Auf dem Platz vor dem Gebäude der Officia

  • "Oh, entschuldige.... Eine Bekannte von mir hat einen Sklaven, der Ambosius heißt. Ich werfe das wohl immer durcheinander. Hmm...dann muss er sich schon entschieden haben, was deine Hochzeit angeht", dachte Valeria laut nach.

  • Arria lache leicht. "Na ich will doch keinen Sklaven zum Mann", zwinkerte sie und zuckte dann leicht mit den Schultern. "Kann sein, ja. Vielleicht wollte er mir auch einfach nur einen Gefallen tun, ich weiß es nicht."


    Einen Moment schwieg sie, dann blickte sie Valeria an. Irgendwie kamen sie sich näher und die andere Frau schien aufzutauen.


    "Darf ich dir eine sehr... persönliche Frage stellen?"

  • "Ja", sagte Valeria rasch. Nach einigem Nachdenken fügte sie jedoch hinzu:
    "Aber das heißt nicht, dass ich sie beantworten werde."
    Arria war irgendwie seltsam. Valeria hoffte, dass sie der jungen Frau wiedergeben konnte, was sie für sie selbst gerade in diesem Moment tat.

  • Arria lächelte sie dankbar an.


    "Bist du schon bei einem Mann gelegen?", fragte sie vorsichtig. Das war nicht ihre eigentliche Frage, aber es war zumindest ein Anfang. Wenn sie das nicht war, konnte sie ihre wirkliche Frage sowieso nicht beantworten...

  • Valeria sah Arria mit einem geqüält-belustigten Gesichtsausdruck an. Am liebsten hätte sie laut losgelacht, doch dann formte Bitterkeit ihre Züge und sie sah Arria auf seltsame Weise an.
    "Ich bin schwanger, Arria", erklärte sie ihr.

  • Arria riss ihren Kopf herum und blickte sie entgeistert an. Nunja, das war wohl auch eine Antwort.


    "Dir zu gratulieren ist wohl der falsche Zeitpunkt", meinte sie leise und seufzte. Sollte sie ihre Frage stellen? Es kam ihr irgendwie falsch vor. Denn genau das, was Valeria passiert war, befürchtete sie ja, dass ihr selbst passieren könnte. Aber sie danach fragen, wie man es verhindern konnte? Nunja, das war wohl die falsche Ansprechpartnerin, ein wenig zumindest. Oder doch nicht?

  • "Warum? EIn neues Leben ist etwas Wunderbares. Nur manche sehen das anders, besonders wenn es zum falschen Zeitpunkt entsteht. Aber deswegen bin ich nicht traurig. Ich hätte eben nur besser aufpassen müssen. Wir...hätten besser aufpassen müssen. Aber das ist nicht mehr zu ändern und ich habe mich damit abgefunden, dass ich bald Mutter werde. Und dafür danke ich Iuno."
    Sie setzte ein Lächeln auf.
    "Aber warum fragst du?"

  • "Ja du hast recht, ein neues Leben ist etwas wunderbares, aber in unserer Gesellschaft nicht unbedingt angesehen, wenn es unehelich entsteht. Die Frau bekommt sehr viele Probleme und dafür tut es mir leid, nicht, weil du Mutter wirst", antwortete Arria nachdenklich und lächelte dann. "Weißt du... Vater hat große Angst, dass ich mich Imperiosus hingebe und die Angst ist auch berechtigt. Ich fühle mich unglaublich wohl und behütet bei ihm, aber gleichzeitig denke ich auch daran, dass ich eigentlich nicht darf. Ich habe Angst, dass ich ihn verliere deswegen", gestand sie leise.

  • "Wieso?" fragte Valeria geradeheraus.
    "Ich meine, du kannst doch mit ihm schlafen oder....oder ihn anderweitig glücklich machen."
    Das verstand sie nicht. Gut, sie und Maximian hätten gut daran getan, wenigstens etwas besser aufzupassen, aber nun ja, inzwischen war es zu spät und ließ sich nicht mehr ändern. Noch dazu kam, dass sie notfalls heiraten konnten, wenn etwas passierte. Dieser Ausweg blieb Valeria und Max ja ebenfalls verwehrt.

  • Valeria kam sich nun noch älter vor als sie war. Im Kopf hatte sie dieses Bild von einem alten Mütterchen, gebückt gehend und mit einem Tuch um den Kopf, wie sie einem jungen Mädchen erklärte, was sie tun sollte. Das verlangte ihr ein Grinsen ab.


    "Oh Arria, du lässt mich älter dastehen, als ich bin!", lachte sie.
    "Aber wie meinst du das, es geht nicht?"

  • Arria lächelte ein wenig und zuckte mit den Schultern.


    "Es geht eben nicht. Es schmerzt", erwiderte sie und lehnte sich zurück, schloss die Augen und dachte zurück. Alles sonst war so schön gewesen, nur dieser Moment nicht.

  • "Ah", machte Valeria und nickte.
    "Weißt du...bei mir hat es auch geschmerzt, aber nur kurz. Und was danach kam, war viel zu schön, um sich noch groß Gedanken zu machen um das kurze Ziepen."

  • Arria nickte leicht.


    "Es ist nicht nur ein Ziepen, es ist stärker... "


    Sie seufzte leicht. Scheinbar stellte sie sich einfach nur zu bescheuert an oder war zu wehleidig. Es wäre wirklich kein Wunder, wenn sich Imperiosus anderweitig vergnügte.

  • Arria lächelte sie an. "Vielleicht. Ich hoffe es", antwortete sie. "Stell dir vor, es geht nie... Ich würde nur Schande bringen",seufzte sie und schlang die Arme um sich, ehe sie sich wieder löste und Valeria anlächelte. "Danke."

  • "Ach Quatsch, das geht schon. Mach dir da mal keine Gedanken. Ich tippe drauf, dass du dich nur selbst unter Druck setzt. Dein Vater...und dann willst du deinen Geliebten nicht verlieren..."
    Valeria zuckte mit den Schultern.
    "Nichts zu danken."


    Eine Weile saßen die beiden einfach nur nebeneinander, dann sah Valeria Arria von der Seite her an.
    "Na, da haben sich schon zwei Problemfälle gefunden, hm?"

  • Arria nickte und lächelte Valeria ihrerseits an.


    "Wir haben sehr viel gemeinsam, findest du nicht?", fragte sie und reichte ihr dann die Hand. "Auf eine lange und tiefe Freundschaft, die sich hoffentlich entwickeln möge."

  • "Ja, irgendwie schon", sagte diese und reichte Arria die Hand.
    "Auf unsere Freundschaft. Ich danke Fortuna, dass sie uns erlaubt hat, dass wir uns treffen."


    Sie lächelte nun ebenfalls, stand dann aber auf.
    "Sag mal...wenn du neu in Tarraco bist, dann kennst du sicher noch nicht alles. Was hältst du davon, wenn wir heute Abend ins Stadtbad gehen? Bei diesem Ekelwetter sicherlich eine Wohltat."

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