Porta - Der Eingang der Villa Claudia

  • Marcellus musterte den jungen Mann und gab einem der Sklaven die ihm begleiteten einen Wink, der daraufhin nach vorne eilte und sich neben seinen Herrn stellte. Man konnte doch von einem Patrizier nicht erwarten, dass er sich vor einem Sklaven rechtfertigte oder sich selbst vorstellte. Diese Aufgabe übernahm einer seiner Sklaven. Von von einem eingebildeten Patrizier nicht anders zu erwarten, sprach auch Marcellus grundsätzlich nicht direkt mit anderen Leuten, die er als unter seiner Würde erachtete.


    „Mein Herr, Lucius Claudius Marcellus, wünscht den Hausherren zu sprechen.“

  • Marcellus sah zurück zu seiner Sänfte, hinter der nun auch ein Wagengespann gehalten hatte. Sehr gut! Anscheinend hatte man es auch endlich geschafft, sein Gepäck vom Hafen hier her zu transportieren. Seine Sklaven machten sich sofort an die Arbeit es abzuladen und vorerst vor dem Eingang der Villa aufzustapeln. Es war nicht gerade wenig Gepäck, dass der Patrizier mit sich hatte. Hoffentlich gingen sie auch vorsichtig damit um! Er sah wieder nach vorne und folgte dem Haussklaven ins Innere der Villa.

  • Wie es bei standesgemäßen Besuchen üblich war, ließ sich Iulia Helena von einer Sänfte zur Villa Claudia tragen - sie ging zwar gerne zu Fuß, aber bestimmte Regeln mussten einfach eingehalten werden. Auf der Straße vor dem Anwesen schließlich wurde sie Sänfte abgesetzt und sie stieg vorsichtig aus, um dann selbst an die Türe zu klopfen - ein freundliches Nicken galt dabei Lucius Aurelius Commodus, der wohl eben zu demselben Zweck wie sie angereist war.


    "Salve," sprach sie freundlich zu dem ihr Fremden und betrachtete ihn einige Momente, ebenso wie er darauf wartend, dass sich die Türe öffnen würde.

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    Wie es bei standesgemäßen Besuchen üblich war, ließ sich Iulia Helena von einer Sänfte zur Villa Claudia tragen - sie ging zwar gerne zu Fuß, aber bestimmte Regeln mussten einfach eingehalten werden. Auf der Straße vor dem Anwesen schließlich wurde sie Sänfte abgesetzt und sie stieg vorsichtig aus, um dann selbst an die Türe zu klopfen - ein freundliches Nicken galt dabei Lucius Aurelius Commodus, der wohl eben zu demselben Zweck wie sie angereist war.


    "Salve," sprach sie freundlich zu dem ihr Fremden und betrachtete ihn einige Momente, ebenso wie er darauf wartend, dass sich die Türe öffnen würde.


    Mit einen kurzen "Ave" erwiderte Commodus die Begrüßung und nickte ihr mit freundlicher Miene zu. Immer noch stand er hier und niemand öffnete die Tür. Selbst ein zweites und drittes mal anklopfen half nichts. Konnte sich die Gens Claudia keine Sklaven mehr leisten? Verdutzt blick er zu Iulia Helena. "Ich warte hier schon eine halbe Ewigkeit... aber verzeih, wo bleiben nur meine Manieren. Ich bin Aurelius Commodus."

  • Auch sie blickte zur Tür und schüttelte schließlich den Kopf - wenigstens eine Sitzbank vor der Tür hätte sein können, wenn schon die Sklaven trödelten. Oder aber es war etwas im Haus geschehen? Diese müßigen Gedanken allerdings beiseite schiebend, blickte sie den Aurelier lächelnd an und neigte ihm höflich den Kopf zu, seine Geste damit erwiedernd.
    "Ich bin Iulia Helena - und es freut mich, Dich kennenzulernen. Wenn auch unter sehr amüsanten Umständen. Zumindest wird nun das Warten nicht ganz langweilig," versuchte sie in der misslichen Situation etwas Amüsantes zu finden und schmunzelte vergnügt.

