Casa Germanica - Küche

  • Kurz hatte sie Gundhraban zugenickt, als er ihnen die Tür öffnete, ehe sie in Richtung Küche ging. Der Germane hieß sie mit einem Lächeln zu Haus Willkommen und schenkte auch Inken ein freundliches nicken. Da sie Simplex nun nicht mehr brauchte, ging der hinauf zu den Sklavenunterkünften um den anderen von Calvenas Neuanschaffung zu berichten. „Dies ist die Casa Germanica. Du kannst dich im Haus frei bewegen, aber erst einmal nur im Haus. Ich werde veranlassen das du neue Kleider bekommst und auch etwas zu Essen und über ein Bad freust du dich sicher auch!“ Ihr Tonfall war nüchtern und leicht distanziert. Inken hatte ihr eine Menge zum nachdenken gegeben und erst einmal würde sie nicht versuchen sich mit ihr anzufreunden. Mit der zeit würde es schon von allein kommen.



    ________________________________
    Saldir, Dekosklavin
    In diesem Moment lief ihr Saldir über den Weg. „Warte bitte. Ich will dir Inken vorstellen!“ erklärte sie der Sklavin. Das hübsche Ding blieb stehen und musterte die Neue aufmerksam. „Sie ist Germanin, wie du. Könntest du dich bitte ihrer annehmen und ihr alles zeigen? Ein Bad, saubere Kleidung und etwas zu essen. Ach und schau dir einmal ihre Wunden an. Dieser Mistkerl von Sklavenhändler hatte sie die ganze Zeit über in Ketten gelegt!“ sie sprach immer noch germanisch, auch damit Inken wusste, was sie erwartete. „Inken dies ist Saldir. Sie wird dir das Haus zeigen und erklären wie du dich zu verhalten hast und dir Latein bei bringen!“ sie sah Beiden kurz in die Augen. „Erst einmal soll sie in der Küche helfen“, erklärte sie dann an Saldir gewandt. Die Sklavin sah ziemlich begeistert aus, nachdem ihr Inken vorgestellt wurde. "Wie du wünscht, domina!"


    „Hast du Fragen, Inken?“ Sie wartete ab, ob die Germanin noch etwas wollte, ansonsten würde sie sich dann erst einmal in ihr Zimmer zurück ziehen.

  • Inken folgte ihr ins Haus und sah sich dort um, nickte den beiden anderen Sklaven zunächst zu und sah dann zu Calvena. "Nein, aber ich denke sie werden kommen.", bemerkte sie kurz und nickte Calvena zu. "Vielleicht waren meine Worte zu hart gewählt, aber ich hoffe Du kannst mich verstehen.", sah dann zu Saldir. Das war eine Germanin? Nun, wenn man einmal davon absah das sie recht klein geraten war, war es wohl offensichtlich.


    "Heilsa, Saldir! Ich bin Inken aus der Sippe Alrechs dem Starken.", legte den Kopf schief und musterte die Sklavin. "Aus welchem Stamm wurdest Du geraubt? Usipeter? Hermunduren?", Inken riet ins blaue, in der Heimat hätte wohl ein Blick auf die Gewandung genügt um diese Frage zweifelsfrei zu klären. "Ich bin Chattin.", damit war die Vorstellung ihrerseits wohl erstmal beendet. Saldir schien ihr für den Moment wohl der erste feste Bezugspunkt zur Heimat, ebenso wie der kräftige Mann an der Tür, den sie ebenso als Germanen ausmachen konnte. Inken vermutete das Gundhraban aus den Reihen der Bataver stammte. Nun, es war vielleicht ein nahezu glücklicher Umstand das so viele Landsleute um sie herum waren. Saldir bekam zum ersten mal ein Lächeln geschenkt, als sie jener folgte. Langsam liess die Anspannung nach unte es entkrampfte sich Inken´s Gesicht etwas. "Wie lange lebst Du schon hier, Saldir?"

