Cubiculum Quintus Matinius Cicero

  • Ich hörte nur ein lautes Rufen und zog leicht besorgt die Braue. Was war denn da los und vor Allem: Was war mit ihm los? Ich klopfte nochmals, aber da kam wieder keine Reaktion und so öffnete ich die Türe. Er lag in seinem Bett und schien ziemlich schlecht zu träumen. Ich ging auf ihn zu und beugte mich über ihn, legte meine Hand sacht auf seine Wange und gab ihm einen leichten Klapps.


    "Quintus? huhu? Aufwachen!"

  • Ich konnte mich kaum halten, das Meer peitschte über Deck. Der Nauticus reckte seinen Arm in den Himmel und sein bläuliches Haar flatterte im Sturmwind.


    "Quintus! Quintus! Quintus!", sang es um mich herum. Ich verscuhte zu erkennen, zu we mdie Stimme gehörte. Doch wohin ich mich auch wandte, niemanden konnte ich erkennen. Alles war, als läge es hinter einer Schicht aus Kristall.


    Der Himmel riß auf...

  • Ich runzelte die Stirn. In was für einem Traum war er da nur gefangen? Ihm stand Schweiß auf der Stirn und sein Gesicht wirkte ein wenig verängstigt. Ich legte meine Hände auf seine Schultern und begann sanft, zu rütteln.


    "Hee, Bitte wach doch auf! Quintus!"


    Ich strich ihm kurz über die Stirn: Na, Fieber hatte er ja wenigstens nicht, also war er nur in einem argen Traum gefangen. Trotzdem begann ich allmählich, mich zu sorgen.

  • ...und lag in sanfter Bläue und da blickte ich in die Augen einer jungen Frau. Sie sagte: "...wach doch auf! Quintus!"


    "Helena...", murmelte ich "was ist los? Was gibt's?"


    Ich mußte mich erstmal sammeln. War es ein Traum? Ich schloß abermals die Augen.

  • 'Uff' kam es unbemerkt über meine Lippen und ich sah ihn lächelnd an.


    "Du hast schlecht geträumt... Was ist denn los gewesen? Ist alles in Ordnung mit dir?"


    Ich strich dem Jüngeren kurz durchs Haar und legte dann meine Hände wieder auf meinen Schoß. Beinahe musste ich grinsen, doch ich wollte ihn erst einmal erzählen lassen. Schlafmütze!

  • "Helena, Du bist es...", blinzelte ich sie an und versuchte mich im ersten Lächeln des Tages. "Du kommst gerade rechtzeitig vor meinem Ertrinken!"


    Es war hellichter Tag und es scholl der muntere Betrieb Tarracos ins Cubiculum; das hob meine Stimmung ganz beträchtlich...


    Trotzdem verdüsterte sich meine Stirn."Glaubst Du an die Wahrheit der Träume?", fragte ich sie ohne sie anzublicken.

  • "In vielen Fällen ja. Ich glaube oft, dass sie eine Art Zeichen sind, doch deuten... Das ist zumeist sehr schwer. Mir ist es seltenst geglückt aber noch nicht einmal die Worte der Sybille hatte ich deuten können..."


    schmunzelte.


    "Es freut mich, dass ich dich retten konnte!"


    Mein Schmunzeln wurde zu einem breiten Grinsen.


    "Aber um mich selbst vor der Zeit des Wartens zu erretten blieb mir gar nichts anderes übrig!"

  • Was sagte sie da, die Zeit des Wartens, hieß es nicht wir warteten in den Zwischenwelten, bevor der Fährmann... Ich wußte nicht, nocht nicht.


    "Wovon sprichst Du? Wirst Du warten müßen?", verwirrte ich mich zusehends. War das mein Fährmann? Das ließ plötzlich alles um mich verblassen. Manches war schon von mir gegangen, doch ich war unsterblich - nicht wie die Götter, doch unsterblich in mir und durch mich -


    Ich atmete inerlich tiefduch und versuchte allein die Klänge und Helena und den Raum sein zu lassen. Ich musste endlich wach, wach, wach werden. Die ganze Reise...


    "Ei, ei ,ei! Ich werde jetzt aufstehen!", lächelte ich endlich.

  • Ich beobachtete mit zunehmendem Sarkasmus seine Reaktionen auf meine Worte und vor Allem auf seine Worte. Ihm zuliebe beschloss ich, nicht auf den Fährmann einzugehen. Doch in mir brannte die Frage immer mehr, was er nur geträumt hatte. Ich würde ihn nachher fragen.


    "Das ist eine gute Idee!"


    lächelte ich ob seines Vorsatzes, doch es wurde wieder zu einem Grinsen.


    "Der Sonnenaufgang dürfte schon einige Stunden her sein. Und wenn wir die Märkte überleben wollen, sollten wir uns langsam auf den Markt machen. Sonst trampeln die Horden wie Hannibals Elefanten über uns hinweg!"

  • "Spötisch? Nein, eher amüsiert!"


    Ich zwinkerte.


    "Weißt du wielange ich gebraucht habe um dich aus deinem Traum zu wecken? Magst du mir nicht nachher einmal erzählen, wovon du geträumt hast?"


