Officium| Eheregistratur

  • "Gut, gut", bemerkte der Beamte und nickte vor sich hin. "Dann brauche ich jetzt noch das Datum. Und...wenn ihr mir eure Namen nochmal nennen könntet?" Sein Namensgedächtnis war manchmal ein besseres Sieb. Er hob die Hand zum Ohr, streckte seinen kleinen Finger aus und bohrte sich kurz im Ohr herum, während er auf die Informationen wartete und mit der anderen Hand schon das Eheregister ranzog.

  • Das nächste Pärchen war einfacher abzukanzeln als der vorherige. Dem Beamten kam es vor, als hätte der Soldat seine Worte auswendig gelernt. Er nahm die Urkunde entgegen und studierte sie sehr sorgfältig. Dem Rang des Soldaten maß er dabei besondere Aufmerksamkeit zu, denn immerhin war es nur den höheren Stabsoffizieren erlaubt, überhaupt zu heiraten, und Zenturionen benötigten eine genehmigte Erlaubnis. Ein Optio bekam eine solche erst gar nicht, denn der durfte nicht heiraten. Das Siegel schien auch echt zu sein, und der Mann rollte das Dokument zusammen und legte es in das Regal zu seiner Rechten. Dann nahm er die Eintragung vor und drehte anschließend das Eheregister so, dass sie überprüft werden konnte. Damit hatte er seine Schuldigkeit getan.

  • Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus
    Der Beamte nippte noch schnell einmal an seinem Becher und stellte ihn dann fort. Er zog sich das große Eheregister heran und tauchte die Gänsefeder in gute kretische Tinte, bevor er das Datum der Hochzeit und alle weiteren relevanten Informationen eintrug. Anschließend zeigte er den beiden Eheleuten die Eintragung. "Stimmt das so, sine manu?" hakte er freundlich nach und blickte von der Frischgebackenen zu ihrem Mann und zurück.


    Calliphana warf einen Blick auf die Eintragung, da ihr lieber Gatte nur stolz da stand und alles mit einem Nicken absegnete. Sie war aber jemand, der lieber alles zwei mal prüfte. So kannte sie das auch von ihrem Beruf. Beamten machten für gewöhnlich keine Fehler, denn nur ein falsch geschriebenes Wort konnte einem Land ernste Probleme bedeuten.


    Und siehe da, ihre Intuition hatte sie noch nie getäuscht. Diesmal auch nicht.


    "Ja alles richtig bis auf... ja... mein Name wird mit zwei L geschrieben, CaLLiphana..." Sie lächelte mit engelsgleicher Unschuld im Gesicht und hoffte damit dem Beamten nicht geärgert zu haben.

  • Hatte sie nicht. Der Beamte beugte sich vor, sah genau hin....und sah zwei kleine Ls und ein i. Er kratzte sich nachdenklich an der Stirn und zuckte mit den Schultern. "Steht so auch da, meine Liebe", bemerkte er und lächelte freundlich. Aber so zwei Ls konnten auch mal zu einem verschmelzen, wenn man nicht so genau hinsah.

  • Hops, das war peinlich... Dabei war sie sich ganz sicher, dass sie sich nicht verlesen hatte. Oder etwa doch? War sie so nervös? Obwohl ihr Liebster am Morgen alles mögliche tat, um ihr die Nervosität aus zu treiben und die Entspannung ein zu flößen.


    "Ohh... ehhh... hihi... ja stimmt, Entschuldigung!..." - kicherte sie dann doch leicht kindisch und ihre Wangen verfärbten sich, diverse Rottöne erschienen von hell bis dunkelrot. "Dann stimmt alles. Sind wir jetzt fertig, oder müssen wir noch was ausfüllen? Oder so...?"


    Da war es wieder, dieses Gefühl wie am ersten Tag in der Schule vor dem strengen Lehrer. Nach der Blamage vorhin war dieses Gefühl nicht mehr weg zu denken. Wieso unterstellst du ihm denn nicht noch Unterschlagungen aus der Staatskasse, noch dämlicher könntest du nicht mehr sein, oder Calli?! sprach sie mit sich selber in Gedanken.

  • Als der gute Mann sich so in den Ohren herumbohrte, verzog Sedulus ein klein wenig sein Gesicht.


