- Officium XXVI

  • Der Praefectus ließ sich von seinem Scriba eine Rolle geben und gab diese an des Procurator weiter.


    "Das haben wir bisher ausgearbeitet"



    -Vorlage-


    Lex Octavia de incendia praesidio romae


    Das Gesetz regelt den Brandschutz und das Vorgehen bei Bränden für die Hauptstadt.


    §1 Allgemeines
    (1) Die Vigiles der Stadt Rom sind für die Brandbekämpfung der Stadt Rom zuständig
    (2) Sie werden durch den Praefectus Vigilum kommandiert, der vom Kaiser ernannt wird.
    (3) Den Vigiles ist es gestattet Kontrollen in und an Häusern durchzuführen, um die Durchführung des Gesetzes zu überwachen.


    §2 Brandschutz
    (1) Mit Feuer ist im Allgemeinen vorsichtig umzugehen.
    (2) Es ist nur in Räumen mit Steinmauern, die dicker als ein palmus sind, und keine Holzdecke oder Holzboden haben gestattet offene Feuer zu entzünden.
    (3) Der Abstand zwischen zwei Gebäuden muss mindestens zwei passus betragen
    (4) Die Straße zwischen verschiedenen Stadtvierteln muss mindestens 15 pedes breit sein.
    (5) Im Abstand eines Stadiums muss sich in der ganzen Stadt mindestens ein gemauerter Brunnen befinden, der zu Löscharbeiten genutz werden kann.
    (6) §2 Abs. 3 gilt nur bei Neubauten.


    §3 Im Brandfall
    (1) Im Brandfall ist Ruhe zu bewahren
    (2) Die Vigiles sind sofort zu informieren
    (3) Den Anordnungen von weisungsbefugten Vigiles isr Folge zu leisten
    (4) Umliegende Häuser sind sofort zu räumen.
    (5) Sollte es nötig sein ist es den Vigiles gestattet umliegende Häuser abzureißen um ein Ausbreiten des Brandes zu verhindern. Den geschädigten Bewohnern ist kein Schadensersatz zu zahlen.


    §4 Brandstiftung
    (1) Durch Brandstiftung in der Hauptstadt wird die öffentliche Sicherheit gefährdet. Daher ist das Verhalten nicht zu tolerieren
    (2) Es ist dem Praefectus Vigilum gestattet bei Verdacht auf Brandstiftung einen Offizier der Vigiles mit Ermittlungen zu beauftragen.
    (3) Brandstifter sind einem Gericht zu übergeben.


    § 5 Änderungsvorbehalt
    Änderungen sind vorbehalten.

  • Iuvenalis nahm das Schriftstück entgegen und überflog es.


    So weit so schön. Das Ganze ließt sich nicht schlecht. So weit ich mich erinnere, hat man früher den Brandstiftern erst überhaupt keine Verhandlung zugestanden sondern wurden gleich zum Tode verurteilt...


    Bemerkte der Alte.


    Und ihr wollt nun diese Verodnung auch durch den Senat bestätigen lassen?

  • Der Alte überlegte kurz.


    Wäre es da nicht einfacher diesen Antrag dem Praefectus Urbi zu geben und dieser bringt ihn in den Senat ein? Schließlich dürfte auch ihn diese Brandschutzverordnung interessieren. Oder meinst du nicht auch?

  • Ein Scriba brachte einen Brief zu Iuvenalis. Er ging an den Imperator. Er hatte auch noch andere Schreiben hier welche an die Front mußten und zwar so schnell wie möglich. Einige siebte er von vornhinein aus da die Personen damit zu diesem Zeitpunkt woh eh nichts anfangen konnten...


    Dann schilckte er nach einem Reiter der Garde... Als diese im Officium angekommen war, drückte er ihm wortlos die Post in die Hand.

  • Einer der Schreiberlinge brachte zwei Briefe für den Imperator.


    Als der Alte sie in den Händen hielt meinte er nur...


    Der Zug dürfte wohl abgefahren sein...


    Und legte die Schreiben für`s Erste auf die Seite.


    Gerüchteweise hatte er vom Ableben seines Chefs gehört mehr aber auch nicht. Wahrscheinlich war er eh der Letzte der davon erfuhr... 8)

  • Es sollte ja eine schöne Überraschung sein, zu diesem Zweck hatte ich schon reichlich Wein gesoffen....., einige Tropfen liefen ständig die Mundwinkel runter auf die helle Toga.
    Um auf dieser häßliche Flecken zu hinterlasen, so trat ich mit einem großen Schritt in das Büro meines so geliebten Onkels.
    Wie schön, endlich ist der Kaiser schon tot und ich bekomme jetzt eine Anstellung hier bei Hofe.


    rief ich laut meinem Onkel zu, der Weinbecher viel laut klappernd mir aus der Hand auf den Boden wo der restliche billige Wein verlief.


    Ach Onkel, was habe ich mich die letzten Wochen so auf unser Wiedersehen gefreut, tagelang habe ich den Wein Literweise in mich hinein laufen lassen und nun bin ich bei dir zurück.


    schwankte ich meinem Onkel entgegen.

