Die sechs Germanen ritten auf den Übungsplatz und begannen, weil noch kein Ausbilder zugegen war schonmal mit einigen Übungen. Die römischen Sättel empfanden sie als störend, daher galt ihr Hauptinteresse dem zügigen Auf- und Absteigen.
[Ausbildung] Reitplatz
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Der Duplicarius betrat pünktlich zur hora secunda den Reitplatz, auf dem sich die Tirii glücklicherweise schon mit Pferd eingefunden hatten. Einige versuchten sich schon am Auf- und Absteigen, was vielen noch schwer zu fallen schien.
"Guten Morgen Männer. Wie ich sehe, hat sich jeder von euch ein Pferd zuweisen lassen." er schritt an der Reihe der Tirii auf und ab und fuhr mit seiner Ansprache fort. "Wir werden heute das Auf- und Absteigen, sowie die verschiedenen Gangarten kennen lernen. Wir werden das so lange üben, bis der schlechteste und ungeschickteste von euch das Reiten perfekt beherrscht. Die Formation ist nur so stark, wie sein schlechtestes Glied und ich will das die Formation PERFEKT ist, habt ihr das VERSTANDEN?"
Er wartete auf die besttigende Antwort und fuhr mit einer Frage fort.
"Wer von euch denkt, dass er schon reiten könne? HANDHEBEN!" -
Bandulf hatte früh den Umgang mit Pferden gelernt und somit war es für ihn keine Sekunde des Überlegens wert und er hob die Hand.
Ein Fehler, wie sich sicher gleich herausstellen würde... -
Anscheinend hatten viele Angst vor dem Duplicarius, denn es meldeten sich nicht viele. Bestimmt konnten noch mehr von ihnen reiten, aber bei Serafíms harten Methoden traute sich keiner zu bekennen.
"Gut, alle die jetzt die Hand heben, kommen mit Pferd auf die linke Seite.. ich schaue mir an, ob ihr das Aufsteigen beherrscht. Wenn ihr es meiner Meinung nach könnt, werdet ihr euch mit eurem treuen Begleiter etwas bekannt machen, in dem ihr ein paar Runden im Schritt dreht. Allen anderen werde ich in der Zeit das Auf- und Absteigen bebringen."
Als die wenigen Mutigen zur Seite gekommen waren, zeigte der Duplicarius willkürlich auf einen der Tirii (in diesem Falle Bandulf): "Tiro, vortreten. Auf- und absteigen!"
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Adherbal war komplett darin vertieft gewesen seinen Contuberniumskameraden noch nützliche Tipps zu geben das er gar nicht mitbekommen hatte das sich der Platz gefüllt hatte.
Zunächst kamen die Germanen angeritten. Natürlich hatten sich diese Idioten ihre Reittiere wieder nur nach der Größe ausgesucht. Nun gut auf den ordentlichen Pferden konnten sie wahrscheinlich nicht lange reiten bevor selbst diese zähen und ausdauerneden Tiere schlapp machen würden. Aber deshalb gleich auf diesen Ochsen reiten...
Ne Pferde waren das auf gar keinen Fall, viel zu groß und unbeweglich, ganz zu schweigen von der fehlendenen Spritzigkeit.
Er gab für sich in Gedanken zu das er ehrlicherweise keine Ahnung hatte ob die Ochsen auf langen Tagesstrecken oder sehr langen Dauerritten vielleicht die größere Ausdauer haben würden. Er konnte sich das aber nicht vorstellen denn so ein Vieh musste ja nicht nur sich selber bewegen sondern auch noch seinen Reiter.
Der Kaufmann in ihm sagt auch das solch ein "Pferd" bestimmt das 2 bis dreifache eines normalen verbrauchte... wahrlich die Armee war in manchen Dingen in schlechtem Zustand, würde er über die Alakasse verfügen er hätte diese Tiere schon längst schlachten lassen bevor sie einem die Haare vom Kopf fressen....
Während er so in Gedanken war hatte er die Aufforderung des Ausbilders gar nicht mitbekommen. Fast wäre er in der Gruppe gelandet die zugab nicht reiten zu können und bei seinem restlichen Contubernium stehen geblieben. Schnell handelte er...
Nun zahlte sich aus das er in den vergangenen Wochen jede der wenigen freien Minuten im Stall bei seinem Pferd verbracht hatte und sich mit diesem vertraut gemacht hatte. Es vertraute ihm schon fast komplett.