  • Kurz nickte Calvena, als Inken meinte, sie habe keine Fragen. „Wenn du welche hast, dann komm ruhig zu mir. Ich werde versuchen dir weiter zu helfen. Saldir zeigt dir wo mein Zimmer ist und auch wo du schlafen kannst. Dir steht im übrigen eine eigene Truhe zur Verfügung in die du deine Kleider und auch später dein Geld und andere Dinge tun kannst!“ Etwas verblüfft nahm sie dann Inkens Entschuldigung zu Kenntni. Also war doch noch nicht alle Hoffnung verloren. „Ich kann dich verstehen… besser, als du glauben magst..“, meinte sie dann nur. „Ich lass euch nun allein. Aber ich möchte, dass du heute Abend zu mir kommst. Bis dahin steht es dir frei zu tun und zu lassen was du willst!“ Vermutlich würde Inken bei Saldri bleiben und sich alles zeigen lassen. Mit einem Lächeln in Richtung der beiden germanischen Frauen ging sie dann hinauf in ihr Zimmer.



    ________________________________
    Saldir, Dekosklavin
    Saldir sah Calvena nach und nickte bei ihren Worten mehrmals eifrig. Schließlich waren sie mit der neuen allein. „Heilsa, Inken!“ grüßte sie diese zurück. „Ich bin Saldir. Nur Saldir!“ erklärte sie. Wer ihre Familie einmal gewesen war, spielte in diesem haus keine Rolle. „Ich habe einmal zu den Usipeter gehört. Aber das ist lange her!“ meinte sie mit einem Schulter zucken. Ihre Vergangenheit spielte keine Rolle. „Hast du Hunger, oder willst du zuerst ein Bad? Das Haus zeige ich dir später. So können wir dich nämlich hier nicht herum laufen lassen. Das ist ein anständiger Haushalt“, meinte sie dann nur und stand etwas unschlüssig herum.

  • Inken sah sich um und folgte der kleinen Germanin, legte den Kopf schief und sah sie etwas nachdenklich an. "Usipeter.", meinte sie knapp und überlegte einen Moment. "Ich würde mich gerne waschen, es fühlt sich an als ob der ganze Schmutz der Stadt an mir klebt.", gab sie schließlich zu und sah Saldir an. "Wo holt ihr Euer Wasser? Ich habe hier nur einen Fluss gesehen und der lag ein gutes Stück vor der Stadt.", lächelte kurz und ging Saldir zur Hand um das Wasser zu holen.


    "Saldir?", Inken hatte nicht so sehr viel in der Zwischenzeit zu sagen gehabt und hatte schlicht und ergreifend mit angepackt. "Ich kenne Deinen Stamm. Die Usipeter haben ihr Land nicht weit vom Land meines Stammes. Dein Stamm ist stark! Du kannst stolz darauf sein aus den Reihen der Usipeter zu stammen. Du brauchst Dich deshalb nicht zu schämen! Auch wenn sie Dir hier vielleicht sagen das Du eine Barbarin bist. Das bist Du nämlich nicht. Sei stolz darauf Usipetrin zu sein! Ich bin es auch!", gab sie zu und löste den etwas derangierten Zopf und strich ihn mit den Fingern auseinander. "Und Usipetrin bist Du, bis Du Deinen letzten Atemzug machst. Das wird sich nie ändern.", sah Saldir an und lächelte.


    Schließlich legte sie die zerschlissenen und vor Schmutz starrenden Kleider ab und begann sich zu waschen, kaltes Wasser reichte vollkommen aus und kaum das sie sich die Haare gewaschen hatte, das Gesicht nicht mehr staubig war und der Zopf neu geflochten wurde, stand dort wirklich ein anderer Mensch. Die neuen Kleider mochten vielleicht nicht soviel hermachen wie die von Calvena, aber nun sauber und mit einem neuen Zopf versehen, lief man fast Gefahr das man Inken für die Dame des Hauses hielt, solange sie nicht den Mund aufmachte.


