Casa Germanica - Oecus

  • "Gefährlicher, ganz bestimmt. Aber auch bunter, spannender, großartiger." Valerian mußte unwillkürlich lachen. "Ich denke, jeder von uns hat seine guten Gründe, einen der Orte zu bevorzugen. Strebst Du danach, eines Tages als Statthalter nach Germanien zurückzukehren?" Das mochte eine neugierige Frage sein, aber Valerian empfand sie als naheliegend.

  • Das mag schon sein. Obwohl, manchesmal geht es mir hier ein wenig zu bunt zu.


    Grinste Sedulus breit. Es gab in den Straßen und Gassen Roms schon recht komische und auch bunte Vögel.
    Dann kam eine Frage über die er bisher noch nie nachgedacht hatte. Gut, sie hatte sich ihm so auch noch nie gestellt.


    Ich bin mir da nicht so sicher. Du weißt ja vielleicht, das mein Vater auch Statthalter in Germanien war. Ich glaube nicht das ich seinem Namen dort gerecht werden würde.


    Schließlich wurde dann auch einiges von einem erwartet.

  • Das war eine erstaunliche Erklärung. "Warum solltest Du ihm nicht gerecht werden?" Er hielt eine ganze Menge vom Onkel seiner Liebsten und konnte sich kaum vorstellen, daß er an solch einer Stelle versagen würde. "Gerade weil Du Dich mit dem Land und den Menschen dort so stark verbunden fühlst, müßtest Du doch besonders geeignet sein?"

  • Die Frage ist berechtigt Quintilius Valerian. Und sie ist für mich auch schwer zu beantworten. Ich bin eben nicht mein Vater. Nein, das muß nicht unbedingt so sein. Es stimmt, ich mag Land und auch ja auch die Leute dort. Aber es gehört doch ein wenig mehr dazu eine Provinz zu führen.


    Und Sedi konnte es sich einfach nicht so recht vorstellen dies zu tun.

  • "Ja, natürlich gehört da mehr dazu. Aber als Senator, der schon so viele Ämter inne gehabt hat, müßtest Du doch bestens geeignet sein? Oder muß man Praetor gewesen sein?" Er glaubte, so etwas gehört zu haben, war sich aber nicht ganz sicher.


    "Bitte entschuldige, ich mische mich in Deine Angelegenheiten, das steht mir gar nicht zu. Mein Beruf bringt es mit sich, daß ich ständig Leute ausfrage." Etwas verlegen nahm er noch einen Schluck aus seinem Becher.

  • Du schmeichelst mir. Aber so viele Ämter hatte ich noch gar nicht inne. Und ja, so weit ich weiß muß man Praetor gewesen sein um eine Provinz zu verwalten. Wobei, zuweilen können es auch Quaestoren welche mit Vollmachten ausgestattet sind.


    Bei seinen letzten Worten rümpfte er die Nase.


    Das geht schon in Ordnung Quintilius Valerian. Warum solltest du denn auch nicht nachfragen. Es ist ja nicht weiter Schlimmes dabei.

  • So viele Ämter waren es noch gar nicht? Aber warum nicht? Valerian mußte zugeben, daß er immer neugieriger wurde. "Dann genügt es Dir, einfach Senator zu sein? Strebst Du nicht nach Höherem?" Irgendwie hatte er immer gedacht, daß alle Senatoren scharf darauf waren, eines Tages Consul und vor allen Dingen danach Proconsul zu werden. So konnte man sich irren. Und er nahm es ihm auch nicht übel, sich so ein seine Angelegenheiten einzumischen, ein weiterer Pluspunkt für den Germanicer.

  • Sedulus überlegte kurz und meinte dann.


    Zur Zeit schon. Vielleicht werde ich aber in naher Zukunft für das Amt des Ädils kandidieren. Du weißt ja sicherlich, das Ädil sein recht kostspielig ist. Und das Geld muß man erst einmal zusammen bekommen. Und sollte ich gewählt werden, dann seh ich einmal was dann kommt. Wie sagt man so schön. Eile mit Weile.


    Dabei grinste Sedulus ein klein wenig.

