[Rennstall und Zuchtbetrieb] ASILE EQUARIA CLAUDIA

  • Senator Durus ist mein Neffe vierten Grades was ungefähr so nah war wie jeder dritte Bürger in Rom, doch war es ja allein die männliche Linie die zählte ....


    Es wäre mein Wunsch nicht nur mehr ein Sodalis des Herzens sondern voll und ganz zu sein.

  • Neffe vierten Grades. Na, das war ja kaum noch Verwandtschaft zu nennen und Ursus mußte unwillkürlich lächeln. Es war nicht ungewöhnlich, daß selbst so weitläufig Verwandte sich als Familie fühlten und er hoffte eigentlich, daß es bei den Tiberiern so sein mochte.


    "Jemand, der so mit Herz und Seele dabei ist, ist uns auf jeden Fall herzlich willkommen...", begann Ursus, wurde aber sogleich lautstark von Patroklos unterbrochen. "Also, so geht das ja nicht! Einfach so aufnehmen... Da gehört schon ein bißchen mehr dazu. Pferdeverstand nämlich!" Die angeheiterte Runde nahm diese Bemerkung zum Anlaß, wiehernd zu lachen. "Ja, genau! Pferdeverstand braucht man da!"


    Ursus lachte. "Na, ich fürchte, Du mußt tatsächlich eine kleine Aufnahmeprüfung überstehen." Er setzte sich auf eine Bank, trank von seinem Wein und wartete, was die Jungs wohl so vorhatten mit Dolabella. Groben Unfug vermutlich. Er hoffte nur, daß sie ein wenig Rücksicht auf den hohen Stand des neuen Sodalis nahmen.


    Sekunden später hatten die Männer ein Pferdegeschirr herangeschafft und vollständig in seine Einzelteile zerlegt. "Also, das mußt Du zusammenfügen. Hier ist eine Sanduhr. Jedes mal, wenn sie durchgelaufen ist und Du noch nicht fertig bist, mußt Du einen Becher Wein leeren. - Nimmst Du an?" Sie hätten ja auch noch eine Ersatzaufgabe, aber diese versprach ungleich lustiger zu werden.

  • Natürlich nehme ich an... tönte ich, bedachte dabei aber kaum wie wenig ich beim Trinken in der Übung war und nahm somit das Pferdegeschirr erstmal in Augenschein um sogleich das Startsignal zu geben


    Los gehts... ...und schon hatte ich Zaumriemen gekreuzt um die kreuzförmigen Bleche daran zu befestigen wobei mir allerdings die ringförmige Psalie entglitt was ich leider nicht merkte da ich zu beschäftigt mit den halbmondförmigen Anhängern und den rhombischen Beschlägen der Stirn und Nasenriemen war.


    Der Sand ronn unerbittlich


    Die Psalie... bei Epona, die Psalie. wo war sie?

  • Dolabella gab das Startzeichen und Patroklos drehte die Sanduhr um. Die Männer drängten sich um Dolabella, keiner wollte sich etwas entgehen lassen. Kichern war zu hören, und hier und da leise Bemerkungen wie: "Nicht... ja, so ... paß auf..." Ganz ungeschickt stellte sich der Tiberier nicht mal an, wie die Männer - und auch Ursus - anerkennend feststellten. Gespannt sahen sie zu, wie er in aller Eile mit den Teilen zurechtzukommen versuchte. Doch der Sand war unerbittlich. Die Männer stießen sich an und grinsten wieder breit, sie wußten ja, wo das vermißte Teil gelandet war. Aber sie würden es wohl kaum verraten. Nicht sofort zumindest. "Halt!", rief Patroklos lachend, als der Sand durchgelaufen war, und schenkte den ersten Becher ein. "Hier! Und runter damit. Sobald der Becher leer ist, drehe ich die Sanduhr wieder um und Du kannst weitermachen." Der Wein war nicht, wie normal üblich, verdünnt. Und so würde es von Becher zu Becher schwerer werden, mit der Aufgabe fertig zu werden.

  • Mit einem Zuge lehrte ich den Becher, fast schon aus Wut über mich selbst aber auch aus Ehrgeiz nicht als Seidenhose dazustehen.


