[Rennstall und Zuchtbetrieb] ASILE EQUARIA CLAUDIA

  • "Mit Pferde kenne ich mich ein wenig aus, aber das brauch ich in diesem Fall ja nicht, ich soll mich ja um die Fahrer kümmern und denen zeigen wie Germanen fahren würden. Der Pferde sind gut, die Fahrer nicht!"

  • Ich kreutze meine Arme und sagte nüchtern:


    "Auf jeden Fall mit mehr Einsatz. Man sieht bei Germanen das sie gewinnen wollen und das sie sich dafür ins Zeug legen. Nicht so wie die beiden."

  • Mit einem Lied auf den Lippen betrat ich gut gelaunt das Factiohaus und war nicht wenig überrascht, meinen werten Herrn Onkel hier anzutreffen. Er redete gerade mit Assindius, dem grobschlächtigen Sklaven meiner Schwester, dem ich nur kurz zunickte, ehe ich mich grinsend an meinen Onkel wandte.


    "Huh? Onkel Cicero? Du hier? Wie kommt denn das? Gibt es etwa was umsonst?"

  • Mir schien es, als würde der Germanienbesuch meines Neffen ein wenig negative Wirkungen auf ihn gehabt haben. Welche Respektlosigkeiten würde er sich noch erlauben wollen? Und - noch schlimmer - wenn Corvii..... schon so war, was würde meine Nichte noch an Schandtaten zu bieten haben? Mir war bewusst, hier müsste familiäre Autorität walten. ;)



    Was meinte mein Neffe eben?


    Damit er sein Gesicht nicht zu verlieren hättte, da tat ich so, als wäre ich abgelenkt gewesen, so dass ich diese jugendlichen Frechheiten nicht hörte.

  • Ich lachte schallend und herzte meinen Onkel dann kurzerhand.
    "Ich freue mich, dich hier zu sehen, mein Lieblingsonkel!" sagte ich um einiges höflicher, konnte dabei allerdings ein breites Grinsen nicht unterdrücken.
    "Ich möchte dir noch einmal persönlich gratulieren zu deiner erfolgreichen Wahl. Wir hatten seitdem nicht die Möglichkeit miteinander zu sprechen."

  • Ich sah nach links, ich sah nach rechts, mit einem leicht genervten Gesichtsausdruck. Wo bleiben denn bloß die griechischen Luschen. Dann hab ich endlich wat zu tun und muss mir nicht das Gequassel der beiden hier anhören.

  • Ich ließ mich wohlwollend herzen und dachte mir - leicht schmunzeln - was für ein Hallodri. Meine Nichte und mein Neffe, beide haben es faustdick hinter den Ohren. Und frech ist diese Jugend :]


    Ich danke Dir mein Neffe. Assindius sprach gerade davon, welche Vorzüge germanische Lenker haben. ich denke, es wird spannend werden.


    Doch erzähle, was gibt es aus Mantua, und wie war es in Germanien?

  • "Vorzüge? Sie sind lediglich rauher und nicht gerade zimperlich um Umgang mit den Pferden. Zumindest nach dem zu urteilen, was ich gesehen habe..." sprach ich und warf Assindius einen leicht misstrauischen Blick zu.


    "Germanien. Naja, es war recht angenehm dort. Senator Meridius ist ein fähiger Mann, meines Erachtens. Deandra scheint ihn ebenfalls sehr zu mögen. Die Rennen waren sehr gut durchdacht, alles lief wie am Schnürchen. Der legatus und der quaestor haben gute Arbeit geleistet, doch, das muss man schon sagen. Aber ich bin auch froh, wieder hier zu sein. Was mantua betrifft...nun ja, Albinus scheint sich einen Schnitzer gegenüber des comes erlaubt zu haben. Ich weiß noch nicht, wie schwerwiegend es ist, aber das werde ich noch herausfinden. Ansonsten laufen die Geschäfte gut, wenngleich ich natürlich noch den ein oder anderen fähigen Mann in der Verwaltung gebrauchen könnte."

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    "Vorzüge? Sie sind lediglich rauher und nicht gerade zimperlich um Umgang mit den Pferden. Zumindest nach dem zu urteilen, was ich gesehen habe..." sprach ich und warf Assindius einen leicht misstrauischen Blick zu.


    "Germanien. Naja, es war recht angenehm dort. Senator Meridius ist ein fähiger Mann, meines Erachtens. Deandra scheint ihn ebenfalls sehr zu mögen. Die Rennen waren sehr gut durchdacht, alles lief wie am Schnürchen. Der legatus und der quaestor haben gute Arbeit geleistet, doch, das muss man schon sagen. Aber ich bin auch froh, wieder hier zu sein. Was mantua betrifft...nun ja, Albinus scheint sich einen Schnitzer gegenüber des comes erlaubt zu haben. Ich weiß noch nicht, wie schwerwiegend es ist, aber das werde ich noch herausfinden. Ansonsten laufen die Geschäfte gut, wenngleich ich natürlich noch den ein oder anderen fähigen Mann in der Verwaltung gebrauchen könnte."


