Casa Germanica - Atrium

  • "Najaaa.. soo laut hat es nicht geschrien." versuchte sie das Babygeschrei herunterzuspielen und wusste keine weitere Erklärung vorzutragen, wieso sie es aus dem Straßenlärm herausgehört hatte. "Der Türsteher hat schon erwähnt, dass Calvena eure Nichte ist. Sie ist eine liebevolle Mama." Sontje setzte sich und nickte bejahend. "Ja, Rufus geht es gut, er ist gesund und munter. Er ist viel auf seinen kleinen Beinen unterwegs und lernt derzeit sich an einige wichtige Regeln zu halten, zum Beispiel, dass er nicht die Treppe runter rennen sondern diese eher langsam runter gehen soll, damit er nicht über die Stufen stolpert und stürzt."


    Die Gedanken, wie sie zwischen zwei Familien springen sollte, hatte sie ohnehin noch nicht zu Ende gedacht, da es noch eine spontane Idee war, auch dieser Familie ihre Dienste anzubieten. Sachte hoben und senkten sich die Schultern in ratloser Weise der aufrecht sitzenden Germanin, bevor sie weitersprach. "Die Kinder gemeinsam zu betreuen wäre eine gute Idee. Ich kann Rufus keinen Spielkameraden in seinem Alter ersetzen. Noch einfacher wäre das ganze Unternehmen, wenn beide Familien unter einem Dach wohnen würden. Das ist schwerlich möglich..." gab sie ihre nachdenklichen sich um das Thema drehenden Gedanken zu. "Die Kinder könnten nachts abwechselnd hier oder drüben übernachten. Ach, ich weiß nicht so recht... das müsste alles gut organisiert sein. Wie alt sind denn deine beiden Kinder? Ein Mädchen und ein Junge, richtig?" Vielleicht halfen die Informationen weiter?

  • Gundhraban führte den Senator ins Atrium. Und es sollte auch nicht lange dauern, da erschien auch der Senator Sedulus. Dieser wollte seinen Gast nicht warten lassen.


    Ah salve Senator Iulius Centho.


    Begrüßte er den Iulier.


    Komm, lass uns hinsetzen. Wie geht es dir? Ich habe gehört du warst krank.


    Sedulus deutete auf eine Sitzecke und winkte einen Sklaven herbei, welcher sich um Getränke kümmern sollte.


    Was kann ich denn für dich tun?


    Fragte Sedulus neugierig.

  • Lucius kam mit seinem Stock herein gehumpelt. Das Bein wollte erwartungsgemäß noch nicht wieder. „Salve Senator Germanicus Sedulus.“ Begrüste er den Senator.


    Und auch hier wurde ihm wieder ein Platz angeboten, was angesichts seines Gehstocks sicher das Naheliegendste war. Also setzte sich auf die Kline die ihm angeboten wurde. „Ja es ist das Bein es ist die Geschichte mit dem Bruch von Damals. Das Bein hat sich wieder Entzündet.“ Erklärte er auf die Aussage, dass man gehört hatte, dass er Krank sei. Diesmal hatte er keine Nachricht in den Senat geschickt. Er war davon ausgegangen das sich die Acta schon eine Luge einfallen lassen würde und der Senat es wie immer glauben würde.


    „Nun es hat damit zu tun.“ Er meinte die Krankheitsgeschichte. „Ich war nun schon das zweit mal so schwer krank. Darum habe mich entschlossen ein Testament zu errichten und suche nun die fünf Zeugen. Dein Klient Octavius Macer wird ebenfalls Zeuge sein und nun bitte ich dich gleichsam Zeuge zu sein.“

