Casa Germanica - Peristyl

  • Crassus hatte nicht vor darüber zu streiten ob alle staatliche Organisationen im einem Topf waren oder nicht jeder doch irgendwie sein eigener hatte und sie zusammen in einem großen Topf standen und so miteinander verknüpft waren. War ja im Prinzip auch schnuppe und änderte für Crassus nichts.


    Naja, ich sehe da keine Notwendigkeit. Vorallem auch nicht da sich noch kein Legat oder Tribun bei mir gemeldet hatte, der sich so etwas gewünscht hat. Bei dir doch auch nicht, oder? Sonst hättest es ja bestimmt schon angesprochen...


    Crassus nippte an seinem Becher und dachte über den Einheitspreis nach.


    Ja, zehn Sesterz klingt ganz vernünftig. Ich denke das könnten wir so ins Auge fassen. Ach, das führt mich gleich zur nächsten Frage: damit ich mir ein Bild davon machen kann, wie die Einnahmen nach der Änderung aussehen werden beziehungsweise sich ändern würden, kannst du mir grob sagen wie die bisherige Verteilung von Normal- zu Eilbriefen war?


    So würde man zumindest grob abschätzen können wie stark die Einnahmen abfallen oder ansteigen werden.

  • Der Sklave suchte den Senator als erstes im Garten wo er meinte ihn als letztes gesehen zu haben. Und er hatte Glück was eigentlich zuweilen recht selten vor kam.


    Herr! Die Herrin Decima Lucilla ist so eben eingetroffen. Sie wartet samt ihres Sklaven Im Atrium auf Dich.


    Meldete der Sklave gehorsam und wartete die Reaktion seines Herren ab.

  • Noch vor Jahren hatte er die Senatoren im alten Semester belächelt, als sie in den Sitzungen tuschelnd oder davor über ihre Rosenstämme schwatzten. Wie und wo sie geschnitten wurden, um noch saftigere Blütenmeere zu bekommen. Heute stand er selbst im Garten und blickte über eine Hecke Rosen, die allderdings von einem Diener, auch als Gärtner eingesetzt, geschnitten wurde.


    Hier und da mußte er Einwände zeigen, ansich allerdings machte es der Bub ganz hervorragend. Nur mehr als diesen Garten hier würde Avarus in Rom kaum mit prächtigen Pflanzen füllen können. Immer öffter wanderte daher sein Blick in den Süden des Imperiums. Immer wahrscheinlicher war ein Umzug.


    'Mal mit Lucilla beschwatzen, ging ihm durch den Kopf.' als eben dazu der Türdiener erschien und seine Verlobte und Geliebte Lucilla ankündigte.


    "Oh..." tat er etwas überrascht, blickte dabei an sich herunter. So förmlich waren sie lange nicht mehr und so beschloss der Senator sich in diesem Gewand zu ihr zu begeben. "Ich komme sogleich." Ein letzter Blick über die Rosenbänke und dann schritt er ins Atrium.


  • "Nun gut es gab immer mal wieder kurze Gespräche, warum und wieso es so gehandhabt wird wie es ist, aber das führte nie dazu darüber ernsthaft nachzudenken. Es war jetzt vielmehr eine Idee, welche im Umbruch der Ämtersitze aufgestellt wurde. Doch es ist natürlich auch ein Mittel, um gewisse Lücken im System zu öffnen. Dort wo keine Beträge gebucht werden, wird es auch immer wieder Menschen geben, die private Post so deklarieren, als wäre sie im Dienste der Institution zu verschicken."


    Dreht den Becher, um dann auch auf die zweite Frage einzugehen.


    "Wenn ich mich an die letzten längeren Übersichtslisten erinnere, so hielt es sich meist die Waage. Mal gab es mehr Normalpost, mal schickte ein Bürger das halbe Vermögen zum Cursus Publicus. Ansich aber ist es so wie gesagt besser, weil wir mit immer weiteren Strecken auch immer mehr Zeit einplanen müssen. Von Katastrophen und Wettereinflüssen abgesehen, wünscht sich ein Eilbriefnutzer auch heute noch eine wirklich rassante Zustellung. Ihn intressiert es dabei nicht, wie und wo und warum sein Schreiben aufgehalten wurde, sondern nur das es zügig am Ziel angekommen ist. Aus auch diesem Grunde heraus würde ich die Einbriefartvariante bevorzugen."