    Los gehts... rief ich, da einer der Fahrer, ich denke es war Arius das Geschirr bereits wieder auseinander genommen hatte


    Diesmal ging es besser, flugs waren die rechteckigen figuralen Beschläge an Seitenriehmen und Riemenzungen angebracht und meine vom süßen Weine geölten Hände rasten über das Geschirr, kreuzten und schlungen, zogen an Schnallen und befestigten Anhänger während ein Auge zur Sanduhr schielte und das andere statt zur Psalie in den Sand tastete.

  • Die Männer feuerten Dolabella an. Er machte seine Sache wirklich gut! Schneller und besser konnten sie selbst es ja kaum. Und einen Spaß verstand er auch noch. Ja, so einen konnten sie schon brauchen in der Factio Aurata, da tauten die rauen Burschen so richtig auf. Also machten sie es ihm nicht noch unnötig schwer, sondern schubsten ihm die nötigen Teile sogar noch etwas näher... Der Sand rann durch die Sanduhr. Ob der Tiberier es wohl schaffen würde?

  • Da sah ich sie im Sand liegen, stürzte mich auf sie um sie mit dem Rieseln der letzte Sandkörner fast gleichzeitig an ihren Platz zu bringen worauf ich, optimistisch gelaunt, einfach mal mit dem Jubeln anfing.


    Ihr dachtet sicher, die Calabrier hätten das verlernt, :] doch will ich auch den Wein zur Neige trinken


    Worauf ich erneut den Kelch erhob


    AUF DIE AURATA! und ein Lied anstimmte


    ZIEHT DER VENETA...

  • Alle stimmten in das Jubeln mit ein und Arius brachte schnell mit einem breiten Grinsen das Pferdegeschirr wieder an seinen Platz, bevor noch jemand auf die Idee kam, es zu genau zu kontrollieren. Immerhin ging es nur um einen Spaß und nicht um eine Prüfung. Gemeinsam sangen sie nun erst einmal laut gröhlend die Fangesänge der Aurata ab, das heizte die Stimmung ganz gut an.


    Als dann schließlich eine Pause eintrat, nutzte Ursus diese, um doch noch mal das Wort zu ergreifen. "Ja, also... Um nochmal dazu anzusetzen, hiermit ernenne ich Dich, Faustus Tiberius Dolabella, zum Sodalis der Factio Aurata und heiße Dich in unserer Mitte herzlich willkommen. Ja.... das reicht wohl vorerst an feierlicher Ansprache. Laßt uns darauf anstoßen!" Ursus hob seinen Becher und hielt ihn Dolabella entgegen. Hoffentlich würde er sich wenn es später zuhause war noch daran erinnern, daß er die Urkunde noch ausstellen mußte. Hier ging das ja schlecht.

  • So stießen wir an und erst danach klopfte ich mir den Sand aus den Sachen den ich mir bei der kleinen Prüfung zu Genüge an die unmöglichsten Stellen drapiert hatte. Dabei spürte ich wie mir schon zwei Becher Wein einen kleinen Schwips verpasst hatten. Ich würde also heute keinen... nein besser nur noch einen Trinken. Ich wurde ja nicht jeden Tag Mitglied meiner geliebten Aurata.


    Sind vor den Equirria im Februar eigentlich noch Rennen geplant? wandte ich mich an Ursus um mit ihm anzustoßen

  • Sie stießen an und Ursus nahm erstmal einen guten Schluck. "Nein, im Moment gibt es da keine konkreten Planungen. Zumindest sind mir keine bekannt. Wir haben letztens an einem kleinen Rennen in Misenum teilgenommen. Und übrigens gewonnen! Und zwar haushoch. Von Anfang an waren wir in Führung und haben das über das ganze Rennen halten können. Unspektakulär, aber glorreich." Es war der erste Sieg seit sehr langer Zeit gewesen, von daher waren sie natürlich immens stolz darauf, auch wenn es nur ein kleines Rennen gewesen war.

  • ich schlage vor das wir uns um die Federführung der Ludi Palatini im Januar kümmern. Die beste Zeit von Plinius scheint mir abgelaufen und mit Magister Rotarum können wir an guten Tagen sicherlich mithalten. Patroklos kann für uns wieder auf Sieg fahren. Was meinst Du?


