Ansprache des Tribunus Plebis

  • Erneut erklomm ich die Rostra um meine Idee dem Volk zu präsentieren


    "Bürger Roms!


    Höret mich an.


    Erneut stehe ich hier vor Euch um zu Euch zu sprechen.
    Vielleicht könnt ihr euch noch erinnern.
    Eine der wesentlichen Ideen meiner war es den Sklavenbesitz einzuschränken um mehr Arbeitsplätze zu schaffen um vielen die Möglichkeit zu bieten sich ein Standbein zu schaffen.


    Nun, lasst es mich bitte wissen.
    Solltet ihr meiner damaligen Idee, den Sklavenbesitz auf maximal zwei Sklaven pro Person zu beschränken, zustimmen, so würde ich dies in weiterer Folge auch im Senat vorbringen.


    Oder lasst es mich wissen was Euch am Herzen liegt.
    Was wünscht Ihr Euch?
    Wie kann ich Eurer Meinung Stimmkraft vor dem Senat verleihen ohne zu wissen was Ihr begehrt?


    Was heltet Ihr von dem Gesetzesentwurf des Quaestors Cyprianus?
    Teilt Ihr seine Meinung und unterstützt Ihr diesen Vorschlag?


    Ich bitte Euch, lasst mich Eure Meinung wissen!
    Ich danke Euch!"


    Dann blieb ich stehen um auf Antworten und Reaktionen zu warten............

  • "Was soll mit all den Sklaven passieren, die in den Villen und Casa Roms arbeiten? Wie stellt ihr es euch vor Volkstribun, soll ein Casa, was von einer Gens, bestehend aus 4 oder mehr Personen, bewohnt wird von zwei Sklaven bewirtschaftet werden?


    Wer soll die einfachen Arbeiten auf den Feldern verrichten und in den Steinbrüchen wenn ein jeder nur 2 Sklaven besitzen darf?


    Wollt ihr diese unwürdige Arbeit von Römern verrichten lassen?"

  • "Nun, zwar mag es, wie es Senator Curio bezeichnte, ein radikaler und neuer Denkansatz sein, doch beinhaltet dieser auch sehr viel interessantes.
    Ich spreche nicht davon die Sklavenanzahl in einer Gens zu beschränken, ich spreche davon die Anzahl pro Person zu limitieren.
    Meint ihr nicht auch dass jeder von uns mit 2 Sklaven reichlich bedient wäre? In einer sehr grossen Familia würde aufgrund der Personenanzahl also die Sklavenanzahl immer maximal das doppelte betragen.
    Und ich bin der Meinung, dies sollte mehr als nur ausreichend sein.
    Somit würde es auch erspart bleiben die unwürdigen Arbeiten, wie ihr es bezeichnet, selbst verrichten zu müssen, und andere bekämen die Möglichkeit diese Arbeiten verrichten zu können, soferne sie diese für würdig erachten.
    Und glaubt mir, viele wären dankbar und froh bekämen sie die Möglichkeit hier und dort einige wenige Sesterzen dazu verdienen zu können."

  • Zitat

    Original von Lucius Decimus Martinus
    "Und glaubt mir, viele wären dankbar und froh bekämen sie die Möglichkeit hier und dort einige wenige Sesterzen dazu verdienen zu können."


    Hungi, der die Ansprache des Volkstribuns hörte, traute seinen Ohren kaum.


    Viele sind froh und dankbar, arbeiten zu dürfen? In welcher Welt lebe ich? In der Welt, die ich kenne, gehen die ärmeren Menschen zu ihrem Patron und holen sich dort finanzielle Unterstützung ab und arbeiten nicht. Sklaven sollen arbeiten, dafür sind sie da. Ich würde meinen Klienten niemals niedere Arbeiten in einem Betrieb oder gar auf einem Bauernhof antun wollen, was wäre ich für ein Patron, wenn ich das tun würde?

  • Wahrlich, ich merke gerade, daß wir in Parallelwelten leben.


    Sim-Off:

    Historisch war so gut wie jeder Bürger Klient eines anderen - selbstverständlich dann reicheren Bürgers - und im Endeffekt dann jeder Bürger Klient des Kaisers. Das kann man sich wie eine Pyramide vorstellen. :)


    Eine Minderheit? Oder gehst du von jenen aus, die sich zu fein sind, Klient zu werden? Wenn man sich für ewas besseres haltet, soll man selber schaun wo man bleibt. Eine Beschränkung der Sklavenanzahl pro Person... nein da bin ich dagegen. Ich werde sicher keinen meiner Sklaven abgeben.