  • Crassus nickte abschließend zu den weiteren Ausführungen von Avarus. Er hatte sicherlich irgendwo auch Recht und abzustreiten, dass es Argumente für beide Entscheidungsmöglichkeiten gibt hatte ja niemand vor, aber Crassus hatte seinen Standpunkt ja schon festgestellt und hatte auch nicht vor ihn zu ändern. Auch Avarus schien keine wirklichen Anstrengungen zu unternehmen Crassus doch noch umzustimmen.


    Das heißt also wir würden im Schnitt pro versendeten Brief fünf Dupondii Verlust machen. Crassus führte den Becher nachdenklich an seinen Mund und überschlug was das für einen Gesamtverlust dastellen würde.


    Eine nicht ganz unbeträchtliche Differenz.... oder was meinst du?

  • "So einfach würde ich das nicht berechnen. Schön heute versenden wir deutlich mehr Privatpost als Öffentliche. Wenn wir diesen Schritt der Umstellung gehen, könnte dies zum Einen zu einem wachsenden Aufkommen eben unter Erstgenannteren kommen, zum Anderen lockert es auch unsere Kostenspirale. Immerhin müssen wir heute ständig und überall wachsam sein. Es könnte ja ein eiliger Brief aufgegeben werden. Morgen reicht es aus die Stationen rund um die Verwaltungsstrukturen, den Heeren und Flotten vorhaltend zu bewirtschaften. Alle anderen Mansiones könnten deutliche Einsparungen an die kaiserliche Kasse vermelden. Bei den Gebühren mögen wir fünf Dupondii Verlust machen, bei den Kosten drücken wir sie um tausend. Auch der Sammelversand ist nicht zu verachten." ;)


    Er nahm sich von einem weiteren Tablett, das fein gedünstetes Hühnchenfleisch in scharfen und würzigen Soßen trug und soeben durch einen Diener abgestellt wurde. Jener füllte auch die Becher nach.

  • Crassus murmelte etwas völlig unverständliches und auch ohne jede Wertung in seinen Becher ehe er daran nippte. Dass die Umstellung die Arbeit der Stationes Arbeiter erleichtern würde war ihm schon klar, aber nicht unbedingt, wie das Geld einsparen sollte. Denn dadurch konnte vielleicht ein einzelner Brief schneller und sorgloser abgearbeitet werden, aber an der letztlichen Geschwindigkeit würde sich seiner Meinung nach nur bedingt etwas tun.


    Du kannst aber auch nicht den Verlust eines einzigen Briefes mit den Einsparungen aller mansiones im gesamten Imperium vergleichen, da kann ja nichts rundes bei rumkommen. Aber wenn du den Gesamtverlust mit den Gesamt...-einsparungen vergleichst, kommst du dann immer noch auf ein Plus am Ende der Rechnung?


    Avarus konnte das garantiert besser überschlagen als Crassus denn er konnte eher abschätzen wieviel Geld man einsparen würde und wieviel Verlust man im Vergleich zu Heute bei den Einnahmen machen würde.

  • "Das tue ich doch garnicht. Natürlich müssen wir das Ganze in der Masse betrachten. Ein einzelner Brief ist aber dahin gehend ein schönes Beispiel, weil es auch Regionen gibt, wo nicht vielmehr als das aufgegeben wird. Auch aus dem Grunde heraus, weil es nur eine Rast- und Wechselstation und keine Verwaltung in unmittelbarer Nähe angesiedelt ist.
    Wenn wir eben so eine Station bertrachten, dann haben wir dort einen Fuhrpark von zirka zwei Wagen, einem Stationarius, an die fünf Tabellarii und von dem üblichen Personal zur Unterhaltung der Pferde, nebst dem Reparaturtrupp für Wagen und Ausrüstung noch ein bis zwei Mitarbeiter. Aus dem Grund der Eiligkeit konnten wir das bisweil nicht verändern. Wenn wir uns dazu durchringen, könnten wir die Postreiter reduzieren. Da private Post den durchreitenden Tabellarii mitgegeben werden kann. Ganz streichen jedoch auch nicht, denn mitunter wechseln sich die Reiter ab, wenn vorallem die Strecke besonders lang und anspruchsvoll ist."