Zunächst stieg er in schneller Folge mehrfach von jeder Seite auf sein Pferd auf und wieder ab, während selbiges noch stand. Dann ließ er es leicht antraben und wiederholte das ganze. Zum Schluß, sein Pferd war schon fast im Galopp, machte er es noch einmal. Da der Ausbilder offenbar noch auf die Reaktion eines der Germanen wartete ließ Adherbal sich dazu hinreißen ein wenig mit seinen Reitkünsten zu prahlen. Wenn er eins konnte dann war es mit Pferden umgehen, noch fast bevor er laufen konnte hatte er schließlich auf einem Pferd gesessen. Und auch wenn das hier nicht der Strand auf Melita war so war es doch so ähnlich. "Seine leichten Runden im Schritt" wurden also zu einem ordentlichen Galopp welches er jede Runde ein wenig garnierte und Dinge zeigte die man so auf einem Pferd machen konnte. Wie zum Beispiel ohne Hände am Zügel und das Pferd mit den Schenkel führen. -
Bandulf trat auf Geheiß des Duplicarius vor. Sein Pferd folgte ihm wie ein Hund, immer auf einer Armlänge Abstand.
Duplicarius Varelas!? ...Tiro Bandulf!,...jawohl!
Er trat neben das Pferd, ergriff ein Sattelhörnchen und mit einer fließenden Bewegung schwang er sich auf den Rücken des hohen Tieres. Kurz korrigierte er seine Position um nach dessen Vollendung wieder aus dem Sattel zu gleiten.
Das Pferd hatte sich in den paar Sekunden nicht geregt.
Da ritt ihn ein Teufel.
Er schwang sich erneut auf das Pferd und glitt an der anderen, von den Männern nicht sichtbaren seite wieder herunter, doch seine Beine kamen nicht zum Vorschein.
Einhard mußte grinsen und Aris verdrehte die Augen.
Ein Trick der germansichen Panzerreiter war es den Gegner mit einem scheinbar reiterlosem Pferd zu täuschen. Der Reiter jedoch verbarg sich, geschickt am Sattelzeug festhaltend an der Seite des Pferdes.
Kurz darauf saß Bandulf wieder im Sattel. -
Einige der Männer leisteten gute Arbeit. Im Prinzip konnte der Duplicarius jeden der Männer durchwinken und die Runden reiten lassen.
Einer der Tirii, Bandulf sein Name, beherrschte ebenfalls das auf und Absteigen, jedoch wollte er anscheinend mit seinen Tricks prahlen. Varelas beeindruckte das nicht im geringsten. "So gut du anscheinend deine stupiden Germanentricks beherrscht, diese werden dir hier bei der ALA nichts nützen, also lass es lieber. Ab mit dir, reite deine Runden bis ich mit den anderen fertig bin."
Einer der Eques, die Varelas mit sich gebracht hatte tippte ihm auf die Schulter und wies ihn darauf hin, dass einige sich schon am Galopp versuchten. Serafím störte es allerdings nicht, zumindest heute. Normalerweise hätte er die jenigen wieder zusammen gestaucht, dass sie nicht korrekt seinen Anweisungen folge leisteten, aber er war jetzt zu beschäftigt.
Als alle durch waren, wandte er sich der Gruppe zu, die noch keine Erfahrungen im Reiten hatten und erklärte jenen, wie man richtig auf- und absteigt.Nach einiger Zeit rief er alle an sich heran.
"Kann mir einer drei verschiedene Gangarten sagen?" -
Unter dem Kopfschütteln seiner Kameraden machte sich Bandulf auf seine Runden zu drehen,...er empfand das nicht eben als Strafe. Sein Pferd hatte einen wunderbar leichten Lauf und ließ sich mit den Schenkeln lenken.
Auch wenn es noch jung war, es reagierte auf die verschiedenen Führungsmethoden. Fast schon ärgerte es Bandulf als der Ausbilder sie zusammenrief.
Nach kurzer Zeit war Ruhe und alles widmete sich dem Ausbilder und dessen Frage. Sicherlich kannte Bandulf vier Gangarten, aber auf Germanisch.Beim versammelten Schritt soll das Pferd kürzere und somit erhabenere Schritte machen. Das Pferd setzt sich vermehrt auf die Hinterhand und ist stärker aufgerichtet.
Unter dem Arbeitsschritt versteht man den normalen Schritt des Pferdes in einem klaren Viertakt.
Beim Mittelschritt soll das Pferd mit den Hinterhufen etwas über der Spur der Vorderhufe auftreten.
Im starken Schritt sollen die Hinterhufe deutlich weiter über der Spur der Vorderhufe auftreten als im Mittelschritt. Man spricht dabei auch von einer Rahmenerweiterung, die durch ein verlängertes Zügelmaß ermöglicht wird. Das Pferd läuft dabei nicht eiliger, sondern erhabener.In Latein waren sie ihm nicht geläufig, daher entschied er sich zu warten,...vielleicht wußte ja der großmäulige Punier was ...
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Zitat
Nach einiger Zeit rief er alle an sich heran. "Kann mir einer drei verschiedene Gangarten sagen?"
