• Salve und herzlich willkommen in der Spätantike!


    Wir schreiben das Jahr 350 n. Chr. (1103 a.u.c.) und befinden uns somit in der frühbyzantinischen Phase des Römischen Reiches (330-610), einer Zeit, welche geprägt ist von zahlreichen Umbrüchen, zuallererst freilich der allmählichen Etablierung des Christentums seit der constantinischen Wende (313) und der Verlegung der Hauptstadt nach Osten (330), nach Byzanz, das man seinem Wiederentdecker zu Ehren Constantinopolis nennt.


    In politischer Hinsicht ist nach dreizehn Jahren seit dem Tode Constantins des Großen sein Sohn Constantius II. mittlerweile an die Alleinherrschaft gelangt, wenn auch durch den Usurpator Magnentius im Westen bedroht, was neuerlichen Bürgerkrieg heraufbeschwört.


    Nichtsdestotrotz ist das 4. Jahrhundert fraglos der zweite Frühling des Römischen Reiches, eine kulturelle Spätblüte gleichermaßen, keinesfalls eine Verfallszeit, wie in der älteren Forschung angenommen. Erst die folgenreiche Schlacht bei Adrianopel im Jahre 378 sollte den Beginn der Völkerwanderung und den Anfang vom Ende des Römischen Reiches (im Westen) einleiten.


    Wenn Du Lust auf diese interessante Epoche der Geschichte bekommen hast, dann zögere nicht, Dich anzumelden. Die Nutzung des Forums ist vollkommen kostenlos und jedermann möglich. Freilich solltest Du zuerst die Spielregeln studieren, um spätere Missverständnisse zu vermeiden.


    In diesem Sinne: Byzanz erwartet Dich!


    Was ich damit sage will? Schaut doch hier mal vorbei und am besten registriert ihr euch auch gleich ;)

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    31. Dezember 1502 in Senigallia


    Seine Augen funkelten düster auf. Die Fackeln, die in gusseisernen Halterungen an den steinernen Wänden der Festung Rocca Roveresca spärliches Licht abgaben, ließen Cesares dunkle Augenhöhlen wie zwei gierende Abgründe erscheinen, in denen es geheimnisvoll gefährlich glitzerte. Er trug wie so oft schwarz. Selbst wenn er den geistlichen Ämtern endlich abgeschworen hatte, so bevorzugte er das Verschmelzen mit der Nacht Italiens. Lediglich dünne Silberfäden zierten seinen Samtwams, sein schwarzes Barret war von einer Pfauenfeder geschmückt und unterstützte Cesares herrschaftliches Erscheinen in Rocca Roveresca. Die Rüstung hatte er für diesen Abend abgelegt; er hatte seine Gegner in La Magione am Trasimenischen See nach anfänglichen Niederlagen doch noch besiegt und wollte sich seinen Feinden trotz deren gemeinsamer Verschwörung versöhnlich zeigen. Aus diesem Grunde waren sie heute alle hier: Vitellozzo Vitelli, Paolo und Francesco Orsini, Oliverotto von Fermo.


    Der Große Saal war weniger schmucklos als die Gänge, die er entlang gekommen war, auch wenn es bei weitem nicht dem Strahlen Roms entsprach. Einige Wandbehänge mit Fabelwesen und Jungfrauen verdeckten die getünchten Wände, während ein Fresko an der Kuppeldecke auszumachen war. Das tiefe Blau des Lapislazuli war nur sehr sparsam eingesetzt worden und erinnerte mehr an den Geiz des Herrschers als an die Zurschaustellung seiner Macht. Natürlich waren die meisten Schätze schon vor den Kämpfen gegen Cesare Borgia aus der Festung entfernt worden, um sie vor seinen Plündereien zu bewahren. Das, was nunmehr hier war, war kaum etwas wert.
    Cesare hatte den Blick jedoch nicht auf seine Umgebung geheftet, sondern bedachte lediglich die vier Männer, die um einen Tisch gesessen hatten und nun – da Cesare hinzugetreten war – aufstanden. Man hatte sich darauf geeinigt, das Gespräch ohne die Anwesenheit der eigenen Wachen zu begehen, so dass auch Cesare seinen Leibdiener Michelotto mit einem kurzen Blick entließ. Ihm war bewusst, dass er es hier mit vier Gegnern zutun hatte, aber genauso bewusst musste jenen sein, dass sie vier besiegte Gegner waren.


