Casa Germanica - Oecus

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Verus



    "Ich würde es machen. Nur wer sollte mich dort unterbringen? Salinator ist naja ein wenig verschlossen und verriegelt. Man kommt schlecht an ihn heran. Wie gesagt, ich mache, was mir von Rom aufgetragen wird. Ein echter Römer tut das, was für Rom notwendig ist," formulierte Verus eine Wort geschwängerte Antwort.


    Ach das meinst du nur. Wenn du es wünschst, werde ich mit dir zu Salinator gehen, dass wird dann schon.


    Nicht das Sedulus ein guter Freund von salinator war, aber bisher wurde er noch immer vorgelassen.


    Ein echter Patriot unser Verus hier.


    Lächelte Sedulus.

  • "In welchem Posten siehst du mich denn bei den Vigiles? Präfekt sicherlich nicht, oder?" Verus schmunzelte. "Auch wenn das wohl der Traum vieler junger Männer ist, Präfekt der Vigiles zu werden. Du kannst ruhig zu Salinator gehen, auch wenn ich mir keine Hoffnungen mehr mache. Ich arbeite dort, wo mich das Schicksal hinverschlägt. Man sollte weniger vom Leben fordern. Ich denke, dass zu viele einfach zu viel vom Leben erwarten und daran verzweifeln, dass das Leben ihnen nicht alle ihre Wünsche erfüllt." Auf die Aussage zum Patrioten meinte Verus ebenso mit einem Lächeln: "Ein Patriot war ich schon immer. Auch wenn viele Römer nicht gerade gut zu mir waren, gilt meine große Liebe immer noch Rom. Rom ist ein Traum, der für mich noch nicht ausgeträumt ist. Rom, das sind Prinzipien, Werte und Zivilisation im Dunkeln des Kosmos. Rom ist das Licht."

  • Es würde derzeit keinen besseren geben denke ich. Der jetzige Praefect scheidet bald wegen seines Alters aus. Also warum solltest du nicht sein Nachfolger werden?


    Meinte Sedulus wahrheitsgetreu und blickte zu Lucianus der recht still und nachdenklich geworden war.


    So ist Rom. Mit unter verkennt es die, die es groß gemacht haben.


    Und dies ist schon öfter als nur einmal vorgekommen in der Geschichte Roms.

  • "Du, Sedulus, ich mache mir keine große Hoffnungen mehr. Ich glaube schlicht, dass die Zeit meiner Karriere abgelaufen ist. Sofern ich tatsächlich Präfekt werden sollte, dann wäre dies ein großes Geschenk aber ich bezweifel, dass Salinator mich erwählt. Es gibt schließlich hunderte Bewerber, darunter wohl auch Günstlinge von ihm. Ich zähle leider nicht zu diesen Günstlingen," erläuterte Verus seine Ängste. "Ich danke dir dennoch für deine Bemühungen. Du bist ein echter Freund."

  • Umbricus überlegte angestrengt. Pferde. Ob er sich mit Pferden anfreunden konnte? An und für sich mochte er diese Tiere ja eigentlich, aber wenn er an den klapprigen alten Gaul dachte, mit dem er nach Rom gekommen war, musste er schon wirklich gut überlegen ob er sich mit dem Gedanken vertraut machen wollte.


    "Ich würde es mir zumindest gerne einmal ansehen, Sedulus. Es wäre eine Aufgabe und ich käme mir nicht so unnütz vor. Ich will immerhin niemandem zur Last fallen durch meine Anwesenheit und mich nützlich machen." sprach er aus, was er gerade eben für sich beschlossen hatte.

  • Sedulus winkte ab.


    Ach, sei doch nicht so negativ eingestell Verus. Oder was meinst du Senator Lucianus? So einen Mann wie Verus sollte man doch unterbekommen. Ist doch keine Rede wert.


    Dann wandte sich Sedi an Umbricius.


    Gut. Wenn du also Zeit hast, so komm bei mir im Officium vorbei und ich werde dir die Stallungen der Venata zeigen wenn du möchtest und das Vereinsheim der Germanitas. Aber zwingen möchte ich dich zu nichts. Nur wenn du magst.

  • Verus zog die Schultern hoch. "Manchmal ist das Leben eben nicht gerecht. Manchmal zeigt sich, dass man einen falschen Weg gegangen ist und das es kein zurück gibt. Manchmal ist alles vergebens. Manchmal lohnt sich jedoch ein Kampf. Hoffnung lohnt sich immer," philosophierte Verus leicht enttäuscht von der Welt.