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    Auch sie blickte zur Tür und schüttelte schließlich den Kopf - wenigstens eine Sitzbank vor der Tür hätte sein können, wenn schon die Sklaven trödelten. Oder aber es war etwas im Haus geschehen? Diese müßigen Gedanken allerdings beiseite schiebend, blickte sie den Aurelier lächelnd an und neigte ihm höflich den Kopf zu, seine Geste damit erwiedernd.
    "Ich bin Iulia Helena - und es freut mich, Dich kennenzulernen. Wenn auch unter sehr amüsanten Umständen. Zumindest wird nun das Warten nicht ganz langweilig," versuchte sie in der misslichen Situation etwas Amüsantes zu finden und schmunzelte vergnügt.


    Commodus verzog leicht das Gesicht und kniff die Augen zusammen. "So amüsante Umstände sind es für mich leider nicht. Ich komme, um der Familie meine Aufwartung zum Tode von Marcus Claudius Constantius zu machen." Er räuspert sich und versucht Sie mit seinen gequälten lächeln zu beruhigen. "Das konntest Du natürlich nicht wissen, ich dachte Du seihst aus den gleichen gründen hier."

  • "Oh ... verzeih, nein, das wusste ich nicht, und hätte ich geahnt, dass Du mit einem traurigen Anlass kommst, hätte ich meine Worte sicherlich bedachter gewählt," sagte sie eilig und senkte etwas den Kopf - peinlich! "Ich kann nur hoffen, dass Du mir verzeihst, denn mein Anliegen an die Familie ist ein weit harmloseres, möchte ich doch nur einen Verwandten besuchen." Sie blickte an sich herab, und atmete schließlich tief ein, die Kleidung war zumindest auch für einen Traueranlass passend, sie würde nicht umhin kommen, auch darob einige Worte zu verlieren, sollte sie empfangen werden.

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    "Oh ... verzeih, nein, das wusste ich nicht, und hätte ich geahnt, dass Du mit einem traurigen Anlass kommst, hätte ich meine Worte sicherlich bedachter gewählt," sagte sie eilig und senkte etwas den Kopf - peinlich! "Ich kann nur hoffen, dass Du mir verzeihst, denn mein Anliegen an die Familie ist ein weit harmloseres, möchte ich doch nur einen Verwandten besuchen." Sie blickte an sich herab, und atmete schließlich tief ein, die Kleidung war zumindest auch für einen Traueranlass passend, sie würde nicht umhin kommen, auch darob einige Worte zu verlieren, sollte sie empfangen werden.


    Commodus schüttelt den Kopf und versucht Sie zu beruhigen. "Nein, nein! Keine sorge, dich trifft wirklich keine schuld. Hm, um ehrlich zu sein..." er stock kurz, findet dann aber den Mut weiter zu sprechen... "ich kannte Constantius nicht wirklich, leider nur vom Gericht. Wir hatten unsere Differenzen. Zu sagen ich sei ein Freund gewesen, wäre heuchlerisch. Du siehst, Du musst dich für nichts schämen, Du konntest es ja auch nicht wissen." Er setz ein Leichtes lächeln auf und hofft sie nicht weiter wegen solchen dingen zu belasten. "Ich habe dich in Rom noch nie zuvor gesehen, lebst Du schon lange hier?"

  • "So ehrt es Dich, dass Du trotz der Differenzen mit dem Verstorbenen der Familie die Aufwartung machst. So viel Mitgefühl ist in diesen Zeiten selten geworden," erwiederte sie ernst und zupfte den Schleier über der Hochsteckfrisur mit einer Hand zurecht. "Ich habe lange Jahre an der Seite meines Gemahls in den Provinzen gelebt, aber nun bin ich mit meinem Bruder hierher zurückgekehrt. Wir richten uns gerade wieder in der Casa Iulia ein... manchmal wünscht man sich, man hätte einige Arme mehr für all die Arbeit, die ein leerstehendes Haus so machen kann."
    Sie betrachtete ihn ein wenig eingehender, wenngleich nicht zu forsch, denn schließlich wollte sie nicht wie eine neugierige Bauersfrau wirken. "Lebst Du schon sehr lange hier?"

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    "Ich habe lange Jahre an der Seite meines Gemahls in den Provinzen gelebt, aber nun bin ich mit meinem Bruder hierher zurückgekehrt. Wir richten uns gerade wieder in der Casa Iulia ein... manchmal wünscht man sich, man hätte einige Arme mehr für all die Arbeit, die ein leerstehendes Haus so machen kann."