    Cesare begann die Verhandlungen um die Konditionen seines Sieges, als sich ein Tumult vor den Türen des Saals erhob. Die Brüder Orsini blickten alarmiert auf, Vitelli erhob sich sogar. „Was geht hier vor?“, fragte er, als Cesare seinen Blick nicht von den Dokumenten ließ. Ihm schien der Krach nicht außergewöhnlich. Noch einmal wiederholte Vitelli seine Frage etwas ungehaltener. Auch Fermo hatte sich nun erhoben, aber ihnen allen wurde klar, dass sie Cesare ausgeliefert waren. Der Kriegsherr des Papstes war ohne Waffen in den Großen Saal gekommen, genauso hatte er es auch von seinen vier Gegnern verlangt. Die Wachen der Fürsten waren – ebenso wie Cesares – draußen vor der Tür geblieben und warteten. In eben diesem Moment wurden sie jedoch von Cesares Männern angegriffen.
    Das dunkle Augenpaar war auf seine Gegenüber gerichtet; zwei Abgründe geradewegs in die Hölle. Versöhnung war es nie gewesen, das er im Sinn gehabt hatte, sondern Macht. Wozu brauchte er die Fürsten, wenn er sich selbst als Herr über die Romagna erheben konnte? Die Saaltüren wurden aufgestoßen, einige Wachen Cesares drängten hindurch. „Ich töte Dich, Du heuchlerischer Bastard!“, brüllte Vitelli zornesrot und stürzte auf Cesare zu. Doch bevor er ihn erreicht hätte, trat Michelotto durch die Saaltür und stieß ihm sein Stilett in den Hals. Er zögerte nicht einmal, als er es ihm durch die Kehle zog und Vitelli röchelnd zusammenbrach. „Elender Mörder!!“, entsetzte sich Oliverotto von Fermo mit greller Stimme. In diesem Moment musste ihm klar geworden sein, dass auch er seinen Tod finden würde. Die wenigen Sekunden, die ihm noch blieben, ließen ihn einen kurzen Fluch ausstoßen, dann wurde er von Cesares Wache erdrosselt. Francesco Orsini sah dabei zu, wie sich sein Blick brach, seine Augen ein wenig hervorquollen und verdrehten. Schockiert stand er da wie eine Statue und starrte dem anderen in seinem Todeskampf zu.


    Der ältere Bruder trat vor den jüngeren, als sich Cesare ihnen zuwandte. „Bitte… verschont wenigstens meinen Bruder. Seine Mutter hat viel erlitten.“ Die Brüder sahen sich ähnlich. Anders als Juan und Cesare schienen sich die Orsini Brüder nahe zu stehen. Nie hätte Juan um Cesares Leben gebeten, eher um sein eigenes. Cesares Mundwinkel zuckten, als er Paolo Orsini in die Augen sah. Dem Älteren schien die Bitte ernst. Nicht um sein eigenes Leben fürchtete er, sondern um das seines jüngeren Bruders. Und Cesare lächelte… auf seiner Wange noch immer das Blut von Vitellozzo Vitelli.


    ____________________________________



    Haben Sie schon einmal etwas vom 'Schmetterlingseffekt' gehört?


    Mit Sicherheit. Spätestens seitdem die Filmindustrie das Thema für sich entdeckt hat: Minority Report, Lola rennt, A Sound of Thunder, Donnie Darko – um nur ein paar zu nennen. Und natürlich darf in dieser Aufzählung der 'Butterfly Effect', mit diesem quietsch-süssen Ashton Kutcher, keinesfalls fehlen.
    Hollywood hat uns also eine grosse Theorie ganz gourmetartig aufbereitet und in kleinen, gut verdaulichen Häppchen zum Verzehr gereicht.


    Das Beste, was der Menschheit wohl passieren kann, wenn man bedenkt, dass der erwachsene Mensch lediglich noch eine Konzentrationsspanne von 5 bis 25 Minuten aufbringen kann.
    Ein paar gemeinsame Augenblicke haben wir also noch und ich werde es daher kurz und schmerzlos machen: Kennen Sie den Schmetterlingseffekt? Und ich meine den Sinn - oder Unsinn, das obliegt Ihrer eigenen Meinung – der <i>echten</i> Theorie. Die besteht nämlich weniger aus Tagebüchern reisender Jünglingen, die auf der verzweifelten Suche nach der für ihr Ego am besten Kreise ziehenden Vergangenheitsveränderung sind, sondern aus einem wirklich interessanten Gedankengut eines hochtalentierten Wissenschaftlers.
    In die Geheimnisse der Theorie werde ich Sie auf die Schnelle nicht einweihen können, aber möchte ich so viel verraten, dass davon ausgegangen wird, dass selbst kleinste Veränderungen in jeder beliebigen Ausgangssituation langfristig zu einem völlig anderem Ergebnis führen können, als es ursprünglich der Fall gewesen wäre.


