Ein Opfer am Nachmittag

  • Egrfurchtig betrat Furianus den großen Tempel.
    Nach langem Suchen hat er ihn endlich gefunden.
    Mit einem Korb voller Gaben stand er da, schaute sich um...


    Er hatte sowas noch nie gemacht und wusste nicht was zu tun wäre...
    Überall standen Menschen herum, zu viele, seiner Meinung nach. Zu viele, denn er konnte die Priester nicht erkennen, vielleicht waren es ja zu wenige, bei so vielen Gläubigen.


    Ein paar Schritte gen Venusstatue wagte er doch, beobachtete sie, blickte ihr ins Gesicht. Es war ihm alles so neu...

  • Claudia war gerade, mit einer Sklavin, die einige Opfergaben trug, im Tempel angekommen und schaute sich nach einer Venuspriesterin um.


    Sie suchte eine Zeit lang und als sie keine fand, trat sie an den Altar heran um die Gaben selbst zu opfern.

  • Furianus merkte, dass eine Frau an ihm vorbeischritt, mit einer Sklavin im Schleptau...
    Sie machte den Eindruck sich auszukennen...


    Um nicht weiter unbeholfen herum zu stehen ging er auf sie zu...


    "Entschuldigt, verehrte Dame, könntet ihr mir vielleicht sagen wo die Priesterinnen den zu finden sind? Oder mir gar behilflich sein?"

  • Claudia hatte sich gerade darauf vorbereitet ihre Gaben zu opfern, als sie unsanft angesprochen wurde. Sie wandte sich mit wütendem Gesichtsausdruck um.


    "Die Priesterinnen sind im Tempel zu finden." sagte sie harsch.


    Sie musterte ihn.


    "Wobei glaubst du kann dir geholfen werden?" fragte sie, in einem nicht mehr ganz so harschen Ton, da sie die kleinen, gut versteckten patrizischen Hinweise gesehen hatte.

  • Nicht sehr erfreut über ihren gewählten Ton, der sich aber zu bessern schien musterte auch er sie und wollte gerade, sagen, was ihr den einfällt in solch einem Ton mit ihm zu reden...
    Doch er sah sie genauer an, sie war eine hübsche, gut gekleidete Frau mit Grazie...


    "Ich danke euch. Mein Name ist, Lucius Flavius Furianus. Dürfte ich auch den Ihrigen erfahren, bevor ich euch meine Bitte darlege?"


    ...sagte er in einem ruhigen Tonfall...

  • Ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab...


    "Ich bin sehr erfreut euch kennen zu lernen, Tiberia Claudia."


    Mit diesen Worten verbeugte er sich ein wenig und küsste ihre Hand...


    "Ihr müsst meine Unbeholfenheit in diesem Gebiet entschuldigen. Doch ich habe so etwas noch nie zuvor alleine gemacht."

  • Claudia schaute ihn etwas verwirrt an als er ihre Hand küsste.


    "Worauf bezieht sich diese Feststellung? Auf religiöse Tätigkeiten oder..."


    Sie konnte nicht weitersprechen, da sie das 'oder' fürchtete.

  • Etwas verwundert war er doch über ihre Reaktion, seiner Höflichkeit, doch lies er sich nicht beirren...


    "Religiöse Tätigkeiten natürlich."


    er blickte sich um...


    "Im Kastell sieht man solche Bauten auch recht selten. Und dennoch, ich bin positiv überrascht, dass die Göttin so viel Andrang bekommt."

  • Sie atmet erleichtert aus.


    "Das die Göttin Venus solch einen Andrang hat ist doch recht logisch, schliesslich will jeder gern etwas von der Liebe abbekommen, welche sie den Menschen gibt. Aber das sollte nicht täuschen. Andere Gottheiten werden zur Zeit leider sträftlichst vernachlässigt."


    Sie fühlte, wie ihre Arbeit sie wieder in Besitz nahm.


    "Aber das gehört hier nicht her. Was genau führt dich in diesen Tempel?"

  • "Ja, die Liebe."


    er seufzte auf...


    "Und darum bin ich hier, Claudia. Diese einsammen Stunden im Kastell, dieses Bedürfniss nach Zärtlichkeit und Geborgenheit, die Leere in mir."


    Es war ihm hinsichtlich unangenehm es ihr zu erzählen, doch sie würde es schon zu verstehen wissen...


    "Ich bin noch recht jung, doch des Wartens werde ich bald überdrüssig."

  • Sie betrachtete ihn eingehend und schätzte, dass er gut zehn Jahre jünger war als sie, was bedeuten würde, dass er wirklich jung war ;).


    "Ja, ich hörte davon, dass Soldaten es in der Hinsicht schwer haben."


    Sie schaute auf den Altar.


    "Ich nehme an, der Wunsch nach einem Opfer trieb dich hierher?"

  • Ihm schien es, sie verstehe ihn...


    "Ja, das ist wahr, dass es besonders Soldaten schwer haben. Und ja, der Wunsch der Venus zu opfern, damit sie meine Bitte erhört. Und du?"


    fragend sah er ihr in die Augen...
    diese Frau schien ihm zu gefallen, obwohl sie ein wenig älter war als er... :D

  • :beleidigt:


    Sie hoffte, dass er nicht gesehen hatte, dass ihre Sklavin einen ganzen Haufen Opfergaben trug.


    "Ich bin hier, um ein kleines Öpferchen für Venus darzubringen, so wie ich es regelmässig für die meisten Götter mache."

  • Als er das Wort "Öpferchen" hörte, musste er doch ein wenig nachdenken, hatte er denn nicht einen riesigen Korb voller Opfergaben bei ihrer Sklavin entdeckt...
    Eine Frage der Ansicht, dachte er und verwarf den Gedanken...


    "Deine konservative Einstellung kann ich nur begrüßen. Viel zu oft höre ich, dass es nicht so gut um die Opfer steht, leider habe ich selbst keine Zeit, ich habe heute frei und bin noch schnell hierher gekommen."


    Der Tempel schien sich zu leeren und er blickte auf die Statue...


    "Prächtige Statue der großen Venus. Aber gut, ich will dich nicht weiterhin stören, denn du wolltest schließlich noch opfern."

  • Sie schaute sich nach einer Priesterin um.


    "Du wolltest doch auch etwas opfern, oder nicht?"


    Sie lächelte leicht.


    "Da die Priesterinnen hier heute scheinbar nicht die verfügbarsten sind und du scheinbar nicht wirklich weisst, wie du die Sache angehen sollst, würde ich dir gerne meine Hilfe anbieten."


    Sie war selbst etwas überrascht ob ihrer Worte und ihre Sklavin liess vor Schreck fast den Korb fallen.

  • "Gut. Dann sollten wir beginnen."


    Sie holte von einem Tischchen neben dem Altar eine Opferschale und stellte sie auf den Altar.


    "Ich hoffe, du weisst genau, warum du der Göttin opferst."


    Sie entzündete in der Schale eine kleine Flamme.


    "Lege den Weihrauch in die Flamme." befahl sie.

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