[Officium] Regionarius | Gaius Flavius Catus

  • Ein Scriba gab einen Brief ab.


    Ad Caius Furius Helios


    Ich möchte dich, Furius, darüber informieren, dass ich meine Drohung wahr gemacht habe. Du hast dein Amt sträflichst vernachlässigt, mag es aus Krankheit sein oder nicht, und wirst somit deinem Amte enthoben. Die Ernennung habe ich bereits veröffentlich.
    Nichtsdestotrotz bist du immer noch ein fähiger Soldat und so habe ich dich zum Präfekten des Hafens ernannt. Dein Einsatzgebiet wird daher eingeschränkter sein und du kannst dich so besser auskurieren. Du dürftest keine Probleme mit dem Hafen haben, denn dieser besitzt ausreichend Wachsoldaten und ihre Anzahl ist auch nicht so groß wie die der Miliz, dein Wirkungsort ebenfalls eingeschränkt. Alles ist überschaubar und da du selbst einst, ich entnehme es aus deiner Akte, ein Teil der Flotte warst, dürfte dir das Wasser nicht ganz unbekannt sein.
    Auf guten Erfolg, Praefectus.


    PS. Du wirst aufgefordert dein Officium zu räumen und das im Portus zu beziehen, da ich bereits einen Nachfolger für dich vorgesehen habe.



    gez.
    L. Flavius Furianus

  • Ich betrat das leere Officium.
    Es war nun mein Officium.


    Es war aufgeräumt. Die Akten und Berichte lagen sortiert an ihren Plätzen.


    Ich musste mir nun als erstes einen Überblick verschaffen. Also nahm ich mir die aktuellsten Berichte vor und setzte mich an den Tisch.


    Das war definitiv etwas, was ich nicht gerade mit Begeisterung tat. Aber es war notwendig.


    Ich nahm den ersten Bericht und begann zu lesen

  • Nach den Berichten zu urteilen war es in den letzten Monaten tatsächlich ziemlich ruhig gewesen.
    Es gab nur ein paar kleinere Vorkommnisse. Das Übliche eben.


    Ein bisschen Vandalismuss, etwas Diebstahl, ein paar unbedeutende räuberische Aktivitäten, nichts wirklich Beunruhigendes eben.


    Das irritierende daran war, das es, wenn ich die Berichte der letzen Jahre überflog, eigentlich immer so gewesen war .. bevor hier eine Revolte, ein Zusammenrotten, Unruhen oder sonst was Unschönes ausbrach.


    Ich würde mir die Berichte über die vergangenen Unruhen genauer anschauen. Insbesondere, ob es irgendwelche übereistimmenden Vorzeichen gegeben hatte.


    Ich hoffte mal ganz schwer, das nichts in der Richtung irgendwo lauerte. Das war so ziemlich das Letzte was ich gerade gebrauchen konnte.


    Ruhe war das Beste und Sicherste für uns in der momentanen Situation.
    Ausserdem brauchte ich Zeit um die Männer etwas auf Vordermann zu bringen.

  • Nachdem ich einen Teil der Berichte genauer gelesen hatte und den Rest zumindest überflogen, hatte ich ein ungefähres Bild von dem was zu tun war.


    Ich erhob mich. Den Rest würde ich später durchgehen.


    Jetzt wurde es Zeit zu überlegen wie das Ganze anzugehen war.

  • Die Schiffsreise von Ostia nach Tarraco war ziemlich ruhig und ereignislos verlaufen.


    Scorfa meldete sich beim Wachhabenden und schon kurze Zeit später wurde er zum Officium des Regionarius geführt.


    Ihm war klar, das er es nur dem Zufall zu verdanken hatte an diesen Job gekommen zu sein. Nun musste er seinem Auftraggeber überzeugen ihn noch mit weiteren solchen Aufträgen zu betreuen. Die Tätigkeit war sehr angenehm. Nur die Ohren und Augen offenhalten. Legal, ungefährlich, interessant und ganz brauchbar bezahlt. Was wollte er mehr?


    Auf dem Weg zum Officium ging er nocheinmal schnell die wichtigsten Punkte durch.


    Dann betrat er das Officium.


    Sein Auftraggeber erwartete ihn.

  • Scorfa trat ein.


    Ich war mir noch nicht sicher, was ich von ihm zu halten hatte. Es war eine Kombination von Zufall und Not gewesen das ich diesen Mann beauftragt hatte sich für mich in Rom umzuhören. Nichts illegales. Ich hatte nur keine Ahnung wie gut der Mann für diese Aufgabe geeignet war. Aber das würde ich bald herausfinden. Und im schlimmsten Fall war ich gezwungen für Nichts Etwas zu bezahlen.


