Cubiculum | Livia, Hungaricus

  • "Du sprachst doch von Octavia Jentia. Über Messalina hatten wir bereits geredet." :rolleyes:


    Livia gönnt sich noch einen Schluck von dem verdünnten Wein zur Stärkung der Nerven, bevor sie sich noch einmal geduldig wiederholt.


    "Natürlich habe ich sie in meinem Leben schon öfter gesehen. Einmal vor langer Zeit in Tarraco, direkt nachdem ich von meiner Reise nach Rhodos zurück gekommen war, dann hier in der Villa, wie ich dir gerade erzählt habe, und im Senat, wo du sie ja auch immer siehst. Vielleicht solltest du dich selbst ebenfalls verdächtigen..."


    Sie seufzt und setzt sich wieder auf ihren Stuhl.


    "Ich sagte doch bereits, dass ich sie darüber hinaus noch nicht gesehen habe, seit sie wieder in Rom ist. Sie wohnt doch in Ostia und dort habe ich sie nicht besucht..."

  • Wollte er wirklich diese Frau heiraten? Die hatte mehr Haare auf den Zähnen als Pan auf seinem ganzen Körper. Selber verdächtigen... dann auch noch selber in den Carcer werfen oder sowas, das würde ihr gefallen.


    Jetzt bleib doch endlich mal sitzen. Dieses ständige Auf und Ab macht mich ganz unrund.


    Genervt rieb er sich wieder die Schläfen. Octavia Jentia... Er verfluchte sich, daß er kein Schreibzeug mit hatte, ob er sich diesen Namen merken würde? Probieren.


    Gut... Fällt dir sonst noch irgendwas ein? Hatte sie einen besonderen Freundeskreis? War sie in irgendwelchen Vereinen tätig?

  • "Liebster... Du kennst Messalina vermutlich besser und genauer als ich selbst. Lange war ich außer Landes und seit ich wieder hier bin, habe ich sie erst die genannten zwei Male gesehen. Es ergab sich keine derartige Gelegenheit für ein intensives Gespräch, in dem sie mir solche Dinge anvertraut hätte. Ich weiß nur das übliche, was dir vermutlich alles längst bekannt ist... War sie nicht in diesen Kultverein für Venus eingetreten?"


    Livia lässt sich inzwischen doch dazu hinreißen, einen Schluck Wein nach dem anderen zu trinken.


    "Möchtest du etwas Schreibzeug haben für Notizen? Bedien dich ruhig..."


    Sie weist beiläufig auf einen kleinen Schreibtisch an der Wand. Dort liegen sowohl Wachstafeln und ein Stilus, als auch einige Bögen Pergament mit Tinte und Feder.

  • Uaah... jedesmal, wenn sie Liebster zu ihm sagte, kam es ihm so vor, als würde sie ihn belächeln wie ein kleines Kind. Schrecklich.


    Kultverein? Venus? Da war sie auch mit dabei?


    Die Bemerkung mit dem Schreibzeug ignorierte er. Eine mögliche Gedächtnisschwäche würde er sicherlich nicht vor ihr zugeben, indem er zum angebotenen Schreibzeug griff. Sicher würde sie sich dann über sein Alter lustig machen, diesen Gefallen wollte er ihr sicher nicht tun.

  • Livia seufzt. Dieser Mann scheint wirklich alt zu werden.


    "Wenn ich es mit Sicherheit wüsste, dann würde ich es bestimmt nicht so als Frage formulieren, Schatz. Sei doch so lieb und lass es lieber noch einmal durch dein vorzügliches Informationsnetz überprüfen. Würdest du das für mich tun?"


    Sie lächelt ihm provokativ liebreizend zu. :) Wenigstens bleibt ihr so neben den ganzen Unannehmlichkeiten noch eine kleine Gelegenheit, ihn ein Stückchen weiter in den Wahnsinn zu reiben.

  • Sim-Off:

    Hör auf, meine Gedanken aufzuschnappen. :P


    Anders gesagt, du weißt nix und ich vertrödle hier meine Zeit. Stimmts?


