Casa Germanica - Porta

  • Verständliche Reaktion. Antias betrachtete den Sklaven nun genauer. Germane, dachte er sich, so viel dürfte feststehen. Eine zuverlässige ehrliche Haut also, kein eingeschüchterter Leibeigener, der nur fürchtete, einen Fehler zu machen. Aber wer war Senator Sedulus? Sein Vater hatte ihn nie erwähnt bei all seinen Lobeshymnen auf die Gens und ganz speziell auf Germanicus Avarus.
    „Germanicus Sedulus? Ist das ein würdiger Mann, was denkst du?“ fragte Antias unsicher.

  • Gundhraban riss die Augen auf.


    Ein würdiger Mann? Sein Vater war Statthalter der Provinz Germania. Er selbst war Quaestor und Curator operum publicorum. Außerdem ist er Princeps der Factio Veneta und Magistratus eines Kultvereines. Und du fragst ob er ein würdiger Mann ist?


    Der Sklave wollte schon fragen von welchem Stein er ervorgekrochen gekommen war, doch hielt er sich zurück.





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    Gundhraban Türsklave

  • Antias starrte den Haussklaven verlegen an und überlegte fieberhaft, warum der wiederum Antias so entgeistert anstarrte. Mit Sklaven hatte er so wenig Erfahrung wie mit Senatoren. Womöglich hatte er den Germanen gekränkt, nur womit? Oder seinen Herren? Oder gar beide? Aber womit, verdammt?
    „Senator Germanicus Sedulus .. natürlich.“ strahlte er daher versuchsweise. Nun, warum nicht? Wenn es Germanicus Sedulus ebenfalls zum Senator gebracht hatte, war er sicher auch ein Mann von Reife und Erfahrung. Nicht das Idol seines Vaters zwar, und vermutlich von so weitläufigem Verwandtschaftsgrad, dass er Antias für kaum mehr als einen Klienten ansehn' würde, aber sogar Klienten hatten schließlich die Möglichkeit, den Ratschlag ihres Patron einzuholen.
    „Das wäre mir natürlich eine große Ehre. Wenn du mich wirklich melden könntest?“

  • Gundhraban nickte langsam.


    Gut, dann folge mir bitte ins Haus. Ich werde dich meinem Herrn melden.


    Er wartete bis der Germanicus im Haus war und schloss schlieslich wieder die Türe.


    Wenn du mir nun folgen würdest Herr...




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    Gundhraban Türsklave

  • Nachdem sich die Porta hinter ihm geschlossen hatte, atmete Antias ein paar mal tief durch und griff dann unter einen der Büsche des Peristyl. Sein Bündel war noch da. Erleichtert zog er es hervor, warf es sich über die Schulter und drehte sich noch einmal nachdenklich zu der Casa um.


    Bilde dir nichts darauf ein. – mahnte ihn eine innere Stimme. Die Gastfreundschaft, die dir gewährt worden ist, bedeutet noch lange nicht, dass du irgendeinen Platz im Geflecht der Gens gefunden hast. Im Stammbaum der Germanica wirst du wohl erst dann deinen Zweig bekommen, wenn du etwas vorzuweisen hast, was immer das auch sein mag.


    Die ersten Strahlen der Sommersonne hatten bereits den morgendlichen Dunst des Tiberis vertrieben, der Tag versprach wieder drückend schwül zu werden. Na los! – spornte er sich an. Es ist ein weiter Weg bis hinaus zu den Castra.

  • Messalina ist der Einladung gefolgt, die besagte, dass sie in drei Tagen bei den Germanica zu Gast eingeladen sei. Es war eine Abwechslung für Messalina Gast bei einer Familie in deren Casa zu sein. Die meiste Zeit hielt sie sich nämlich bei öffentlichen Banketten oder eben im Atrium Vestae auf. Dass gerade die Germanica bei einigen Decimern auf das Gemüt schlug, nun ja, das interessierte sie nicht wirklich. War Messalina nie tatsächlich von der kleinen Diskrepanz zwischen den Familien betroffen. Zumal sie offiziell sowieso nicht mehr zu den Decimern zählte, doch weiterhin sich als eine Decima hielt. Und wenn schon, wie sagte ein Sprichwort: 'Sei deinen Freunden nahe, doch deinen Feinden noch näher.'


    Also zog sie sich ihre weiße Stola an, darüber ein weißes Gewand, blindete die rot-weißen Infulae um und weil es noch nicht weiß genug war ihren weißen Suffibulum. Lies sich durch Nysa ihre Haare flechten und schlüpfte in, wie konnte es anders sein, weiße Calceus hinein.


    Sie lies sich mit einer Sänfte und einiges Gefolge, vorneweg ihrem Likor Neratianus zur Casa Germanica bringen. Angekommen an der Pforte klopfte eine Aeditua Vestae .

  • Gundhraban, der langjährige Türsklave der Gens Germanica hätte vermutlich auch ohne zusätzliche Schulung durch die Gattin des Senators Sedulus problemlos in der Besucherin eine Vestalin erkennen können, war jetzt allerdings bei jedem Klopfen gleich doppelt auf der Hut und begrüßte die Neuankömmlinge entsprechend ehrfurchtsvoll.


