Casa Germanica - Porta

  • Zufrieden registrierte Corvus, dass seine Neuerwerbung recht anständige Umgangsformen hatte. In Germanien war das bei vielen Sklaven ein großer Mangel, wie er festgestellt hatte.


    Auf die Frage hatte er aber keine Antwort, noch nicht.
    “Das wird vom Kaiser entschieden werden. Ich bin Offizier, musst du wissen und ich bin nur in Rom, weil ich auf neue Befehle warte. Es bleibt also abzuwarten.“, gab er dennoch so weit es ging Auskunft. Sein neuer Sklave sollte schließlich wissen, an wen er da geraten war.
    Dann fügte er noch hinzu: “Bete zu deinen Göttern, dass es nicht Britannia sein wird.“
    Dabei grinste er.

  • Corvus schindete bei ihm ordentlich Eindruck. Offizier, Kontakt zum Kaiser. Seine früheren Herren waren alle unbedeutende Händler oder Handwerker gewesen. Schon fühlte sich Syphax ein Stück wichtiger. Wobei er bestimmt nicht der einzige Sklave von Corvus war.


    Beten half ihm nicht wirklich, er glaubte sowieso nicht an die römischen Götter, die über das Schicksal der Römer entschieden.

  • Inzwischen hatte der Ianitor der Casa das Eintreffen von Germanicus Corvus und seinem Sklaven bemerkt und die Porta geöffnet.


    Corvus bedeutete Syphax ihm zu folgen und sie gingen hinein, geradewegs zum Cubiculum seiner Angebeteten, der stadtbekannten Germanica Aelia, Mittelpunkt so mancher Gesellschaft und nach wie vor von hochgestellten Persönlichkeiten aus Politik und Militär und, sowie Alters heiß umworben, wenngleich doch längst vergeben…

  • Sedulus hatte gerade ein wenig Zeit und wollte diese Zuhause verbringen. Es war schon eine Weile her da er das letzte mal hier war.


    Von weitem sah er das sich an der Porta einiges tat. So lief er ein wenig schneller. Da er ja wußte das sein Onkel gerade unterwegs war, wollte er schon wissen was dort vor sich ging. Doch als er an der Porta angekommen war, waren die Personen schon im Hause verschwunden.

  • Was zum Teufel wollte ein Centurio hier. Und die Legio Diotaria, die lag nicht in Italien. Also musste er eine weite Reise hinter sich haben. Dass nur die Legio Prima in Italien stationiert war, wusste Syphax nämlich. Manchmal war er doch stolz auf sein bescheidenes Gehirn.


    "Germanicus Corvus, soso. Folge mir... ."

  • ... durfte Syphax an der Porta verweilen. Zumindest solange, bis alle erwarteten Gäste eingetroffen waren. Der stämmige Sklave sollte auch das Eindringen nicht eingeladener Gäste verhindern. Die Tür stand weit offen, und zusammen mit einem anderen Sklaven flankierte Syphax die Porta. Eine Sklavin im Hintergrund würde ihm sagen ob die Gäste geladen waren oder nicht. Die Sklavin kannte anscheinend die Gesichter der Gäste.
    In seiner neuen Tunika fühlte sich Syphax etwas unwohl, hatte er doch lieber seine alte graue getragen. Das Weiß stand in zu großem Kontrast zu seiner Hautfarbe, fand er. Aber seine Meinung zählte schließlich nicht.

  • Eigentlich fühlt sich Lucilla in der Casa Germanica eh schon wie zuhause. Aber der Anstand verbietet natürlich, einfach so hinein zu laufen, obwohl sie zu allem Überfluss auch noch eingeladen ist. Natürlich kommt Lucilla zu Fuß. Der Weg ist nicht weit und in Rom gibt es eh keinen Weg, der für Lucilla zu weit wäre. Ihr natürlicher Drang zur Bewegung kommt nicht nur von ihrer im wahrsten Sinne des Wortes bewegten Vergangenheit. Er kommt auch daher, weil Lucilla zu beobachten glaubt, dass die Frauen, die sich in Sänften durch die Gegend schaukeln lassen immer ein bisschen speckiger sind, als die, die zu Fuß gehen.