  • "Ja, das muß sehr kostspielig sein, die Spiele zu finanzieren. Und Arbeit soll ja auch eine Menge da dranhängen. Ich drücke Dir die Daumen, daß Du dann gewählt wirst. Zur jetzigen Wahl stehen ja erstaunlich viele Kandidaten zur Wahl. Weißt Du, warum sie sich gerade jetzt so darum reißen?" Da kam er wieder durch, der wißbegierige Praetorianer. Valerian konnte es einfach nicht lassen.

  • Ja es scheint in der Tat einiges zu kosten. Drum warte ich ja auch bis ich einige Sesterzen beisammen habe. Ich danke dir Quintilius Valerian.


    Grinste Sedulus um auch gleich wieder ernst zu werden.


    Da hast du recht. Aber warum das so ist, da bin ich selbst überfragt. Vielleicht rechen sie sich dieses Jahr einfach mehr Chancen aus oder aber hatten sie recht gute Omen. Wer weiß das schon so genau.

  • "Schade, ich hatte gehofft, daß Du irgendetwas mitbekommen hättest. Ich finde es schon sehr auffällig. Zu viel für einen Zufall." Natürlich hatte er sich schon so seine eigenen Gedanken gemacht. Wenn man sich so anschaute, wer zur Wahl antrat.


    "Was für Spiele haben wir zu erwarten, wenn Du als Aedil antrittst?", fragte er neugierig. Immerhin hatte jeder so seine Vorlieben.

  • Leider kann ich mit Inoformationen nicht diesen Quintilius Valerian. Aber vielleicht hast ja du ein paar Vermutungen welche du mit mir teilen möchtest?


    Grinste Sedulus und wehrte dann bei der Frage ob der Spiele mit den Armen ab.


    Darüber möchte ich mir erst Gedanken machen wenn ich auch zum Aedil gewählt wurde. Vorher bringt das nicht viel. Du kennst ja bestimmt dieses Sprichwort mit den ungelegten Eiern. Und so ist es hier auch.

  • "Hm." Valerian war sich nicht sicher, wie er antworten sollte. "Ich hatte so ein bißchen den Eindruck, daß die Kandidaten zu einem sehr großen Teil die gleichen Senatoren hinter sich haben." Das war eine vorsichtige Umschreibung dessen, was er sich so dachte.


    "Ja, natürlich. Diese Eier sind noch sehr ungelegt. Deshalb frage ich anders. Welche Spiele gefallen Dir am besten?" Das war schließlich eine Frage, die jeder Römer zu beantworten wußte. Und die vielleicht die andere Frage gleich mit abdeckte.

  • Sedi verzog ein klein wenig nachdenklich sein Gesicht.


    Tja, das kann schon so sein. Aber gut, vielleicht war es auch nur Zufall. Oder aber sie kennen eben die selben Senatoren. wer weiß das schon so genau bei der Menge an ehrwürdigen Vätern.


    Da konnte sich selbst Sedulus ein Grinsen nicht verkneifen.


    Eigentlich alle. Ich bin bei der Veneta und Gladiatorenkämpfe schaue ich mir auch recht gerne an. Du weißt nicht zufällig wann die nächsten sind oder?

  • "Alle?" Valerian lachte. Daß jemand keine Favoriten hatte, war schon sehr ungewöhnlich. "Kleinere Gladiatorenkämpfe finden ja immer mal statt. Aber so richtig gute hat es ewig nicht gegeben. Ich mag Wagenrennen wirklich sehr, aber ich daß die Reichen dazu übergegangen sind, fast nur noch Wagenrennen zu veranstalten, finde ich sehr schade. Ein guter Gladiatorenkampf ist nicht zu verachten. Dabei muß gar nicht viel Blut fließen, davon bin ich gar nicht so Freund. Ich will gute Taktik und ausgefeilte Manöver sehen. Die Kämpfer müssen gut ausgebildet sein und ihre Waffen wirklich beherrschen."

  • Sedulus zog die Schultern ein klein wenig nach oben.


    Ja? Ich kann mich immer so schlecht für etwas entscheiden. Also darum alle da jedes seinen Reiz hat.
    Tja, das sollte man dem Imperator vielleicht einmal stecken. Er könnte ja auch mal wieder eines Ausrichten. Oder wir sehen mal wieder etwas Brauchbares von den diesjährigen Aedilen.
    Was die Gladiatorenkämpfe angeht, so muß ich dir allerdings recht geben. Es kommt nicht darauf an wieviel Blut ein Gladiator verloren hat, sondern durch welches Geschick man ihm die Wunden zugefügt hat. Gut, man könnte sie auch mit stumpfen Waffen kämpfen lassen... Hmm, das wäre es doch überhaupt. Ich miete mir einmal ein paar Gladiatoren und lasse sie dann mit stumpfen Waffen gegeneinander antreten. Zu irgendeinem Fest vielleicht?