    Und wieder wußte er nicht, ob er sich auf die Hochzeitsnacht freuen oder die Ehe mit ihr fürchten soll. Ach, er freute sich, denn wenn sie ihm tatsächlich auf die Nerven ging, konnte er immer noch im Büro schlafen und mußte sie nicht ertragen.

  • Sim-Off:

    :P Na, wenn Livia sich immer und immer wiederholen muss...


    "So ist es."


    Sie trinkt ihren Becher leer und schenkt sich gleich etwas nach.


    "Möchtest du auch noch etwas Wein?"


    Ohne Hungaricus Antwort abzuwarten, füllt sie auch seinen Becher erneut.

  • Octavia Jentia... Kultverein Venus... merken, Hungi, merken.


    Na wunderbar.


    Kurz überlegte er, ob es vielleicht etwas wegen der Hochzeit zu besprechen gab, doch fiel ihm nichts ein und es war ihm auch recht so. Den jetzt nachgeschenkten Wein ignorierte er.


    Dann will ich nicht mehr deine _ach_ so kostbare Zeit beanspruchen. Ich bin mir sicher du hast _sehr_viel_ zu tun. Andere Leute bis aufs Blut sekkieren zum Beispiel. Oder gibt es etwas, was du mit mir noch besprechen willst?

  • Livia bemerkt zufrieden, wie gern er nun endlich aus ihrer Nähe verschwinden möchte. Sie lächelt verschmitzt.


    "Aber, Marcus... Mit dir verbringe ich meine Zeit doch gerne. Wir sehen uns eh viel zu selten. Die Arbeit kann warten. Im Senat zieht es sich momentan ohnehin ein wenig und den Termin für die Acta haben wir ein paar Tage aufgeschoben, wegen des neuen Jahres. Wie kommst du denn mit deinen Ehegesetzen voran? Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, wie ich dir dort zur Seite stehen könnte?"

  • Hungi schaute sie leicht verwundert an. Am Anfang dieses Gespräches wollte sie ihn noch so schnell wie möglich loswerden und jetzt hielt sie ihn noch zurück? Kann sie gerne haben. :D


    Na wo du schon so fragst, es ist noch furchtbar viel zu tun. Alleine die Kommentare zur augusteischen Ehegesetzgebung wie die zur Lex Papia Poppaea sind schon ein ganzer Haufen durchzuackern. Das Erbrecht bei manus und sine manus- Ehe ist komplett anders und außerdem sehr verworren, und die Rechtsfolgen im Falle einer Scheidung muß ich auch noch eruieren. Wenn du mir dabei allerdings helfen willst...


    Erwartungsvoll grinsend schaute er sie an.


    Sim-Off:

    Hrhr, wenn du willst, schick ich dir eine Bücherliste. :D

  • Nachdenklich trinkt sie in aller Ruhe einen Schluck Wein und mustert ihren Verlobten. Obwohl sie eigentlich überhaupt keine Lust darauf hat, spielt sie das Spiel vorerst mit freundlichem Lächeln weiter.


    "Das klingt ja hochinteressant, Liebster. Es wäre mir eine Freude, wenn ich dir tatsächlich weiterhelfen könnte. Leider stehen mir die entsprechenden Unterlagen derzeit nicht zur Verfügung. Hast du all diese Texte in der Bibliothek deiner Casa vorrätig? Dann wäre es sicher das Beste, wenn ich dich dort einstweilen besuche. So können wir die Ergebnisse auch gleich besprechen."


    Zu ihrer Freude fällt Livia dabei ein, dass sie so auch wieder von den unübertroffenen Kochkünsten von Ursus profitieren würde. Allein dies ruft genug Vorfreude in ihr hervor, als dass sie ihr liebreizendes Lächeln noch zu intensivieren vermag. :]


    "Vielleicht werde ich mir auch gleich einige Gedanken zur Umgestaltung deines Domizils machen..."


