[Officium] Magister Scriniorum Crassus Didius Lucius

  • "Ich habe auch Bedingungen."


    Antwortete Furianus ruhig und fuhr fort.


    "Ich werde dich kontrollieren, das sollst du wissen. Wenn du nicht die erforderlichen Leistungen bringst behalte ich mir selbstverständlich vor dich mit sofortiger Wirkung deines Amtes zu entheben. Du wirst an keinem Tag deine Füße auf den Tisch legen können, geschweige denn dich ausgedehnt ausruhen. Du wirst arbeiten, wie ich, wie alle anderen, dieses Amt ist nicht dafür da, um es abzusitzen. Du wirst eine Verantwortung tragen, die ganze Verantwortung über dein Ressort und dein Aufgabengebiet. Verstanden?"


    Auf seine Worte die flavischen Ahnen betreffend, konnte Furianus sich noch im Zaum halten, doch er fürchtete wohl nicht mehr lange, wenn der Didier so weiter machte.


    "Eine hübsche Anekdote, aber ich bevorzuge es sowieso Ahnen zu haben, als gar keine oder irgendwelche Barbaren."


    Antwortete er lächelnd und lehnte sich an der Tischkante ab, er mochte es nicht so lange zu stehen.


    "Die Verlobung wird in Rom, wie es Brauch ist, eingetragen. Da ich hier an der Provinz gebunden bin, werde ich mein Einverständnis schriftlich überreichen. Eine Feier findet aus selbigem Grund nicht statt. Die Verlobung wird eingetragen, dies genügt vorerst, die Ehe wird dann selbstverständlich zelebriert, aber das liegt noch in der Zukunft.
    Nach der Eheschließung wird Tiberia Albina, sofern ich hier noch Proconsul sein sollte, mir nach Hispania folgen und in meinem Haushalt leben, wie es sich für meine Frau gehört. Bedingungen stelle ich nur diese."


    Er hatte klare Vorstellungen von seiner Ehe und würde davon auch nicht abweichen wollen.

  • "Nun, Propraetor, dann sind wir uns ja einig, ich erwarte dann meine Ernennung, damit unser kleines Geschäft wirksam wird," meinte ich lapidar, die unverhohlene Warnung des Flaviers gelassen ignoriend. Sollte er doch glauben, ich hätte vom römischen Wasserbau keine Ahnung und er könnte mich leicht aus dem Amt jagen, aber da irrte er.


    Ich war schon gespannt auf meine erste Inspektion der Wasserversorgung und auf das, was ich da entdecken würde.


    Noch einmal ging ich die Bedingungen durch, die Quintus beigefügt hatte.

    "Das mit der Fehlenden Verlobungsfeier geht so in Ordnung, da men Patron sich eh gerade im Feldzug befindet. Die eigentlich Heirat kann erst nach seiner Rückkehr erfolgen. Eine sine-manu Ehe ist natürlich selbstverständlich, des weiteren besteht mein Patron auf die Form der Confarreatio."


    Noch ein kurzer Blick auf edie Bedingungen, dann hatte ich die entsprechende Passage gefunden, die ich noch nehnen musste.

    "Er wird desweiteren für seine Cousine eine Dos ausrichten, welcher es ihr ermöglicht, ohne deine Kassen zu belasten Standesgemäss an deiner Seite zu leben, oder sonst wo, wo es ihr beliebt, wie es ihr recht ist."


    Ich steckte die Schriftrolle ein.

    "Ich denke, er es auch für angemessen ansehen, das sie bei dir wohnt, aber es ist keine Vorschrift, welche er ihr machen kann. Das wirst du mit deiner Braut ausmachen müssen."


    Für mich war alles soweit geklärt, bis auf eines. Ich stand daher auf, steckte das Schreiben ein, das ich nebenbei aufgesetzt hatte und sah den Flavier ernst an.

    "Es gibt nur noch eines, das ich dir von meinem Patron aussrichten soll : Du sollst dich an das erinnern, das er dir am Vorabend deiner Verlobung mit seiner Schwester gesagt hat, und du sollst wissen, das es auch für Albina gilt."

  • "Ich bin immer noch zum Proconsul ernannt worden, zu nichts weniger, das solltest du dir merken."


    Sagte er kalt und mit einem gewissen Missfallen dahinter. Schließlich konnte es nicht so schwer sein eine Amtsbezeichnung zu lernen und sich auch in solchen Momenten daran zu erinnern.


    "Sine manus, Form der Confarreatio, eine entsprechende Dos und die Worte am Vorabend mit Claudias Verlobung gelten immer noch, gut, ich stimme all dem zu und gebe mein Wort mich daran zu halten."


    Summierte er auf und brachte es so schnell wie möglich hinter sich. Die Punkte hatte er zwar nicht im Sinn gehabt, jedoch vor dies so handzuhaben wie gefordert, nur an die Worte vom Vorabend konnte er sich nicht erinnern. Diese waren aber sicherlich wieder belehrende Phrasen von Tugenden und anderen Schönheiten einer guten Beziehung, die man sich hätte sparen können, da nicht einmal die Götterehen so glücklich waren.


    "Wenn das alles war, dann werde ich dich bald ernennen und du Vitamalacus deine Empfehlung und unsere Einigungen schicken. Ahja, hier ist meine Zustimmung zur Verlobung, diese kann gleich an das Haus Tiberia in Rom geschickt werden, damit es in Rom eingetragen werden kann."


    Aus einer Falte seiner Toga nahm er ein kleines Papyrus hervor.


    Einverständniserklärung


    Hiermit stimme ich, Lucius Flavius Furianus, feierlich einer Verlobung mit Tiberia Albina zu. Ich versichere diese Entscheidung nach reifer Überlegung und im vollen Besitz meiner Sinne getroffen zu haben.


    gez.


    Lucius Flavius Furianus


  • Einen Moment fragte uch mich, ob der Flavier sich daran erinnerte, welche Worte mein alter Freund und Patron ihm am Vorabend seiner letzten Verlobung ihm genannt hatte. Ich hatte eine Vorstellung davon, das es eine Warnung gewesen sein musste und eine Warnung meines Patrons war oft leicht mals eine Drohung.
    Aber selbst wenn ich die genauen Worte gewusst hätte, ich hätte sie nicht noch einmal wiederholt


    Stattdessen nahm ich das Schreiben des Flaviers entgegen, legte es auf den Tisch.

    "Nun denn, werde ich mich ans Schreiben machen. Vale !"


    Doch ich stand nicht auf, ich machte mich stattdessen daran, die Briefe zu schreiben. Danach erst würde ich zur Poststelle gehen und die Post aufgeben.

  • "Gut, Didier. Bedenke, dass eines meiner Augen immer auf dir ruhen wird, die Götter gaben uns glücklicherweise gleich zwei."


    Sgate Furianus mit einem höhnischen Lachen und verließ sogleich darauf das Officium des baldigen Procurators Aquarum.

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