  • ________________________________
    Saldir, Dekosklavin


    „Wir haben einen Brunnen, zumindest im Winter versorgt er das Haus direkt von den Äqudukten. Rom wird Unterirdisch mit Wasser versorgt -dominus avarus hat mir das mal erklärt, aber ich hab das vergessen, wie genau das geht. Im Sommer müssen wir zu den öffentlichen Brunnen. Nicht weit von hier. Im unteren Teil des Hauses haben wir auch Thermen...“, erklärte sie und wünschte sich nun ein heißes Bad nehmen zu können. „Wir können das Bad benutzen, wenn unsere Herren fertig sind!“ fügte sie hinzu. Dieses Luxus würde sie gegen nichts auf der Welt eintauschen, es war schön ein warmes Bad zu genießen, hin und wieder. „Aber im Augenblick musst du dich mit dem Wasser hier in der Küche zufrieden geben...“, fügte sie hinzu. Kurz ging sie aus dem Raum heraus und kam wenig später mit mehreren sauberen Tuniken zurück. Ungefärbte Wolle, aber von guter Qualität, mit dem Wappen der Germanicer. „Du hast drei Tuniken, achte darauf, dass du immer vernünftig aussiehst...“, sagte sie. Dann hörte sie zu wie Inken meinte, sie könne Stolz auf ihre Herkunft sein. Es war schon viel zu viele Jahre her und sie war hier Glücklich. Auch reichte sie Inken einfache Sandallen und einen schlichten Mantel.


    „Ich schäme mich nicht für das was ich bin“, leicht zuckte sie mit den Schultern. „Ich habe es hier gut und die Germanica sind alle nett!“ meinte sie im Brustton der Überzeugung. Fast könnte man meinen man hätte sie einer Gehirnwäsche unterzogen.


    Kurz kramte sie im Vorratsschrank und förderte Brot, Käse und Obst zu Tage. "Du wirst Helena und Demetrius hier in der Küche helfen. Wir essen, wenn die Herrschaften fertig sind. Aber du kannst heute eine kleien Ausnahme machen," machte sie Inken mit den Regeln des Hauses vertraut.

  • Inken folgte Saldir mit ihren Blicken als jene ihr erklärte wie der Tagesablauf hier aussah und verstand wohl wenig von dem, was sie ihr da erzählte. Thermen, Aquädukte....sowas kannte sich nicht, nichtmal aus Erzählungen. Kurz legte sie ihre Hand auf die von Saldir, als sie das Essen aus dem Schrank holte. "Ich danke Dir, aber ich möchte nicht das ihr irgendwelche Ausnahmen macht. Ich werde mit Euch essen.", lächelte kurz und sah sich in der Küche um, bald sich eine Schürze um und griff sich eines der Messer, um den anderen bei der Arbeit zu helfen. Mit Worten war sie sparsam, reichte geschälte Rüben an, schnitt Zwiebeln und walgte Teig. Was auch immer hier gekocht wurde mutete für sie schon fast exotisch an, doch sah sie den anderen Sklaven auf die Hände. Mit dem Messer zumindest war sie recht geschickt, das konnte man erkennen.


  • ________________________________
    Saldir, Dekosklavin; Helena, Küchenhilfe


    „Iss nur!“ sagte Saldir mit Nachdruck. „Dann geht’s dir auf jedenfall besser!“ Schnell erklärte sie Helena auf Latein, wer Inken war und welche Aufgabe sie erst einmal übernehmen sollte. Die Köchin nickte und machte dann ebenfalls eine viel sagende Geste und bedeutete Inken wortlos sie solle ruhig Essen.


    „Ich sollte dir wohl so schnell wie möglich Latein beibringen, damit die anderen dich auch verstehen. Ich werde nicht immer da sein können um zu übersetzen. Schließlich habe ich auch einige Verpflichtungen hier im Haus. Also wir fangen mit dem einfachen an. Ich – ego. Du – tu“, begann sie und erklärte ihr die einfachsten Grundlagen der lateinischen Gramtaik. „Es wird einige Zeit dauern, bis du dich mit allen unterhalten kannst... wichtig ist auch, dass du Germanicus Avarus und Germanicus Sedulus mit dominus anredest und die Frauen des Hauses mit domina. Das Gilt auch für Sabina, sie ist zwar noch ein Kind, aber auch ihr bringen wir Respekt gegenüber!“ erklärte sie ihr.