    Sim-Off:

    Klar. :D Versuch es. Ich garantiere aber nicht, dass es was bringt... :P

  • Hilfe konnte er tatsächlich gebrauchen, zu lange schon beschäftigte er sich mit der Ehegesetzgebung und ein Ende war noch lange nicht in Sicht. Die Vorstellung ihrer Präsenz ganz nahe bei ihm behagte ihn zwar gar nicht, aber mit einigen libri vor ihrer Nase sollte sogar sie ruhiggestellt sein. Außerdem würde sie sowieso eher durch seine Casa streifen und wie sie schon sagte Pläne erstellen für die Umgestaltung dessen... Er zuckte mit den Schultern.


    Gut, du weißt ja, wo ich wohne. Es ist alles in meiner Bibliothek. Aber jetzt werde ich dich tatsächlich verlassen. Ich habe noch einiges zu tun.


    Er stand auf und wandte sich zur Tür.

  • Mit einem tiefen Blick in seine Augen trinkt Livia noch einen Schluck Wein. Ohne den Alkohol könnte sie dieses Spielchen nervlich niemals so lange durchstehen. Sie lächelt ihn freundlich an und setzt eine bedauernde Miene auf.


    "Du willst schon gehen? Das ist aber schade. Du bist doch eben erst hier angekommen..."


    Sie erhebt sich elegant von ihrem Platz, um ihn zur Tür zu geleiten.


    "Es ist aber auch eine Last mit deiner Arbeit. Bleibt dir überhaupt genug Zeit, sich ab und zu in der heimischen Casa sehen zu lassen? Am Ende laufen wir einander kaum über den Weg..."


    ...was Livia sehr begrüßen würde. Ihrem Gesichtsausdruck sieht man dies jedoch nicht an.

  • Wahrlich, diese Schlange könnte selbst einen Gott beinhart ins Gesicht lügen, wenn es konnte.


    Ja leider habe ich sehr viel zu tun. Aber für mein geliebtes Eheweib werde ich immer etwas Zeit einplanen können.


    Ein Schmunzeln lag auf seinem Gesicht. Was für eine bizarre Vorstellung.


    Doch auf ewig werde ich nicht Praefectus Praetorio bleiben wollen. Für mein Familienleben wird das sicher eine gute Entscheidung sein. Für dich, für mich und für unsere Kinder...


    Abwartend grinste er sie leicht an. Sicher werden die Ehenächte eher wie "Fahne drauf und fürs Vaterland" abspielen, aber die Hochzeitsnacht... die Hochzeitsnacht... :D

  • "Das freut mich sehr, Liebster..."


    Livia bleibt direkt vor Hungaricus stehen und sieht ihn von unten herauf lächelnd an. Als er jedoch von der Aufgabe seines Postens spricht, läuft ihr ein kalter Schauer den Rücken hinab und erschaudert kurz bei dieser schrecklichen Vorstellung. Für einen Augenblick flackert das aufgesetzte Lächeln, bevor sie sich wieder unter Kontrolle hat.


    "Unsere Kinder... Ich kann es kaum erwarten."


    In ihrem Unterton ist zuerst noch ein wenig Unsicherheit von dem Schock herauszuhören, festigt sich jedoch zusehends. Livia rettet sich wieder in ihre gespielte Rolle und streichelt ihrem Verlobten mit der Hand zärtlich über die Wange. Sie stellt sich kurz auf die Zehenspitzen und überwindet sich dazu, ihm einen zärtlichen, sanften Kuss auf den Mund zu geben. Dann sieht sie ihm wieder in die Augen und befeuchtet ihre Lippen leicht.


    "Pass gut auf dich auf, Marcus. Bis bald..."

  • Also damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Die kurzen Momente danach war er zu perplex, als daß er die Nachwirkung ihrer weichen Lippen genießen konnte, irgendwie fühlte er sich wie in einer falschen Theatervorstellung. Was zum Henker war da gerade passiert?


    Äh, ja klar, du auf dich auch.


    Mit einem befremdeten Gesichtsausdruck wandte er sich von ihr ab und schritt durch die Tür. Also irgendetwas stimmte hier nicht. Mochte sie ihn oder konnte sie ihn doch nicht leiden? Hatte sein Charme gewirkt, den er eigentlich nicht eingesetzt hatte oder spielte sie ihm noch immer etwas vor? Kann man so lange etwas vorspielen?


