Unterricht für Petronia Arria

  • "Ja, aber genau in die Details bei Ceres werden wir dann gehen, wenn du insgesamt einen hohen Status erreicht hast und einiges weisst. Aber Mercurius, das ist ein guter Übergang womit wir anfangen können. Was weisst du über ihn?"


    Hm ob sie wohl lieber Fragen oder Vorträge wollte..?

  • Arria nickte verstehend. Sicherlich waren die Feinheiten erst für erfahrenere Leute, dennoch hatte sie das Gefühl, sie könnte alles auf einmal aufnehmen.


    "Ich weiß nicht viel über ihn. Er ist der Götterbote und Imperiosus dient ihm", lächelte sie. Aber genau deswegen wollte sie mehr erfahren.

  • "Also zu Mercurius gibt es wahnsinnig viel zu erzählen, aber hier ist es besser du stellst mir fragen, denn du sollst alle Götter gleich gut kennen und nicht Mercurius preferieren, weil dein Liebster diesem dient."


    zwinkerte ich ihr fröhlich zu, ehe ich begann:


    "Mercurius ist der Gott der Händler und vor Allem der Götterbote. Er entspricht dem griechischen Hermes und wenn ich mich jetzt mal nicht täusche gar dem aegyptischen Anubis. Mercurius ist der Führer der Seelen in die Unterwelt. Er überbringt Gaben, weist Verirrten den Weg und ist ebenso für List und Tücke zuständig. Und somit ist er auch den Dieben heilig, denn in seiner Kindheit stahl er Apoll eine Rinderherde."


    meinte ich, mit dem Ansatz eines Grinsens in meinem Gesicht. Damals hatte ich auch gelacht als ich das hörte. Mir selbst war mercurius als Gott sehr sympathisch und mein Onkel in Achaia hatte diesen allen Göttern vorgezogen.

  • Eifrig nickte Arria. "So ist es nicht. Ich habe auch nicht angefangen, den Göttern zu dienen, weil er es tut. Nur ist Mercurius ja mit Ceres verknüpft, deswegen hat er sehr viel mit ihr zu tun. Und ich werde fleißig lernen, um alles zu lernen, was ich wissen muss", lächelte sie und blickte Helena an. "Erzähl mir etwas über Liber und Libera! Sie sind die Götter, die mit Ceres das Tirumvirat bilden, sicher sind sie sehr wichtig."

  • Erleichtert stellte ich fest, dass sie begann Fragen zu stellen. So war es besser und ich musste nicht gar entsetzlich viel erzählen. Das würde später kommen.


    "Liber und Libera sind die Kinder der Ceres. Liber, der Bruder der Libera ist das Sinnbild der animalischen und vegetativen Befruchtung. Aber er hatte auch etwas mit Bacchus gemein, denn er stellte den Weinkonsum als Sorgenbefreiend dar. Am 17. März werden die Liberalia gefeiert, zu welchem Termin den Jünglingen erstmals die Toga als Zeichen der Volljährigkeit angelegt wird.
    Libera wird mit der Persephone gleichgesetzt. Sie ist ebenso wie ihr Bruder für die Fruchbarkeit zuständig, allerdings dies im Sinne des weiblichen Aspekts der Fortpflanzung."

  • "Ceres beschützt also die Ehe, damit mit Hilfe ihrer Kinder viele Nachkömmlinge aus dieser Ehe hervorgehen", kombinierte Arria und lächelte. "Und wer ist der Vater der beiden? Und sind sie Zwillinge oder ist einer der beiden älter?"


    Sie konnte gar nicht genug von Helenas Erzählungen bekommen. Die Götterwelt war so vielseitig und interessant, es gab immer etwas zu entdecken und zu erkunden, dass es nie langweilig werden würde.

  • Ich nickte zufrieden.


    "Die Wahrheiten vermischen sich an dieser Stelle ein wenig... Da Liber dem bacchus gleichgesetzt ist, dürfte allerdings in jedem Fall Iuppiiter der Vater sein. Da Libera der Persephone gleichgestellt ist, ist ihre Mutter eine sterbliche. Also ein wenig verworren..."


