Cubiculum | Felix, Livia

  • Vor dem bereits wohlbekannten Arbeitszimmer bleibt Livia stehen und lächelt Felix zu.


    "Möchtest du dich vergewissern, ob noch wichtige Dokumente herumliegen, deren Inhalt mich nichts angeht?"


    Sie schmunzelt und wartet darauf, dass er ihr voran eintritt.

  • Ich überlegte ganz kurz. Nein, eigentlich wollte ich sie jetzt nicht ins Arbeitszimmer führen. Und sofort fiel mir auch die passende Ausrede ein.


    "Ich habe ganz vergessen..."


    :patsch:


    "... mein Officium bekommt gerade eine neue Sitzgarnitur. Da drin ist es gerade sehr unwirtlich. Hmm, was könnten wir tun?"


    Ich lehnte mich gegen die Tür und dachte nach.


    "Mein Cubiculum ist beheizt, wir könnten dorthin gehen. Wär das recht, verehrte Livia?"


    Verschmitzt lächelte ich sie an.

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  • "Natürlich. Gerne. Ich wüsste nichts, was dagegen spräche, Felix."


    Überrascht registriert Livia den Inhalt der gerade von ihr so selbstverständlich ausgesprochenen Worte. Sie errötet leicht und erwidert das Lächeln schelmisch. Auf merkwürdige Art und Weise scheint das Ganze durchaus seine Richtigkeit zu haben und sie beschließt sich nicht, gegen diese Laune zu wehren, sofern es überhaupt eine ist.


    "Gehst du voran?"


    Gekonnt lässt sie es sich nicht anmerken, wie sehr sie darauf brennt endlich wieder allein und ungestört mit ihm sprechen zu können.

  • "Aber natürlich doch, Verehrteste."


    Ich lächelte und bot ihr galant meinen Arm an. Das Cubiculum lag nicht so weit entfernt, doch schweigend wollte ich die Strecke nicht zurück legen.


    "Worüber unterhalten wir uns heute Abend?"

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  • Livias Lächeln wird ein wenig hintergründig und gerne nimmt sie den dargebotenen Arm an.


    "Das wirst du schon noch früh genug feststellen, Verehrtester."


    Sie deutet ein schelmisches Augenzwinkern an und folgt ihm mit undurchsichtiger Miene.


    "Dein Sohn ist ein aufgeweckter junger Mann. Mein Kompliment. Doch für die Gesprächsthemen, die ich im Sinn habe, ist er wohl doch noch etwas zu jung." ;)


    Felix und Livia kommen am Zimmer des Hausherrn an. Galant hält er ihr die Tür auf und wird dafür mit einem dankbaren Lächeln belohnt. Nacheinander betreten sie so den Raum und sorgsam wird die Tür anschließend wieder verschlossen. Livia nimmt auf den weichen Polstern Platz und sieht abwartend zu Felix auf.

  • Was nun kam, entsprach einem fast schon Usus gewordenen Muster. Ich schritt zum Tischlein, mit dem ein jeder Raum meiner Villa ausgestattet war, und goss dort aus einer bereitstehenden Karaffe Wein in zwei Becher.


    "Wein, Chérie?"


    'Chérie'. Das war hebräisch und bedeutete irgendetwas mit 'junge, hübsche Frau', hatte ich mir sagen lassen. Und das Wort hatte einen angenehmen Klang.


    Ohne auf eine Antwort zu warten - die kannte ich ja bereits - servierte ich ihr mit elegantem Schwung eines der beiden Trinkgefäße. Danach setzte ich mich ebenfalls hin und prostete ihr mit einem Lächeln und einem Augenzwinkern zu.


    "Dann können wir ja anfangen..."

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  • "Mit dem größten Vergnügen..." :]


    Livia trinkt einen Schluck verdünnten Weines, bevor sie fortfährt.


    "Mein Anliegen ist von privater Natur. Ich dachte darüber nach, die Künste der Literatur, der Poetik, Lyrik und auch der Dramatik ein wenig zu fördern. Mein Gedanke ist es, dass man einzelne Künstler in die Villa einladen könnte, um sich an ihrem Können zu erfreuen und anregende Diskussionen darüber zu führen. Was hältst du von diesem Gedanken?"


    Sie stellt ihren Becher beiseite und sieht Felix tief in die Augen.

  • Ein interessanter Gedanke... und er lenkte meine Gedanken in mein Arbeitszimmer. Dort, hinter verschlossener Tür, befand sich mein gut behütetes Geheimnis: der Malkasten.
    Der Hunger hatte mich etwas übereilt aus dem Officium ins Triclinium getrieben, und deshalb waren die Malutensilien nicht wie üblich gut versteckt, sondern quer durch den ganzen Raum verteilt...