    Ähm dass wären Quintus Germanicus Sedulus und Iunia Serrana. Die Eheschließung fand am 10.04.860 statt.


    Im Normalfall müßte es für dieses Datum schon eine Eintragung geben, dass hieße wenn Valerian und Calvena schon hier gewesen sind.

  • Der Mann schnippte etwas gelblich Braunes fort und griff dann zur Feder. "War es denn eine schöne Feier?" fragte er, während er schrieb. Die Feder kratzte über das gebundene Pergament, und schließlich drehte der Beamte das große Eheregisterbuch so, dass die beiden Eheleute Einsicht nehmen konnten. Über ihrem Eintrag würden sie wohl zwei bekannte Namen lesen können.

  • Der Beamte lächelte die junge Dame väterlich an. "Das macht nichts, keine Sorge. Ein wenig Abwechslung tut manches Mal ganz gut, findest du nicht?" Er bleckte die Zähne zu einem Grinsen. "Das war alles. Ich gebe die Informationen jeden Abend ans Tabularium weiter, musst du wissen. Dort wird dann vermerkt, dass ihr beiden verheiratet seid." Es klopfte. "Oh. Das werden wohl die nächsten sein."

  • Als der Beamte das, was auch immer er in seinem Ohr gefunden hatte, von sich schnippte, zuckte Serrana leicht zusammen und rückte unwillkürlich ein Stückchen von dem Schreibtisch weg, bevor sie sich am Riemen riss und ihm antwortete.


    "Ähm ja, vielen Dank. Die Hochzeit war wirklich sehr schön." Sie lächelte kurz zu Sedulus hinüber, dann warf sie einen neugierigen Blick in das Eheregister. Tatsächlich, da stand es: Quintus Germanicus Sedulus und Iunia Serrana waren nun hochoffiziell und amtlich belegt Mann und Frau.


    "Schau mal, da stehen Calvena und Valerian." sagte sie aufgeregt und deutete auf die beiden Namen.

  • Sie hat recht!


    Stimmte Sedulus seiner nun offiziellen Frau zu.


    Die Feier hätte nicht schöner sein können.


    Dann blickte Sedulus auf die Eintragnug und entdeckte auch sogleich, die von Calvena und Valerian.


    Ach ja, da sind sie ja. Sie müssen wohl kurz vorher hier gewesen sein.


    Mutmaßte Sedulus

  • "Na das freut einen doch zu hören. Dann wünsche ich euch viele Kinder!" bemerkte der Beamte und komplimentierte die beiden dann freundlich und indirekt hinaus, da schon die beiden nächsten Brautleute warteten.

  • Ein paar Tage nach der Hochzeit hatte sich Sextus mit seiner frisch Angetrauten dann auch in der Regia eingefunden, um die Ehe offiziell eintragen zu lassen. Die Flavier wären wohl ärgerlich, wenn er diese Kleinigkeit verschleppen würde – allen voran wohl seine Frau – und es war ja nur eine kleine Formalität.
    Und so hatten er und Nigrina sich eingereiht, und nachdem sie im richtigen Officium angekommen waren und hereingebeten wurden, brachte Sextus auch sein Anliegen vor, damit die Sache schnell erledigt war.
    “Salve. Ich bin Sextus Aurelius Lupus, dies ist meine Frau Flavia Nigrina. Wir möchten unsere Ehe eintragen lassen.“ Was sonst sollte man in der Eheregistratur auch machen? Sich zum Militärdienst melden? “Die Sponsalia fand ANTE DIEM VI NON OCT DCCCLX A.U.C. (2.10.2010/107 n.Chr.) statt. Die Hochzeit war ANTE DIEM V KAL DEC DCCCLX A.U.C. (27.11.2010/107 n.Chr.) und fand sine manu und per usum statt. Benötigst du noch weitere Angaben?“
    Schnell und auf den Punkt. Sextus hatte nicht vor, wegen einer kleinen Formalität Zeit zu verschwenden.