    "Ja, das glaube ich Dir gerne. Ich habe meinen Landsitz auch erst vor kurzem von Ostia nach Colonia verlegen lassen. Mehr oder weniger... Fortuna war mir nicht besonders hold, meine Villa ist aus unerfindlichen gründen abgebrannt..." Er schmunzelt ironisch und schüttelt lächelnd den Kopf. Bis er bemerkt was er eben gesagt hat und was seine Reaktion darauf war. "Verzeih, Du musst mich für verrückt halten. Aber mir ist es gleich, ich wollte eh Italia verlassen. Ich habe damals gelernt nicht über vergossenen Wein zu jammern. Ich bin den Göttern dankbar, dass sie das Leben meiner Familie... und natürlich auch mein Eigendes verschont haben."


    "Sag, dein Mann wandelt im Elysium? Oder weshalb lebst Du ohne ihn in Rom?" Natürlich ziemte sich eine solche Frage nicht, aber Commodus wurde dies erst später richtig bewusst. Was man sagte, konnte man eben nicht rückgängig machen.


    Zitat

    Original von Iulia Helena
    "Lebst Du schon sehr lange hier?"


    "Ich habe einmal, aber das ist schon lange her. Jetzt lebte ich lediglich wenige Monate hier um als Aedilis Curulis Rom zu dienen."

  • "Ich würde fast sagen, Du hast neben Deinem Leben und dem Leben Deiner Familie noch etwas sehr wichtiges retten können - die Einsicht, dass man ein zerstörtes Haus wieder aufbauen kann. So manch anderer wäre an einem solchen Unglück wohl verzweifelt oder verbittert." Ihr Ton zeugte von interessierter Aufmerksamkeit, das Lächeln jedoch erlosch, als er so unvermittelt das Gespräch auf ihren Gemahl lenkte. "Mein Gatte blieb vor dem Feind, das ist richtig, und so führe ich meinem Bruder seinen Haushalt, bis er eine Frau gefunden hat - auch deswegen sind wir hier in Rom." Es schien, als sei ein kurzer Schatten auf ihre Miene gefallen, doch wie von einem Windhauch war dieser schnell wieder hinfortgewischt.


    Als er jedoch seinen Posten in Rom ansprach, musste sie doch wieder lächeln. "Mir scheint, Deine Familie setzt sich aus lauter Männern in wichtigen Positionen zusammen - erst vor einigen Tagen lernte ich in Mantua einen Mann Deiner gens kennen - Titus Aurelius Cicero - der dort als magistratus wirkt und diese herrlichen ludi florales organisiert hat."

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    "Mein Gatte blieb vor dem Feind, das ist richtig, und so führe ich meinem Bruder seinen Haushalt, bis er eine Frau gefunden hat - auch deswegen sind wir hier in Rom." Es schien, als sei ein kurzer Schatten auf ihre Miene gefallen, doch wie von einem Windhauch war dieser schnell wieder hinfortgewischt.


    Eisern wurden die Gesichtszüge von Commodus. Seine Stimme wurde kühler und nahm den alten militärischen klang an.
    "Ich diente selbst in der Legion, als Offizier musste ich mit ansehen wie viele unserer Landsleute starben, aber ihr Tot war nicht vergebens. Dein Mann gehört mein ganzer Respekt, er starb in Ausübung seiner Pflicht und hat viel Ehre heimgebracht."
    Ein: Das tut mir leid für dich konnte, Commodus einfach nicht über die Lippen bringen. Zwar bedauerte er den Tod dieses Mannes für seine Frau, aber er starb für Rom. Und Ehre ist in seinen Augen mehr wert als Mitleid. Das war wohl der einzige Bereich in seinen leben, wo er konservativ dachte.


    Zitat

    Original von Iulia Helena
    Als er jedoch seinen Posten in Rom ansprach, musste sie doch wieder lächeln. "Mir scheint, Deine Familie setzt sich aus lauter Männern in wichtigen Positionen zusammen - erst vor einigen Tagen lernte ich in Mantua einen Mann Deiner gens kennen - Titus Aurelius Cicero - der dort als magistratus wirkt und diese herrlichen ludi florales organisiert hat."