    Sim-Off:

    Natürlich hatte ein Senator wie ich mehr Sklaven als wir hier simulieren. Ein senatorischer Haushalt, geführt von einem katzenjagenden Obersklaven und einen NPC wäre wohl ein völliger Chaos. :D

  • Wie in alten Zeiten schländerte Nikias über das Forum. Hier und da unterhielt er sich mit Menschen. So gewann man den besten Überblick über Gerüchte, Meinungen, neue Strömungen. Die Menschenmenge gegenüber dem Tempel des Julius Caesar veriet Interessantes...also begab sich Nikais langsam dort hin..
    Was sagte der Mann, ohh..der tribunus plebis ist´s...dachte Nikias, die Sklavenzahl begrenzen. Die menschliche Behandlung der Sklaven lag ihm am Herzen, aber deren Reduzierung auf zwei je Person. Es konnte nur den Zusammenbruch des wirtschaftlichen Systems bedeuten. Viele Besitzer der Latifundien ließen Dutzende für sich arbeiten, von den eigentlichen Haushalten abgesehen.
    Natürlich brachten die Landgewinne nach den punischen Kriegen eine große Sklavenzahl und spühlten aus allen Teilen der Provinz Arbeitslose und Glücksritter in die Gossen der urbs aeterna, davon berichteten die alten Schriftsteller...das aber war Jahrhunderte her!? Das System hatte sich längst erholt und Arbeitsplätze hätte der junge Tribun auch schaffen können, wenn er verlangen würde, die Arbeitszeiten der Tagelöhner zu halbieren! Diese Forderung war auch für einen griechischen Stoiker außerhalb seiner Lebenswirklichkeit!
    "aiaiai" raunter der Alte und hörte interessiert weiter zu...

  • Ich hörte von einer Versammlung auf dem Forum Romanum. Es ist das erste mal, dass ich seit meiner Rückkehr diesen Ort aufsuche. Doch noch immer bietet sich mich hier das gleiche Bild. Viele Plebejer, die nichts zu tun hatten, tummelten sich hier und sahen zu, wie sie die Zeit totschlugen. Wie es scheint geht es um eine Idee vom Volkstribun. Interessiert lausche ich den Diskursen.

  • Auch ich war an der Rostra anwesend.
    Ich fand es schon immer spannend am Ort des Geschehens zu sein. Auch als Magister am Kaiserhof war es gut informiert zu sein. Obwohl...einzumischen in eine Disskusion wollte ich mich nicht, denn für mich gab es in meiner Position nur eine Meinug, die ich öffentlich vertreten konnte: Und das war die des Augustus!

  • Ruhig sah er sich das Geschehen an. Überblickte die Sache, wollte schon seine Stimme erheben, beließ es dabei.


    Ihn interessierte es, wohin denn die überschüssigen Sklaven gehen sollten, etwa in die Freiheit?
    Außerdem konnte er es sich nicht wirklich vorstellen, dass ein römischer Bürger die früheren Aufgaben eines Sklaven übernehmen wollen würde.


    Nachdenklich schüttelte er den Kopf. Gut, er hätte dem Tribunen etwas sagen können, doch sah er sich nicht im Stande sowas zu äußern, besonders da es ein Volkstribun war und somit der Vertreter des Volkes. Ein Patrizier musste sich nicht einmischen.


    Und so überblickte er die ganze Sache nochmal, grinste ein wenig, und begab sich des weiteren Weges.

  • Die Stirn in Falten gelegt hörte Gracchus der Rede des Volkstribunen zu und war bar erstaunt über die Idee, die sich im Geist des Decimers formte. Es hatte den Anschein, als konnte sich in dessen Familie niemand mehr als zwei Sklaven leisten und dies sollte ein Versuch sein, diesen Missstand zu kaschieren. Und wie von einem Volkstribun kaum anders zu erwarten artete dies wieder einmal in einen lächerlichen Versuch aus, die Bürger des Imperiums auf ein gemeinsames Niveau zu bringen, leider wie immer auf ein Niveau im unteren Bereich.
    Mit einem Wink bahnten die Gracchus begleitenden Sklaven, deren Anzahl die Zwei überstieg, einen Weg etwas nach Vorne zum Rednerpult hin. Als er sich nahe genug wähnte, als dass ihn der Volkstribun nicht überhören konnte, erhob Gracchus seine Stimme.
    "Sprichst du nur in Vertretung des Volkes, Tribunus Plebis, oder willst du mit diesem Vorhaben wieder einmal auch die Rechte der Patrizier beschneiden, welche dich und deine Ideen nichteinmal wählen durften?"

