Als er ihren Vorfahren ansprach, den vergöttlichten Caesar, lachte sie leise auf und konnte ein belustigtes Funkeln in den Augen nicht verbergen. "Caesar selbst lehrte doch, dass die Etärke Roms in seiner Einheit liegt, und ein einzelner Mann, so gut er auch sein mag, so herausragend seine Fähigkeiten sind, kann kaum eine Einheit sein - dafür braucht es viele, die in gleicher Weise handeln. Diese Disziplin war und ist die Stärke der Legionen, zumindest sagte das auch mein Gemahl immer. Caesar hat es damals verstanden, die Liebe und Treue seiner Männer zu gewinnen, anstatt sie nur zu befehligen, und das hat ihn auf seinem Weg so weit voran gebracht. Um geliebt zu werden, muss man die anderen doch auch verstehen können."
Sie blickte in den strahlend blauen Himmel und seufzte leise. Solche Gespräche hatte sie früher oft geführt, aber es schien aus einem ganz anderen Leben zu stammen. Ihr Gemahl hatte es geliebt, sich mit ihr auszutauschen, und sie hatten oft diskutiert, selbst über Taktik.
"Wenn die römische Taktik in Germanien nicht funktioniert, wäre es doch sicher nicht verkehrt, die germanische auszuprobieren - in sofern kann ich Deinen Wunsch nach einer unabhängigen Truppe sehr gut verstehen," meinte sie lächelnd und atmete dann tief ein. "Für meine eigene Zukunft ... nun, ich möchte die Priesterlaufbahn ergreifen, denn es erscheint mir seltsam, irgendwann auf dem Forum zu stehen und Reden zu halten wie ein Mann ... ich weiss, es gibt Frauen, die dies tun, aber für mich selbst kann ich mir das nicht wirklich vorstellen."