  • Schweigend folgte er der alten Sklavin in die Räumlichkeit und setzte sich wie angewiesen auf eine der Bänke und sah der Sklavin hinterher, als sie wieder davon watschelte. Ihm graute es Sabinas Großtante unter die Augen zu treten, vor allem so, wie er im Moment aussah. Er trug ledeglich eine, zwar saubere, doch auch ziemlich einfache Tunika, die am Hals schon etwas ausgefranst war. Die Tunika war zweckmäßig und durfte auch schmutzig werden. Hätte er geahnt, dass er Laevina sprechen musste, hätte er sich freilich etwas Eleganteres angezogen, vielleicht sogar eine Toga, obwohl er es hasste Toga zu tragen. Er empfand es einfach nur als lästig.
    Rasch zupfte er sich die Tunika zurecht und fuhr sich noch einmal durchs Haar, um wenigstens halbwegs anständig auszusehen und nicht wieder mit einem Bettler verwechselt wurde.
    Dann saß er wieder ganz still und kerzengerade da und wartete.

  • Es gingen einige Minuten ins Land, bis schließlich auch Laevina den Oecus betrat und sich schweigend auf einem Sessel gegenüber der Bank des Jungen niederließ. Wortlos und ohne eine Miene zu verziehen musterte sie in aller Ruhe dessen Gesichtszüge, Körperbau und Kleidung, registrierte schmutzige, aber nicht abgearbeitete Hände und die schnörkellose aber dennoch gute Qualität der Tunika und hob schließlich geraume Zeit später zunächst die eine Augenbraue, bevor sie den ersten Ton von sich gab.


    "Nun?"

  • Milo ließ die Musterung wortlos über sich ergehen und schwieg. Er wusste, dass Sabinas Großtante viel Wert auf gute Erziehung legte. Und diese Erziehung sagte ihm auch, dass er nur zu sprechen hatte, wenn er gefragt wurde.
    "Salve, ich bin Faustus Helvetius Milo, Sohn des Tiberius Helvetius Marcellus und Enkelsohn des Senator Titus Helvetius Geminus" Stellte er sich zunächst höflich vor. Vielleicht sagte ihr ja der Name seines Großvaters etwas. Er war schließlich Senator und das wies Milo doch schon als halbwegs akzeptabeln Umgang für Sabina aus.
    "ich muss mich für mein Aussehen entschuldigen. Hätte ich geahnt von einem Erwachsenen empfangen zu werden, dann hätte ich mir freilich etwas eleganteres angezogen.", fuhr er höflich fort. Sie sollte ruhig merken, dass er durchaus gut erzogen war, wenngleich er es auch etwas übertrieb, aber Sabina zuliebe hätte er alles getan.
    "Ich würde gerne meine Freundin Germanica Sabina besuchen.", lam er dann zum eigentlichen Punkt. Dass sie seine beste Freundin war, verschwieg er. Wer wusste, was die alte Germanica am Ende noch dachte.

  • Laevinas Finger klopften ganz leise aber unüberhörbar auf die Lehne ihres Sessels, während sie, nach wie vor mit unbewegtem Gesichtsausdruck, den Ausführungen des Jungen lauschte und erst gegen Ende ein kleines Hüsteln hören ließ.


    "Soso....nun, Faustus Helvetius Milo, Sohn des Tiberius Helvetius Marcellus, bevor ich mich näher mit dem Grund deines Besuches auseinandersetze, würde ich gern von dir wissen, wie der Enkel eines Senators auf die Idee kommt, mit der Tochter eines anderen Senators wie ein gewöhnlicher Straßenbengel durch die Gassen Roms zu ziehen. Oder warst du etwa nicht dabei, als meine Großnichte am Tag ihrer Rückkehr ihrem Hauslehrer davongelaufen ist und das ganze Haus in helle Aufregung versetzt hat? Hm...?"