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Bedächtig musterte Gracchus den jungen Mann, der ihn angesprochen hatte und nickte dann wohlwollend.
    "Diese Zuständigkeit möchte ich ihm auch nicht im geringsten absprechen, mein Freund. Doch interessiert es mich, ob er in seiner Funktion als Vertreter des Plebs nur das Recht der Plebeier auf unbegrenzten Sklavenbesitz einschränken will, oder ob er vorhat, auch die Rechte der Patrizier zu beschneiden. Ein Recht, was ihm nach meinem Verständnis nicht zustehen würde. Doch ich muss wohl kaum erwähnen, dass dies einen Tribunus Plebis noch nie von etwas abgehalten hat."

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Nun ich bin Plebejer und halte von der Regelung nicht allzuviel. Das Volk von Rom ist schon viel zu verweichlicht um irgendwelche Aufgaben welche momentan die Sklaven erledigen selbst zu machen. Davon mal abgesehen würden die meisten Leute diese Arbeiten wahrscheinlich auch gar nicht machen wollen. Aber ich halte mich da raus. Ich bin Soldat ich brauche keine Sklaven zumindestens noch nicht :D

  • "Ich stelle es mir schon bildlich vor, eine Sänfte mit Rädern, weil man keine Sklaven mehr hat um sie tragen zu lassen und am Eingang wachen Hunde, weil ich keine Sklaven halten darf um mein Casa zu schützen und meine eigene Frau muss in der Küche kochen, weil es keine Sklaven mehr im Hause gibt.


    Allein in den Betrieben arbeiten mehr Sklaven als 2 Pro Gensmitglied, auf dem Landsitz ist diese Zahl noch höher ... Also Tribun wie stellst du es dir vor?


    Soll ich selbst die Trauben einholen und die Pferde pflegen?"

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Nun ich bin Plebejer und halte von der Regelung nicht allzuviel. Das Volk von Rom ist schon viel zu verweichlicht um irgendwelche Aufgaben welche momentan die Sklaven erledigen selbst zu machen. Davon mal abgesehen würden die meisten Leute diese Arbeiten wahrscheinlich auch gar nicht machen wollen. Aber ich halte mich da raus. Ich bin Soldat ich brauche keine Sklaven zumindestens noch nicht :D


    Für einen, der sich heraushielt, hatte der Soldat recht viel zu sagen. Doch Gracchus achtete nicht weiter auf ihn, sondern blickte in Erwartung einer Antwort nach vorn zum Tribunus Plebis. Einzig er würde Gracchus' Frage beantworten können und somit entscheiden, ob es vonnöten war, sich um das Wohl seines Sklaven zu sorgen.

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    IUS LIBERORUM

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  • Ich erblicke Manius Flavius. Meinen vielleicht zukünftigen Schwiegersohn. Er hatte Wichtiges zu sagen. Interessiert höre ich zu und sage dann selbst.


    "Volkstribun!


    Wenn es dein Bestreben ist die Sklavenhaltungen der Plebejer einzuschränken, dann habe ich nichts dagegen. Arbeit schadete dem Volk noch nie. Denn die Plebejer müssten dann selbst vermehrt anpacken. So haben sie auch weniger Zeit über Dummheiten nachzudenken.
    Doch appelliere ich an dein staatsmännisches Denken und gebe zu überlegen, dass es politisch schwierig zu erklären sein dürfte, wenn du auch die Rechte der Patrizier beschneiden willst. Denn von uns wurdest du nicht gewählt. Dies hat Gracchus richtig dargelegt."

  • Appius mußte auflachen:" Ach ihr Patritzier seit herrlich. Plebejische Gens stellen die wichtigsten Männer im Reiche, wir stellen die Truppen die euch Patrizier davor bewahren am Galgen der Germanen oder anderer Feinde zu baumeln. Wir Plebejer halten die Wirtschaft am laufen die ihr so rühmt und auf deren Kosten ihr lebt. Ohne uns wäre das Imperium schon längst zusammengebrochen. Die Zeit der Patrizier ist doch schon lange vorbei auch wenn ich sehe, daß es einige immer noch nicht verstanden haben :D Die Frage des Rechtes ist eine andere Sache und da der Senat auch in Händen der Plebejer ist sollte das die geringste Schwierigkeit werden;)"

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