Casa Germanica - Oecus

  • Serrana, die seit ihrer Flucht in den Garten fieberhaft nach einer glaubwürdigen Ausrede für ihr seltsames Benehmen gesucht hatte, geriet durch Sedulus' direkte Frage, mit der sie in dieser Form nicht gerechnet hatte, in ernste Gewissenskonflikte.
    Hätte er sie allgemein nach ihrem Befinden befragt, dann hätte sie sich irgendetwas über eine Magenverstimmung oder eine angebliche Aversion gegen Hasenfleisch einfallen lassen können. Aber so wie die Dinge jetzt standen, konnte sie ihrem Mann nur die Wahrheit sagen oder ihn bewusst belügen. 'Nein, sag es ihm nicht. Wenn er es weiß, ist es endgültig und für immer eine Tatsache, und auch du kannst es nicht länger ignorieren oder es verdrängen.' flüsterte ihr eine Stimme in ihrem Innern zu. Aber ausgerechnet ihn anlügen? Schon bei der Vorstellung wurde es Serrana gleich noch ein bisschen übler. Nein, das ging nicht, ganz abgesehen davon, dass sie, im Gegensatz zu ihrer Großmutter, alles andere als eine begnadete Lügnerin war. Und seltsamerweise gab es auch einen kleinen Teil in ihr, der sich wünschte, dass Sedulus Bescheid wusste.


    "Ich...ähm....ich....glaube schon." brachte sie schließlich heraus und starrte angestrengt zu Boden, während sie sich mit den Händen die Arme rieb, als wäre ihr kalt.

  • Als Sedulus die Worte seiner Frau hörte hätte er sich am liebstesn geküßt, doch da sie ja gerade ihr Innerstes nach Außen gepackt hatte, konnte sich Sedulus nicht überwinden sie zu küssen.
    So wurde sein Lächeln aber um so breiter.


    Was ist mit dir? Freust du dich denn nicht?


    Wollte Sedulus dann wissen als er Serrana so betrachtete. Sie stand ja fast da wie ein Häuflein Elend. Dabei sollte sie doch froh darüber sein. Zumindest dachte sich Sedulus dies. Aber wie es schien war es wohl ein klein wenig anders.

  • Auf Sedulus' Frage schaute Serrana für einen kurzen Augenblick auf und als sie sah, wie sehr er strahlte, fühlte sie sich gleich noch ein wenig elender. Natürlich freute er sich, und ebenso natürlich wunderte er sich über ihre eigene Reaktion. Vermutlich war sie die einzige Frau in ganz Rom, die bei der Aussicht, ihrem Mann baldmöglichst ein Kind zu schenken, nicht in Begeisterungsstürme ausbrach. Und das alles nur aus einer kindischen und für andere Menschen vermutlich kaum nachvollziehbaren Angst heraus.


    "Doch...natürlich freue ich mich." sagte Serrana schnell und rang sich ein hoffentlich überzeugendes Lächeln ab, bevor sie wieder zu Boden sah. "Ich hab nur nicht damit gerechnet, dass es...so schnell passsieren würde, das ist alles."

  • Serrana konnte Sedulus natürlich nichts vor machen, schließlich hatte er bei den CU mit allerhand an Menschen zu tun gehabt und von daher eine recht gute Menschenkenntnis.


    Ein Lächeln wechels aufgesetzt ist erkenne ich sofort Serrana. Und deines wirkt mir nicht wirklich echt. Aber du wirst noch jede menge Zeit haben dich an den Gedanken zu gewöhnen, dass du nun bald selbst Mutter wirst. Und sicher glaube ich dir gerne, wenn du sagst, dass es dir zu schnell geschieht. Aber so ist der Lauf der Natur und die Götter wollten es so.


    Und so etwas von einem Mann der selbst kaum an die Götter glaubte. Dafür tat es Serrana um so mehr, was Sedulus Glück war. 8)

  • Ich wartete erst einmal, ob Sedulus mit seiner Frau zurückkehrte, aber anscheinend kümmerte er sich erst einmal ganz wie ein guter Ehemann um sie, so dass ich mich dem Senator zuwenden könnte.