  • Ob es sonderlich klug war durch den Kaiser-Palast zu schreien, wie schön es doch sei, dass der Kaiser endlich tot ist? Besonders, wenn man sich nicht einmal bei der Palastwache angemeldet hat? Wahrscheinlich eher nicht... und genauso sahen es auch die Prätorianer, die hinter dem Tiberier in das Officium schlüpften. Es war ihnen absolut schleierhaft, wie dieser unbehelligt den Palast betreten konnte. Doch genau für diesen Fall waren im gesamten Palast Patrouillen unterwegs, die die Augen stets geöffnet hielten und solche Irrläufer abfingen.


    Hey, Freundchen! einer der beiden packte ihn an den Schultern:


    Ich glaube du hast hier nichts verloren. Geh dich wo anders besaufen.

  • Aufgeschorcken sah der Alte von seiner Arbeit auf und zur Türe hin. Was er dort sah konnte er nicht so recht glauben. Es war einer seiner Neffen, genauer gesagt Antoninus und dieser war rotzevoll. Er wunderte sich wie er in diesem Zustand an den Wachen vorbeigekommen war und starrte ihn nur an als er die Worte über den Kaiser sprach.


    Bist du von Sinnen?!


    Konnte er gerade noch an seinen Neffen richten als auch schon hinter ihm die Palastwache auftauchte.


    Langsam erhob sich der Magister...


    Leider hatte der gute Mann recht und so schüttelte Iuvenalis über die Dummheit seines Neffen nur den Kopf.


    Geh nach Hause Antoninus und schlafe deinen Rausch aus! Wir sprechen uns wenn du wieder nüchtern bist!


    Rauntze der Onkel seinen Neffen an und das mit Recht...


    Er hoffte nur für seinen Neffen das dies kein Nachspiel haben würde...

  • Mit einer schnellen Bewegung befreite ich mich von der Hand des Soldaten,
    aber die Schnelligkeit hatte nachgelassen, so durchtrainiert wie in den besten Tagen war ich heute nicht mehr.
    Ich ließ den Arm des Soldaten los bevor ich den Gelenk-Knochen mit einer kurzen Beinbewegung brechen wollte, warum auch.....?
    Der Mann hatte die Aufgabe den Palast u meinen Onkel zu schützen !
    Auch der wochenlange bilige Fusel und der Kummer hatten meine Seele und den Verstand zerfressen....
    So ihr wundert euch wohl, das habt Ihr aus mir gemacht, einen herunter gekommenen billigen Säufer ohne Arbeit und aber mit einer stinkvornehmen Familie
    "Vornehmes Pack, habt ihr euch überhaupt mal ernsthaft Ggedanken gemacht von was ich eigentlich leben soll, von Dreck und Suff hier habt ihr das Ergebnis vor euch stehen
    schrie ich und trat nach dem Becher welcher am Boden lag.
    Was kümmert mich überhaupt der Kaiser oder nicht, wählt doch diesen überheblichen Senator welcher mich auch im Stich gelassen hat, das wäre doch ein Kopf überhaupt...


    Schwankte zur Tür halb ohnmächtig von Alkohol u Schwäche
    "Herbei Wein Soldat herbei Wein Soldat.....

  • Als sich der Eindringling mit einer schnellen Bewegung aus dem Griff des einen Prätorianer löste zog der andere sein Gladius. Die gut ausgebildeten Prätorianer würden sich in Überzahl sicherlich nicht von einem schon etwas älteren Herrn überrumpeln lassen. Dafür waren sie zu aufmerksam und verbrachten zu viele Stunden auf dem Exerzierplatz.


    Jaja, is gut, alter Narr. Wir bringen dich in die Castra... und wenn du Glück hast vergessen wir auch nicht dich morgen früh dort wieder heraus zu holen.


    Der eine Prätorianer ging schon einmal mit dem Antonius aus dem Officium, während sich der andere an Iuvenalis wandte:


    Salve.... du scheinst den Herren zu kennen?

  • Dieser Plan war also gelungen, mit katzenartiger Gewandheit welche mein Sport beinhaltet, und etwas Glück; hatte ich mich damals an den Wachen vorbei geschlichen, in das Officium meines geliebten Onkel.
    Nun wurde ich abgeführt und hatte wenigstens wieder ein Dach über dem Kopf !
    Das dicke Ende allerdings kommt noch auf die Familie zu, monatelang hatte ich in Freudenhäusern übernachtet, sowie mich mit den Damen vergnügt wenn es der Alkohol überhaupt zuließ....!
    Monatelang hatte ich unverschämt literweise Alklhol in mich hinein geschüttet von Morgens bis Abends.
    Allerdings ohne überhaupt eine Münze dafür zu zahlen.