    Lucilla kommt also zu Fuß, allerdings langsam. Denn das auffallende Kleid erlaubt keine Eile. Sie hat sich heute für helles Blau entschieden, gespickt mit zartem Purpur, und als Überwurf nur einen Hauch von Nichts in passendem Purpur gewählt, es ist immerhin heiß genug. Obwohl Lucilla zu Fuß kommt, ist ihr Auftritt mindestens ebenso pompös wie der jeder ordentlichen römischen Dame. Ein ganzer Stall von Sklaven begleitet sie, nicht nur um Tunika und Haare im Notfall zu richten oder ein Taschentuch für die Zeremonie bereit zu halten, sondern auch, um sie am Abend wieder heil nach Hause zu bringen.


    Vor der Casa Germanica angekommen stockt Lucilla. Den Ianitor da kennt sie ja noch gar nicht. Ob das wohl einer der Sklaven ist, die Avarus letzten beiden Haupt-Sklaven ersetzt haben? Die zwei hat Lucilla auf dem Gewissen - gut, nicht auf dem Gewissen, eigentlich war es Quintus Tullius, aber wäre sie nicht übers Meer gereist ... Sie schüttelt den Gedanken ab, denn der Gedanke an den Piraten lässt sie den kühlen Windhauch auf ihren Armen so deutlich spüren, dass sich darauf eine Gänsehaut bildet.


    "Salve!" grüßt sie stattdessen den Ianitor mit einem üblichen Lächeln. "Ich bin Decima Lucilla, Auctrix der Acta Diurna, und ich bin zur Hochzeit von Aelia geladen."

  • Syphax sah die römische Dame schon von weitem. Sie und ihr Tross waren nun auch wirklich nicht zu übersehen. Kurz ließ er seinen Blick über sie gleiten, und senkte dann ergeben den Kopf. Eben noch hatte man ihm die Information zugeflüstert, dass dies die Ehefrau des Hausherren war. Syphax und die anderen Sklaven verbeugten sich leicht.


    "Willkommen in der Casa Germanica, Herrin! Folgt mir!"


    Die junge Sklavin im Eingangsbereich hatte das Wort ergriffen. Obwohl ihr bewusst war, dass sich Lucilla sehr wohl selber in der Casa zurecht fand, verschwand sie schon im Inneren der Casa und bedeutete Lucilla ihr zu folgen.

  • Zitat

    Original von Syphax...dass dies die Ehefrau des Hausherren war...


    Sim-Off:

    Noch nicht. :D


    Obwohl sich Lucilla natürlich bestens auskennt, folgt sie der Sklavin. Ihr halbes Sklavenequipment trennt sich von ihr um im Sklavenbereich auf den späten Abend zu warten. Nur eine Handvoll auserlesener, und besonders schicker Sklaven folgt ihr - unter ihnen natürlich auch ihr Liebling Ambrosius.

  • Commodus hatte sich nach langen Überlegungen dazu durchgerungen doch zu Aelias Hochzeit zu gehen, schliesslich war er es ihr in gewisser Weise ja auch schuldig. So war es also dazu gekommen, dass er den relativ kurzen Weg von der Casa Prudentia zur Casa Germanica angetreten war. Da der Weg in der Tat recht kurz war, hatte der alte Mann sich dazu entschlossen ihn zu Fuss zu meistern. Nebenbei konnte man durch sowas natürlich auch immer Volksnähe zeigen, was den meisten Plebejern immer recht gut gefiel.
    Trotz seiner, wieder einmal, demonstrierten Volksnähe musste Commodus natürlich trotzdem auf seinen Ruf und sein Ansehen achten. So war er umgeben von den Liktoren, die einem Mann seines Ranges innerhalb der Stadt zustanden. Darüber hinaus folgten ihm einige Sklaven, darunter auch einer seiner unauffälligeren Leibwächter und sein Garderobenmeister. Letzterer war besonders wichtig, da Commodus', extra für diesen Anlass neu angeschaffte, Toga aus unerklärlichen Gründen dazu tendierte einige unschöne Falten zu werfen.
    So erreichte der kleine Tross die Casa und der Liktor proximus übernahm die Aufgabe den Gast den an der Porta wartenden Sklaven zu melden: "Gaius Prudentius Commodus, gewählter und amtierender Consul Roms wünscht, seiner Einladung entsprechend, der Hochzeit des Germanicus Corvus und der Germanica Aelia beizuwohnen."

  • Auch Hungi war eingeladen und für ihn war es keine Frage, daß er dieser Einladung nachkäme. Obwohl es schon etwas merkwürdig ist, denn immerhin heiratete eine seiner ... "Bekanntschaften" seinen ehemaligen Untergebenen. Naja, nicht weiter nachdenken. Er ließ sich in seiner Sänfte transportieren, von Fußwegen hielt er an diesem Tage nichts, wegen der Hitze und aus Bequemlichkeitsgründen. Und außerdem stellte er was dar als Senator. Als er mit seinen paar Leuten ankam, schickte er einen seiner Sklaven an die Porta, damit dieser ihn anmelden möge.