    Begann ich zu träumen

  • Mit erstauntem Blick sah Ursus zu Dolabella. "Naja, ist das nicht ein klein wenig kurzfristig? Wir sollten das vielleicht morgen besprechen, wenn weniger Wein im Spiel ist." Patroklos noch einmal ins Rennen zu schicken, war vermutlich keine schlechte Idee, denn er wurde nicht jünger und das Ende seiner Karriere war nahe. Dazu könnte man einen jungen Fahrer fördern. Es war ja ohnehin beschlossen worden auf der letzten Versammlung, junge Fahrer einzustellen. Nur hatten sich bisher keine Talente finden lassen. Aber auch bei dieser Suche konnte man sicher mal etwas mehr Energie verwenden, dann würden sie gewiß auch jemanden finden.

  • Ich sah ihn aus weintrunkenen Augen fasziniert an


    Vielleicht hast Du recht, lass es uns morgen in Ruhe planen.


    Sim-Off:

    Die Ludi Palatini finden Sim-On ja statt, wir würden sie nur nicht simulieren was aber nicht hiesse das es keine Spiele gäbe.

  • "Du hattest erwähnt, daß Du lange nicht in Rom gewesen bist. Wo hast Du Dich denn zuletzt aufgehalten? Junge Fahrtalente sind Dir dabei nicht zufällig begegnet?" Ursus hob nochmal den Becher, prostete Dolabella zu und trank einen guten Schluck. Der Tiberier schien sehr interessiert und noch nicht durch allzuviele andere Tätigkeiten überlastet. Mit ihm konnte vielleicht ein bißchen neuer Wind in die Factio gebracht werden.




    Sim-Off:

    Schon, aber bisher lag die Orga nicht bei der Aurata :D

  • Ich strich mir übers Kinn und überlegte noch einen Schluck zu trinken was ich allerdings temporär verwarf.


    Jetzt wo Du es erwähnst, Ich wüsste jemanden. Ein junger Bursche den ich aus Kalabrien kenne. Er bringt eigentlich alles mit um ein großer Fahrer zu werden.


    Das ich mir nichts sehnlicher wünschte als ihn als diesen auch zu sehen sagte ich nun besser nicht.

  • Interessiert schaute Ursus auf. Jetzt bereute er es schon, den Wein unverdünnt getrunken zu haben. In solchen Momenten hatte er gerne alle seine Sinne beisammen. Auch wenn er noch gar nicht viel getrunken hatte, spürte er doch eine gewisse Hitze in seinen Wangen und eine leichte Fahrigkeit in seinen Bewegungen.


    "Wie alt ist der Bursche? Und was für Fähigkeiten würde er mitbringen? Wo hast Du ihn aufgetrieben?" Daß nun Fragen auf ihn niederprasselten, das hatte Dolabella sich selbst zuzuschreiben. Dazu hörten nun einige der anderen ebenfalls zu. Solche Themen gingen schließlich sie alle an.

  • Er, äh ich meine Parmenion, gehörte zu meiner Villa Rustica bevor sie abbrannte. Er müsste... ich überlegte kurz


    Jetzt so ungefähr 17 Jahre sein. Er ist mit Pferden und Gespannen aufgewachsen. Vielleicht hat er ja den Mut, alles andere bringt er sicher mit.

  • "Parmenion, klangvoll aber etwas lang zum brüllen", grinste Ursus, der schon an künftige Rennen dachte in seiner Weinseligkeit. "Dann kümmerst Du Dich darum, daß er mal herkommt? Lassen wir ihn einfach mal ein paar Runden drehen und ein paar Tage bei den alten Hasen lernen, bevor wir uns endgültig entscheiden. Wenn er begabt ist, steht seiner Karriere nichts im Wege. Wir brauchen dringend junges Blut. Am liebsten wäre es mir, wenn sich gleich noch einer finden würde, dann könnten die beiden gemeinsam trainieren und hätten auch gleich ein wenig Konkurrenz, das spornt an." Ein weiteres Gespann wäre auch nicht das allerschlechteste.

  • Meine Schritte führten mich zu den Ställen der Aurata da mir Dolabellas Leibsklave diesen Weg mittels einer Tabula gewiesen hatte. Es war schön wieder Pferdemist zu riechen und ich sog sie tief ein, hörte dann aber Gelächter aus einem der Ställe dem ich folgte. Neugierig folgte.

  • "Na, wer bist Du denn?", ertönte plötzlich eine Stimme und direkt darauf kam auch ein Kopf ins Sichtfeld. Der Stallbursche, der gesprochen hatte, schloß die Tür der Box und kam nun auf Parmenion zu. "Salve. Suchst Du jemanden?" Mußte ja schließlich einen Grund haben, daß der junge Mann hier herumlief.

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