesilea herankam räusperte ich mich kurz.


    "Nein, das war sehr gut!"

  • "Nein, es war kein Fehler. Es ist niemald ein Fehler den Göttern zu begegnen!"


    antwortete ich in einem beinahe gestrengen Tonfall, lächelte aber leicht. Währenddessen traten noch andere Frauen, die im Laufe des Abends erschienen waren, vor um zu beten.

  • "Dann hättest du es nicht tun sollen!"


    Man hörte die Enttäuschung in meiner Stimme.


    "Das bringt kein Unglück sondern ist blanke Lüge. Zu diesem Fest kommt man um der Göttin zu huldigen!"


    Ich war mir nicht sicher, was ich nun denken sollte..

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