    Nun ist die zweite wichtige Frage, die mich quält: Glauben Sie daran, dass die Vergangenheit abgeschlossen und nicht mehr wandelbar ist?
    Für mich stand es nie außer Frage, dass es genau so ist und die Vergangenheit keinerlei Einfluss mehr auf unsere Gegenwart nehmen kann. Ich musste diese Überzeugung vor einigen Monaten revidieren, als ich meine Nonna zur Arbeit begleitet habe.
    Sie müssen wissen, ich bin Eidetiker. Das bedeutet, ich habe ein fotografisches Gedächtnis (und diese Fähigkeit ist <i>kein</i> Mythos). Der Begriff wird mindestens genauso oft missverstanden, wie der Schmetterlings- mit dem Schneeballeffekt verwechselt wird. Die Objekte oder Situationen in meinem Kopf sind nicht nur eine Bild, sondern eine wesentlich lebendigere Momentaufnahme als das.
    Ich weiß, dass ich mir das Verschwinden dieser Akte nicht eingebildet habe. Und ich weiß auch, dass viel mehr als nur ein Stapel Unterlagen verschwunden ist. Es ist, als wäre eine komplette Existenz einfach verschwunden.
    Aber selbst, wenn ich es schaffen würde aus meinem inneren Mauern nieder reissen und Sie mir Ihr Gehör wirklich schenken würden - glauben könnte es doch niemand von euch.
    Also bleibe ich in meinem Käfig… und beobachte.


    (Francesco Rizzo, 17 Jahre, Autist)


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    Eckdaten:


    Das Rpg orientiert sich an der Familie Borgia, die es tatsächlich im 15./16. Jahrhundert in Rom gegeben hat. Auch danach existierten Zweige der Familie, doch erlangten die Borgia nach Papst Alexander VI. nie wieder die Macht wie zu jenen Zeiten Ende des 15. Jhs.


    [*]Wir spielen in Rom der Renaissance, 1497, aber auch in Rom des 21. Jahrhunderts. Die Besonderheit liegt darin, eine Figur von damals zu spielen, die Einfluss auf die Zukunft hat.


    [*]Zu jedem Hauptcharakter gehört ein Neben- bzw. Neuzeitcharakter, der gleichzeitig in der Zukunft - im 21. Jahrhundert - agiert. Ist der Renaissancecharakter erfolgreich, wirkt sich das auch auf den Charakter in der Zukunft aus. Scheitert er, kann es sogar vorkommen, dass die Existenz des Neuzeitcharakters in Gefahr ist. Diplomatischer Scharfsinn ist gefragt!


    [*]Tauche ein in die Zeiten der dunklen Herrschaft der Borgia, in denen sich der Tiber blutrot färbte von den Feinden des Papstes. Bist du aber geschickt und kühn, winken dir und deinen Nachfahren Ruhm und Ehre.



    http://1778.rapidforum.com

  • Oho, klingt ja wirklich ganz interessant. Zumindest die Einleitung schafft eine gewisse atmosspährische Spannung. Aber Rapidforum ? Ist ja nicht unbedingt die beste Wahl. Kostenlose Forensoftwares gibt es doch einiges, zB phpBB, und sehr einfach zu bedienen. Dazu dann kostenlosen Webspace wie funpic oder ohost, wenn man sich keinen kostenpflichtigen echten Webspace zulegen will.


    Und was mir beim Überfliegen der Regeln unangenehm aufgefallen ist, ist die Regel, daß mindestens 10 Zeilen pro Post erwartet werden. Ich mein, es ist ja schön und gut, immer etwas mehr zu schreiben und sich Zeit zu lassen für seinen Posting - macht es auch für den RPG-Partner einfacher - aber ein solches Anspruchsdenken verschreckt doch sehr. Nicht immer hat man die Möglichkeit ganze Romane zu schreiben.

  • Es wäre schön, wenn das SimOn-Forum für nicht angemeldete Besucher lesbar wäre. Dann könnte man sich ein Bild über die Art des Rpgs machen (was man zwar auch schon durch die Gestaltung der Seite und die einleitenden Threads bekommt, das jedoch noch vertieft werden könnte), bevor man sich anmeldet. Ich finde den Schauplatz Italien der Renaissance sehr hübsch, da bieten sich sicher viele Gelegenheiten zum Giftmischen, Rufmorden, Spionieren etc. . Was mir aber noch nicht klar ist, ist wie das Gegenwarts-Rpg im Forum damit zusammenhängt. Das wird mir auch aus den Regeln nur sehr verschwommen deutlich (eher undeutlich). Bisher frage ich mich noch, welche Funktion dieses Feature haben soll. Wenn ich einige SimOn-Threads lesen würde, würde mir das sicher klar werden.