    Aurelius Cicero? Commodus runzelte für wenige Sekunden die Stirn, lächelte dann aber und nickte verlegen. Das Commodus mit dem größten teil seiner Familie kein Kontakt hatte oder sogar im Klinisch lag wollte er vor Helena nicht sagen. Das waren familieninterne Angelegenheiten, die hatte hier nichts zu suchen.


    "Wie gefällt Dir Rom? Nicht alle sind von dieser Stadt angetan, so viel Glanz und Marmor es gibt, so viel Elend gibt es auch."


    Sein blick fiel kurz auf die Tür, immer noch war keiner gekommen.

  • Still betrachtete sie ihr Gegenüber, während er über Ehre und Pflicht sprach - und gleichzeitig erinnerte sie sich an ihren verstorbenen Gemahl, dessen Worte oft ähnlich geklungen hatten. Für einige Momente war sie versucht, ihm zu widersprechen, aber sie unterließ es - dies waren Dinge, die unter Männern gesprochen wurden, und keine Frauendinge, es hatte wenig Sinn, ihre Seite zu zeigen zu versuchen. "Er starb in einer Schlacht, die einer Siedlung Hilfe brachte, die vom Feind angegriffen wurde, und so will ich ihn in Erinnerung behalten, solange ich lebe: Als einen mutigen Mann, dessen Opfer nicht umsonst war," schloß sie ihre Gedanken zu diesem Thema ab und vergrub sie wieder tief im Inneren. Eine Römerin weinte nicht, zumindest war die Zeit der Tränen lange vorbei.


    Dass Commodus das Thema 'Titus Aurelius Cicero' geschickt umging, blieb ihr nicht verborgen, aber sie bohrte nicht nach, sondern folgte seinem Gedankensprung dankbar, der nicht mit Krieg und Tod zu tun hatte. "Ich bin hier geboren, musst Du wissen, und so ist mir Rom seit vielen Jahren vertraut. Man kann es in der Fremde durchaus vermissen, auch wenn die Hitze im Sommer nach wie vor furchtbar ist. Rom hat einfach viele Gesichter. Man sieht jeden Tag ein Neues, nicht jedes muss einem gefallen." Auch sie blickte zur Türe und seufzte etwas. "Ich glaube, ich schicke gleich einen meiner Träger aus, damit er uns Erfrischungen holt. Das sieht aus, als könnte es länger dauern."

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    "Ich bin hier geboren, musst Du wissen, und so ist mir Rom seit vielen Jahren vertraut. Man kann es in der Fremde durchaus vermissen, auch wenn die Hitze im Sommer nach wie vor furchtbar ist. Rom hat einfach viele Gesichter. Man sieht jeden Tag ein Neues, nicht jedes muss einem gefallen." Auch sie blickte zur Türe und seufzte etwas. "Ich glaube, ich schicke gleich einen meiner Träger aus, damit er uns Erfrischungen holt. Das sieht aus, als könnte es länger dauern."


    "Als Knabe war ich mehr von Rom angetan, meine Meinung über diese Stadt hat sich sehr gewandelt in den letzte Jahrzehnten. Damals hätte ich es nicht für möglich gehalten, aber nun lebe ich lieber auf dem Land. Wenn es Dich einmal nach Germania ziehen sollte, würde ich Dich gerne meinen Gast nennen in Colonia. Das gilt natürlich auch für Deine Freunde und deinen Familienangehörigen."


    ja, Helena hatte recht. Heute war wieder so ein heißer Tag. "Ich befürchte bis uns geöffnet wird, kann noch einige Zeit vergehen, ich will Deiner Haut natürlich nicht solchen Strapazen aussetzten." Er deutet auf eine kleine Bank unterhalb der Treppen die einen wohltuenden Schatten besitzt durch die Blühenden Bäume des Gartens. Er hebt seinen linken Arm leicht an und bietet diesen Helena als Stütze an.