  • Als nicht nur Saldir ihr deutete das sie essen solle, sondern auch Helena, nickte sie knapp. "Ich danke Euch.", setzte sich an den Tisch und nahm sich etwas Brot und Käse. Auch wenn der Hunger in ihr nagte, aß sie mäßig und schlang keinesfalls, sah den Sklaven bei ihrer Arbeit zu und riss sich ein Stück Brot ab. Das Brot schmeckte so gänzlich anders als in der Heimat, war das germanische doch deutlich saurer. Dennoch, als sie aß lauschte sie Saldir und beliess es bei einem knappen Nicken, versuchte sich die fremden Worte zu merken und erhob sich, als das Essen auf den Platten bereitet war.


    Ein Tablett lag bald in ihren Händen, folgte Saldir und Helena zum Speisesaal und sah sich auf dem Weg dorthin um. Das Haus war prächtig, so ganz anders als es die Hütten in ihrer Heimat waren. So folgte sie den anderen Sklaven ins Oecum und sah sich dort um, musterte die dort anwesenden etwas genauer und schwieg. Kurz wandt sich Saldir an sie, deutete verstohlen auf Valerian, den Inken ebenfalls musterte. "Wer ist das?", ihre Worte waren gedämpft und wie wohl alle zuvor in germanisch gehalten, während Saldir ihr kurz etwas zuflüsterte. Einen Hauch lang schoben sich die Augenbrauen zusammen und nickte unmerklich, wich etwas zurück und stellte sich abseits, so wie die anderen Sklaven.

  • Als der Junge ihr den Namen seines Bruder nannte, runzelte sie nachdenklich die Stirn und überlegte ob sie den Namen schon einmal in der Familienchronik entdeckt hatte. Doch auf Anhieb fiel ihr nichts ein. Sie würde später noch einmal nachsehen. Die Familie war eindeutig viel zu groß.


    Sie grinste auf den Jungen herunter. „Na wenn das so ist, dann kann ich dich ja öfter umrennen!“ scherzte sie und führte den Jungen die Treppe hinunter. Als er ihr dann erzählte, dass seine Eltern bereits Tod waren, setzte sie eine betrübte Miene auf: "Das tut mir Leid“, sagte sie mitfühlend, wusste sie doch selbst, wie es war geliebte Menschen zu verlieren.


    „Dein Bruder will Soldat werden?“ fragte sie nach. Was sollte denn dann aus Marcus werden. Wollte er ihn etwa hier in der Obhut der Familie lassen. Noch ein Kind um das sich dann Bia kümmern durfte. Ihre Bedenken äußerte sie nicht, vielleicht später, wenn sie Paullus über den Weg lief.


    Als er sie unverblümt fragte, ob sie Sabinas Mutter war, schüttelte sie den Kopf. „So alt bin ich noch nicht!“ erklärte sie ihm. „Ich bin ihre Cousine. Mein Vater war der Bruder von Quintus Sedulus.“ Nun waren sie in der Küche angekommen. Helena und Demetrius standen bereits am Herd und dirigierten die anderen Sklaven.


    „Guten Morgen“, lächelte sie in die Runde. „Hättet ihr ein kleines Frühstück für uns? Ich denke ein Glas Milch, Obst, Brot und Honig dürfte reichen.“ Die Sklaven nickten und wenig später hatten es sich die Beiden in einer Ecke –wo sie niemandem im Weg waren- gemütlich gemacht.


    „Leider hab ich nicht viel Zeit. Ich will heute noch in den Tempel der Iuno!“ erklärte sie ihm. Sie wollte der Göttin ein kleines Opfer anlässlich ihrer Verlobung bringen. Kurz betrachtete sie den Ring an ihrer Hand und ein glückliches Lächeln legte sich auf ihre Züge. Kurz strich sie mit dem Finger über die Perle. „Ich will ihr ein Opfer bringen… außerdem werde ich bald Priesterin!“

  • Er grinste. So, wie sie das sagte, erinnerte es ihn irgendwie an die Kabbeleien, die Paullus und er sich öfter mal lieferten.


    Mit hinter dem Rücken verschränkten armen seufzte Marcus vernehmbar. "Ich war noch zu klein, ich kann mich nicht mehr an sie erinnern." Das hatte ihm eine Menge Schmerz erspart.