  • Plotina kam es schon reichlich spät vor, als sie sich mit ihrem Cousin, dem capsarius Titus Sergius Lupus, in Begleitung einiger Sklaven auf den Weg in die Casa Germanica machte. Auf dem ganzen Weg drängte sie ununterbrochen zur Eile und war so drauf und dran, ihrem Cousin den Tag so recht zu vermiesen.


    Schuld an allem war Plotinas übergroße Nervosität. Noch nie war sie überhaupt auf einer Hochzeit gewesen - und jetzt gleich in der Hauptstadt des Imperiums in einem so überaus vornehmen Hause. Sie mochte gar nicht daran denken, wer alles kommen würde; sicher würden sie und ihr Cousin den ganzen Tag unbeachtet oder gar beargwöhnt in einer Ecke stehen. Am Ende würde man sie, Plotina, vielleicht sogar für eine Sklavin ihres strahlenden Vetters halten. Er sah wirklich schmuck aus!


    Wenigstens hatte Plotina bei der Auswahl ihres Kleides weise Voraussicht bewiesen und einen dünnen, angenehm zu tragenden Stoff in einem dunkleren Rot-Ton gewählt; dieses Kleid kaschierte nämlich, wie sehr die Sergierin vor lauter Aufregung ins Schwitzen geraten war.


    Endlich langte der Sergier-Tross an der Casa Germanica an, wo bereits die ersten Gäste eingetroffen waren. Nach dem ersten Blick, den Plotina auf das Szenario hatte werfen können, mochte sie überhaupt nicht mehr hinsehen; wäre sie in diesem Moment wie ein Germane gekleidet gewesen - ihr Herz wäre ihr in die Hose gerutscht. Denn es schien, als habe ausgerechnet Plotina als einzige Eingeladene von der Option Gebrauch gemacht, einen Begleiter mitzubringen.


    Da nun aber Sergia Plotina, wie schon erwähnt, zur Hochzeit der Germanica Aelia mit Decius Germanicus Corvus durchaus nicht wie ein Germane gekleidet erschien, fasste sie sich lieber ein Herz, statt es in die nicht vorhandene Hose rutschen zu lassen, und sprach zum Ianitor:


    "Salve! Ich bin Sergia Plotina, Subauctrix der Acta Diurna, in Begleitung des capsarius der Cohortes Urbanae, meines Cousins Titus Sergius Lupus. Wir kommen zur Hochzeit der Germanica Aelia mit Decius Germanicus Corvus."

  • Plötzlich strömten sie aus allen Richtungen herbei. Syphax war völlig überrumpelt von den ganzen Leuten. Hätten die nicht alle soviele Begleitpersonen wäre es nicht so schwer gewesen.


    "Senator Prudentius und Vinicius! Ich heiße euch willkommen in der Casa Germanica, Herr!


    Salve, Herrin! Folgt mir!


    So machte die Sklavin sich dieses mal mit gleich drei Gästen im Schlepptau auf zum Hochzeitspaar.

  • Hochzeiten und Verlobungen schienen in Mode zu sein in jenen Tagen. So auch in Rom und nicht nur dem fernen, doch dann wiederum recht nahen Mantua, wo die Soldaten sich in jenen Tagen bald auf den Weg nach Parthia machten, um mit Schwert und ihrem Leben die Sicherheit, aber auch den Ruf des Imperiums als unschlagbare Militärmacht zu verteidigen. Doch Medeia, nun wieder in mit ihrem Gatten Roma, nutzte die letzte Gelegenheit vor ihrem eigenen Aufbruch und den ihres Mannes, um noch mal gemeinsam einer solchen Festivität beizuwohnen. Die Sänfte, die mittlerweile ihr gehörte und nun nicht mehr geliehen war, näherte sich zielstrebig der Casa Germanica. Der Weg war schon bekannt und so trabten die Sklaven eilig durch die Strassen und bis zu der Porta. Selbstverständlich rutschte erst der Sklave von Medeia aus der Sänfte hervor und eilte schnell zu der Haustür. Der kleine Mann trug an jenem Abend einen violettgoldenen Lendenschurz, goldene Bänder um seinen pummeligen und zu kurz geratenen Oberkörper und auf seinem Haupte einen Kranz aus goldenen Olivenblättern.