    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/6435/101betonbankparkbank3tc.jpg]

  • Dankbar für seine Geste legte sie die Hand auf seinen Unterarm und schritt an der Seite des Senators in die Richtung des kleinen Bänkchens, um sich dort mit einem leisen, aber erleichterten Seufzen niederzulassen. Irgend ein sehr kluger Architekt hatte wohl die Türprobleme der Claudier vorhergesehen und für Abhilfe gesorgt, wenngleich sich Iulia Helena langsam aber sicher zu fragen begann, was wohl hinter der verschlossenen Tür vor sich gehen musste. Es war höchst unüblich, dass eine so reiche und bekannte Familie wie die Claudier keinen Türsklaven hatte - oder aber, es war ihm etwas zugestoßen.


    "Mit Freuden werde ich Dich aufsuchen, so wir nach Colonia reisen. Mein Vater lebt in Mogotiacum, musst Du wissen, und ich wollte ihn ohnehin in diesem Jahr noch besuchen, solange die Straßen noch begehbar sind. Im Winter zu reisen ist immer sehr unbequem, findest Du nicht?" plauderte sie lächelnd weiter und blickte sich in dem kleinen Teil des angrenzenden Gartens um, den sie sehen konnten. "Wenn Du in Rom ein wenig Zerstreuung suchen solltest, möchte ich Dich gern in die Casa Iulia einladen. Mein Bruder wird Dich sicher sehr gern kennenlernen."

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    "Mit Freuden werde ich Dich aufsuchen, so wir nach Colonia reisen. Mein Vater lebt in Mogotiacum, musst Du wissen, und ich wollte ihn ohnehin in diesem Jahr noch besuchen, solange die Straßen noch begehbar sind. Im Winter zu reisen ist immer sehr unbequem, findest Du nicht?" plauderte sie lächelnd weiter und blickte sich in dem kleinen Teil des angrenzenden Gartens um, den sie sehen konnten. "Wenn Du in Rom ein wenig Zerstreuung suchen solltest, möchte ich Dich gern in die Casa Iulia einladen. Mein Bruder wird Dich sicher sehr gern kennenlernen."



    "Es wäre mir eine freude euch einmal zu besuchen". Sagte Commodus knapp und schaut zu Helena. Die Bäume konnten nicht jeden Strahl der Sonne abhalten und so entstand auf dem Boden ein amüsantes Schattenspiel welches das lange warten etwas erträglicher machte.
    "Nun, im Winter quartierte ich mich in Colonia ein und komme nicht heraus bis der letzte Schnee getaut ist..." scherzte Commodus. "Der strenge Winter in Germania hat aber auch seine Vorteile, die Barbaren lassen uns wenigstens für ein paar Monate in ruhe." Er seufzte laut auf und verdreht die Augen. "Dieses Pack widerst mich an, jedes Jahr kommen sie über unsere Grenzen und zerstören unsere Felder und Höfe. Und wenn unsere Legionen sie zum ehrlichen Kampf stellen, flüchten sie wie Hunde in ihre Wälder. Es ist sogar schon so schlimm das ich mich in Colonia mit mehreren Großgrundbesitzern zusammen setzten will und eine Art Privatarmee aufstellen will. Sie sollen die weit verstreuten Ländereien schützen. Auch wenn ich mir nicht viel davon verspreche, so könnte der schaden vielleicht etwas minimiert werden." Er lächelt und streicht sich mit der Hand durchs Haar. "Ich nehme an Du hast schon die Bekanntschaft von Gefangenen Germanen gemacht auf Märkten? Was hältst Du von ihnen?" Commodus schaut Sie neugierig an und kann sich ein Leichtes, nett gemeintes, lächeln nicht verkneifen.

  • Sie lauschte seinen Worten über die Germanen und deren Kampftaktik interessiert, runzelte dabei ein wenig gar die Stirn, während sie seinen Worten folgte. "Ich habe schon viele Geschichten über die Germanen gehört, auch von meinem Vater - sie sollen sehr starke und wilde Kämpfer sein, ohne jede Ordnung. Die Kampfordnung, sagte er einmal, hätten sie erst von uns Römern gelernt - ist das nicht widersinnig? Sie wollen von uns lernen, aber gleichzeitig sträuben sie sich gegen jedes Bisschen Kultur, das sie freiwillig bekämen, würden sie sich nicht aufführen wie wilde Tiere."
    Sie schauderte unwillkürlich und dachte an die Schreckgeschichten, die immer wieder über von Germanen dahingemetzelte Römern handelten.