  • Der zuständige Sekretär hörte sich die Erklärung an und nickte. "In Ordnung, wird eingetragen!" Da der Aurelier nicht gerade aussah, als wollte er noch viele Worte verlieren, verabschiedete man sich rasch und der Sekretär konnte sich wieder seiner Arbeit zuwenden. Dann aber fragte er doch noch: "Sine manu, nehme ich an?"
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  • An der Seite ihres Mannes betrat Nigrina die Regia und folgte ihm bis zu dem Officium, in dem sie ihre Ehe nun eintragen lassen würden. Die Hochzeit lag nur wenige Tage zurück, und Nigrina hatte die Zwischenzeit bisher genutzt, sich mit der Villa Aurelia und ihrem Inhalt bekannt zu machen. Vor allem mit dem sprechenden Inventar, auch Sklaven genannt. Auch wenn sie keinen Zweifel daran hegte, dass ihre persönlichen Sklaven, die sie mitgebracht hatte, die aurelischen aufklären würden, es ging doch nichts darüber, als selbst zu verdeutlichen, welche Ansprüche sie hatte.
    Besagte Ansprüche wurden auch in dem Officium erfüllt, denn das Eintragen ging erfrischend schnell. Was nicht zuletzt an Sextus – seit der Hochzeit nannte sie ihn so, aus Prinzip, denn: immerhin waren sie nun verheiratet, auch wenn sie sich noch kaum kannten – was also nicht zuletzt an Sextus lag, der kurz und präzise die Angaben machte, die der Scriba zum Eintragen brauchte. Sämtliche Angaben. Sie hatten sich schon wieder zum Gehen gewandt, als doch noch eine Nachfrage kam – und eine flavische Augenbraue dazu bewegte, nach oben zu wandern. „Wie mein Mann bereits erwähnt hat: die Hochzeit fand sine manu statt.“

  • ...und Piso war sich gewiss, darin den Jackpot geknackt zu haben, als er, mit Prisca an seiner Hand, in die Regia schritt. Den ehrwürdigen Septemvir kannte man bereits an dieser Stelle, natürlich ließ man ihn ein, ohne dass man ihn groß gefragt hätte, wohin des Weges. Zumal, sofern zwei junge Leute verschiedenen Geschlechtes eintraten, und so offensichtlich verliebt waren wie Piso und Prisca – Piso warf seiner Angetrauten immer wieder schmachtende, feurige Blicke zu, die wohl signalisierten, dass er zu diesem Moment wohl viel lieber bei ihr im warmen Bettchen wäre als in diesem hochoffiziellen, faden Bau – es klar war, worum es ging.
    Ehe!
    Großes Wort (einmal dafür, dass es so kurz war), und Realität. Stolz emporgereckten Hauptes pochte Piso am Officium formellerweise einmal kurz an, bevor er die Türe aufstieß.
    Den Mann am Tisch fixierte er eine Sekunde lang streng, bevor er zu grinsen begann.
    “Salve! Ich bin Senator Aulus Flavius Piso. Das hier an meiner Seite ist Aurelia Prisca. Wir wollten unsere Ehe registrieren lassen“, verkündete er überschwänglich vor einer dramatatischen Pause. Er ließ in jener das Wort Ehe sich auf den Hochzeitsbeamten auswirken. Wie schön das klang. Der Gute würde sich sicherlich grün und blau ärgern, dass er keine solche Frau hatte!
    “Ich bin bisher noch nicht dazu gekommen, unsere Sponsalia einzutragen, aber gut. Sie fand an den Kalenden des Januars (1. Januar) statt. Unsere Hochzeit selber war am Tag vor den Nonen des Februar (4. Februar). Kann man das bitte eintragen?“ Er hielt kurz inne, bevor er noch eine Spur weiter grinste. “Sine manu und per usum“, fügte er noch schnell dazu, dabei mit seinen Augenbrauen wackelnd.

  • … oder vielleicht wie eine Schatulle voller Kostbarkeiten? … Man weiß nie was man bekommt, ehe man sie nicht auspackt und davon probiert. Ein wenig hatte Prisca ja schon davon genascht und … ja, doch! Der Appetit auf mehr war dadurch nur noch größer geworden. Der Appetit auf ihn, ihrem Liebsten, dessen rechtmäßig angetraute Ehefrau sie heute werden würde. Mit allen Rechten und Pflichten! Oh ja, Prisca war bereit dazu und überglücklich, dass diese Ehe heute endlich eingetragen werden würde. Nichts sehnlicher wünschte sie sich seit dem Tag, an dem sie ihn kennen und lieben gelernt hatte, wie auch er sich wohl nichts sehnlicher wünschte als … Moment mal!, stutzte Prisca, als sie das vielsagende Funkeln in Pisos Augen bemerkte, während sie noch nebeneinander durch die ehrwürdigen Hallen der Regia schritten.