    Und warum in aller Götter Namen überlegte er so lange darüber? Ah... Er schüttelte über sich selbst den Kopf und verließ die Villa, endlich froh, daß er das alles hinter sich gebracht hat.

  • Vorsichtig und langsam schließt Livia leise die Tür und lehnt sich anschließend erschöpft an die Wand. Sie atmet tief durch und spürt, wie die aufgebaute Fassade so langsam endlich von ihr abfällt. Das zuckersüße Lächeln schmilzt dahin, ihre Haltung normalisiert sich und auch der Tonfall ihrer Stimme hat den süßen Beiklang verloren.


    "Na, endlich..."


    Sie verharrt noch eine Weile still und mit geschlossenen Augen. Diese totale Verstellung verlangt ihr einiges an Energie ab. Die Reaktion ihres Verlobten bestätigt sie jedoch in ihrer Wirksamkeit. Ganz offensichtlich wird Livia sich daran gewöhnen müssen, das Spielchen von nun an öfter so durchzuziehen. Zwar macht dies weniger Spaß als ihn zur Weißglut zu reizen, doch um ihre Ziele zu erreichen oder gar an Informationen zu gelangen, wäre dies sicher ein erfolgsversprechenderer Weg. Erschöpft massiert sie sich die Schläfen und ruft anschließend nach ihrer Leibsklavin, auf dass diese ihr ein heißes Bad bereite. Das Gespräch erscheint ihr anstrengender als eine Kandidatur auf der Rostra. Anschließend wird sie noch einige Vorbereitungen und Besorgungen zu erledigen haben, bevor sie sich in den nächsten Tagen zur Casa Vinicia begeben wird.

  • Mit Hungaricus im Schlepptau kommt Livia in ihrem Cubiculum an, führt ihn hinein und verschließt die Tür gut hinter sich. Erleichtert atmet sie auf und sieht ihn dann vorwurfsvoll an.


    "Marcus... Bitte... Was war das eben? Sie ist frisch verlobt. Die Elite Roms war in diesem Raum versammelt. Wie konntest du nur...?"


    Fassungslos schüttelt sie den Kopf und sieht ihn fragend an. Auf die Antwort ist Livia nun wirklich gespannt.

  • Hungis leichter Grinser verging ihm schnell, als er ihren Blick sah. Fragend schaute er sie an.


    Wie konnte ich was nur?


    Hatte er doch für das Geschenk sorgen müssen? War überhaupt die Rede von einem Geschenk? Wurde Hungi schon so alt, daß er das nicht mehr weiß?

  • Es kommt Livia momentan überhaupt nicht in den Sinn, dass er nicht verstehen könnte, auf was sie anspricht. Sie geht auf Hungaricus zu, bleibt direkt vor ihm stehen und sieht ihm ernst und vorwurfsvoll in die Augen.


    "Du... Ich meine... Es fing doch so gut an. Ich hatte mich wirklich gefreut über dein tadelloses Auftreten. Ich... Das erste Mal in meinem Leben war ich stolz auf meinen Verlobten."


    Livia seufzt leise, bevor sie mit betrübtem Unterton in der Stimme fortfährt. Sie nimmt seinen ratlosen Blick allmählich war, kann dessen Ursache jedoch kaum begreifen.


    "Weshalb schaust du so? Merkst du es denn wirklich nicht? Du hattest es mir doch versprochen... Du hattest mir dein Wort gegeben, dass du soetwas in der Öffentlichkeit unterlässt. Hast du das schon vergessen?"


    Ihr Blick bekommt allmählich etwas flehendes, bittendes, verzweifeltes. Er muss es doch gemerkt haben...


    "Antonia. Claudia Antonia. Du hast für alle Gäste gut sichtbar und ganz ungezwungen mit ihr geflirtet. Mir ist das Herz in die Kniekehlen gerutscht, als ich gesehen habe wie die Gesichtszüge des Flavius Gracchus entgleisten, als er die Art eures Gesprächs bemerkte."


    Die vage Vermutung, dass dieses Verhalten bei ihrem Verlobten bereits derart automatisiert ist, dass er es weder steuert noch bemerkt, lässt Livia einen kalten Schauer den Rücken hinablaufen.

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