    "Die germanischen Sklaven auf dem Markt ... nunja, die meisten sind doch eher sehr eigentümlich. Helles Haar, als hätten sie dauernd Asche darauf, und diese stumpfen Blicke - wirklich, sie erinnern einen mehr an ein Tier denn an einen Mensch. Und wenn man einmal Gefangene zu Gesicht bekommt, die sich ihr Haar sicher seit Jahren nicht geschnitten haben und aussehen, als würden sie den halben Wald darin tragen - schrecklich. Es ist doch viel sauberer, kurzes Haar zu tragen und sich regelmäßig zu reinigen, aber das scheinen sie gar nicht zu kennen," sagte sie sinnierend. "Können die Legionen denn nicht helfen, euren Besitz zu schützen?"

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    Sie lauschte seinen Worten über die Germanen und deren Kampftaktik interessiert, runzelte dabei ein wenig gar die Stirn, während sie seinen Worten folgte. "Ich habe schon viele Geschichten über die Germanen gehört, auch von meinem Vater - sie sollen sehr starke und wilde Kämpfer sein, ohne jede Ordnung. Die Kampfordnung, sagte er einmal, hätten sie erst von uns Römern gelernt - ist das nicht widersinnig? Sie wollen von uns lernen, aber gleichzeitig sträuben sie sich gegen jedes Bisschen Kultur, das sie freiwillig bekämen, würden sie sich nicht aufführen wie wilde Tiere."
    Sie schauderte unwillkürlich und dachte an die Schreckgeschichten, die immer wieder über von Germanen dahingemetzelte Römern handelten.


    "Die germanischen Sklaven auf dem Markt ... nunja, die meisten sind doch eher sehr eigentümlich. Helles Haar, als hätten sie dauernd Asche darauf, und diese stumpfen Blicke - wirklich, sie erinnern einen mehr an ein Tier denn an einen Mensch. Und wenn man einmal Gefangene zu Gesicht bekommt, die sich ihr Haar sicher seit Jahren nicht geschnitten haben und aussehen, als würden sie den halben Wald darin tragen - schrecklich. Es ist doch viel sauberer, kurzes Haar zu tragen und sich regelmäßig zu reinigen, aber das scheinen sie gar nicht zu kennen," sagte sie sinnierend. "Können die Legionen denn nicht helfen, euren Besitz zu schützen?"


    "Wie sagte schon Ovid? Auch vom Feind lernen ist Recht... Aber die Germanen begreifen einfach nicht das sie besiegt wurden. Sie reden von sich als große Krieger, aber eigentlich sind sie nicht mehr als einfache Banditen die sich verstecken und wehrlose Dörfer brandschatzen. Auch wenn sie einiges von uns dazu gelernt haben, sie werden niemals begreifen das man einen Krieg nur vereint gewinnen kann. Sicherlich ist die Tat eines jeden einzelnen entscheidend, aber schlußendlich braucht man immer die Unterstützung seiner Männer. Selbst der große Julius Caesar wäre nie so weit gekommen ohne seine Soldaten."
    Er warf Helena ein lächeln entgegen, hoffentlich würde sie die Anspielung nicht falsch verstehen. Commodus verehrten ihren Vorfahren und wünschte sich oft so einen Mann als Kaiser. "Nun, was die Legionen angeht... sie sind zu sperrig. Sie sind ausgelegt für große Feldschlachten, aber nicht als mobile Feuerwehr. Wenn die Germanen erst einmal ins Hinterland eingesickert sind, wird es schwer sie zu bekämpfen. Deswegen verspreche ich mir einwenig von unseren Regionalen Söldnern als schnelle Eingreiftruppe. Aber jetzt wären wir ja wieder bei diesen Thema..." Commodus hatte eigentlich versucht das Thema Krieg aus seinen Gesprächen zu streichen. Aber ab und an kam immer noch der alte Centurio bei ihn durch. "Hast du Pläne für die Zukunft, Helena? Die meisten Frauen die ich kenne dienen dem Priestertum oder sind in der Verwaltung tätig. Wenn du etwas in der Verwaltung suchst, könnte ich dir vielleicht behilflich sein. Der Comes der Regio Italia ist ein alter Freund aus Ostia."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!