    "Ehm, du denkst doch jetzt hoffentlich nicht gerade an das Eine, oder?!?!", warf sie ihm leise neckend einen ebenso vielsagenden wie verliebten Blick zu, so wie er ihr. Woran sonst als an das Eine dachten zwei Verliebte wohl, wenn ich an die … Ehe … auch wenn sie sich noch ein wenig gedulden müssten, bis es endlich so weit wäre. Galt es doch vorab die üblichen Formalitäten zu erledigen. Elender Bürokratismus, seufzte Prisca innerlich auf, just in dem Moment als Piso dem Standesbeamten ihrer beider Anliegen verkündete.


    Er klang so voller Stolz darüber sie zu ehelichen, dass Prisca nicht umhin kam sich ganz nah an ihn anzuschmiegen, zum Zeichen ihrer gegenseitigen Verbundenheit. "So ist es! Ich, Aurelia Prisca, bin gewillt die Ehe mit dem ehrenwerten Senator Flavius Piso einzugehen. Sine manu et per usum! Wo muss ich unterschreiben?", bestätigte Prisca förmlich zwar, aber dennoch voller Freude in der Stimme, die Worte ihres Liebsten, dessen Hand sie gleichzeitig ganz fest drückte.


    Damit hatte der Beamte hoffentlich alles Nötige beisammen um den Eintrag in das Eheregister zu vollziehen, damit sie schnell wieder von hier verschwinden konnten. Zurück nach Hause, ins kuschelige Bett, … wohin sonst?! …

  • Der Scriba betrachtete den dümmlich grinsenden Septemvir und seine Frau mit wachsendem Befremden. Die beiden hatten es offensichtlich recht eilig, diese Sache hinter sich zu bringen (obwohl es ihnen andererseits auch Spaß zu machen schien...). "Nirgends. Ich werde es eintragen - die Zustimmung der Gewalthaber liegt vor?" fragte er, während er die richtige Liste heraussuchte.

  • Hmm, das warme und weiche Anschmiegen seiner Frau versetzte den Flavier direkt in Wallungen. Hach, dachte er sich, sie war so wundervoll! Ein wahrer Schatz. Mit so einer Frau konnte man nichts anderes sein als ein gemachter Mann. Denn mit ihr hatte er, da war er sich sicher, einen Reichtum errungen, den nicht einmal die kaiserliche Procura am Palatin oben mit all ihrem Gold aufwiegen konnte (Piso, als gewesener Kanzleibeamter, wusste, wovon er redete). Ihre Frage dann allerdings, seine zunehmend unzüchtigeren Gedanken unterbrechend, schoss wirklich den Vogel ab.
    Er lachte und streckte seine Hand aus, um ihr zärtlich mit seinem rechten Zeigefinger – der übrigens genau so gepflegt war wie seine Hände insgesamt, hatten diese doch nie härtere Arbeit erlebt als das gelegentliche Schlagen der Lyrasaiten – auf die Nase zu stubsen. “Oooooooch, Prisca, wie kommst du nur darauf!“, machte er mit gespielt verwundertem, leicht schmollenden Gesichtsausdruck, bevor er wieder breit grinste. Oh ja, Piso freute sich. Das hier war der triumphale Einzug in die Regia, auf die er schon sein ganzes Leben gesehnt hatte. Piso hatte ja irgendwie nicht geglaubt, dass er je eine Frau finden würde, die seinen Ansprüchen so total und absolut genügen würde wie die Frau seines Lebens, die sich an ihn herankuschelte, als sie vorm etwas verblüfften Beamten stehen blieben, Piso etwas stolpernd, denn er konnte sich vor lauter Aufgeregtheit kaum mehr recht auf den Beinen halten.
    Wenn der Scriba, der das junge und offensichtlich zutiefst verknallte Paar sah, und wohl kaum die Tatsache, dass er es mit einer äußerst angesehenen Dame der römischen Gesellschaft und einem Priester-Senator zu tun hatte, und nicht mit einem blutjungen Ausreißerpaar, überriss, nicht glaubte, dass Piso noch breiter grinsen konnte, dann tat der Flavier es nun als Antwort auf die Frage.
    “Natürlich. Ich bin sui iuris.“ Seit Kurzem, sein Vater hatte es ihm erlaubt, diesen Status zu genießen, nachdem er in den Senat aufgenommen worden war. “Und der Tutor meiner Frau hat auch das Einverständnis gegeben. Du glaubst mir nicht? Nun ja! Tja dann! Hier habe ich die Heiratsurkunde.“ Er löste mit entschuldigendem Blick zu Prisca seine rechte Hand aus ihren Händen, zog eine Schriftrolle aus seiner Togafalte und klatschte sie dem Beamten auf den Tisch, knapp dessen Tintenfass verfehlend. “Zufrieden?“ Sein Grinsen – er hatte es noch immer auf seinem Gesicht, und wenn man sich dachte, es war dümmlich, dann war das sicher bloß Neidigkeit – drückte eindeutig aus, was er dachte. Beneide mich nur, du Wurm, mich juckt es nicht.