  • Vielen Dank für eure Kommentare!
    Sicherlich hätte man den Webspace auch verlegen können, aber letztlich legen wir größeren Wert auf das Spiel. Und da wir das Forum noch ungenutzt hatten, bot es sich an, das Thema dort vorzustellen :D Dennoch danke für den Vorschlag!


    Ich weiß, dass man nicht immer Lust hat, ganze Romane zu schreiben und ich denke, dass man sich mit seine(n)(m) Playpartner(n) da gewiss auch mal absprechen kann. Wir haben diese 10 Zeilen mit in unsere Regeln aufgenommen, weil wir Antworten mit - manchmal nur - einem Wort vermeiden wollten. Wir verfolgen auch einen gewissen literarischen Anspruch, der sich mit historischen Fakten und politischem Kalkül verbindet, so dass sich das einfach auch in schriftlicher Form entfalten muss. Sowas kann man einfach nicht mit "Sehr wohl!" leisten. Oder sagen wir so: zumeist jedenfalls nicht :D


    Aber darüber hinaus wollen wir natürlich nicht nur philosophisch hochtrabende Denkleistungen vollbringen, sondern auch einfach Spaß haben. Es wird nicht immer alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird ;) und man kann sich mit geeigneten Partnern auf jeden Fall absprechen!


    Es ist kein Problem in unsere Areas einzusehen, wenn der Wunsch besteht. Wir bieten dann auch einen Account, über den ihr euch einloggen könnt. Einfach mal nachfragen, wenn Interesse besteht! Wir wollen nur nicht für alle öffnen, was aber bei den meisten Foren dieser Art so gehandhabt wird.


    Das RPG in der Gegenwart ist im Grunde autonom - der Zusammenhang besteht darin, dass der Gegenwartscharakter mit dem aus der Renaissance verwandt ist. Folglich heißt das: Wenn dem Renaissancecharakter etwas Gravierendes geschehen sollte, könnte das Auswirkungen auf den Gegenwartscharakter haben. Man muss also durchaus aufpassen, was man mit seinem Renaissancecharakter anstellt.


    Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen :)

  • Welche ist die aktivste Micronation im deutschsprachigen Raum nach dem IR? (Klammern wir mal das IA aus, das kenne ich.)

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Meinst du historische oder Moderne? Moderne würde ich Ratelon sagen (allerdings gibt es gerade bei den Modernen soviele aktive)


    Oh, davon kann ich als Aktiver in den Modernen MNs ein Liedchen singen. Die Modernen haben auf Grund von Mitspielermangel eine schwere Krise, von den Kartenproblemen mal abgesehen. Merkwürdig ist nur, dass die historischen kaum darunter leiden.


    Also die Demokratische Union (vormals Ratelon) ist noch die aktivste, aber steht schon lange im Schatten alter Zeiten.

  • Die historischen leiden nicht unter Mitspielermangel? Also ich weiß nicht, ich würde des andersrum sehen.
    Zum einen leiden wohl alle an Mitgliederschwund, aber die historischen würde ich sagen mehr als die neuen.
    Müßte man mal ne Studie drüber bringen^^

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Die historischen leiden nicht unter Mitspielermangel? Also ich weiß nicht, ich würde des andersrum sehen.
    Zum einen leiden wohl alle an Mitgliederschwund, aber die historischen würde ich sagen mehr als die neuen.
    Müßte man mal ne Studie drüber bringen^^


    Ok, ich kann es nicht beurteilen, aber im Verhältnis zu früher (2004), wo ich wie jetzt in beiden MN Arten aktiv war ( habe im IR nur gelesen) hat es die modernen viel schwerer getroffen.

  • Wahrscheinlich auch deshalb weil die historischen eher zum RPG hingehen als die modernen. Ich war auch in einer modernen (Renslö) aber irgendwie hat mir des nicht soviel Spaß gemacht wie die historischen. Was zum Teil zusätzlich noch daran liegt daß ich großer Geschichtsfan bin (Wenn auch nicht unbedingt Rom an erster Stelle*g*)

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus


    Warum spielst dann einen SOldaten? (So du nicht noch ne Politiker ID hier hast muß die Frage sein^^)


    Warum nicht? Das IR ist für mich keine Politiksimulation, sondern ein fast reines RPG. Und es macht Spaß, mal sowas zu spielen.


    Und mal ehrlich: Was sollte man hier als einfacher Plebejer Politik betreiben? ;)

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