"Die drei Gangarten Duplicaruis... natürlich kann ich sie dir nennen.
Das wäre Schritt, Trabb und Galopp.... soll ich sie gleich mal vormachen damit auch jeder versteht was jedes Wort bedeutet?"Bei den letzten Worten ruhten seine Blicke kurz auf den Germanen.
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Diesmal war Tiro Adherbal wohl nicht auf Klugscheißerei erpicht, sondern auf die richtigen Antworten. Was dem Griechen mal wieder nicht passte, war die großkotzige Art des Tiro. "Habe ich darum gebeten? NEIN! Du hast nur auf Fragen zu antworten die ICH DIR stelle und SONST tust du NICHTS, bis ICH wieder ETWAS von dir VERLANGE. Immerhin scheinst du Ahnung vom Reiten zu haben."
Varelas betonte mit Absicht einige Worte, damit selbst die dümmsten ungewaschenen Bauern die wichtigsten Worte mitbekamen und verstanden.
Dann drehte er sich zu einem Eques, den er mitgebracht hatte und befahl ihm
"Eques Marcus, eine Runde Schritt, eine Runde Trab, eine Runde Galopp. LOS!" während der Eques die erste Runde drehte, nutzte Serafím die Zeit, um den Tirii zu erklären, wie die Gangart funktionierte. Dazu hatte er auch genug Zeit, da der Reitplatz ziemlich groß war. Ebenso verfuhr er bei den anderen beiden Gangarten."Jetzt seid ihr dran. Jeder steigt auf sein Pferd und dreht seine Runden. Zuerst nur im Schritt, bis ich das Zeichen zum Wechseln gebe. Die unter euch, die bereits Reiten können, reiten vorweg. LOS!"
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Adherbals Hochstimmung verflog sehr schnell bei dem Anschiss und nur mit Mühe konnte er sich eine Antwort verkneifen die ihn sehr wahrscheinlich in arge Probleme gebracht hätte. So presste er sich nur ein:
"Jawohl Duplicarius!"Er stieg schwungvoll von seinem Reittier ab und wartete ab bis der Eques seine Runden vollendet hatte.
Nachdem Varelas seine neuen Befehle gegeben hatte wartete er bis sein komplette Contubernium aufgestiegen war. Die meisten von ihnen konnten sich zwar im Sattel halten und waren auch schon kleinere Strecken geritten. Aber so weit zu gehen sie könnten reiten würde keiner gehen. Adherbal gab seinen Freunden noch ein-zwei Tipps als er gerade noch merkte das er ja vorweg reiten sollte. Schnell gab er seinem Pferd die Sporen und schloss zu den anderen erfahreneren Reitern auf. Dummerweise alles stinkende Germanen so dass er sich etwas Abseits von diesen zu halten versuchte.
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Bandulf bekam den Gefühlsausbruch des Ausbilders mit. Er empfand kein Mitleid mit dem Punier der immer glaubte alles zu wissen, alles zu können. Wenn dem so war warum war er dann hier?
Er schüttelte leicht den Kopf als diesen den Ausbilder mit dem falschen Rang ansprach. Die Vögel zwitscherten von den Dächern, daß er befördert worden war. Das focht ihn alles nicht an, für ihn waren die ständigen Anschisse Zeitverschwendung. Sie hielt ihn davon ab was er gerne machte,...Reiten.
Endlich ging es wieder los und die Germanen schwangen sich in den Sattel.
Sie drehten ihre Runde, sicher und präsize. Die Pferde waren gut,...es würde heute Abend eine Extraportion Heu geben. Jetzt mußte der Ausbilder langsam das Zeichen für Trab geben... -
Mit innerer Ruhe beobachtete der Grieche die Frischlinge, stellten sich einige doch gar nicht so dumm an wie erwartet. Aber gut, die Pferde der ALA waren perfekt ausgebildet und so trainiert, dass sie nichts abschrecken und somit aus der Ruhe bringen konnte. Sie liefen quasi fast schon allein.
Der Duplicarius erhob die Stimme und brüllte mit feuchter Aussprache über den Platz "TRABEN!"
Spätestens jetzt könnten die ersten aus dem Sattel fallen.Sim-Off: Schon gut Bandulf, das ist ja noch eine Zeitebene vor meiner Beförderung, bei der nächsten Übungseinheit gibt's ne offizielle Ansprache
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Primus kam mit Ocellus und zwei germanischen Equites auf den Exerzierplatz.
Sie blieben ein wenig Abseits stehen um den Bemühungen der Tirii Beachtung zu schenken und abzuschätzen wie sich die Neuen auf Pferden machten. Es war auffällig, daß wieder einmal die Germanen die besten Reiter zu sein schienen,...von den übrigen Tirii taten sich nicht wirklich viele als geübte Reiter hervor.