  • Nun musste er sich also auch noch rechtfertigen für das, was geschehen war. Nun gut, das sollte kein Problem sein, auch wenn er genau auf seine Aussage achten musste, nicht dass ihm Sabinas Großtante am Ende doch noch den Besuch bei Sabina verbot. Kurz räusperte er sich, ehe er seine Ausführung begann.
    "Nun, an besagtem Tag befand ich mich tatsächlich in der Gesellschaft deiner Großnichte, das muss ich eingestehen. Doch, und darauf möchte ich in aller Deutlichkeit bestehen, sind wir nicht durch irgendwelche Straßen zweifelhaften Rufes gezogen ähnlich, wie du bereits sagtest, gewöhnlicher Straßenkinder. Nein, im Gegenteil hielten wir uns in einem der ruhigen Parkanlagen der Stadt auf, um dort für einige Zeit die Strahlen der Sonne zu genießen und dem allgegenwärtigen Lärm der Stadt zu entkommen und uns der dort herrschenden Ruhe hinzugeben. Einer unserer "Bekannten" mit weniger guten Umgangsformen stiftete schließlich unsere Freunde und der Freundschaft Willen auch mich und Sabina dazu an, dem ungeliebten Pädagogus zu entkommen. Selbstverständlich habe ich vehement gegen diesen Vorschlag protestiert, doch wurde ich von der schieren Mehrheit derer, die diesen Vorschlag präferierten, überstimmt. Letztlich musste ich mich also der Mehrheit beugen." Das war natürlich geschönt und gegen Ende auch nur die verzerrte Wahrheit. War nicht eigentlich er es gewesen, der den Plan aufgestellt hatte, wie man den Sklaven am Besten los würde?
    "Ich schließlich war es auch, der schließlich dafür sorgte, dass Sabina wohlbehalten nach Hause zurückkehrte, wir wurden jedoch unweit des Hauses von Bia und wie-hieß-er-doch-noch-naja-egal freudig entfangen und schließlich wurden wir getrennt. Bia geleitete Sabina zurück hierher, ich wurde ebenfalls nach Hause geleitet.", fuhr er schließlich in einer stoischen Ruhe fort und beendete seine Aussage.

  • Sieh an, ein richtiger kleiner Klugscheisser....Laevinas Augenbraue wanderte ein kleines Stück nach oben, während sie dem jungen Helvetius zuhörte und jedes Wort, jede Gestik genaustens unter die Lupe nahm. Ja, ein Klugscheisser zweifellos, aber immerhin einer mit Hirn. Schließlich hätte Sabina genauso gut einen tumben Muskelklumpen anschleppen können, die Geschmäcker in dieser Familie waren ja mitunter ein wenig "ausgefallen", wie die letzten Wochen mal wieder deutlich gezeigt hatten.


    "Selbstverständlich hast du sofort protestiert." nickte die alte Germanica mit trügerischer Freundlichkeit. "Da gibt es nur eins, was ich nicht ganz verstehe, Helvetius. Warum hast du meine Großnichte nicht sofort nach Hause gebracht, nachdem sich der, wie du sagst, weniger gut erzogene Teil eurer Gruppe zur Flucht entschlossen hatte? Du wurdest doch gewiss nicht gezwungen, oder etwa doch?"

  • Milo nickte kurz, um zu verdeutlichen, dass er verstand, was die alte Germanica meinte. Ihr Einwand war gut, sehr gut und brachte ihn dann doch etwas in Bedrängnis, denn es wollte ihm absolut nichts einfallen, was er sagen konnte. "Gezwungen nicht direkt. Es war, als würde ich von der Gruppe gelenkt und müsse es gleichtun. Ich kann mir das auch nicht erklären."
    Das was er schließlich von sich gab klang wohl eher etwas gezwungen, aber vielleicht kam er ja damit durch, schließlich klang Sabinas Großtante ziemlich freundlich, ganz anders als Sabina sie immer beschrieben hatte.
    " Sicherlich es war dumm, aber letztlich ist doch niemand zu Schaden gekommen.", fügte er schließlich noch hinzu, nur um danach erschrocken festzustellen, dass es wohl ein Fehler gewesen war das zu sagen. Das Geschehene herunterzuspielen war bestimmt nicht das, was sie hören wollte. Nun kam er wirklich in Bedrängnis und verlor kurz seine gelassene Haltung.