    Ich sah nicht zu ihm, während er sich ankleidete, sondern zur Tür.


    "Und ... wegen des Weckens... Das ergibt sich aus meinen ersten Worten!"


    Na, das stimmte nicht. Aber für seine freche Bemerkung, oder auch seine freche Ausdrucksweise wegen des Spöttelns, ließ ich ihn bluten :D

  • "Schade nur, dass Du zu mir sprachst als ich schlief - ich konnte Deine Worte nicht hören..."


    Was sollte das nur? Sie hatte eine Abreibung verdient...


    "Komm, der Tag ruft!" Ich öffnette die Tür und winkte ihr, dass sie sich erheben möge. Nein, sie konnte keine Gedanken lesen. Sie war frech. Aber, sie gefiel mir ganz großartig.

  • Ich zog einen Schmollmund.


    "So, gib doch zu, dass du mich sehr wohl hören konntest! Du wolltest es halt einfach nicht! Du brauchst überhaupt nicht lügen, ich durchschaue dich!"


    Doch lachend stand auch ich auf, strich mir wie immer die Tunika glatt und folgte ihm aus dem Zimmer. Ich stolzierte hochnäsigen Blickes an ihm vorbei und tat als würde ich keine Notiz von dem 'Fußvolk' nehmen.

  • Schöner Mund, freches Mädchen.


    "Alles gebe ich deinem Munde zu! Ja, ich konnte Dich wohl hören, da Du als Wesen zu mir sprachst, dessen Mund ich wenig zugeben würde, um dir nicht zu missfallen; also solltest Du nicht darauf bestehen...", raunte ich, während ich ihr folgte.


    "Glaubst Du, dass wir so spät sind, dass wir unser Cannae erleben, auf dem Markt?", fuhr ich unverfänglicher fort...

  • Ich zog bei seinen Worten unbemerkt eine Braue hoch. Unbemerkt nur deshalb, weil ich ja noch vor ihm lief. Soso. Ich schwieg noch ein paar Schritte, die uns treppab führten.


    "Hm ich sprach als ein Wesen zu dir."


    Doch ich ging darauf kurze Zeit nicht ein und erst als die letzte Stufe gegangen war, drehe ich mich grinsenderweise zu ihm und frozzelte:


    "Also würde sich die Wahrheit über mich als nicht besonders günstig erweisen? Du würdest durch die Wahrheit bei dem was du über mich denkst also als 'gefährlich' empfinden? Du machst mich neugierig!"


    Ich lachte, zwinkerte ihm zu und begab mich in Richtung Vestibulum.


    ""Hmmm mag sein! Möchtest du dich vor der Schlacht noch stärken oder lieber erst in die Schlacht ziehen und während dieser Ausruhen?"


    grinste ich.

  • Nicht schlecht pariert... aber...


    "Eine Schlacht, bei der die Streiter ans Ausruhen denken, wird keine Schalcht werden!"


    Ich lief artig hinter ihr her. Bei uns wären wir lange schon beim Nachbarn gewesen; hier waren wir noch nichteinmal bei der porta - ich war beeindruckt! Alles war kunstfertig hergerichtet, mit großem Geschmack und großem Wissen, wie mir schien; aber mir fehlte das Urteilsvermögen, darüber zu befinden, was hier als gelungen galt. Aber jedes Detail sprach, und es sprach von Größe. Das war mein Elternhaus, das war mein Vater...


    Fast hätte ich mich im Staunen verloren, aber nur fast:


    "Bei den Göttern, wir wollen jetzt aber auch kein prandium nehmen, um die Schlacht hinauszuzögern, oder?"


    Ich war versucht, sie in die Seite zu stubbsen, doch ich ging leider hinter ihr...

  • "Nur sofern du es möchtest! Ich selbst muss nicht unbedingt..."


    lächelte ich und trat endlich hinaus ins Freie. Es war kalt, was ja durchaus normal war. Und es war sonnig. Und überhaupt versprach es ein sehr unterhaltsamer Tag zu werden. Ich blieb kurz stehen und begrüßte die Sonne mit einem Lächeln und die Strahlen mir das Gesicht wärmen.


    Sim-Off:

    Du sorry aba ich muss - dringend - in die heia! Gleich Morgen nach der Schule werde ich auf dem Forum weiter posten! Bis dato schkaf gut und gute Nacht! :)

  • Hier angekommen, machte ich nach alter Gewohnheit meine Beine lang - meine neuen Schuhe hatte ich nicht erst ausgezogen - und schaute, ob vielleicht nocht etwas Wein in der Karaffe war.


    Ich hatte Glück... Langsam schlürfte ich was übrig geblieben war vom Vorabend und dachte an Helena. Eigentlich war sie nicht nur schön... Vielmehr ganz außergewöhnlich schön.. ja,ja... und mutig, ganz außergewöhnlich mutig... vielleicht unvorsichtig... doch...


    ...und so schlummerte ich langsam bereits am Nachmittag ein, und der erste Tag in meiner neuen Heimat, der Stadt meines Vaters, Tarraco, im fernen Hispania... er glitt herüber in die Nacht... Und ich träumte, träumte tief - doch sollte ich mich erst viel später daran erinnern.


    ...


    ..


    .

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