    Aber es war den Versuch wert.


    "Setz dich."


    "Nun was hast du für mich?"

  • Scorfa setzte sich und begann Catus Bericht zu erstatten.


    Er informierte ihn über die Ankunft der Legio I in Italien, das sie in Mantua geblieben war, das der Legat mit einer kleinen Einheit nach Rom gekommen war. Das sie die Urne mit der Asche des toten Kaisers mitgebracht hatten.
    Er erzählte ihm was er an Aushängen auf dem Forum gesehen hatte, von den Reden die dort geführt worden waren
    Er berichtete über den Eindruck den er von den Bürgern auf der Strasse gewonnen hatte, von den Geschäften die er gesehen hatte, den Reaktionen die er mitbekommen hatte.
    Von den Spielen, dem Wagenrennen.


    Insgesamt wurde es ein sehr langer Bericht. Scofar bemühte sich so genau wie möglich alles zu erzählen, das er für interessant für seinen Auftraggeber hielt. Erst gegen Ende des Berichtes ging er auf die verschiedene Gerüchte ein, nicht ohne zu erwähnen das sie teils wiedersprüchlich waren, und er den Wahrheitsgehalt derer nicht bestätigen konnte. Wie den Aufenthaltsort und den Gesundheitszustand des Caesar. Auf der einen Seite hieß es, er sei noch jenseits der Adria, auf der anderen Seite, er wäre nach Rom unterwegs und schon auf italienischen Boden. Sein Gesundheitszustand pendelte zwischen todkrank und fast wieder hergestellt.

  • Ich stellte Scorfa noch ein paar Fragen. Insgesamt war ich nicht unzufrieden. Auch wenn die Informationen die Scorfa mir brachte mehr verwirrend als erhellend waren.


    Aber er hatte seine Sache nicht schlecht gemacht.


    Ich dachte nach.


    Dann schaute ich Scorfa an, zog einen Beutel mit Sesterzen hervor und gab ihm diesen.


    "Ich bin zufrieden mit dir. Im Grossen und Ganzen. Und ich hätte da eine weiter kleine Aufgabe für dich.


    Kehre nach Rom zurück und halte dort deine Augen und Ohren offen. Doch nicht über See. Reise über Land. Über Germanien. Schau dich dort um. Insbesondere schau die die Castelle der Legio an. Sind sie verlassen, aufbruchsbereit, in Alarmbereitschaft, treffen sie Vorbereitungen, leisten sie ganz normalen Dienst? Sprich mit den Händlern. Kauft die Legio ungewöhnlich viele Vorräte?


    Wenn sie ihre Lager verlassen haben, oder gerade Marschvorbereitungen treffen, dann vergiss Rom und komm sofort wieder hierher um mir zu berichten. Wenn alles ruhig ist, gehe nach Rom und berichte mir später.


    Triff jetzt deine Vorbereitungen und mach dich dann schnellstens auf den Weg."

  • Scorfa hatte den Beutel ansich genommen und schon während er ihn in seiner Tunika versenkte, das Gewicht beurteilt und seinen Inhalt abgeschätzt.


    Weniger als erhoft, aber immer noch genug, urteilte er auf die Schnelle.


    Nach Germanien .. von ihm aus auch das. Solange er dafür bezahlt wurde und nichts illegales im Spiel war .. warum nicht.


    Scorfa nahm seine Anweisungen entgegen, verabschiedete sich und macht sich daran seine Vorbereitungen zu treffen.


    Allzuviel musste er dafür nicht machen.

  • Ich musste erstmal durchatmen denn bislang war es für mich erst ein Gerücht ihn hier treffen zu können. Catus. Vielleicht nur eine Namensgleichheit. Vielleicht auch nicht. Ich klopfte. Einmal. Würde er mich erkennen? Wenn ja warum? War das wichtig? Zweimal. Angeduld, Dein Name ist Aulus. Dreimal. Ich trat einen Schritt zurück.

  • Besser er erkannte mich nicht. War ja auch unwahrscheinlich, damals war ich ja noch ein kleines Licht. So wie jetzt. Ich trat näher, öffnete die Tür und fand mich baldigst einem Manne gegenüber der von einem Berichte aufblickte und mich ansah.


    Aulus Apollinaris mit Verlaub. Ich hoffte den Gaius Catus hier zu treffen.

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