[Triclinum] Speisezimmer

  • Balbus gab gerade einem der wartenden Serviersklaven einen Wink, damit dieser Vespa etwas zu trinken brachte, als auch der Gast eintraf.


    "Guten Abend Decurio. Ich hatte nichts anderes erwartet als dass es ruhig verlief. Bitte, nimm Platz." sagte er und deutete auf die freie Kline.

  • Der Wink des Herrn gilt zwar einem anderen Sklaven, doch sogleich setze ich mich in Bewegung und bringe der Herrin etwas zu trinken.
    Ganz unauffällig wandert mein Blick zu dem Gast hinüber. Was für ein Mensch steckt hinter dieser Fassade? Doch ich versuche nicht in Gedanken zu versinken, sondern ziehe mich wieder zurück.

  • Mit einem kleinen Nicken bedankte sich Vespa und wand dann wieder ihre Aufmerksamkeit den beiden Herren im Zimmer zu.


    "Möchtet ihr nicht auch etwas haben um die trockene Kehle zu befeuchten?"


    Es war ihr ein wenig komsich als einzige etwas zu trinken in der Hand zu halten.

  • Der Serviersklave versorgte dann auch den Decurio mit verdünntem Wein und zog sich dann einige Schritte zurück.


    Balbus hob seinen Becher leicht an. "Trinken wir auf Rom und den Frieden, den unser geliebter Kaiser uns allen schenkt und den er in Parthia mit seinem Leben verteidigt."

  • Im Hintergrund stehen, lausche ich dem sich nun entwickelnden Gespräch. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie mein Blick zwangsläufig auf den Gast des Herrn wandert. Gerne würde ich ihn kennenlernen, doch hier in dieser Umgebung ist das unmöglich!

  • Auch Lucius erhob seinen Becher. "Ich wäre gern dabei wenn der Imperator die Feinde Roms in die Flucht schlägt!" gab er zu. "Auf den Kaiser, das Imperium und den Sieg über alle Feinde!" Nun warf er doch einen kurzen Seitenblick auf die Sklavin. In Rom musste es wirklich sehr viele hübsche Frauen geben dachte er im Stillen.

  • Auch Vespa hob ein wenig ihren Becher. Nicht viel, gerade so, dass man eine Bewegung ausmachen konnte. Natürlich wünschte auch sie dem Kaiser den Sieg und vor allem ihrem Onkel, der nun schon so lange Zeit fort war und von dem sie bisher nichts gehört hatte. Allerdings war von großen Schlachten auch nicht viel zu hören gewesen und in der letzten acta hatte auch nichts beunruhigendes gestanden. Zumindest nicht was ihren Onkel betraf. Dennoch war es ein Krieg und sie wusste was dieser anrichten konnte. Somit war ihre Begeisterung mur maginal. Doch unfreundlich wollte sie auch nicht sein und stimmte somit nur mit einem relativ leisen "Auf den Kaiser" in die Worte der Männer ein ehe sie einen kleinen Schluck trank.

  • Balbus trank einen grossen Schluck und stellte seinen Becher dann auf die Seite.


    "Salome, ich sehe du hast deine Flöte dabei. Sorge doch ein wenig für Musik." sagte er in Salomes Richtung.


    Dann wandte er sich an den Serviersklaven und trug diesem auf, in der Küche Bescheid zu geben, dass recht bald die weiteren Speisen aufgetragen werden konnten. Der Sklave eilte davon.


    "Lasst uns mit dem Essen beginnen. Ich bin noch ein wenig hungrig von der langen Reise." sagte er und deutete auf die Vorspeisen, die auf dem Tisch warteten.
    Neben Brot und Schafskäse waren hier noch Oliven, verschiedene Gemüse und einige Würste zum Verzehr bereit.

  • Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich meinen Namen höre. Der Herr möchte für seine Gäste etwas Musik. Er hat sicher meine Flöte gesehen, die an einem Band befestigt ist, welches ich um den Hals trage.
    So begebe ich mich in die Mitte des Raumes und stehe vor den Klinen der Herrschaften. Dort setzte ich mich und beginne, eine Melodie aus meiner Heimat zu spielen. Es ist eine langsame, geheimnisvolle Melodie, die den Zauber des Orientes widerspiegelt.

  • Mit dem einsetzenden Flötenspiel hatte Lucius endlich eine Ausrede, die Sklavin genauer zu betrachten. Ein wenig verzaubert ließ er den Blick über die Konturen ihres schlanken Körpers wandern, die sich unter ihrem Sklavengewand abzeichneten. Und dann ihre Augen, die eine Neugier in ihm weckten, wie er sie noch nie empfunden hatte. Er schüttete den verdünnten Wein hinunter und versuchte, das Gespräch auf das Anliegen zu lenken, das ihm schon eine Weile im Kopf herum ging.
    "Praefectus, wenn du gestattest, ich wollte dich schon einige Zeit lang etwas fragen..." begann er, immernoch halb dem Flötenspiel lauschend.