  • "Die Beschreibung passt auch ganz gut auf meine Kinder, obwohl Vina bislang noch nicht ganz so viel läuft wie ihr Bruder. Ja, ich habe einen Sohn und eine Tochter, wie du schon gesagt hast, und die beiden wurden kurz nach Calvenas Rufus geboren." Irgendwie fand Serrana Sontjes Planspiele, wie sich die Betreuung von drei Kindern aus unterschiedlichen Elternhäusern durch ein und das selbe Kindermädchen bewerkstelligen ließen, ein klein wenig abenteuerlich, hörte der jungen Frau aber dennoch bis zum Schluss aufmerksam zu.
    "Nun, ich muss dir ganz ehrlich sagen, dass ich die Kinder über Nacht keinesfalls aus dem Haus lassen werde, nicht mal zu Calvena und ihrem Mann, die mein vollstes Vertrauen haben. Dafür sind die beiden einfach noch zu klein, finde ich. Falls Calvena dem zustimmt, können wir aber gern einmal ausprobieren, die drei für einen Nachmittag gemeinsam von dir betreuen zu lassen, um zu schauen, wie reibungslos das funktioniert und ob die drei es überhaupt solange miteinander aushalten." Serrana sah ihr Gegenüber abwartend und auch ein wenig neugierig an. "Darf ich dich fragen, wie es dich überhaupt in den Haushalt von Quintilius Valerian verschlagen hat, Sontje? Du bist doch ganz offensichtlich eine Freigeborene."

  • Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    Lucius kam mit seinem Stock herein gehumpelt. Das Bein wollte erwartungsgemäß noch nicht wieder. „Salve Senator Germanicus Sedulus.“ Begrüste er den Senator.


    Und auch hier wurde ihm wieder ein Platz angeboten, was angesichts seines Gehstocks sicher das Naheliegendste war. Also setzte sich auf die Kline die ihm angeboten wurde. „Ja es ist das Bein es ist die Geschichte mit dem Bruch von Damals. Das Bein hat sich wieder Entzündet.“ Erklärte er auf die Aussage, dass man gehört hatte, dass er Krank sei. Diesmal hatte er keine Nachricht in den Senat geschickt. Er war davon ausgegangen das sich die Acta schon eine Luge einfallen lassen würde und der Senat es wie immer glauben würde.


    „Nun es hat damit zu tun.“ Er meinte die Krankheitsgeschichte. „Ich war nun schon das zweit mal so schwer krank. Darum habe mich entschlossen ein Testament zu errichten und suche nun die fünf Zeugen. Dein Klient Octavius Macer wird ebenfalls Zeuge sein und nun bitte ich dich gleichsam Zeuge zu sein.“


    Centho sah so gar nicht gut aus, fand Sedulus als er diesen so wie er hoffte unauffällig mußterte. Er hatte wahrlich schon bessere Tage gesehen.


    Von welchem Bruch denn?


    Fragte Sedulus nach, denn davon hörte er zumindest dachte er es sich, dass erste mal.


    Ein Testament? In deinem Alter? Du machst mir wahrlich Sorgen Iulius Centho. Aber ich bin gerne bereit als Zeuge zu fungieren wenn es denn dein Wille ist.


    Aha, Octavius Macer gehörte also auch zu dem erlesenen Kreis der Zeugen.
    Dann kam auch schon der Sklave und schenkte den beiden Senatoren etwas zum Trinken ein.

  • "Seit der Junge laufen kann, muss ich ganz schön hinterher sein. Auf Aufpassen und Achtgeben hilft auch mal der majordomus aus. Das ist gut. Wenn die Kinder so kurz hintereinander geboren wurden, dann müsste es gar nicht so viele Schwierigkeiten geben." mutmaßte Sontje und nickte verständnisvoll, als Serrana meinte, die Kinder nachts nicht aus dem Haus zu lassen. "Ja, jetzt sind sie noch zu klein. Ich meinte später, wenn sie größer sind. Bei dem Nachmittag bin ich gerne dabei und Calvena hat noch mitzureden."


    Sie zögerte kurz, ob sie der Iunierin von ihrer Vergangenheit erzählen sollte. "Richtig, ich bin eine freie Frau. Die Duccii haben eine entfernte Verbindung zu den Quinttilii. Ich weiß nicht welcher Art. Rein zufällig war ich zusammen mit Calvena und ihrem Mann in derselben Reisegruppe Mogontiacum-Rom. Allerdings habe ich mich kurz danach von der Gruppe getrennt, um Mantua zu besuchen. In der Stadt grassierte eine schlimme Seuche. Man hat uns deswegen weitergeschickt. Da blieb mir nichts anderes übrig als nach Rom zu kommen. Weil ich schon auf der Reise ab und zu auf Rufus aufgepasst habe, habe ich bei den Quintilliern angeklopft und meine Dienste angeboten. Seitdem bin ich bei ihnen und nun.. in dieser Stadt ist ständig was los. Man könnte meinen, die Stadt schläft nie."