    Ich klopfte Corviii auf die Schulter und lachte herzhaft.


    Du klingst ja fast schon wie Deandra. Ha, ha, ha,......mir scheint, sie hat einen guten Einfluss auf Dich.


    Dann wurde mein Blick ernster, ja, fast finster.


    Was ist in Mantua los? Mir wurden wirre Dinge zugetragen, die ich nicht auszusprechen wage. Räume mir da recht wohl auf, damit dort kein Unheil geschieht, Neffe.

  • Ich dachte kurz an Deandra und die Situation im Gästezimmer in der Regia in Germanien - und entschloss mich, besser nichts zu entgegnen und nur sachte zu grinsen. Jenes jedoch brach recht schnell ab, als Cicero mich indirekt schalt. Ich setzte eine ernste Miene auf und entgegnete:
    "Ich bin derzeit noch nicht gänzlich über die Vorkommnisse informiert, aber sobald ich mehr weiß, werde ich dich informieren. Ich muss gestehen, dass ich Mantua vernachlässigt habe, was mein Amt als duumvir betrifft. Das wird mir nicht noch einmal passieren."


    Ich deutete auf zwei Stühle und setzte mich auf einen von ihnen. Einen Sklaven scheuchte ich, etwas Wein zu organisieren.
    "Sag, Onkel, die Amtszeit des comes läuft in Bälde ab. Ich selbst habe noch nichts vorzuweisen, du schon. Wie steht es, wirst du kandidieren? Es gibt derzeit keinen Mann, der besser hierfür geeignet wäre, das ist meine Meinung."

  • Mein Neffe war nicht ohne........Ich setzte mich und wollte zunächst noch einen Kommentar abgeben, das mein Neffe zu dieser Zeit Wein wünschte, doch ließ ich es und richtete mein weißes Halstuch. Natürlich ist mir schon dieser Gedanke gekommen, doch entsprach es nicht meiner Art, mich über Gebühr in den Vordergrund zu stellen.



    Nunja, Corvinus. Du hast schon zu Beginn einen guten Eindruck in Mantua als Duumvir hinterlassen. Nun lasse Dir nicht den gebührenden Lohn aus der Hand nehmen. Albinus? ich weiß nicht, was ich derzeit von ihm zu halten habe. Es gab schon lange kein Gespräch mehr. Bringe Dein Werk zu Ende und gehe Deinen Weg.



    Comes? 8o Nunja, der Gedanke ist nicht sso ganz von der Hand zu weisen. Doch wie stehen die Chancen?

  • Der Sklave kam alsbald zurück, stellte zwei Becher vor uns ab und eine Karaffe mit verdünntem Wein, nachdem er eingegossen hatte. Ich nahm den Becher und sah meinen Onkel einige Zeit lang nachdenklich an. In puncto Mantua hatte er vielleicht nicht mehr so die Sicht, aber ich wusste, dass ich so gut wie nichts geleistet hatte bisher. Die paar Briefe und Absprachen mit der Decima bezüglich des noch nicht vorhandenen Parkes waren wohl kaum als Leistung anzusehen. Ich seufzte und nahm einen Schluck Wein.


    "Die Chancen stehen sehr gut, um ehrlich zu sein. Das einzige Manko mag vielleicht dein derzeitiges Amt sein. Doch ich denke, wenn du willens bist, deine Quästur zu Ende zu führen und gleichzeitig das Amt des comes gewissenhaft anzutreten, wird der Kaiser bei deinen Qualitäten nicht abgeneigt sein, dir die Erlaubnis dazu zu erteilen. Nun, was sagst du, Onkel?"

  • Bis zur nächsten Wahl ist es nicht mehr lang.


    Nun brauchte auch ich einen Becher und nippte gedankenverloren. Comes....Comes....hmmm........Dann nickte ich.


    Ja, das ließe sich recht gut bewerkstelligen, und würde unserer Familie nicht zum Schaden sein. Doch was ist mit Dir, Neffe? Wirst Du in Mantua bleiben oder gar in Rom ein Amt anstreben?

  • Ich nickte und schüttelte zugleich mit dem Kopf.
    "Der comes sieht das leider anders. Iulia Helena scheint eine Favoritin zu sein, aber wie du weißt, ist sie zeitgleich mit mir selbst ins Amt getreten. Ich glaube nicht, dass sie die nötigen Kompetenzen vorweisen kann, von der Erfahrung einmal abgesehen. ..........deswegen habe ich dich auch bereits vorgeschlagen."