    Ich holte meine Gedanken wieder in die Gegenwart zurück.


    "Oh, die schönen Künste! Aber natürlich, im Rahmen dezenter Abende mit Gästen könnte ich mir dies sehr wohl vorstellen."


    Ich lächelte Livia an und blickte in ihre dunkelbraunen Augen.


    "Ich bin mir sicher du hast das auch schon bis ins Detail durchdacht?"

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  • "Natürlich."


    Livia erwidert Felix Lächeln und seinen intensiven Blick.


    "Es werden sich sicher einige anregende Gespräche und interessante Diskussionen ergeben. Ich dachte daran, einen kleinen Imbiss reichen zu lassen. Wäre es möglich, deine Sklaven und deine Küche dafür zu verwenden? Wirst du gar selbst zugegen sein? Für den ersten Abend hatte ich ein wahres Meisterwerk im Sinne, von einem unbekannten Künstler."


    Ohne den Blick von ihm zu wenden, trinkt Livia einen Schluck aus ihrem Becher.

  • Ich rückte ein Stückchen näher.


    Das wäre doch die Gelegenheit, meine Gefühle der richtigen Person zu offenbaren.


    "Verehrte Livia, ich muss dir..."


    '... etwas gestehen?'. Die Sicherheit von eben war wie fortgefegt.

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  • "... wirklich zu dieser außerordentlichen Idee gratulieren.


    Nein, es war noch nicht soweit. Ich würde Livia meine Liebe zur Malerei nicht gestehen.


    "Selbstverständlich werde ich zugegen sein. Vielleicht nicht der Kunst willen, doch den gesellschaftlichen und kulinarischen Aspekt darf man dabei auch nicht vernachlässigen. Also wenn du dich um die Organisation der intellektuellen Bedürfnisse kümmerst, werde ich den gastronomischen Sorge tragen."


    Ich war schon neugierig auf diesen unbekannten Künstler. War er Poet? Musiker?
    Mit meinen Gedanken ganz woanders nippte ich an meinem Wein...

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  • Der Wein treibt Livia eine leichte Röte in die Wangen und sie lächelt Felix erfreut an.


    "Tatsächlich? Oh, das klingt wunderbar. Allzu gerne übernehme ich das. Dein Engagement ist weites mehr, als ich mir jemals erhofft habe. Es wird sicher ein... denkwürdiger Abend werden."


    Sie stellt ihren Becher beiseite und lehnt sich behaglich zurück.


    "Wie stellst du dir die Gästeliste vor? Ich bin der Meinung, dass wir nur äußerst auserwählte Persönlichkeiten laden sollten. Unqualifizierte Kommentare von Stümpern wären sehr fehl am Platze."


    Ihren Verlobten jetzt zu erwähnen, kommt Livia nicht einmal im entferntesten in den Sinn. Nachdenklich betrachtet sie Felix Profil, während sie gedanklich einige Namen durchgeht.


    "Wie wäre es mit deinem Vetter Gracchus? Er schien mir recht gebildet zu sein. Außerdem könnte der Consul Aelius Quarto sich als interessanter Gesprächspartner erweisen..."

  • "Für dich mache ich das nur zu gerne, verehrte Livia."


    Mit einem verschmitzten Lächeln beantwortete ich das ihrige.


    "Ich kann mir auch gut vorstellen dass die Augusta vielleicht an derart musischer Exquisität Interesse zeigen könnte. Ich könnte sie in der Curia Iulia darauf ansprechen."


    Natürlich würde das so geschehen, dass der eine oder andere Senator diese Einladung mitbekam, selbst jedoch nicht eingeladen war...


    "Was ist mit deinem Verlobten? Und wenn wir gerade bei Verlobten sind... das wäre doch die ideale Gelegenheit für meine Vetter und seine zukünftige Braut, sich kennenzulernen!"


    Ich wusste nicht ob ich Hungaricus angesichts unserer Pläne dabeihaben wollte... aber dennoch würden wir es gut abwägen müssen, von seiner Einladung abzusehen.

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  • "Eine fabelhafte Idee. Sie wäre wirklich eine Bereicherung."


    Staunen ist in Livias Augen zu sehen und sie mustert Felix mit Anerkennung. Falls er wirklich eine derart gute Verbindung zu der Augusta pflegt, hat sie seinen Einfluss unterschätzt. Dass Felix anschließend Livias Verlobten erwähnen muss, trübt die Stimmung nicht unwesentlich.


    "Hungaricus? Ach... Ich glaube nicht, dass er an solcher Unterhaltung sonderlich interessiert ist. Falls... Falls es sich ergibt, kann ich ihm ja davon erzählen."