  • "Von der Gruppe gelenkt, soso..." Ohne Vorwarnung schnellte Laevina nach vorn und hielt dem Jungen den erhobenen Zeigefinger unter die Nase. "Jetzt lass dir mal was gesagt sein, Helvetius. "Kein Mann, der etwas auch sich machen will, lässt sich von einer Gruppe einfach mitziehen. Das ist ein Zeichen von Schwäche und einem eklatanten Mangel an Willenskraft. Wenn man sich einer Gruppe anschließt, dann nur, um ihre Führung zu übernehmen. Denn nur, wenn das gelingt, ist man wirklich Herr über seine Pläne und Unternehmungen und genießt allgemeinen Respekt. Und alle anderen..." Laevina schnaubte verächtlich"....sind Mitläufer und Wasserträger, in jeder Beziehung unwichtig für die Zukunft dieser Stadt. Die Entscheidung, was du einmal sein willst, liegt ganz bei dir, Helvetius. Aber...." die Spitze ihres Zeigefingers befand sich jetzt unmittelbar vor seinen Augen"....lass es dir nicht noch einmal einfallen, meine Großnichte oder ein anderes Mitglied meiner Familie in Gefahr zu bringen, sonst lernst du mich kennen. Hast du das verstanden, Helvetius?"


    Sim-Off:

    sorry, ist mir beim letzten Mal durchgerutscht :(

  • Es ließ sich nicht anders ausdrücken... Die Alte machte ihm Angst. Während ihrer aufbrausenden, warnenden und drohenden Rede wich seine sonst gesunde Gesichtsfarbe einer Totenblässe und auch seine Sicherheit war wie weggeblasen. Sabina mochte seine Freundin sein, aber wenn er jedesmal, wenn er sie treffen wollte, an ihrer Großtante vorbei müsste, dann würden diese Treffen wohl nur noch selten stattfinden. Die Alte machte ihm wirklich Angst und er malte sich aus, was sie wohl alles mit ihm machen würde. Wahrscheinlich würde sie ihn in seinen Träumen heimsuchen, ähnlich einem bösen Geist, und ihn quälen bis ans Ende seiner Tage und das über ihren Tod hinaus. Wahrscheinlich würde er sie selbst in der Unterwelt ertragen müssen. Oh nein, sie wollte er eindeutig nicht zum Feind haben. "I...ich habe verstanden.", stotterte er. Eigentlich wollte er Sabina nun gar nicht mehr sehen, schon gar nicht, wenn er sich vorstellte, wie die Alte ihn dabei beobachten würde und jeden Fehler, den er beging, streng bestrafen würde. Nein, er wollte raus aus diesem Haus und möglichst weit weg von dieser alten Hexe.

  • Da! Na endlich, der kleine Bengel knickte ein. Für sein Alter hatte er sich über einen respektablen Zeitraum gehalten, aber jetzt wich allmählich doch die Farbe aus seinem jungen Gesicht, und auf das von Laevina stahl sich ein kaum wahrnehmbares zufriedenes Lächeln.


    "Nun, das ist doch ganz wundervoll." zwitscherte sie dann und kehrte zu der freundlich harmlosen Alt-Damen-Stimme vom Anfang ihres Gesprächs zurück. "Ich wusste, dass du ein verständiger junger Mann bist, Helvetius, und bin sehr erleichtert, dass ich mir in Zukunft jetzt keine Sorgen mehr um das Wohl meiner Großnichte machen muss." Ihr Lächeln wurde jetzt ein wenig breiter, und Laevina machte eine einladende Handbewegung Richtung Ausgang. "Du kannst Sabina jetzt besuchen, sie ist in meinen Räumlichkeiten und stickt. Meine Sklavin Quadrata wird euch ein wenig Gesellschaft leisten, du hast doch sicher nichts dagegen, nicht wahr, Helvetius? Nein, natürlich hast du das nicht, du bist ja schließlich ein ehrbarer junger Mann aus bestem Hause."

  • Sim-Off:

    Sorry, total verschwitzt.


    Plötzlich wurde sie wieder freundlich, jetzt wo sie erreicht hatte, was er wollte. Milo hörte ihr einfach nur noch schweigend zu und nickte. In der Tat würde er ihr keine Sorgen mehr bereiten, denn er würde Sabina zu keinem Unfug mehr verleiten. Er würde sie überhaupt nicht mehr aufsuchen und sich von ihr und ihrer Großtante fern halten. Das war wohl das Beste, denn von dieser alten Frau ging eindeutig eine dunkle Macht aus.
    Wieder nickte er, ehe er aufstand und sich verabschiedete. "Bitte verzeih, dass ich deine Zeit verschwendet habe." Dann verließ er den Raum und ging gleich in Richtung Ausgang. Sabina war seine Freundin, aber der Preis sie zu sehen war doch zu hoch. Er wusste, dass die Sklavin wohl nur der verlängerte Arm der Alten war. Nein, nicht mit ihm.
    Kurzerhand suchte er sein Heil in der Flucht und trat den Heimweg an.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!