  • Etwas irritiert zog Prisca die Nase kraus als ihr Gemahl diese mit seinem Finger an stupste, wie man es bei kleinen Kindern tat. So ganz recht war ihr das nicht, so behandelt zu werden, zumindest nicht vor dem Beamten da auch wenn sie (streng genommen) mit der Neckerei angefangen hatte. Zu Hause dürfte Piso sie selbstverständlich an stupsen, wo und wann immer er wollte. Aber hier?! Da war ihr das dann doch auf einmal peinlich. [SIZE=7]"Nicht, Aulus! … was soll denn der Mann von uns denken?!"[/SIZE], wisperte sie mit einem leicht verlegenen Lächeln und einer abwehrenden Handbewegung zurück, worauf sie sich kurz räusperte und ihm als Revanche zärtlich in die Seite knuffte. Ach, eigentlich war es egal was dieser Schreiberling dachte, dachte sie, schließlich gefiel es ihr einfach zu gut, sich mit ihrem Mann auf diese Weise zu messen. Nur kurz schenkte sie daraufhin ihre Aufmerksamkeit noch einmal dem Beamten und da dieser von ihr keine Unterschrift haben wollte, quittierte sie seine Aussage mit einem einfachen: "Ach so, na dann …" und damit war die Angelegenheit für sie erledigt.


    Nun blickte Prisca wieder lächelnd zu ihrem Liebsten und betrachtete ihn von der Seite, während er die weiteren Formalitäten für sie regelte. Oh ja! Er gefiel ihr. Er gefiel ihr sogar sehr, insbesondere im Profil, machte sich die junge Aurelia so ihre Gedanken und als Piso ihr mit einem entschuldigenden Blick die Hand entzog war es an ihr, ihm einen gespielt schmollenden Blick zuzuwerfen. "Und was wollen wir nun anschließend zusammen unternehmen, mein Gemahl? Der Tag ist noch lang und ich wollte eigentlich noch ein paar Einkäufe tätigen. Begleitest du mich? ... Oder hast du einen besseren Vorschlag, wie wir die Zeit bis zum Zubettgehen nutzen könnten, hmmm?", drängelte sie ihn ganz bewusst, schon den Tag weiter planend, wobei sie die Frage, verbunden mit einem verführerischen Blick in seine Augen, vielleicht auch ein wenig anders (oder direkter?) hätte formulieren können.

  • Der Scriba zuckte zusammen, als die Schriftrolle auf seinen Tisch knallte. Nervös blinzelnd nahm er sie an und überflog sie, bevor er nickte. “Fein... dann Gratulation. Ich trage es ein.“ Er beugte sich über das Eheregistrar und machte ein paar kleine Anmerkungen. “Sponsalia... Hochzeit... sine manu... per usum... so, das war alles.“ Die leicht dämlichen Gesten, die die Patrizier hier vor ihm vollführten, bewegten ihn kaum – er hatte schon viel Skurilleres in seiner Laufbahn gesehen.

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