    Ich nahm einen Schluck und beobachtete die Reaktion meines Onkels mit einem verschmitzten Grinsen.
    "Ich selbst? Oh nein, ich werde in Mantua bleiben und dort etwas auf die Beine stellen. Ich hoffe zwar sehr, dass wir in Kürze mehr Mitarbeiter bekommen werden, aber das ist wohl leider Wunschdenken. Dabei mangelt es uns an scribae noch und nöcher. Nein, Onkel, ich bin noch nicht bereit für ein höheres Amt im Stolz Italias."

  • Mein Neffe konnte durchaus bescheiden sein. Nickend nahm ich es zur Kenntnis, und ich legt ihm den Arm auf die Schulter, um ihn so zu animieren, ein paar Schritte mit mir zu tun.


    Du bist noch jung und ein aufrechter Geist. Lasse Dir nur Zeit, und alles wird sich zum Besten wenden.


    Beim Gehen kommen einem meist gute Ideen.


    Iulia Helena, ha, ich erinnere mich gut, als sie hier ankam und nicht mehr als ihren Bruder bei sich hatte. Eine attraktive und intelligente Frau, wahrlich. Aber ihr Bestreben,......J


    Meinen Kopf schüttelnd dachte ich an die vergangenen Gespräche und ihre Entwicklung. Reizen würde es mich schon, sie wiederzusehen, doch allenfalls auf gesellschaftlicher Ebene


    Nun, schauen wir, wie es sich entwickelt. Hmmm, Mantua? Ich trage mich schon lange mit dem Gedanken, in Mantua ein Rennen zu veranstalten. Ein Rennen der besonderen Art. Vielleicht weckt dieses das Interesse?

  • Ich trank noch einen Schluck, ehe ich Ciceros Aufforderung nachkam und mit ihm einige Schritte ging. Verwirrt sah ich ihn von der Seite an, denn er schien keinen Einwand dagegen zu haben, dass die Iulierin (die in der Tat intelligent und attraktiv war) zum comes kandidierte.


    "Aber ihr Bestreben, comes zu werden, ist nicht gerechtfertigt, Onkel", vollendete ich seinen angebrochenen Satz daher.
    "Sie mag gescheit und ansehnlich sein, aber dennoch ist sie eine Frau. Eine Frau, die eine mit mir gleichwertige Erfahrung vorweisen kann, was die Ausführung der Verwaltungsämter betrifft. Onkel, die curia sucht jetzt nach einem Nachfolger für den Aelier. Nutze deine Chance, vertage sie nicht auf später. Es ist Not am Mann."


    Ich blieb stehen und sah ihn eindringlich an. Die Idee der Rennen in Mantua interessierte mich durchaus sehr, aber das Gespräch bezüglich des Amt des comes war nicht aufzuschieben. Ich wollte hier und jetzt eine Antwort und hoffte natürlich, dass sie positiv ausfallen würde - nicht nur, damit ich vor der Curie nicht das Gesicht verlor, sondern auch, damit eine Frau nicht comes wurde.

  • Das Engagement meines Neffen war eines Aureliers wert. Mein Familienring war bei ihm in guten Händen, das spürte ich erneut.


    Corvinus und mein Tonfall war so ernst und sachlich, als würde ich mit seinem Vater, meinem Bruder - von gleich zu gleich - reden.


    Ich habe meine Fühler längst ausgestreckt, und ich werde alles daran setzen, das dieses ehrwürdige Amt nicht von einer Frau besetzt wird. Zwar fürchte ich, das es einige anrüchige Seilschaften geben wird, die sie unterstützen werden. Doch, sofern es nach Recht und Fleiß geht, so wird es nicht die genannte Dame, sein, die dieses verantwortungsvolle Amt übernimmt. Da wir hier unter uns sind, mein lieber Neffe: Zwar schätze ich Helena vom Wesen her, doch ihr Werdegang ist geprägt vom Willen auf eine schnelle Karriere. Und als Frau mag man mit einem Lidschlag viel erreichen. Doch WAHRER Fleiß bedarf keiner Protektion - in welchem Gewande auch immer - Rom braucht treue und fähige Diener. Keine nassforschen Selbstdarsteller. So lasse uns also hoffen, das die Redlichkeit obsiegen wird.


    Aufmunternd war mein Nicken, doch wusste ich, wie die Welt funktionierte.


    Bleibe Du nur DU selbst, Corvinus, dann kann Dir nichts geschehen, auch wenn Du mal ins Straucheln kommst


    Erneut kam der Philosoph durch. Doch meine Stellung erlaubte es mir ;)

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