    "Ja." Marcus nickte. "Er würde wirklich gerne Soldat werden." So wie der kleine Mann selbst auch, aber das passte nun nicht ins Gespräch.


    Sie bekamen eine gemütliche Ecke und ein leckeres Frühstück hergerichtet. Da in der Nähe der Kochstelle, war es sogar kuschelig warm. Marcus hatte jeden Anwesenden neugierig gemustert. Die guten Düfte, die ihm in die Nase stiegen, brachten seinen Magen zum Knurren. Hungrig, wie er war, wartete er auf keine Einladung, sondern nahm das Brot, riss sich ein Stück davon ab und tunke es in den kleinen Pott, der mit Honig gefüllt war. Kauend hörte er Calvena zu.


    "Warum willst du denn ein Opfer bringen?" fragte er interessiert, aber verstehen konnte man es kaum. Der Mund war einfach zu klein für so viel leckeres Essen.

  • Calvena gehörte nicht zu denen, die sich zu Schade war, sich auch einmal mit ihren jüngeren Verwandten zu beschäftigen. Mit Sabina saß sie oft zusammen und spielte mit ihr oder brachte ihr das Spiel mit der Flöte bei. Marcus war ein netter Junge, aber er schien ebenso viele Flausen im Kopf zu haben, wie Sabina. Leicht legte sie den Kopf schräg, sie schätzte dass der Junge ebenso Alt war wie ihre Cousine.


    „Dann wünsche ich ihm viel Glück dabei. Das Leben als Soldat ist nicht immer einfach“, sie schmunzelte, weil sie schon wieder an Valerian denken musste. Ihre Gedanken kamen immer wieder zu ihm zurück.


    Mit Heißhunger stürzte Marcus sich auf das Essen, während sie an einem Apfel knabberte. „Warum ich Iuno ein Opfer bringen will? Weil ich das jeden morgen tue“, erklärte sie ihm. „Seit dem ich Schülerin des Cultus Deorum bin, sehe ich es als meine Pflicht der Göttin für das Wohl des Volkes zu danken. Aber heute hab ich noch einen anderen Grund“, ein verliebtes Lächeln erschien auf ihren Zügen. „Ich werde bald heiraten und dafür würde ich gern den Segen der Göttin haben!“ Wieder sah sie auf ihre Hand mit dem funkelnden Ring.

  • Leise betrat Paullus den Raum und erblickt einige Personen,


    Marcus plauderte munter mit der jungen Dame, ein paat Sklaven gingen ihrer Arbeit, gerade eben bekam Marcus eine Schale mit Obst und andere Dinge vorgesetzt.


    Marcus, wie ich sehe hast du bereits Kontakt geknüpft grinsend meint und ein wenig zurückhaltend Calvena zunickt.


    Ich hoffe er war nicht allzu laut und hat dich geweckt. Mit diesen Worten schritt er auf Marcus zu und legte, dies machte er immer wenn sie in fremder Gesellschaft waren, um die Schulter. Ich bin Paullus Aculeo, Bruder dieses kleinen Burschen. Mit einem Lächeln nun zu Calvena sagt.

  • Kauend betrachtete Marcus Calvena. Sie war schön. Und sie war gut gelaunt und freundlich und hatte sich seiner angenommen, ganz selbstlos. Er konnte sie nur mögen.


    "Er wird bestimmt ein guter Kämpfer. Er ist sehr stark, aber manchmal bin ich stärker." Er grinste.


    Über die Dinge, die Calvena ansprach, hatte der Junge bestimmt noch nie gesprochen. Priesterschaft, heiraten.... All das waren Themen, die ihn nie betroffen hatten. Natürlich hatte er gelernt Opfer zu bringen. Amonnas Gunst war immer sehr wichtig gewesen, ungleich mehr natürlich Mercurius. Aber jeden Morgen?