    "Nun, ich dachte, ich fange erst einmal als Schreiber oder so an. Natürlich möchte ich gerne irgendwann einmal in eine richtig gut bezahlte Stelle kommen, aber da habe ich denke ich noch ein paar Jahre Zeit und außerdem muss ich mich erst einmal in Rom einleben, richtig einarbeiten und meine Qualitäten beweisen, um so eine Anstellung überhaupt zu verdienen. - So gesehen bin ich mir nicht zu schade, ganz unten anzufangen." versuchte ich seine Frage zu beantworten.

  • Ob beabsichtigt oder nicht, mit der Bemerkung über die Götter hatte Sedulus bei seiner Frau den richtigen Nerv getroffen, und sie biss sich auf die Unterlippe, bevor sie erneut den Blick senkte. "Ja, das ist wahr, tut mir Leid. Ich werde den Willen der Götter sicher nicht in Frage stellen." Serranas innere Unruhe war nach wie vor präsent, doch jetzt kam der Widerwille, sich ausgerechnet in Sedulus' Gegenwart schwach und wehleidig zu zeigen, immer stärker zum Vorschein. Der verängstigte Teil in ihr wünschte sich nichts mehr, als dass er sie einfach in die Arme nahm, doch die stolze Hälfte in ihr wehrte sich dagegen, dass ihr Mann sie so sah. Serrana scharrte noch ein wenig mit den Füßen herum, dann sah sie mit neu gewonnener Entschlossenheit wieder hoch. "Vielleicht sollten wir jetzt lieber zurück zu deinen Gästen gehen. Ich würde mich vorher allerdings gern ein wenig frisch machen, dann komme ich sofort nach."

  • Sedulus nickte.


    Ja das sollten wir.


    Zumindest aber er. So fragte er vorsichtshalber und besorgt nach.


    Wird es denn auch gehen?


    Er sah ja, wie seine Frau mit sich kämpfte. Und er war stolz auf sie, dass der stärkere Teil in ihr gewonnen hatte.


    Gut, wie du möchtest mein Schatz.


    Er wäre Serrana jetzt auch nicht böse gewesen wenn sie nicht wieder mitgekommen wäre.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    "Scriba also..... in welchem Bereich? Stadtverwaltung? Am kaiserhof....."


    Ich sah den Senator aufmerksam an und machte ein leicht hilfloses Gesicht. "Ich brauche etwas, das mich fordert. Das wird wohl sowohl in der Stadtverwaltung als auch am Kaiserhof der Fall sein. - Außerdem gehe ich wohl recht in der Annahme, wenn ich glaube, dass es am Kaiserhof schwierig sein wird, Fuß zu fassen, da die Stellen dort sehr begehrt sind, nicht wahr?" fragte ich nach und lächelte leicht. "Ich habe eine gute Ausbildung genossen und hoffe einfach, dass die Götter mir hold sind und ich in Rom bald Fuß fassen werde."


    Sim-Off:

    Ich sollte mit Umbricus ein paar Kurse belegen. - Und vom Ich-Stil weggehen. Den hab ich noch nie gemocht und das wird mir zu anstrengend, da das einfach so unkreativ klingt. Das war der letzte Ich-Post von ihm.

