Etwas später war Callidus aus dem officium des Comes in sein eigenes zurückgekehrt und wartete dort auf Aurelius Cicero, während er einige Unterlagen sortierte.
Princeps Curiae
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- Officium
- Marcus Sergius Stephanus
- Geschlossen
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Auch ich verließ das officium des Comes und folgte Callidus, auf das wir in Ruhe reden könnten.
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Als Cicero das officium nur kurz nach Callidus betrat, stand dieser auf.
> Setz dich doch bitte, Aurelius Cicero. Ich komme ohne Umschweife zu meinem Hauptanliegen, weshalb ich dir auch die Vorladung geschickt habe. Du hast zu der derzeitigen Abstimmung zu der Vergabe von Auszeichnungen noch keine Stimme abgegeben. Ich denke, dass dir Thematik aber bekannt ist. Daher möchte ich nun wissen, wie deine Entscheidung lautet. <
Während Callidus ihm erklärte, goss er einen Becher Wein für Cicero ein.
Sim-Off: WiSim
> Mein zweites Anliegen betrifft deine Anwesenheit. Ich selbst kenne die weiten Wege, die zurückzulegen sind, muss man zwischen den Städten und Rom doch immer hin- und herfahren. Mantua ist noch etwas weiter entfernt, als es Misenum ist. Aber ich bitte dich dennoch, dich als gewählter sodalis deiner Stadt auch in ihrem Sinne an der Arbeit der Curia zu beteiligen. Auch ist die Kurie selbst auf deine Mitarbeit angewiesen und ich persönlich würde sie sehr begrüßen. <
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Ich nahm den Becher dankend an und erhob ihn.
Sim-Off: Danke
"Bezüglich der wahl stimme auch ich zu."
Über das andere thema müsste ich mich ausgiebiger unterhalten.
"Ja, Du hast Recht, ich habe mich in Rom zuwenig sehen lassen, was ich auch aus gesellschaftlicher perspektive bedauere. Denn seit ich wieder in Italia bin, da habe ich doch manch neuen und guten Freund kennengelernt. Doch Mantua......"
Besorgt schüttelte ich meinen Kopf.
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Callidus hörte zu und notierte nur kurz die Stimme des Aurelius Cicero. Dann folgte er den Worten weiter und schaute skeptisch.
> Doch Mantua...? Gibt es dort Probleme mit der Administration? Gestaltet sich die Planung der Ludi Florales als schwierig? Du weißt, dass du der Kurie stets derartige Dinge vortragen und den Comes als höchsten Verwaltungsbeamten der regio zu Rate ziehen kannst! Gibt es etwas Bestimmtes, was in Mantua nicht stimmt? <
Verwundert schaute Callidus Cicero an, der den Kopf schüttelte. Schließlich hatte sich seine Familie in der Stadt niedergelassen, so dass Callidus keine Probleme sah, denen Cicero gegenüberstehen könnte. Fragend schaute Callidus den vicarius an.
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Ich winkte lächelnd ab. Mich plagten ein paar persönliche Dinge in Mantua. Auch wenn Callidus mir nach und nach durchaus symphatisch wurde, so behielt ich diesen Kummer lieber für mich, könnte mir da eh so leicht keiner helfen.
"In Mantua ist vieles im Umbruch, und ich bedaure sehr, so wenig Kontakt zu meinem eigenen Neffen zu haben, der sich um das Amphitheater kümmert.
Kürzlich stellte ich einen jungen Mann, Didus Albinus ein. Er macht einen untadeligen Eindruck und ist als Scriba eine glänzende Wahl gewesen. Derzeit verhandelt er in Rom in meinem Auftrag."
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Erleichtert stellte Callidus fest, dass es sich nicht um Probleme bezüglich der Stadtverwaltung handelte.
> Ja, ich hörte von dem Bau des Theaters in Mantua. Sicherlich ist dein Neffe sehr in die Arbeiten eingespannt. In Misenum werden bald die Rodungen und Begradigungen der Hügel beginnen, so dass sie den nötigen Grund für die Villen freigeben. Es ist eine Menge Arbeit und ich hoffe sehr, dass auch mein scriba zu diesem Zeitpunkt wieder aus Syria zurück sein wird. Er hat sich ebenso bewehrt und es scheint mir nur allzu richtig, ihn bald zum Magistratus zu ernennen, damit er sich in diesem Amt um die Bauaufsicht kümmern kann. Ich selbst bin ja zunehmend in Rom und habe nicht immer die Möglichkeit, ständig in Misenum nach dem Rechten zu sehen. Tiberius Durus aber stammt aus einer berühmten Familie und macht einen ebenso untadeligen Eindruck, so dass ich glaube, ihm diese Aufgabe guten Gewissens avertrauen zu können.
Gibt es Neuigkeiten bezüglich der Ludi Florales? Hast du auch weitergehende Planungen für Mantua? Ich bin froh, dass die Städte Italias derzeit wieder etwas aufblühen. Nur aus Ostia gibt es momentan keine Nachrichten. Da der Comes nach Germania reisen will, werde ich wohl einen seiner scribae in die stadt schicken, um Neuigkeiten zu erfahren. <Callidus erhob den Becher und prostete Cicero zu. Offensichtlich hatte er die Stadt ja doch gut im Griff.