    Ich zuckte mit einem verlegenen Grinsen die Schultern.


    "Verrate es aber bitte nicht weiter, hier habe auch ich meiner Lehrerin Löcher in den Bauch gefragt ohne klare Antworten zu erhalten. Nur sag's niemanden."

  • Arria lachte leicht.


    "Solange ich darüber nicht geprüft werde, werde ich nicht weiter nachfragen", zwinkerte sie und lächelte dann.


    "Iuppiter hat es wohl mit sehr vielen getrieben. Wie viele Kinder er wohl hatte?"

  • Ich musste stark an mich halten um nicht ebenfalls zu lachen und verfluchte wieder meine Albernheit - wenn auch nur fast. Ihre Frage war gut aber dabei doch ein wenig kess gestellt. Ich schmunzelte leicht.


    "Hm naja wenige auf jeden Fall nicht, wenn man sich da unter anderem auch des Herakles entsinnt..."


    Ich zwinkerte ihr vergnügt zu - es erinnerte mich weniger an Unterricht als an Klatsch und eigentlich hatte ich keine Lust diese heitere Ausgelassenheit zu stoppen.


    "Aber weiter... Was weißt du denn so zu Minerva, die ja ebenfalls der capitolinischen Trias beiwohnt?"

  • Arria nickte leicht und dachte kurz an Herkules, dann konzentrierte sie sich auf die Frage.


    "Minerva... Sie hat einen Tempel auf dem Aventin und ist die Schutzgöttin Roms. Und... Sie entspricht glaube ich Athene. Es gibt verschiedene Ausprägungen, wenn mich nicht alles irrt. Einerseits ist Minerva für die Meere zuständig, andererseits aber auch für die Menschen in der Stadt..."

  • Sim-Off:

    Verdammt :D


    "Verzeih..."


    ich schüttelte den Kopf. Hoffenntlich unterliefen mir nicht noch mehr solche Fehler, ich war äusserst unkonzentriert. Röte schoss mir in die Wangen und bedröppelt sah ich sie an.


    "Du hörst aufmerksamer zu, als ich rede. Nein, Mnerva ist natürlich richtig."

  • "Darf ich erfahren, wer Minervina ist?", fragte Arria nach, um von der eigentlichen Frage Helenas abzulenken und noch etwas Aufschub zu bekommen, denn ihr war momentan entfallen, was die Antwort war.


    Sim-Off:

    :D

  • "Naja, Minervina ist meine Tochter und sie erhielt ihren Namen zu Ehren der Minerva. Vermutlich sprach ich gerad durch eine Eingebung von ihr, da sie wohl wieder etwas anstellt!"


    schmunzelte ich, sie schien ablenken zu wollen. Naja, für mich konnte es auch nur gut sein, ehe ich mich weiter verstrickte.

  • "Sie ist gerissen. Sie hat sich nie von jemandem wirklich etwas sagen lassen und setzt immer ihren Willen durch. Bei Männern mit ihren Rehaugen, die sie von ihrem Vater hat, und bei Frauen reisst sie einfach aus oder schmollt. Nur bei mir traut sie sich keine Zicken... Fast jeder lässt sich von ihr auf der Nase herumtanzen. Sechs ist sie."


    Ein leichtes Lachen schwang während des Sprechens in meiner Stimme mit.

  • Arria lachte leise bei dieser Beschreibung. Das konnte auch fast auf sie zutreffen, wobei sie von ihrem Vater frühzeitig einige Manieren beigebracht bekommen hatte.


    "Ich würde die Kleine sehr gerne kennen lernen! Weißt sie denn schon, was sie später einmal machen will?"

  • "Auf jeden Fall wird sie in den Cultus deorum eintreten. Entweder wird sie unter ihrer Großtante in den Kult der Minerva eingewiesen, oder sie geht in den Dienst der Vesta. Wobei ich jedoch langsam daran zweifle, je länger ich darüber nachdenke. Sie ist ein zu großer Wirbelwind."

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