  • Quaaaaaaack machte es eindringlich und laut. Sabina sah sich um und entdeckte einen dicken fetten Frosch mitten im Garten auf der Wiese. Verdutzt sah sie das Geschöpf an. Bis auf den Brunnen gab es sonst keine Quelle wo das Tier her gekommen sein konnte. Sofort sprang das Mädchen auf, legte ihre Schreibübungen beiseite und schlich sich an den Frosch heran. Sie wollte das Tier dann später zum Tiber bringen, weil der Frosch sicherlich hier im gepflegten Garten nicht glücklich werden würde. Obwohl Sabina ein Mädchen war, hatte sie noch nicht wirklich Berührungsängste mit schleimigen Viechern. Noch war sie in dem Alter diese faszinierend zu finden und ihnen das leben zu retten. Bia würde gar nicht begeistert sein, aber wahrscheinlich würde sie sich wieder gegenüber der Sklavin durchsetzen. Gerade als sie den Frosch fangen wollte, hüpfte er davon. „Hey! Hier geblieben!“ rief sie und rannte dem Tier dann nach. Quack machte der Frosch empört, als Sabina ihn dann doch zu fassen bekam. Das Geschöpf zappelte herum und befreite sich aus ihren Händen. Platschend landete es auf den Steinfließen und ergriff dann die Flucht unter einen Busch „Ohnein!“ meinte das Mädchen nur und rannte dem Tier hinter her. „Komm her“, versuchte sie das grüne Tier zu locken, doch der Frosch wollte nicht auf sie hören und hüpfte durch das Gestrüpp. Sabina flitzte hinter her und fing den Frosch wieder ein. Grad wollte sie mit ihrer Beute wieder davon laufen, als sie ihren Vater hörte. Ihr Blick fiel auf den Frosch in ihren Händen. Sie konnte sich nur allzu gut ausmalen, wie es aussah, wenn sie jetzt mit dem Vieh plötzlich auftauchte. Man würde glauben, sie wolle allen einen Streich spielen. Also beschloss sie einfach in ihrem Versteck zu bleiben. Hoffentlich blieb der kleine grüne Freund dann nur still.
    Wieder zappelte der Frosch und sie hatte alle Mühe das Tier fest zu halten. Erstarrte dann aber, als sie ihren Vater und Serrana belauschen konnte. Das würde wirklich Ärger geben, wenn man sie entdeckte… also blieb sie ganz still sitzen und versteckte Froschi, wie sie den Frosch getauft hatte in ihrem Kleid. Kurzerhand machte sie sich klein und wartete einfach ab.
    Eigentlich hatte sie fast erwartet, dass es ein langweiliges Erwachsenengespräch werden würde. Nichts wofür sie sich interessierte, aber eine Frage ließ ihr dann das herz bis zur Kehle schlagen. Ungesehen von den Erwachsenen verzog sie das Gesicht zu einer Grimasse. Sie wusste was es hieß, wenn jemand schwanger war…. Aber sie wollte doch nicht dass ihr Papa noch ein Kind bekam. Er hatte doch sie… Das war unfair und doof….

  • "Nun, ich denke, wenn man die richtigen Leute fragt, kann man durchaus auch am Kaiserhof arbeiten..... vielleicht nicht von Heute auf Morgen, aber sicher auf lange Sicht.


    Dennoch, es ist wahrlich von Vorteil, wenn man sich, egal auf welchen Posten, einsetzt und bewährt. Schon angefangen vom Scriba...."

  • Der junge Germanicus sah den Senator mit ernsten, dunklen Augen an und räusperte sich. "Nun, ich versichere dir, dass es mir nicht an Hingabe fehlt, Vinicius Lucianus." sprach Umbricus und sah sich suchend nach seinem Verwandten und dessen Frau um. Irgendwie fand er es doch besorgniserregend, dass die beiden nun schon eine ganze Weile fehlten.


    Dann wandte er sich jedoch mit seiner gesamten Aufmerksamkeit dem Senator zu. "Ich möchte arbeiten und werde mich deswegen auch sehr für meine Stelle einsetzen, wenn ich eine habe, die ich ergreifen kann und erst recht, wenn ich eine innehabe."

  • "Ja, es geht schon, mach dir bitte keine Gedanken. Das heißt, wenn du nicht darauf bestehst, dass ich etwas von dem Hasen esse." versicherte Serrana schnell mit einem leicht schiefen Lächeln, als sie den besorgten Gesichtsausdruck ihres Mannes sah und fuhr ihm zärtlich mit den Fingern über die Wange. "Geh du ruhig schon wieder rein, ich komme so schnell wie möglich nach." Ohne etwas von der heimlichen Zuhörerin bemerkt zu haben, wandte sich Serrana Richtung Haus und eilte in ihre Gemächer hinauf, um sich von dem unangenehmen Geschmack in ihrem Mund zu befreien und wieder einigermaßen ansehnlich herzurichten.

  • Wenn du nicht willst, dann mußt du natürlich keinen Hasen essen.


    Versicherte Sedulus und lächelte seiner Frau aufmunternd zu.


    Gut dann sehen wir uns gleich wieder.


    Auch Sedulus hatte nichts von der heimlichen oder eher unheimlichen Zuhörerin mitbekommen. Allerdings war es ihm so, als hätte er so etwas wie ein Quaken vernommen. Doch wo hätte denn hier ein Frosch herkommen sollen. So schüttelte er nur den Kopf und begab sich wieder zu den Gästen.