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Ich lächelte Callidus an.
"Misenum scheint wahrlich im Aufblühen zu sein. Von unserem Verwalter hörte ich kürzlich, dass in Deiner Stadt wahrlich viel gebaut wird. Es scheint, als könne ich von Dir noch so manches lernen."
Über die Bauvorhaben und Pläne war ich gut informiert. Mir selbst kamen unlängst einige Ideen, wie ich etwas ähnliches in Mantua starten lassen könnte.
"Die Ludi werden durch die großzügige Unterstützung der Priesterschaft hoffentlich ein gelungenes Zeichen unserer Verehrung werden. Ich selbst habe beim König von Tylus große Mengen an Weihrauch gekauft, die ich den Gästen zum Geschenk machen werde. Dieser Weihrauch ist einfach der beste. Hast Du je seinen Duft wahrgenommen?"
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Callidus winkte ein wenig ab.
> Du schmeichelst mir, Cicero. Doch meine Vorhaben und Planungen bauen auf dem Gerüst auf, dass Decimus Aurelius Maxentius mir hinterließ. Ich habe diese Ideen lediglich aufgegriffen und sie weiter geformt. Daraus entstand das Bauprogramm. Wie viele Villen Misenum als Landgüter verkaufen kann, bleibt abzuwarten. Auch gibt es noch Vieles, was anzupacken ist. Der Götterkult wird in meiner Stadt nur im Privaten ausgeführt, was noch zu ändern ist.
Auf mein Erscheinen und das meines scriba bei den Ludi Florales kannst du zählen. Den König von Tylos besuchte ich auch vor kurzem, doch gibt es in meiner Angelegenheit noch kein Ergebnis. Ich benötige jedoch seine Feigen, um sie der Bvölkerung Misenums zu stiften. Den Weihrauch kenne ich nicht, aber wird sich dies wohl spätestens bei den Spielen in deiner Stadt ändern. <Callidus grinste und freute sich schon auf die Abwechslung, die dieses Fest bot, nachdem er in letzter Zeit allzu viel zu tun hatte.
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"Oja, ich kenne seine Feigen nur zu gut. Wir haben stets einen Vorat von ihnen bei uns in Mantua.
Wird Misenum denn gebrauch davon machen, und eine Abteilung der Vigiles stationieren? Ich selbst trage mich mit dem Gedanken, um die Sicherheit gegen Brände zu erhöhen."
Allerdings machte ich mir keine große Hoffnung, genügend Interessenten zu gewinnen.
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> Ich habe es versucht, die Stadt auf diese Weise schon von Anfang an vor Kriminalität und Brandgefahr besser zu schützen. Doch ich habe es leider nicht geschafft, eine ausreichende Zahl an Arbeitern zu bekommen, um diese Truppe aufzustellen. Als scriba habe ich damals bereits mit den vigiles aus Rom ein Konzept erarbeitet, das den Brandschutz erhöht. Seitdem gibt es eine Marktordnung, die streng einzuhalten ist und Brandschutz beinhaltet. Desweiteren habe ich vom nauarchus der Flotte in Misenum und vom Präfekten der vigiles in Rom die Zusage, dass die nautae in Misenum an den siphones geschult werden. Ich habe aus der Stadtkasse eine gewisse Summe entnommen und davon siphones angeschafft. Auch dies sollte dem Brandschutz helfen. Man versucht sich halt zu helfen, so gut es geht. <
Als er so sprach bemerkte Callidus, dass es in Misenum bisher relativ reibungslos vonstatten ging, und er freute sich darüber ein wenig.
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Mit einem anerkennenden Nicken zollte ich dem Vorgehen meine Achtung. Die Idee wies eine gewisse Brillanz auf, die nautae mit zu integrieren.
"Wieder einmal sehe ich, wie sehr doch die örtliche lage Misenums einen Vorteil darstellt. In Mantua könnte ich allenfalls die Landbevölkerung dafür gewinnen.
Oder die Legion." Ich musste kurz lachen.
"Mein Neffe, seines Zeichens Praefect, der würde mir schön was erzählen, fragte ich ihn, ob seine Männer noch die Löscharbeiten übernehmen könnten.
Doch etwas anderes interessiert mich noch. Kürzlich kaufte ich einen gastronomischen Betrieb. Diesen würde ich gerne der Stadt Mantua überschreiben. Doch bin ich mir so recht sicher nicht, ob das denn rechtlich möglich ist. Wie siehst Du das?"
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Callidus machte eine Zeit lang ein nachdenkliches Gesicht.