  • Oh er hatte gedacht das wäre damals im Senat besprochen worden aber dem war wohl nicht so. Er war etwas verwundert aber würde natürlich darüber Auskunft geben. „Nun ich hatte mir vor Jahren ein Bein gebrochen und musste meine Erste Kandidatur zum Aedil zurückziehen. Seit dem Ginge es und ich hatte Glück das es so glimpflich abgeheilt war auch wenn ich damals schon lange krank war. Aber jetzt kurz nach meinem Amtsantritt fing das Bein wieder an zu schmerzen. Es wurde immer schlimmer bis ich nicht mehr laufen konnte. Zum Schluss lang ich nur noch mit Fieber im Bett und jetzt brauch ich noch einen Stock zum gehen.“ Seine Gesichtsblesse sprach ebenso dafür das er die letzten Monate im Haus verbracht hatte.


    Auch er würde also Zeuge sein gut. „Ich danke Dir ich werde dir eine Kurze Nachricht schicken wenn es so weit ist aber ich denke in den Nächsten Tagen.“

  • Was Centho da erzählte, hörte sich absolut nicht schön an. Sedulus war sich sicher, dass er so etwas nicht wirklich haben mochte.


    Das hört sich ja wirklich grauslig an. Aber dir geht es schon wieder besser und bist auf dem Weg der Genesung und das ist doch das Beste und Schönste!


    Sedulus zuckte mit den Schultern.


    Ach, doch nicht dafür! Ich helfe doch gerne. Was macht eigentlich deine bezaubernde Frau?


    Sedulus erinnerte sich, dass Centhos Frau und Serrana einmal recht gut befreundet waren. Zumindest in den Anfängen als er und Serrana sich kennenlernten.

  • Der mit Senator schien ein wenig verstört von seinem Krankheitsbild. Was verständlich war, er selbst würde es keinem wünschen. „Nun ich hoffe das es sich wieder besser wird aber die Götter allein bestimmen über das Schicksal.“ Sagte er und hoffte inständig das sie ihm nicht noch mal solch ein Leiden schicken würden.


    Gut dann war das geklärt. Dann war da jetzt Macer, Germanicus Sedulus, Imperiosus und Hadrianus Iustus.
    Die Frage nach seiner Frau überraschte ihn dann doch. „Nun sie hat sich mit der Pflege der Kinder und einem kranken Mann wohl etwas übernommen so das ihre sozialen Kontakte etwas eingeschlafen sind.“

  • Na das hoffe ich doch auch!


    Meinte Sedulus mit ehrlichen Worten. Es wäre schlimm, jetzt wo die Iulier wieder einen Senator stellten, diesen wegen Krankheiten oder gar Schlimmeres zu verlieren. Zumal Centho einer der Senatoren war, mit dem man auch reden und gut auskommen konnte.


    Naja gut, bei meiner Frau ist es ja nicht anderst. Sie hat da auch einiges mit den Kindern am Hut. Vielleicht sollten unsere Kleinen ja mal miteinander spielen und die Frauen könnten ein wenig miteinander schwätzen. Zumindest wäre es einmal wieder etwas anderes für sie. Oder was meinst du dazu?


    So würde Serrana mal wieder andere Gesichter zu sehen bekommen als nur ihre Großmutter...

  • "Nun, dann schlage ich vor, dass ich Calvena wegen dieser Sache eine Nachricht schicke, und wenn sie zustimmt, überlegen wir, wann und wo du auf alle Kinder gemeinsam aufpassen könntest." Serrana war immer noch nicht klar, wie Sontje längerfristig drei Kinder aus verschiedenen Haushalten hüten wollte. Aber ihre Arbeit schien ihr offensichtlich Freude zu bereiten, warum sollte sie also keine Chance bekommen, sich in kleinerem Rahmen auch bei einer größeren Kindergruppe zu bewähren?
    Als Sontje die unselige Seuche in Mantua erwähnte, überzogen sich Serranas Arme schlagartig mit einer Gänsehaut, die Erinnerung an die damalige Panik und die überhastete Flucht auf das Landgut ihrer Freundin beschäftigte sie für einen Moment derart, dass Sontjes Gensname erst nach einigen Sekunden zu ihr durchdrang.
    "Oh, ich weiß, wovon du sprichst. Mein Mann und ich waren zu dieser Zeit Gäste des dortigen Legaten und mussten Mantua Hals über Kopf verlassen. Den Göttern sei Dank, dass wir alle mit heiler Haut davongekommen sind..." Serrana schüttelte sich leicht, dann hob sie überrascht den Kopf. "Die Duccii? Du gehörst zur Gens der Duccii? Aber warum führst du deinen Gensnamen dann nicht und nennst dich Sontje?"