  • Balbus hatte sich ein Stück Brot genommen und kaute darauf, während er der Musik lauschte und mit einem Seitenblick seine Verlobte beobachtete. Als Decius etwas sagte, wandte er sich ihm zu und nickte leicht. "Natürlich, fühle dich frei zu fragen und zu sagen was dir auf dem Herzen liegt." sagte er.

  • "Nun, es mag eine etwas überraschende Bitte sein, aber ich wollte dich fragen, ob du mich als deinen Klienten annehmen würdest." sagte Lucius.
    Die Erlaubnis, offen sprechen zu dürfen, hatte Balbus ja bereits erteilt. "Ich bin nun seit drei 'Generationen' von Probaten Ausbilder in dieser Einheit und habe mein ganzes bisheriges Leben in und um Confluentes und Mogontiacum verbracht. Bei den Auxiliae wurde mir in den letzten Jahren aber erst wirklich klar, wie groß das Imperium ist und wie vielfältig die Möglichkeiten, dem Kaiser zu dienen." Er machte eine kurze Pause. "Es verlangt mich nach ein paar neuen Aufgaben und vielleicht irgendwann in der Zukunft auch danach, noch etwas mehr von der Welt zu sehen. Als Offizier der Hilfstruppen von gewöhnlicher Herkunft wird mir das aber wohl nicht möglich sein."

  • Balbus schob sich während Decius Worten ein weiteres Stück Brot und ein kleines Stück Käse in den Mund. Bevor er antwortete, nahm er einen Schluck Wein.


    "Hmm..." war das erste, was Balbus erwiderte. Nach einem weiteren Schluck Wein fuhr er fort: "Du bist ein guter Soldat und ein Mann, dem ich durchaus Vertrauen entgegen bringe. Daher sehe ich nichts, was gegen ein solches Verhältnis sprechen würde. Und was deine Zukunft angeht, so werden wir da sicherlich auch etwas tun können."

  • Das Flötenspiel war wirklich sehr schön. Das musste sie innerlich zugeben. Doch lange konnte sie ihre volle aufmerksamkeit nicht auf das Spiel richten. Die beiden begannen schon wieder Dinge zu besprechen, die zwar interessant waren, doch aber einen Abend und vor allem ein Essen etwas unbequem werden ließen. Eigentlich sollte man dabei den Alltag einfach mal vergessen. Sie waren wohl beide einfach schon zu lange im Dienst als das sie es auch schaffen würden private Dinge zu finden. Sie wusste ja noch nicht einmal ob der Gast dort viel zu berichten hätte. Also hörte sie der Unterhaltung schweigend zu, nahm hier und dort einen Happen und lauschte noch nebenbei dem Flötenspiel...

  • Lucius nickte seinem Kommandanten leise zu. "Ich danke dir. Aber das hat Zeit uns muss nicht am Abend deiner Rückkehr besprochen werden." Sicher hatte der Praefectus andere Dinge im Kopf. "Was gibt es Neues aus Rom? Und aus Parthia?"

  • Balbus nickte. "Wir sprechen morgen darüber." sagte er und blickte zu Vespa die er mit einem freundlichen Lächeln bedachte.
    "Ich muss sagen, dass ich in Rom nicht viel Zeit hatte um mich mit dem Sammeln von Neuigkeiten zu befassen. Die einzige Neuigkeit die ich dir bieten kann ist die, dass es schwer ist in Rom eine Bestattung zu organisieren, wenn man einplanen muss, dass wenigstens der halbe Senat anwesend ist." Er griff nach einem Stück Brot.
    "Aber ich vermute, dass Vespa einige Neuigkeiten aus der römischen Gesellschaft liefern kann." Er schaute sie wieder an. "Nicht, Liebes?"

  • Warum nur wurde man immer dann angesprochen, wenn es ein schlechter Augenblick war. Gerade etwas zu Essen in den Mund gesteckt, versuchte sie nun das so schnell wie möglich aufzuessen um die Neugierde zu befriedigen. Wie unangenehm das doch ist, wenn man etwas sagen soll, die Augen auf einen gerichtet sind und man bemüht ist nicht am Essen zu ersticken.


    "Nun ja. So viel Neues habe ich auch nicht erfahren. In Roma passiert zwar einiges, aber es wird einem nicht immer zugetragen und seitdem mein Onkel in Parthia ist, bekommt man noch weniger mit. Was interessiert dich denn besonders."


    Es konnte ja gut möglich sein, das ihm da etwas besonderes vorschwebte.

  • Das Speisezimmer war, entsprechend der Menge der heutigen Gäste, vorbereitet und um eine Cline erweitert worden. Immerhin sollte ja genügend Platz vorhanden sein.


    Als Balbus den Raum betrat, standen bereits einige kalte Vorspeisen bereit und auch mehrere Kannen Wein und dazugehörige Becher standen bereit. Da er der erste war, nutzte er den kurzen Moment der Ruhe um allein einen Schluck Wein auf seinen Vater zu trinken.

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