> Generell wäre es wohl möglich, doch könnten sich Probleme ergeben. Wenn der Betrieb der Stadt gehören soll, so müsste für ihn ein Verantwortlicher herangezogen werden können. Das wäre in diesem Fall vielleicht der ranghöchste Magistrat, doch bin ich mir nicht sicher. Solange du die Verantwortung übernimmst, wäre es wohl rechtens, doch wenn der Magistrat einmal wechselt, würde auch der neue die Verantwortung übernehmen? Am besten wäre es wohl, wenn du dich zum Aedil begibst und ihn zu Rate ziehst, da ich besonders in Rechtsfragen nicht kundig bin. <
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"Es wird sicherlich einfacher sein, wenn ich den Betrieb fortan verwalten lasse aber der eigentümer bleibe. Datum kann sich ja mein neuer Scriba machen. Ein wirklich untadeliger Mann.
Sobald Du in Mantua bist, dann würde ich mich freuen, wenn Du Dir trotz aller Arbeit zeit mitnehmen würdest. Es gibt viel zu besichtigen und deine Meinung interessiert mich."
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> Ja, es mag wohl das Beste sein, den Betrieb verwalten zu lassen.
Ich nehme mir diese Zeit gern. Ostia ist der Ort, an dem ich aufwuchs, oft sehe ich ihn auch, wenn ich mit dem Schiff aus Misenum nach Rom reise. Mantua jedoch habe ich bisher nie kennengelernt und als Vorsitzender der Kurie wäre es wohl wichtig, auch diese bedeutende Stadt einmal näher kennenzulernen. Wenn ich also mit dir einen kundigen Fremdenführer bekäme, wäre mir das umso lieber. Aber ob ich mir als eben dieser Femde in Mantua eine Meinung erlauben kann, weiß ich nicht. Doch ich freue mich auf den Besuch. < -
"Oh, als Fremder ist man oftmals objektiver und sieht und nennt die Dinge beim Namen. Meine Familie hat ein angemessenes Anwesen in Mantua. Und soweit ich weiß, so kennst Du bereits zumindest meine Nichte Deandra."
Ich lachte kurz.
"Sollte ich also mit meinen Ausführungen zum Thema Mantua Deine Geduld über die Maßen beanspruchen, so magst Du Rettung bei ihr finden."
Ich schmunzelte doch fragte mich zugleich, ob ich zu offen war?
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> Gern, wenn du mich herumführst und mir deine Vorstellungen nennst, werde ich versuchen, sie abzuwägen und objektiv zu bewerten. <
Callidus überlegte bei dem namen Deandra eine Zeit; gehört hatte er ihn schon.
> Ah, Deandra. Ja, sie schrieb mir einen Brief und lud mich nach dem tragischen Tod des Maxentius zur Trauerfeier ein. Leider hatte ich gerade in diesem Augenblick sehr viel zu tun, sowohl in Misenum als auch in Rom. Dies verhinderte leider auch eine Reise nach Mantua. Ich kenne sie aus unserem Briefwechsel, jedoch nicht persönlich. Ich hörte nur, dass sie damals dem Magistarten Misenums zur Seite stand. Als ich meinen Dienst dort begann, war sie jedoch verreist. <
Callidus lachte ein wenig.
> Da ich mich aber sehr für die Zustände der Städte Italias interessiere und mir an ihrem Gedeihen viel liegt, werde ich sehr gern auch mit dir über Mantua reden und mir gewiss alles geduldig anschauen. Das soll nicht bedeuten, dass ich nicht Interesse daran habe deine wehrte Nichte kennenzulernen. <
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Ich lachte auf das Köstlichste.
"Du verstehst es wahrlich, mit Worten zu jonglieren, meiner Lieber. Nun, ich wusste wirklich nicht, wie sehr ihr Euch kennt. Meine Nichte überrascht mich immer wieder, so dass ich stets das Unmögliche erwarte. Sie ist übrigens eine gute Freundin des Königs von Tylus und würde bestimmt etwas in Sachen 'Feigen' bewegen können."
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> Oh ich möchte aber nicht deine Verbindungen nutzen, um dadurch einen Vorteil für mich zu erreichen. Ich hoffe sehr, dass ich mit dem König noch zu einer Einigung in dieser Sache komme, um der Bevölkerung einen kleinen Gefallen zu tun. Die Händler haben sich bei der Einhaltung der Marktordnung vorbildlich verhalten, die Handwerker haben Material für die Brandschutzmaßnahmen zu Verfügung gestellt. Die Fischer werden für das Opfer an Mercurius und Neptun die Bootshäuser am Hafen schmücken. Du siehst, die Bevölkerung hat es verdient, ein paar erlesene Waren auf Kosten der Stadt zu erhalten.
Sollte es aber gar keine Einigung geben, nunja, dann werde ich mich gern nochmals an deine Nichte wenden. <Bei den letzten Worten grinste Callidus und zwinkerte Cicero zu.
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Fabia hatte an diesem Tage nichts zu tun. Der Bericht war geschrieben, gegessen hatte sie auch schon und sich mit Rufus herumgeärgert auch. Decius war außer Haus und Fabia war kurzerhand langweilig. Also klopfte sie diesmal beim Princeps Curiae und hoffte auf Einlass.
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