    "Dann wird Iuno sich freuen und Milde walten lassen, wenn du das jeden Morgen machst," stellte er fachmännisch fest. Kurz wurde er nachdenklich. Für was war Iuno noch mal zuständig? Und wenn Calvena heiratete.... wen? Und warum? Und wann? Sein Blick folgte ihrem auf das Schmuckstück, das sie am Finger trug. Er fand daran nichts, aber an der Art, wie sie es ansah, musste es eine besondere Bedeutung haben.
    "Wen heiratest du denn?" fragte er dann gerade heraus.


    Da hörte er seines Bruders Stimme. Der Schopf des Jungen fuhr herum und lächelte den Eintretenden an. "Guten Morgen, Paullus!" Dann sah er Alvena an, mit großen, runden, treuen Äuglein. "Ich war ganz leise, stimmt's?" Ausnahmsweise stimmte es ja auch. Als Aculeo ihm eine Hand auf die Schulter legte, tunkte er sein Brotstück gerade so tief in den Honig, dass hinterher selbst die Finger klebriger waren als jeder Honigkuchen.

  • „Ich bin mir sicher, dein Bruder wird sich gut machen“, versicherte sie dem Jungen und lachte, aller er meinte, er sei hin und wieder stärker als sein Bruder. Sie ließ ihn in diesem Glauben. „Tatsächlich? Du bist stärker, als er? Dann wird ich mich an dich wenden, wenn ich einmal Hilfe brauche!“ lächelte sie dem Jungen zu und steckte sich einige Trauben in den Mund. Ein netter kleiner Kerl war das. Aber sie ahnte dass der Junge auch ganz schön frech sein konnte, wenn er wollte.


    Ihr Lächeln vertiefte sich noch ein wenig, als der Junge sagte, dass Iuno ja nur Milde gestimmt sein konnte, wenn sie ihr ein Opfer darbrachte. „Warst du schon einmal im Tempel der Iuno?“ fragte sie ihn dann direkt.


    „Wen ich heirate? Lucius Quintlius Valerian er ist Centurio bei den Cohortes Praetoria“, erzählte sie ihm freimütig und nahm dann die Hand von dem Ring. Auch sie hob den kopf, als sie eine fremde Stimme hört. Anscheinend war das der Bruder des Jungen.


    „Guten Morgen“, lächelte sie diesem zu. „Keine Sorge, ich war schon auf, als ich über den jungen Mann gestolpert bin. Er war ganz lieb!“ erklärte sie dann. „Ich bin Germanica Calvena. Dein Bruder hat mir schon viel von dir erzählt!“ lächelte sie.


    „Ach du liebe Güte!“ sagte sie, als sie sah, wie Marcus seine Hand fast vollständig in den Honig tunkte. Sie stand auf und nahm ein Tuch und wischte dann dem Jungen die Hand sauber. „Bevor du noch die ganze Küche voll klebst. Wir müssen Helena ja nicht mehr Arbeit machen, als nötig!“ sagte sie. Helene schenkte ihr ein Lächeln und nahm den Honigtopf wieder an sich.

  • Oje, mir schwant übles mit einem Grinsen meinte und beeindruckt zusah wie Calvena Marcus den Honig von der Hand wischte. Ich hoffe nur Gutes. Es heißt zwar Kindermund tut Wahrheit gut aber hin und wieder ist es besser...den Satz nun nicht beendet sondern das Thema wechselt.


    Es freut mich euch kennen zulernen Germanica Calvena. Marcus, ich werde heute in der Stadt unterwegs sein. Darum frage ich dich ob du hier bleiben möchtest oder mitkommst.Sofern es möglich ist dass du den Tag über in der Casa bleibst, versteht sich. Das war an Calvena gerichtet. Man konnte nicht verlangen dass sich jemand um Marcus kümmert der wie ein Pilz aus dem Boden gewachsen war, so plötzlich wie er da war.