    Er trinkt auch einen Schluck. Sicher wäre ein Preis von zwanzig immer besser für den Cursus Publicus. Doch sollten sie soviel Solidarität mit jenen Bürgern bewahren, für die das ein halbes Monatseinkommen ist.


    "Es ist ja nicht so, das wir heute kostendeckend arbeiten. Mit der Änderung wird sich daran nicht viel ändern. Mit etwas Hoffnung sehe ich dabei das höhere Aufkommen und eben die Einsparungen. Ansonsten bleibt der Cursus Publicus ein defiziöses System und bei aller Anstrengung wird es uns nicht gelingen das auszugleichen. Da müßte man uns schon das Monopol über alle Transporte im Reich übertragen."


    *lacht*


    Und leert den Becher aus.

  • Warum in diesen Regionen aber dann nicht schon lange und selbstständig die Eilbriefe abgeschafft wurden ist mir ein Rätsel. Wenn es darum ging, dass sich jemand um seine Kompetenzen nicht sicher war so hätte man sich ja an mich oder dich wenden können. Sowas sind ja völlig unnötige Ausgaben. Informiere deine Untergebenen darüber, dass sie in Zukunft, falls sie so einen Misstand selber sehen sich an dich wenden sollen. Verspreche ihnen irgendeinen Bonus für diesen Verbesserungsvorschlag, sofern er umgesetzt wird. In Zukunft erwarte ich, dass solche Änderungen oder Einschnitte in das Angebot selbstständig vorgenommen werden - natürlich nur wenn es sich um einen fast unbedeutenden Einschnitt und eine unwichtige Region handelt.


    Crassus nahm sich nun ein Stück Brot und aß es, während er über Avarus Worte nachdachte:


    Das ist mir durchaus klar, haben wir ja auch schon vorher besprochen. Nur ist ein ständiger Verlust kein Freischein für größere Verluste. Dein Ziel sollte es weiterhin bleiben den Verlust möglichst gering zu halten. Der Kaiser wird es sicherlich nicht lustig finden, wenn wir hier munter Änderungen beschließen die auf seine Kosten gehen. Also zurück zu der noch unbeantworteten Frage:
    Meinst du dass dieser Einheitsbrief für einen höheren Verlust, einen gleich hohen oder gar einen etwas niedrigeren Verlust sorgen wird? Mir geht es ja nicht um Zahlen sondern nur um ungefähre Tendenzen...

  • "Wenn du solch eine klare Ausage verlangst, dann kann ich mich -berufen auf das wirtschaftliche Wissen- dazu durchringen zu sagen: Wir werden etwas weniger an Verlust haben." ;)


    Ihm fehlte es eigentlich nurnoch, das Crassus ein Gedächtnisprotokoll verlangte, um Avarus im Fall der Fälle irgendwie festnageln zu können. Das er selbst aber schon im Namen trug, was andere nur vergebens versuchten, nämlich Kosten zu sparen, Geld zu horten und wirtschaftlich perfekt zu werden, wußte wohl nur er selbst. :P


    "Unsere Verluste sind in den letzten Jahre um fast eine halbe Milliion Sesterzen geschrumpft. Ich hoffe natürlich daran mit Änderungen diesen Wert noch ausbauen zu können."


