Cubiculum Quintus Matinius Cicero

  • Apollonius folgte dem Anverwandten von Cicero in das Zimmer seines verletzten Schülers. Um seine Schulter hing eine schwere Ledertasche. "Ah, da haben wir ihn ja schon!" meinte er und ging auf die Liege zu, wo sie (wohl) Cicero hingebracht hatten. Apollonius sah auf ihn herunter und stellte seine Tasche neben dem jungen Mann ab.


    "Na, was machst Du nur für Sachen, Matinius Cicero?" fragte Apollonius in einem fast väterlichen Tonfall. "Bleib bitte ruhig liegen!" Apollonius beugte sich über Cicero und besah ihn sich kurz, ehe er dessen Kiefer entlang tastete, dann seinen Kopf untersuchte und langsam auch den Rest seine Körpers. Er ging dabei nicht zimperlich vor. Dabei zog er auch die Tunika von Cicero etwas hoch und betastete seinen Bauch und drückte an verschiedenen Stellen dort herum. "Alles weich! Gut, gut!" murmelte er.


    An die besorgten Verwandten gerichtet gab er die Kunde seiner Untersuchung weiter. "Einige Rippenbrüche, Verstauchung des Fußes und ein gebrochener Arm. Außerdem wird er ein wenig wirr im Kopf sein in den nächsten Tagen. Er ist wahrscheinlich recht heftig auf den Kopf geschlagen worden. Dann noch einige Schürfwunden und blaue Flecken. Die Wunde an der Stirn blutet nur sehr heftig, ist aber nicht sehr schlimm!" Dann wandte er sich wieder Cicero zu.


    Ohne Eile holte Apollonius seine Instrumente und Verbände hervor. Er sah sich kurz um und holte sich einen Wasserkrug und die Waschschale dazu. In einem kleinen Behältnis mischte er eine Mixtur zusammen und flößte sie Cicero ein. "Trink alles! Das hilft gegen die Schmerzen!" Erst als Cicero alles getrunken hatte, war Apollonius zufrieden und nickte kurz. Nach einigen Moment, nach der Verabreichung, machte der Medicus weiter.


    Er holte sich ein langes, schmales Holbrett hervor, ein dünnes Seil, einige Verbände und Rinde, die er in die Schale legte und mit Wasser übergoß. Dann betrachtete er sich den Arm noch mal aufmerksam, fuhr mit dem Daumen vorsichtig darüber hinweg und nickte. Er knüpfte eine Schlinge um Ciceros Handgelenk und nahm die Schiene in die andere Hand. Dabei setzte er sich auf die Bettkante.


    Das Seil knüpfte er um seinen eigenen Oberarm. Dann nahm er das Handgelenk und hielt am Ellbogen mit der anderen Hand Ciceros Arm fixiert. "Nicht bewegen! Ich zähle bis Drei!" mahnte er Cicero und zählte. "Eins, zwei.." Dann zog Apollonius plötzlich an dessen Arm. Man hörte ein kurzes Knirrschen als die Knochen wieder von dem Medicus gerichtet wurden. Der Medicus lehnte sich etwas zurück, so dass das Seil straff wurde und Ciceros Handgelenk festhielt. Mit der nun freien Hand schiente Apollonius den Arm und wand dabei geschickt und ohne zu zögern den Verband herum. Danach klebte er auch die Rinde darum. So versorgte er Cicero Stück für Stück, auch um dessen anderen Wunden und auch um das Nähen der Stirnwunde.


    Dann stand er wieder auf und nickte Cicero zu. "Gut gemacht!" lobte er diesen. Langsam und bedächtig packte er seine Sachen wieder ein. Er sah sich suchend um und wandte sich an den Nächstbesten. "Matinius Cicero muss jetzt innerhalb der nächsten Tage weiter unter Beobachtung stehen. Der Schlag auf den Schädel könnte sich noch als Fatal erweisen. Wenn er öfters in der nächsten Zeit bewußtlos wird, dann solltet ihr noch mal mich oder Decima Valeria rufen. Einer von uns ist im Iatreion zu erreichen. Das liegt am Forum!"


    Mit einem freundlichen Nicken und einigen medizinischen Ratschlägen und Rezepturen, die er den Leuten in die Hand drückte, verabschiedete sich Apollonius. Er musste sich ja beeilen, um noch zu dem Schiff zu kommen.


    Sim-Off:

    Man entschuldige meine Eile jetzt. Ich muss heute nacht jedoch nach Rom! Sorry :(

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