    "Seid gegrüßt, edle Herrin, du gehörst gewiss zum Gefolge der ehrenwerten Vestalin Decima. Bitte tretet ein und folgt mir, die Herrin Iunia Serrana erwartet euch bereits im Atrium." Hoher Besuch

  • Standesgemäß grüßte die Tempelhüterin den Sklaven der Gastgeberin. War doch diese eine Ehefrau eines Senators gewesen. Wohnten gar fast ein Rudel an lebende Senatoren in dieser Casa. Auch der Patron von Messalinas Vater wohnte anscheinend weiterhin hier. Also ein Gebäude mit viel Prominenz und Mächtigen, zumindest meinten welche zu sein..


    "Du hast recht.", lächelte sie. "Jedoch, bevor ich eintrete, werde ich Vestalin Decima berichten." Sie ging also schnell zu Messalina und gab ihr bekannt, dass sie hineintreten durfte. Zufrieden folgte Messalina die Einladung, ging nur mit Nysa an ihrer Seite hinein und folgte den Sklaven. Die Übrigen blieben wie so oft üblich vor dem Haus stehen oder begaben sich zum anliegenden Hofplatz. Als Gast hatte Messalina nichts zu befürchten. Sodass es nicht notwendig war, mehr als benötigt in die Casa zu schleifen. In Rom war es nämlich Sitte den Gästen den gebürtigen Schutz zu garantieren sowie zu gewähren.

  • Gundhraban nickte, denn man hatte ihm gesagt, er solle den Senator Duccius gleich zu seinem Herrn den Senator Sedulus bringen, denn dieser würde ihn schon erwarten.


    Der Praetorius Titus Duccius Vala wird bereits von Senator Germanicus Sedulus erwartet.


    Kam auch gleich die Antwort.


    Er möge mir in die Bibliothek folgen.


    Der Sklave ging voraus ins Haus hinein.



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    Gundhraban Türsklave

  • Es war spät geworden. Der Besuch im Ludus hatte doch ein klein wenig länger gedauert als er geplant war. In der Hoffnung, dass mein neuer Patron nicht verägert sein würde, klopfte ich nun als an die Türe der Casa Germanica. In derZwischenzeit konnte ich mir schon einstweilen überlegen was ich nun vor hatte in Bezug auf ein Amt oder Posten. So richtige Vorstellungen was mein nächstes Ziel würde sein können, hatte ich noch nicht wirklich. Vielleicht ergab ja das Gespräch mit dem Senator etwas.

  • Gundhraban öffnete die Türe und erblickte einen Fremden den er nicht kannte.


    Salve Herr. Wie kann ich dir helfen?


    Fragte er höflich wie immer und musterte den Mann vor sich. Mal sehen zu wem er wollte.




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    Gundhraban Türsklave

  • Salve. Ich bin der neue Klient des Senators Germanicus Sedulus, Hadrianus Iustus. Ich habe einen Termin bei ihm und möchte diesen nun wahrnehmen so er denn im Hause ist.


    Erklärte ich dem Sklaven freundlich und auch mit ein wenig Aufregung.

  • Du hast Glück, er ist gerade Zuhause. Allerdings wirst du wohl etwas warten müssen oder etwas später noch einmal vorbeikommen müssen. Dann hat er für dich sicherlich Zeit.


    Erklärte Gundhraben entschuldigend. Sein Herr war halt viel beschäftigt.



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    Gundhraban Türsklave

  • Wenn das so ist, dann werde ich in einer Stunde etwa wieder vorbeikommen. Ich hoffe das geht in Ordnung?


    Fragte ich. Wenn ich das gewußt hätte, hätte ich mich nicht so zu eilen brauchen. Tja, Senator müßte man halt sein. Mal sehen wo mich mein Weg noch hinführte.


    Dann sehen wir uns später noch einmal.


    Verabschiedete ich mich und verschwand erneut in den Straßen und Gassen Roms.

  • Da stand er nun vor der Porta. Er ließ den Kopf kurz kreisen, wie er es immer tat und rieb sich kurz das frischrasierte Kinn. Ja,...er hatte sich sogar in seine besten, geliehenen Klamotten geschwungen. Fast schon edel sah er aus,...was er aber nicht war,...nicht wirklich.
    Mit einer letzten Überwindung trat er vor und klopfte laut und vernehmlich an die Porta.

  • Etwas später erschien ich erneut an der Türe meines neuen Patrons. Ich hoffte dieses mal eingelassen zu werden. Ansonsten müßte ich in den sauren Apfel beißen und morgen noch einmal antreten.


    So klopfte ich erneut an die Türe des Anwesens.

  • Als der Germane die Türe öffnete, erblickte er ein bekanntes Gesicht. Der war doch heute schon einmal da. Ging es ihm durch den Kopf.


    Salve. Du wolltest zu Senator Germanicus Sedulus, nicht wahr?


    Fragte so gleich ohne lange rum zu machen.




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    Gundhraban Türsklave

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