    Ansich hatte er es vermieden bisweil Zahlen zu nennen, denn jene waren nur für die kaiserlichen Finanzbeamten von Bedeutung und wurden auch an jene halbjährig gesandt.
    Es sollte aber aufzeigen, das die Verwaltungsstrukturen im Cursus Publicus nicht dem allgemeinen Prass der Verwaltungen im Reich folgten und ihren Etat immer dicker aufplusterten. Demnach sah er, der Senator und Legatus auch diesmal von einer Gehaltserhöhung in seinem Sinne ab. :D

  • Tja, dass das nomen nicht immer ein omen ist, sieht man ja nicht zu letzt bei Crassus Cognomen.


    Gut. Weil mit dem sicheren Wissen höherer Verluste könnte ich so eine Preisumstellung natürlich nicht gutheißen. Aber in diesem Fall scheinst du ja recht optimistisch zu sein, dann möchte ich das auch sein.


    Crassus spülte die letzten Reste des Brotes mit einem Schluck Wein hinunter und wartete ob Avarus gleich einen nächsten Verbesserungsvorschlag vorbringen wollte.

  • Allmählich wurde es Zeit einige Notizen zu machen. Avarus ließ sich dafür eine Tabula bringen und füllte diesen Augenblick mit privaten Gesprächsstoff.


    "Ich hoffe dir schmecken die kleinen Magenfüller? Mit immer mehr Festen und Feiern ist es schwierig das hohe Niveau der Köche und Gehilfen halten zu können. Einige werden schluderig, andere unachtsam und dabei sollte es ihnen doch eine Freude sein unsere Gaumen zu verwöhnen."


    Es dauerte wohl noch etwas. Zwar war das Arbeitszimmer des Senators gleich nebenan, wohl aber kein geeigneter Griffel zu finden.


    "Ersetzt man dann diese erst angelernten, dann vollendeten und schließlich gescheiterten Diener, kostet es nicht nur einen haufen Sesterzen, nein es ist in den letzten Jahren auch sehr schwierig geworden überhaupt noch gutes Personal erwerben zu können. Aber mit dem Krieg in Parthien wird das wohl alles besser. Frisches Fleisch für römische Küchen, Casae und Felder.


    Wie steht es eigentlich im Osten?"


    Der Hausherr spielte mit dem Weinbecher. Noch immer war keine Regung zu erkennen, die ihm das angeforderte Schreibutensil brachte.

  • Da Crassus bis jetzt kaum etwas gegessen hatte griff er nun zum Hähnchen und nahm sich ein Happen von dem verzierten Teller, damit er bei dem neu angeschnittenen Thema auch einigermaßen mitreden konnte:


    Doch, sehr angenehm. Das Problem kann ich kaum nachvollziehen. Gut, ich habe auch Glück mit meinem Küchenpersonal gehabt, wie es scheint. Da sie nicht einfach nur irgendwelches angelerntes Personal sind, sondern ihre Arbeit aus Leidenschaft machen, schludern sie schon aus eigener Liebe zur ihrer Lieblingsbeschäftigung nicht herum. Aber das ist wohl reine Glückssache, da sich so eine Leidenschaft erst nach einer Weile zeigt.


    Crassus nippte an seinem Becher und sammelte kurz die neuesten Informationen zu dem von Avarus angesprochenen Thema:


    Bis jetzt gibt es da noch nicht viel zu berichten. Die Streitkräfte sind gut gelandet und die Götter haben bis jetzt ihr Wohlwollen signalisiert. Der Kaiser müsste mit seinem Gefolge die Tage Feindesland betreten....

  • Also auch nichts Neues, das man von den Märkten nicht auch hörte. Auch Avarus nahm noch etwas von den gallischen Hühnchen. Keine Frage, das es nur eine Farm gab, wo diese leckeren Bissen heranwuchsen.


    "Hmmm..." kommentierte er dabei nur äußerst knapp und nahm sich vor nicht weiter auf das Thema Krieg in Parthien einzugehen. Vielmehr kam er zum nächsten Punkt -dieser war aber ebenfalls keine Idee- denn eher ein Anfragen.