Primus wartete...und sah Ocellus kurz an. Als dieser losbrüllen wollte schüttelte er kurz den Kopf.
Die Ausbilder sollten eine ordentliche Meldung machen. -
Serafím bemerkte nicht, dass der Praefekt in der Nähe war und sich das Spektakel anschaute, er stand mit dem Rücken zu ihm. Eques Marcus berührte ihn an der Schulter und machte ihn darauf aufmerksam. Ein paar Momente wartete er noch ab, ließ den Eques übernehmen und ging auf den Präfekten zu. Der Terentier war wie immer nicht allein, Decurio Ocellus und zwei Equites begleiteten ihn.
Varelas stand stramm und machte Meldung "Ave Praefekt, ave Decurio Ocellus. Duplicarius Varelas meldet: Reitausbildung verläuft nach Plan, die einen kommen dahinter, die anderen zeigen Erfahrung." -
Ocellus war erstaunt, daß sich der Kreter soviel Zeit ließ, nachdem sein Immunes ihn auf den Praefecten hingewiesen hatte.
An seiner Haltung war nichts auszusetzen, durchaus vorbildhaft, die Meldung,...naja,...man kannte ihn ja.
Trotzdem irgendetwas an ihm war anders und Ocellus nahm sich vor den Kreter ganz besonders im Auge zu behalten,...vielleicht hatte Lucius ja Recht,...der fand ihn zu kaltschnäutzig und anmaßend. -
Primus nickte und entgegnete auf die Meldung,
Nun,..Duplicarius Valeras,...wie machen sich die Germanen unter deinen Tirii?
Wobei durchaus zu sehen war welche der Tirii einen ordentlichen Eindruck auf dem Pferd machten.
Ach übrigens,...dies sind Decurio Aris und Duplicarius Uller.
Die beiden traten vor und nickten kurz. Typische, große Germanen mit eisblauen Augen und kernigem Aussehen.
Sie musterten den Kreter mit starrer Mimik und stechenden Augen.
Die Hände umschlossen die Griffe ihre Spathae.
Nichts ließ darauf schließen, daß sie nicht sofort die Waffen ziehen und den Duplicarius in das Elysium schicken würden.
Ihr gesamter Habitus war eine einzige Bedrohung.
Salve Duplicarius Valeras... brummte der Decurio mit dem Bass eines Bären. -
Keinen Wimpernschlag nachdem das Kommando kam war Adherbal mit seinem Reittier in den Trab verfallen.
Seiner Meinung nach führte er diesen nahezu perfekt aus und wieder einmal bestätigte sich sein Eindruck das zumindestens dieses Pferd ein sehr gutes war.
Abschätzig beobachtete er die vor ihm reitenden Germanen die auf ihren Pferden, die Adherbal eher als Ochsen bezeichnen würde, hingen. Er fand zig Dinge die, hätte er sie damals bei seinem Reitlehrer so gemacht, sofort Maßregelung nach sich gezogen hätten. Doch hier waren wohl auch geringe Anforderungen zu stellen. Den wenn man schon nicht auf einem richtigen Pferd saß konnte man von diesen dümmlichen Barbaren auch nicht erwarten das sie so etwas wie korrekte Haltung zeigen würden.
Doch bevor er sich weiter ablenken ließ entschloß er sich zurück zu den wichtigen Dingen zu kehren. Er ließ sich weiter zurückfallen bis er in der Nähe seiner Contuberniumskameraden ritt. Dort gab er noch den ein oder anderen Tipp bevor ihn der scheinbar hohe Besuch ein wenig ablenkte. -
Wieso war der Praefekt so erpicht darauf zu erfahren, wie sich die germanischen Tirii schlugen?
Hatte er doch ebenso eine Abneigung gegen diese ungewaschenen Barbaren.
Varelas stand stramm mit den Händen verschränkt hinter dem Rücken "Beim Reiten stellen sie sich nicht so dumm an, wie im Zweikampf mit der Spatha." sagte er kühl.
Er musterte die beiden Soldaten ganz genau und mit scharfem Blick, die der Praefekt ihm vorgestellt hatte. Germanen... Was hatten Germanen in diesen Rängen zu suchen? Sie gehörten in die erste Reihe, als Kanonenfutter für die gegnerische Reiterei oder die Speerträger, wenn überhaupt in einer römischen Rüstung.
Sichtlich unbeeindruckt grüßte er ruhig und ohne sich zu bewegen, ohne ein Zucken seiner Augenlieder
"Salve Decurio.." -
Ocellus bemerkte die leise Verachtung in der Haltung des Kreters gegenüber den beiden Germanen. Er mußte leise lächeln. Oh,...wenn Varelas wüßte.
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