  • Calvena war nicht wirklich zimperlich oder sich zu Schade dem Jungen dabei zu helfen ein Malheur zu verhindern. Ihr beherztes eingreifen verhinderte auch, dass ihre Kleidung nicht mit Honig beschmiert wurde. Noch einmal umziehen wollte sie sich nicht, da sie jetzt bald aus dem haus musste,


    Verblüfft stellte sie fest, das Paullus sie wohl für die Hausherrin hielt. Sie konnte nicht anders und musste lachen. „Marcus kann sicher gern im Haus bleiben, aber frag doch bitte Bia, ob sie ein Auge auf deinen Bruder hat. Ich bin nämlich auch gleich aus dem Haus“, kurz sah sie den Jungen prüfend an. „Ich will zum Tempel der Iuno und anschließend hab ich noch einige Pflichten im Cultus Deorum und kann mich leider nicht um ihn kümmern. Er darf sicherlich mit Sabina spielen!“ schlug sie vor und war etwas ratlos.

  • Marcus lauschte einen Moment der Unterhaltung der Erwachsenen und resümierte kurz, ob er irgendetwas Schlechtes über seinen Bruder erzählt hatte. Bis auf die Tatsache, dass Paullus manchmal Marcus' Kräften unterlag, hatte er ihn in kein schlechtes Licht gerückt.


    “Was möchtest du denn dort erledigen?“ fragte er neugierig und wie so oft kaum verständlich.


    Dann sah er zu Calvena, die ihn prüfend musterte und dann mitteilte, dass sie ihn nicht mitnehmen könne. Och menno.... dachte er. Da kam ihm DIE Idee.


    “Brauchst du denn niemanden, der auf dich Acht gibt? Paullus sagt, in Rom muss man vorsichtig sein. Es gibt viel Gesindel. Ich könnte auf dich aufpassen und würde auch bestimmt ganz lieb sein.“ Dann seufzte er. Wahrscheinlich konnte sie ihn wirklich nicht mitnehmen. "Aber ich kann auch auf Sabina aufpassen."

  • Sabina? Das kleine Mädchen hier um Haus`? Paullus musste schmunzeln und warf einen kurzen Seitenblick zu Marcus. mit gesenkter Stimme Calvena zuflüsterte. Das ist im Moment nicht unbedingt nicht so gut denke ich, die beiden hatten schon bekanntschaft miteinander und es war, sagen wir mal, nicht besonders zufriedenstellen. Die Frage des Alters war hier ein gewichtiger Grund freundschaftliche Stimmigkeiten zu finden Ein breites Grinsen nun aufzog und gleich anschliessend meinte Nun, wo kann ich denn Bia finden? öchte sie gleich fragen ob es möglich wäre ein Auge oder besser zwei auf Marcus zu werfen.

  • Sie konnte die Enttäuschung in Marcus’ Geisicht deutlich sehen, als sie erklärte, sie könne ihn nicht mitnehmen. Wie würde es denn auch aussehen, wenn sie beim Unterricht auftauchte und noch ein Kind dabei hatte. Sicher Ihr Lehrer würde dem Jungen was bei zu bringen wissen, aber ohne es vorher anzukündigen, würde sie nicht einfach einen verwandten mitbringen. Es fiel ihr schwer dem bittenden Blick und dem Vorschlag dann abzuweisen.


    „Marcus“, begann sie sanft. „Dein Vorschlag ehrt dich. Aber ich hab bereits jemanden der mich durch Rom begleitet. Einen ehemaligen Gladiator, der auf mich aufpasst und beschützt. Ich kann dich leider nicht mitnehmen. Ein anderes Mal, wenn es meine Pflichten erlauben. Aber heute geht es nicht!“ Sie sagte dies mit leichtem Nachdruck in der Stimme um ihm zu verdeutlichen, dass sie sich nicht überreden ließ.


    Sie wandte sich wieder an Paullus. „Ich denke mal Sabina und Marcus werden sich noch anfreunden. Gib ihnen Zeit“, sagte sie zuversichtlich. Sabina war an sich nicht wirklich schwierig, nur verwöhnt. „Bia ist das Kindermädchen von Sabina, entweder schläft sie noch, dann findest du sie in den Sklavenunterkünften, oder aber sie weckt gerade Sabina, dann ist sie im Zimmer der Kleinen. Ansonsten kannst du noch meine Leibsklavin bitten, auf Marcus zu achten. Ihr Name ist Elissa, sie ist Keltin“, kurz musste sie überlegen wo sich Elissa befand. „Elissa müsste bald zum Frühstück erscheinen…“, meinte sie nachdenklich.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!