    "Bevor ich zum nächsten Ansatzpunkt kommen will, würde ich gerne noch mit dir über den Cursus Publicus in Italien sprechen. Dieser Verwaltungstrakt ist seit gut zwei Monaten verwaist. Es werden Vertretungen geschoben, kein unendlich belastbarter Zustand. Die Möglichkeiten für mich sind mehr oder weniger ausgeschöpft. Einzigst die Acta Diurna wäre noch eine Möglichkeit, so das nächste Blatt demnächst erscheint. Du jedoch hast die Befugnis Offiziere und Soldaten aus dem ganzen Reich und aller Legionen zu ziehen, wenn es den Praetorianern irgendwo zwickt. Meine Frage wäre nun, ob ein Offizier abkommandiert werden könnte, der den Posten des Stationarius auszufüllen vermag.
    Vielleicht gibt es ja Abgänger, die für ihre Zukunft noch etwas zum Arbeiten suchen...?


    Ein Happen, ein Schluck, ein Bissen, ein Schlürfen ... das Übliche halt. :]

  • Die Möglichkeit habe ich durchaus, dass ich im Namen und in Vertretung des Kaisers so eine Versetzung vornehme. Allerdings ist dieser Weg eher die Ausnahme und findet nur in wirklichen Notsituationen Anwendung.


    Crassus nahm sich ein frischen Hühnchenfleisch. Die Dinger hatten es ihm jetzt wirklich angetan.


    Was ich damit sagen möchte ist, dass ich keinen Offizier einer Einheit einfach so zu dir abkommandieren werde. In der derzeitigen Lage schon zwei mal nicht.
    Ich könnte mir aber vorstellen, dass du mit einer Stellenausschreibung bei den einzelnen Legionen mehr Erfolg haben wirst. Ich wüsste nicht, was die Kommandanten der Einheiten dagegen haben könnten und so würdest du vielleicht jemanden finden, der auch wirklich an dieser Stelle interessiert ist. Ist ja schließlich nicht ganz uninteressant.

  • "Das es ein wahrlich zu beneidender Posten ist, der mit seiner Bezahlung den Werten eines Comes gleich kommt und durch die einfache, wie überschaubare Arbeit auffällt, setzt mich selbst immer wieder in Staunen, das sich einfach kein Römer dafür finden läßt diese Stellung anzustreben. Nun einige Monate als Stationsvorsteher mit einem Auskommen von zweihundert Sesterzen und Aussicht auf mehr als das Dreifache mit eben vorher genannten Dimensionen, ich wüßte nicht, wem das nicht reizen sollte. Doch das es in Italien derweil keine Nachfragen nach mehrmaligen Aushängen gibt, treibt mich dazu andere Wege zu suchen.


    Ich werde also die Legionen anschreiben, vielleicht findet sich jemand. Zumindest für den Stationarius reicht es auch einen Ausländer zu finden, da machen sich die Flotten und Hilfstruppen nicht schlecht. Doch sollte unser Wunsch auch nicht zu tief gesteckt werden. Immerhin transportiert besonders der Cursus Publicus Italia auch kaiserliche Briefe."


    Das Thema war schneller abgehakt als erwartet. Wieder entstand eine Kunstpause. In Gedanken hing Avarus dieser Art der Anfrage noch nach. Viel Hoffnung machte er sich allerdings nicht. Zumal es gestaffelt geschehen mußte und das vorallem eines brauchte: Zeit.

  • Über kurz oder lang wirst du auch für diese Position einen passenden Bewerber finden, da bin ich mir sicher. Inwiefern du dabei Glück bei den Legionen haben wirst kann ich allerdings nicht abschätzen.


    Das mit den Briefen aus der kaiserlichen Kanzlei mag schon stimmen, allerdings wird der Großteil und die wichtige Korresepondenz ja über die Equites Singulares überbracht, sodass ein Ausländer auf diesem Posten kein Sicherheitsrisiko oder sonst irgend ein Risiko dastellt - natürlich ist aber trotzdem ein römischer Bürger einem solchen Peregrinus vorzuziehen. Doch solltest du einen geeigneten Kandidaten finden und es würde nur an dem Stand hängen bleiben, dann solltest du das nicht als Hinderungsgrund nehmen. Denn sobald du einen adäquaten römischen Ersatz hast kannst ihn ja wieder entlassen.

