Arbeitszimmer von Quirinalis

  • Ich setzte mich an den Schreibtisch und bat ihn sich hinzusetzen.


    "Sag mir etwas zu Dir!", forderte ich ihn kalt auf.

  • Scheint ziemlich von sich eingenommen zu sein.


    "Wie Ihr sehen könnt bin ich ein junger attraktiver Mann, der auf der Suche nach Arbeit ist. Ich arbeite bei meinen Vater als Finanzverwalter in seinen Betrieb in Rom und besuchte doch auch die Schola. Aber jetzt möchte ich eine neue Herausforderung und da las ich zufällig die Anzeige der Senatorin, daraufhin ging ich nach Ostia und man schickte mich schlussendlich hierher.


    Ach so, Ihr könnt mich Frugi nennen, wenn Ihr fragt warum gerade in Hispania, nun mir hält nichts mehr in Rom, keine Frau und nicht einmal die Familie."


    Ich inspizierte sie.


    "Ach so, ich liebe das Meer über alles, aber das Lustige ist, bei Seefahrten wird mir jedes Mal schlecht. *g*, aber ich scheine der einzige zu sein, nie in meinen Leben draf ich ein Gleichgesinnten."


    Blickte in Ihren Augen.


    "Hat schon mal jemand gesagt, wie sehr Ihre Augen Ausdruck ausdrücken?"

  • Das war schon fast zuviel des Guten. Er ging ganz schön ran. Scheinbar war er nicht nur auf den Posten des Verwalters scharf, sondern auch eindeutig auf mich.


    "Ich wusste nicht das meine Schwester eine Anzeige aufgegeben hatte. Wir haben seit Monaten keinen Kontakt mehr zueinander. Du hast also Erfahrung mit Gelddingen und der Führung von Betrieben. Das ist gut. Derzeit habe ich, durch meine Tätigkeit als Duumvir keine Möglichkeiten unsere Betriebe weiter zuentwickeln. Also was schlägst Du als dein Gehalt vor?"


    Auf seine Komplimente ging ich, ganz Dame, nicht ein.

  • Sie hatte mich erwischt.


    "Na, eigentlich suchte Eure Schwester einen Erzieher. Aber später stellte sich heraus Sie brauchte doch keinen, und Ihre Sklavin schickt mich hierher."


    Ich lächelte sie an.


    "Ich brauche kein Gehalt, eine warme Mahlzeit und ein weiches Bett sollte genügen. Geld macht nicht glücklich, rein eine Anwesendheit einer Dame ist wundervoll."

  • Also soll ich sein Gehalt in meinem Bett abarbeiten?, fragte ich mich amüsiert.


    "Das werden wir später klären. Ich kann Dich sowieso erst einstellen, wenn der Pater sich mit Dir unterhalten hat. Derzeit weis ich allerdings nicht, wo er sich aufhält. Wenn Du solange warten willst? Ich muss jetzt eben einen Besuch machen."

  • "Natürlich macht es mir nix aus zu warten, nur warte ich auch nicht unbedingt 20 Tage. Da müsst Ihr schon mir etwas bieten. Aber ich verspreche Euch, einen besseren Verwalter als mich werdet Ihr nicht bekommen."

  • Calpurnia hatte mir gesagt, dass ein gewisser Quintus Pompeius Frugi anwesend sei. Er suchte eine Arbeitsstelle als Verwalter.


    Als ich mein Arbeitszimmer betrat, staunte ich nicht schlecht, saß der Gast doch tatsächlich auf dem Boden.


    "Salve!
    Ihr könnt ruhig auf diesem Stuhl dort Platz nehmen."


    Ich deutete auf den Stuhl vor meinen Schreibtisch und setzte mich hinter selbigen.


    "Euer Name ist Quintus Pompeius Frugi? Ein Nachfahre von Gnaeus Pompeius Magnus? Er war ein großer Feldherr."


    Ich versuchte, erst mal ganz langsam in das Gespräch einzuführen. Früh genug werde ich ihn auf sein Eindringen in unsere Villa ansprechen.


  • "Ich stehe viel lieber, seit Ihr der Herr des Hauses. Wenn ja, freut es mich Eure Bekanntschaft zu machen. Und genau, so heiße ich. Und bin ein echter Nachfahre von Gnaeus Pompeius Magnus, wobei ich nie dem Militär angehören werden. Ich verabscheue Krieg."

  • Etwas verwundert darüber, dass Frugi sich lieber hinstellte, sagte ich:


    "Ja, sicher, ich bin der Herr des Hauses.
    Krieg ist wahrlich schrecklich, aber als letztes Mittel nicht auszuschließen. Was wäre Rom geweorden ohne seine tapferen Legionäre und Feldherren.
    Was führt dich denn zu mir?"

  • "Aha..."


    Kein Geld? Heißt es nicht so schön: Pecunia non olet?
    Nun gut wenn er kein Geld will...


    "Na gut, Ihr könnt bei uns arbeiten. Aber man wird euch gut beobachten. Macht also keinen Fehler, sonst will ich Euch hier nicht mehr sehen."

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