    Im Oecus angekommen entschuldigte sich Sedulus für seine und die Abwesenheit Serranas.


    Es tut mir leid, dass ich euch habe einfach hier so sitzen lassen. Der Geruch des Hasen hat meiner Frau ein wenig zu schaffen gemacht. Aber ich denke es geht ihr wieder so weit gut. Sie wird gleich wieder zu uns stoßen.


    Sedulus wußte nicht genau ob er jetzt noch etwas Essen wollte. Ach was... Er biss in seinen Braten und gut war`s. Schließlich hatte das Tier ja auch einiges gekostet.

  • Verus war kurz geistig abwesend gewesen und folgte dem Gespräch nicht mehr so ganz. Es schleppte sich ein wenig. Ein wenig Müdigkeit zog in Verus ein. Er schüttelte kurz seinen Kopf, um wieder aufzuwachen. Er wollte nun nicht in einem Tagtraum versinken. Das Gespräch von Umbricius und Lucianus war nicht sonderlich aufregend, doch da kam Sedi wieder herein. Verus lächelte. Endlich wieder ein Gesprächspartner mit dem man wenigstens offen reden konnte. "Kein Problem," sagte er. "Geht es ihr wirklich wieder gut?" Verus machte sich Sorgen, denn er selbst hatte zwei Frauen verloren. Irgendwie hatte er nur Pech mit Frauen. Auch Verus begann nun vom Biest, genannt Hase, zu essen.


    Sim-Off:

    Wieder da ;)

  • Nachdem sie sich frisch gemacht und ihr etwas ramponiertes Aussehen wieder in Ordnung gebracht hatte, betrat Serrana schließlich erneut den Oecus, wo sie sich mit einem entschuldigenden Lächeln in die Runde wieder auf ihrer Kline niederließ.


    "Ich möchte euch bitten, mich für mein seltsames Verhalten zu entschuldigen. Mir war ein wenig übel, aber jetzt geht es mir wieder gut." Den letzten Satz hatte sie in Verus' Richtung gesprochen, dessen Frage sie beim eintreten noch mitbekommen hatte. Auch er schien den Geschmack des Hasen zu mögen, aber Serrana beschloss nicht weiter über diesen Teil der Mahlzeit nachzudenken, schließlich wollte sie nicht riskieren, noch ein weiteres Mal fluchtartig den Raum verlassen zu müssen.

  • Noch bevor Sedulus richtig auf die Frage seines Freundes antworten konnte, erschien auch Serrana wieder.


    Ah da bist du ja wieder. Schon dich wieder unter uns zu haben mein Schatz.


    Grüßte Sedulus seine Gattin mit einem Lächeln.
    Dann hatte er auch ein wenig den Faden des Gespräches verloren und so sah er in die Runde.


    Wo waren wir stehen geblieben?

  • Sim-Off:

    *hust* sorry... *hust*


    Auch Umbricus' Aufmerksamkeit kam vom Gespräch ab, als die bildhübsche Ehefrau von Sedulus hereinkam. Sie sah ein wenig besser aus, mied jedoch den Hasen.


    Schön, dass es dir besser geht. meinte er mit einem freundlichen Lächeln und wandte sich dann wieder seinem Verwandten zu, der fragte, wo sie stehen geblieben waren.


    "Der Senator und ich sprachen gerade über den Stellenmarkt." beantwortete der junge Germanicus die Frage von seiner Seite.

  • "Es freut mich sehr, dass es dir einigermaßen besser geht. Sofern es dir wieder nicht gut gehen sollte, kannst du dich sicherlich entfernen. Ich denke nicht, dass wir dir böse sein werden," erklärte Verus der jungen Iunia, die wahrlich eine echte Schönheit war. Sedi hatte einen Glücksgriff getan.


    Verus lächelte und lehnte sich zurück. "In der Tat: Wir waren beim Stellenmarkt," schob Verus bestätigend nach, um dann kurz zu schweigen, um dem jungen Germanicus die Szene zu überlassen.

  • Und kam etwas Brauchbares für euch Beiden heraus? Oder seid ihr noch am Austüfteln?


    Mischte sich Sedulus neugierig ein und blickte vom einem zum anderen und war gespannt was er zu hören bekam.


    Wie schmeckt euch eigentlich das Essen?


    Schob er dann eben noch mal so nach.

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