  • Er hatte genügend Ausländer während seiner leitenden Zeit beim Cursus Publicus einsteigen sehen. Einige waren beflissen genug, um gehörig aufzusteigen, Andere als Transporteure zuverlässig. Es hatte vielmehr den Grund der menschlichen Art, das gewisse Klientels sich mehr damit beschäftigten anderen Menschen hinterher zu spionieren, als sich mit den wichtigen Aufgaben des Lebens zu beschäftigen.


    "Wir werden sehen und hoffen."


    Das Hühnchen auf seinem Teller war nun verspeist. Auf der Anrichteplatte lagen noch einige dieser zarten Flügelchen, allerdings war er gut gesättigt und gespannt, was man zum Nachtisch servieren würde, also blieb er ersteinmal bei einer Esspause. So ließ sich auch besser und verständlicher -vor allen Dingen- sprechen.


    Den nächsten Ansatzpunkt wollte er anders angehen und tat dies dann auch...


    "Wie siehst du die Lage im Reich, wird sich das Volumen von Warentransport und dessen Nachfrage in Zukunft weiter stetig erhöhen?"

  • Crassus lachte bei Avarus Frage - nicht übermäßig, sodass es nicht unhöflich schien, aber auch nicht so kurz, als dass es erzwungen wäre.


    Beim besten Willen, das kann ich aber nicht abschätzen. Schon allein deswegen nicht, da ich keine Ahnung habe wie sich das Volumen in den letzten Monaten oder Jahren entwickelt hat. Dazu habe ich ja keinerlei Zahlen und ehrlich gesagt auch keine Ahnung. Schließlich muss ich so etwas ja nicht so gut wie nur möglich vorsagen können, sondern nur dafür sorgen, dass ich Leute habe, die sich darum kümmern.


    Crassus ließ sich nebenbei seinen Becher frisch füllen, achtete dabei aber darauf, dass er eine ziemlich wässrige Mischung bekam:


    Aber davon mal abgesehen wird schon allein der derzeitige Feldzug in Parthia für ein gewisses Aufkommen sorgen. Neue Waren werden importiert und vorallem werden Legionäre Post nach Hause Senden, sowie Post von zu Hause erhalten - na gut, zumindest diese, die es sich leisten können. Das wird zwar nun auch nicht für eine Explosion sorgen, aber doch einen Teil dazu beitragen - könnte ich mir zu mindest vorstellen.

  • "Nun ich denke offen darüber anch gewisse Medien auszubauen. So wird zur Zeit noch viel des Post- und Warenverkehrs mit Handelschiffen privater Kaufleute und Fernhändler geschickt. Das macht uns abhängig und nimmt zugleich einen Teil der möglichen Beigeschäfte weg. Wußtest du zum Beispiel das in Roms Stadtausbauprojekt des Augustus während seiner Konsularsjahre deutlich über fünfzigtausend Tonnen Marmor über das Mare Internum geschippert wurden? Bei Schiffen von nicht mehr als dreihundertfünfzig Tonnen Nutzlast eine beachtliche Leistung.


    Worauf ich allerdings hinaus will, ist ein anderer Weg. Wir sollten die Flotte des Cursus Publicus aufstocken. Schon heute nimmt der Versand kostbarer Waren, Geschenke und exotischer Güter einen Dutzendanteil ein. Kaum ist er von den wenigen und zum Teil veralteten Schiffen zu bewältigen. Oft gehen die lukrativen Transportpreise für gemietete Handelschiffe drauf. Eine gute Einnahmequelle.


    Wenn wir dazu alte ausgediente Schiffe der Armee umbauen würden, käme es dem Postsystem nichteinmal teuer, aber wir schaffen uns damit ein weiteres Standbein und kommen zudem mit den Umbauten auf die vorhin gesagten dreihundert Tonnen Lastaufnahme. Heute noch müssen wir uns mit weitaus weniger zufrieden geben."


    Er trinkt erstmal. Die vielen Worte sind so zwar schnell daher gesagt, die Lippen fühlten sich allerdings trocken an.

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