    "Die Familie Tiberia zahlt dies alles für mich."


    schrie ich jetzt kaum noch verständlich, und hatte dies in der Vergangenheit immerzu geantwortet !
    Bis ich nach Monaten endlich irgendwo rausgeworfen wurde !
    Es muß ein Vermögen von Schulden auf die Familie zu kommen, denn es war auch im nachhinein unkalkulierbar was tatsächlich versoffen und in Freudenhäusern, ob mit oder ohne Leistung überhaupt ausgegeben wurde !
    Falls die Hirnschäden wenigstens nicht irreparabel waren könnte dies wenigstens später mal grob geschätzt werden !
    Aber dazu mußte ich erst einmal seelisch sowie körperlich gesunden.


    "Endlich Wein herbei wozu sind die Soldaten denn überhaupt hier ?"

  • Zitat

    Original von Appius Silurius Crotilo


    Der eine Prätorianer ging schon einmal mit dem Antonius aus dem Officium, während sich der andere an Iuvenalis wandte:


    Salve.... du scheinst den Herren zu kennen?


    Er blickte düster zu seinem Neffen und sah dann den Praetroianer an.


    Ja leider! Er ist mein Neffe... Was macht ihr nun mit ihm?


    Das Antoninus in den Carcer gebracht werde würde hatte er ja gehört, nur was dann mit geschah... Man hatte ja schon einiges gehört. Und das die Praetorianer nicht zimperlich waren, wußte man ja auch...

  • 'Wie tief kann man eigentlich sinken?' dachte sich der Prätorianer, der mit Antoninus vor dem Officium wartete und auf ihn aufpasste. Dabei ignorierte er sein Geschwafel so gut als nur irgend möglich.


    Währenddessen informierte sein Kollege den Palastangestellten über den weiteren Fortgang des Vorfalles:


    Er ist ein Teil des patrizischen Tiberierstammbaums? Oh. Naja, in die Castra und damit in den Carcer wäre er sowieso gebracht worden. Da es sich aber hier offenbar um einen Patrizier handelt, wird mir nichts anderes übrig bleiben, als meinen Tribun über den Vorfall zu informieren. Und dieser wird sich gegebenenfalls mit dem Präfekten absprechen, was die Konsequenzen angeht. Ich kann mir gut vorstellen, dass dein Neffe die nächsten Tage im Carcer verbringen wird... was dann mit ihm passiert kann ich aber auch nicht abschätzen.
    Nun gut, Procurator, wir werden uns dann mal an die Überführung machen. Wünsche dir noch einen ruhigen Tag.


    Die Palastwache wartete noch ob der Procurator etwas sagen wollte und ging dann zurück zu seinem Kollegen.

  • So ist es... Der Alte nickte bestätigend.


    Tja, da hatte Antoninus wohl Pech gehabt. Anderseits wird es ihm wohl auch nicht schaden. Auf alle Fälle wird er wieder eine klaren Kopf bekommen. Aber es könnte auch nicht schaden mal in der Castra vorbei zu schauen wie es ihm denn so geht.


    Aber erst nach der Arbeit... :D
    Er nickte dem Miles noch zu und begab sich dann wieder zu seinem Arbeitsplatz.


    Ein nettes Wiedersehen war das...

  • ... bei seinem Kollegen angekommen, besprach der Prätorianer mit ihm das weitere Vorgehen. In die Castra bringen, Bericht erstatten und dann hoffen, dass man nichts mehr mit dem Fall zu tun haben würde - zumindest sah so der Plan aus. Inwiefern sich dieser erfüllen lassen würde, würde sich noch zeigen.


    Also, gehen wir.


    Die Prätorianer packten den Mann an beiden Seiten und machten sich daran, ihn in Richtung Castra zu führen.


    >>>

  • Callidus hatte beschlossen, angesichts des kalten Wetters, eine Aufgabe zu delegieren. So ließ er dem procurator a memoria eine Nachricht zukommen.




    Tiberius Iuvenalis, ich bitte dich im Namen des Caesar, bei den acta diurna zu erfragen, wer die commentarii de vita Iuliani der vergangenen Ausgabe verfasst hat.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Als der Alte die Nachricht in den Händen hielt und diese schnell überflogen hatte, sah er den Boten welche diese überbracht hatte fragend an und meinte.


    Ist denn der Caesar schon in Rom? Wenn ja, warum weiß ich denn davon nicht?


    Verflucht! Bekommt man denn hier gar nichts mehr gesagt...?

  • Der Beamte aus dem benachbarten officium, der die Botschaft überbracht hatte, schaute kurz ein paar Luftlöcher, dann antwortete er kopfschüttelnd.


    Nein nein, Aelius Callidus erhielt wohl einen persönlichen Brief des Caesar, in dem er ihn aufforderte es in Erfahrung zu bringen. Doch der Caesar hat Rom noch nicht erreicht.


    Der Beamte war schon äußerst aufgeregt. Vielleicht würde er bei Rückkehr des Valerianus ja befördert, oder würde ein donativum erhalten. Dann könnte er sich endlich eine hübsche Sklavin leisten, die nicht nur seine Frau für den Haushalt, sondern auch er selbst für andere Dinge beanspruchen könnte.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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