Officium der Sacerdos Veneris.

  • Mela drehte sich herum und erblickte eine junge Priesterin. Sogleich trat ein Lächeln auf sein Gesicht.
    "Sei auch du gegrüßt! Hm, ja, ich hörte davon... Die Sacerdos ist zur Insel der Venus aufgebrochen, nicht wahr?" begann er ein Gespräch. Er hob den Korb etwas an und fragte:
    "Aber vielleicht kannst du mir auch helfen... Eigentlich möchte ich nur der großen Venus opfern und sie um ihre Gunst bitten bei.."
    Er verstummte und rettete sich in ein verlegenes Lächeln. Schließlich musste er nicht jedem auf die Nase binden, warum genau er Venus' Gunst gewiss sein wollte.

  • Verlegen erwiedert Alypia das freundliche Lächeln. "Geht es nur um ein unblutiges Opfer?" Sie schaut auf den Korb und kurz hinter ihn, ob da noch ein Opfertier wartet. "Dafür brauchst du eigentlich keine Sacerdos. Und wenn du dort schon die Opfergaben mitgebracht hast," sie deutet auf den Korb, "dann hast du alles, was du brauchst." Sie schaut ihn mit großen Augen an. "Oder hast du ein Opfertier bestellt?" In diesem Fall wäre die Popa heillos überfordert, denn sie weiß wirklich nicht, wo die zuständige Sacerdos, welche Didia Fausta momentan vertritt, gerade ist. Wahrscheinlich in einem der anderen Tempeln der Venus.

  • Mela nickte, schüttelte den Kopf und nickte wieder.
    "Ja, nein. Äh....ja. Ich meine..."
    Er kratzte sich unbeholfen am Kopf und sah kurz auf die Opfergaben in seinem Korb herunter.
    "Ich ähm...das ist das erste Mal, dass ich ganz allein etwas opfern möchte", gestand er.
    "Ich habe auch kein Tier bestellt. Es ist einach.. hm, Kuchen, Früchte, Weihrauch..."
    Er sah sie hilfesuchend an.
    "Vielleicht kannst du mir ein bisschen helfen?" bat er sie und lächelte nett.

  • "Natürlich, ich werde dir gerne helfen!" Sie kichert verhalten, denn obwohl es immer wieder vorkommt, dass im Opfern unbedarfte Menschen zu den Tempeln kommen, findet Alypia die Vorstellung, dass jemand noch nie allein geopfert hat, etwas merkwürdig. Bei den meisten Menschen jedoch stellt sich heraus, dass sie aus der Provinz nach Rom gekommen sind und nur noch nie in einem so großen Tempel, wie sie in Rom an allen Ecken stehen, geopfert haben und ihnen dies etwas unangenehm ist. Daher lächelt sie dem Mann freundlich zu. "Ich heiße übrigens Alypia, ich bin Popa im Tempel der Venus Genetrix. In welchem Tempel möchtest du das Opfer bringen? Derjenige der Venus et Roma steht am Forum Romanum und der der Venus Genetrix ganz in der Nähe am Forum Iulium."

  • Mela sah immer noch hilflos drein. Oder schon wieder?
    "Ich bin Petronius Mela", stellte er sich vor. Er versuchte abzuschätzen, wie alt die Popa sein mochte. Vielleicht zwei, drei Jahre jünger als er?
    "Und ich finde es wirklich nett, dass du mir helfen möchtest. Ich ähm.. War bisher noch nie in einem Tempel der Venus..."
    War ja auch nie nötig gewesen, dachte er bei sich. Als sie Popa ihn dann mit Tempelnamen bombardierte, war er vollkommen überfordert.
    "Genetrix? Ähm... In welchem Tempel opfert man denn am besten, wenn man die allmächtige Venus um einen Gefallen bitten möchte?"

  • Wieder kichert Alypia verhalten und fragt sich, wo der junge Mann wohl herkommt. "Es ist nicht wichtig, wo man opfert. Wichtig ist nur die Intention. Ich würde dir aber den Tempel der Venus et Roma vorschlagen. Es ist es sehr schöner, großer Tempel, dort wird dich die Göttin sicher erhören."Ohne zu zögern nimmt sie ihn bei der freien Hand. "Folge mir einfach."

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