    Vorbei an einigen Gästen der Hochzeitsgesellschaft huschte der kleine Mann und blieb vor dem Sklaven stehen, der das Eintreten überwachen sollte, so zumindest glaubte es Pumilus erkannt zu haben. „Salve,mein Dominus, Praefectus Matinius Plautius und meine Domina, Artoria Medeia, bitten um Einlass zu der Hochzeit der wunderschönen und tugendhaften Germanica Aelia und ihrem Verlobten, den ruhmreichen und ehrenhaften Germanicus Corvus!“ Bei jedem genannten Namen verbeugte sich Pumilus tief, breitete die Arme aus und betonte die einzelnen Tugenden, die er als Beschreibung des Hochzeitspaares angefügt hatte. Pumilus selber war wieder mal sehr aufgeregt, denn auf so einer Festivität waren immer viele schöne und große Römerinnen anwesend, die er bestaunen konnte. Und die Hoffnung, dass ihm eines Tages mal einer dieser Römerinnen die Gunst erwies, hatte er nicht aufgegeben.


    Hinten in der Sänfte räkelte sich Medeia, spähte zwischen den Vorhängen zu der Porta. Sie strich sich eine der drei roten Locken zur Seite, die gewollt aus ihrer Frisur heraus ragten, und warf Plautius ein warmes Lächeln zu. Sie war sehr froh, dass er noch die Zeit für diese Feier gefunden hatte, denn womöglich waren es die letzten Tage, die sie gemeinsam für eine lange Zeit für sich hatten. „Ist Dir Germanicus Corvus bekannt? Ich hörte, er wäre auch ein Praefectus.“ Medeia sah wie sich Pumilus an den Ianitor wandte und meinte, dass es nun durchaus an der Zeit wäre, die Sänfte zu verlassen, wobei sie da ihrem Mann den Vortritt ließ.

  • Nur kurze Zeit später war die Acta beinahe komplett an dem Ianitor der casa vorbeigelaufen. Eine der Letzten, die eintrafen, war Epicharis, und sie kam sogar allein. Aristides steckte nämlich bis zum Hals in den Vorbereitungen des Krieges, und so war sie ohne ihn aufgebrochen, nicht ohne vorher stundenang vor dem Spiegel zu stehen, ohne sich entscheiden zu können, was sie nun tragen sollte. Schließlich war die Wahl auf eine dunkelgrüne Tunika mit Goldstreifenverzierung und dazu passenden Riemchensandalen gefallen. Die Ornatrix hatte ihre Haare etwas strenger zusammengefasst und sie dezent geschminkt, und so entstieg sie nun der claudischen Sänfte und schickte einen Sklavenjungen voraus, damit dieser klopfen möge.


    Doch vor der Porta blieb der Junge stehen, wandte sich zu Epicharis um und zuckte mit den Schultern. "Ist schon offen", teilte er mit und wollte daher einfach hineinspazieren, als er einen großen, schwarzen Mann gewahrte, der dort stand. Erschrocken machte der Junge einen Schritt zurück und mumrlete hastig: "D-die Herrin Claudia E-epicharis. Äh. Lectrix der Acta..." Zwei fragend dreinschauende Augen blinzelten dem Schwarzen entgegen.

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    „Ist Dir Germanicus Corvus bekannt? Ich hörte, er wäre auch ein Praefectus.“ Medeia sah wie sich Pumilus an den Ianitor wandte und meinte, dass es nun durchaus an der Zeit wäre, die Sänfte zu verlassen, wobei sie da ihrem Mann den Vortritt ließ.


    Plautius schüttelte den Kopf.
    „Nein. Ich kenne den Mann nicht persönlich. Ich hörte, dass er Praefectus Castrorum in der Legio II in Germania war. Und ist Dir mal aufgefallen auf wie vielen Hochzeiten und Verlobungen wir in der letzten Zeit sind?“


    Plautius stieg aus der Sänfte aus, wobei er sich inzwischen in der Toga weitaus gewandter bewegte als vor einigen Wochen. Übung macht den Meister. Dezent half er Medeia beim Aussteigen und bot ihr seinen Arm an.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Die Sklavin trat in den Vordergrund und sprach mit dem Sklaven der Gens Artoria.


    "Salve! Deine Herrschaften sollen mir folgen, ich werde sogleich sogleich zur Hochzeit begleiten!"


    Syphax trat beiseite um Platz zu machen für das Paar.

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