  • Valerian lachte abermals. Er selbst hatte schon seine favorisierten Spiele. Auch wenn er natürlich alle gerne ansah. "Dem Imperator? Na, ich kann ja mal sehen, was ich tun kann, sollte ich mal wieder bei ihm als Wache eingesetzt sein." Er lachte abermals. Wenn er die Ehre hatte, den Kaiser persönlich zu beschützen, dann hatte er für gewöhnlich seinen Mund zu halten. Woran Valerian sich natürlich peinlichst hielt. Trotzdem war die Vorstellung, dem Kaiser einen solchen Wink zu geben, durchaus amüsant.


    "Stumpfe Waffen? Davon halte ich widerum nicht viel. Die Männer kämpfen anders, wenn sie keine scharfen Waffen in der Hand halten. Scharfe Waffen müssen nicht gleich immens mehr Blutvergießen bedeuten. Nicht, wenn die Männer wissen, was sie tun."

  • Aber sag, wohin zieht es dich am liebsten? Jetzt einmal von Calvena abgesehen.


    Sedulus grinste breit.


    Ich glaube der Imperator hat zur Zeit ganz andere Sorgen als irgendwelche Spiele ausrichten zu lassen. Von daher solltest du es dir bei ihm nicht verscherzen.


    Das Argument hatte was.


    Mag schon sein. Aber wenn es ganz dumm läuft sterben sie auch schneller. Ein falscher Hieb und sie sind bei ihren Ahnen oder man kann sie nicht mal mehr für einfache Arbeiten einsetzen. Es soll ja dabei keiner zu Schaden kommen.

  • "Ich habe es am Liebsten, wenn historische Ereignisse dargestellt werden. Vor allem, wenn die Kämpfe nicht ganz so verlaufen, wie sie geplant waren. Also Gladiatorenkämpfe, die in eine gute Geschichte eingebettet sind. Aber es dürfen nicht zuviele Kämpfer auf einmal in der Arena sein. Dabei verpaßt man zuviel, weil man nicht alle zugleich im Auge behalten kann." Was nicht bedeutete, daß er ander Spiele nicht auch mochte.


    "Vielleicht würde es ihn aber auch von seinen anderen Sorgen ablenken, was meinst Du?" Nein, er meinte es nicht ernst. Valerian würde sich dem Kaiser gegenüber niemals respektlos verhalten. Deshalb grinste er Sedulus ebenso breit an, wie dieser grinste.


    "Das Risiko ist es doch, was diese Kämpfe so spannend macht. Und einen guten Gladiator so teuer." Er lachte auf, als Sedulus davon sprach, daß keiner zu Schaden kommen sollte. Im Zusammenhang mit Gladiatorenkämpfen war das ziemlich komisch.

  • Das hörte sich auch nicht schlecht an. Und so nickte Sedulus anerkennend. Solch Historienspektakel hatten alle mal etwas.


    Dein Geschmack ehrt dich Quintilius Valerian. Das hätte ich jetzt nicht gedacht! Du wirst mir immer sympatischer junger Mann.


    Grinste Sedulus. Er war ja nun auch nicht wirklich viel älter als der Quintilier, so über den Daumen gepeilt.


    Da magst du vielleicht gar nicht mal so unrecht haben. Eine Ablenkung wäre es für den Imperator alle mal. Und vorallem das Volk würde ihn mal wieder zu Gesicht bekommen. Es ist nicht gut wenn ein Imperator so lange von der Bildfläche verschwindet. Das Volk könnte dies als Schwäche auslegen.


    Sedulus kratzte sich bei seinen Worten nachdenklich hinter dem rechten Ohr.


    Bei der Garde dürfte dies doch nicht viel anderst sein oder?


    Mutmaßte Sedulus und musterte dabei den Praetorianer gegenüber.


    Das mag schon sein. Doch wer macht mir dann die Sauerei wieder weg wenn dieses Schauspiel im Haus stattfindet? Die Sklaven kann ich in der Zeit weiß Gott für andere Arbeiten einspannen.


    Lachte Sedulus breit.

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