    Livia winkt ab und wendet sich rasch dem nächsten zu besprechenden Gast zu. Wenn eines in diesem Moment sicher ist, dann ist es das, dass es sich nicht ergeben wird. Dafür wird sie sorgen. Aus ihrem Blick und Tonfall ist dies eindeutig herauszulesen. Das folgende Thema ist da schon heiterer Natur.


    "Gracchus heiratet? Davon wusste ich noch garnichts. Wann ist es denn so weit und wer ist die Glückliche?"


    Sie greift zu ihrem Weinbecher und trinkt langsam einen Schluck, während sie ihr Gegenüber nicht aus den Augen lässt und jeder seiner Regungen aufmerksam folgt.

  • "Wenn es dich nicht unangenehm ist werde ich es also alleinig dir überlassen, deinen Verlobten einzuladen - oder ihn auch nicht einzuladen. ;)"


    Ich grinste schelmisch.


    "Mein Vetter Gracchus wird unsere Bindungen zu den Claudiern festigen. Seine Verlobung mit Claudia Antonia werden wir irgendwann in den kommenden Wochen bekannt geben, natürlich im Rahmen einer kleinen Festivität... die erste Zusammenkunft unseres elitären Grüppchens sollte also am Besten vorher stattfinden."


    Grübelnd nippte ich an meinem Wein.


    "Was würdest du von den Iden des Januar halten, Verehrteste?"


    Fragend schaute ich in diese wunderschönen dunklen Augen.

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  • Livia erwidert seinen Blick verträumt. Erst einige Augenblicke später realisiert sie, dass er eine Frage an sie gerichtet hat. Sie lächelt verlegen und errötet leicht.


    "Ich werde dich nicht enttäuschen."


    Ihre Stimme ist plötzlich ein wenig heiser und sie räuspert sich dezent, um anschließend lächelnd fortzufahren.


    "Wunderbar. Ich gratuliere dir zu dieser vortrefflichen Verbindung. Ja, die Iden des Januars sind ein guter Termin. Machen wir es so. Wenn du dich bei der Augusta erkundigen willst, dann kann ich gerne die übrigen Einladungen übernehmen. Ein schlichtes Schreiben sollte uns genügen."


    Nachdenklich streicht Livia über den weichen, teuren Stoff ihrer Tunika. Ihr brennt noch ein weiteres Thema auf der Zunge. Doch dies zur Sprache zu bringen, fällt ihr nicht ganz so leicht, da es um einiges delikater ist, als das vorangehende. Forschend sieht sie Felix in die Augen und fasst sich schließlich ein Herz.


    "Wenn wir uns bezüglich des Treffens einig sind, dann gibt es da noch etwas anderes, was ich mit dir besprechen möchte..."


    Sie sieht ihn aufmerksam an, ob er vielleicht schon ahnt, um was es geht.

  • "Die Frau des Kaisers befindet sich meines Wissens auf einer kleinen Reise durchs Reich, und ich bezweifle dass sie an unserem ersten Treffen teilnehmen kann. Ich werde sie jedoch versuchen für weitere Treffen für uns zu gewinnen."


    Während Livia sprach, verfolgte ich bewundernd jede ihrer anmutigen Bewegungen. Selbst die leichte Verlegenheit, die sich auf ihr Antlitz schlich, tat ihrer Schönheit keinen Abbruch.
    Ich lächelte ihr aufmunternd zu.


    "Oh, nur zu. Ich bin ... schon sehr gespannt darauf..."


    War ich vorhin zu weit gegangen? Konnte sie mein Geheimnis erahnen?


    Empfand gar auch sie diese brennende Leidenschaft?

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  • Livia atmet kurz durch und sieht Felix tief in die Augen, als wolle sie seine Ansicht schon im Voraus ergründen.


    "Nun, es ist so..."


    Obwohl außer den beiden niemand im Raum ist, sieht Livia sich unsicher nach Mitlauschern um. Dann schiebt sie ihre Bedenken beiseite, rückt noch etwas näher zu Felix und bringt ihr Gesicht näher an seines heran. Dabei nimmt sie unwillkürlich seine Körperwärme und den angenehmen Duft sauberer, gepflegter Haut und kostbarer Öle wahr. Mit gedämpfter Stimme und ernstem Tonfall fährt Livia fort. Ruhig und gefasst erzählt sie ihm von ihren Gedankengängen, ihren Plänen für die Zukunft, ihrer Sicht der Dinge und den sich daraus ergebenden Problemen.


    Als Livia geendet hat hält sie inne, rückt vorsichtig wieder ein Stück von Felix ab und sieht ihm fragend ins Gesicht.


    "Was hältst du davon?"


    Angespannt erwartet sie seine Antwort.

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