  • "Das ist eine gute Überlegung. Ich werde Calvena fragen, ob sie einen Brief von dir erhalten hat." stimmte Sontje Serranas Vorschlag zu und freute sich vorab auf die dreifache Kinderschar. Rufus würde es aus ihrer Sicht wahrlich gut tun andere Kinder zu sehen, zu hören und zu sprechen. Kurzum zu erleben. "Ohjehmine... da habt ihr aber richtig Glück gehabt, dass die Seuche euch nicht erwischt hat. In der Acta Diruna steht, dass sie viele Menschen dahin gerafft hat. Zum Glück ist sie nun vorbei. Ich habe vor, Mantua irgendwann mal zu besuchen. Zu Pferd ist es angeblich nicht weit."


    Schliesslich wurde die Frage nach ihrem Namen gestellt. "Mutter nannte mich Sontje. Bei den Duccii muß man/frau sich einen neuen Namen aussuchen. Da mein Zwillingsbruder Phelan sich in 'Duccia Verus' unbenannte, war es klar, dass ich auch einen Namen mit 'V' haben möchte. Nach viel Überlegen kamen wir auf Vera. Duccia Vera." erklärte die junge Germanin der Iunierin. "Ich mag meinen ursprünglichen Namen Sontje mehr als Vera. Sontje bedeutet 'kleine Sonne'. Dass die hiesigen Männer mehr als drei Namen im Namen tragen, habe ich schon festgestellt, aber warum die Frauen nur zwei haben.. keine Ahnung! Schon seltsam. Vieles ist seltsam."

  • Oh das war wirkliche eine gute Idee wie er fand. Drum willigte er natürlich gleich ein. „Das ist eine wirklich gute Idee. Die Kinder sollten nicht immer nur mit den Sklaven Kindern spielen. Wen das auch normal meine Zustimmung findet aber mal andere Kinder kennen zu lernen wird ihnen nicht schaden.“ Sagte er darum sogleich. Seiner Frau würde das sicher auch gut tun.

  • Ja, so seh ich das auch. Und da sie ja eh so in etwa im selben Alter sind und sich früher oder später wahrscheinlich eh über den Weg laufen, sei es nun in einer Schule oder auf diversen Anlässen wo man sich so trift, warum also nicht schon in kleinerem Kreise anfangen...


    Sedulus freute sich über die Zustimmung seines Senatorenkollegen und Serrana würde sich mit Sicherheit auch freuen. Vielleicht konnte man ja auch Calvena und Valerian einladen und Septima...

  • „Hast du schon einen Lehrer oder eine Schule im Auge?“ Hakte Lucius gleich nach. Es war eine wirklich wichtige Frage. Er hatte an einen Hauslehrer gedacht aber es gab auch gute Schulen. Und wenn seine Kinder mit andern Senatoren Kindern lernen würde da war das sicher angemessen Gesellschaft. Denn ein Hauslehrer würde sicher nicht förderlich für ihre sozialen Kontakte sein. Und wenn er eine Empfehlung von Sedulus bekommen würde war die sicher viel wert. Auch wenn noch Zeit war bis die Kinder in eine Schule oder zu einem Lehrer gehen würden.

  • Bis jetzt hatte sich Sedulus von wegen Lehrer für die Zwillinge noch überhaupt keine Gedanken gemacht. Von daher kam die Frage von Iulius Centho doch ein klein wenig überraschend.


    Ähm nein, bisher nicht. Ich dachte mir, es ist auch noch ein wenig Zeit, von daher...


    Vielleicht sollte man sich aber in nächster Zeit einmal umhören.

  • "Ja, danken wir den Goettern, das sie uns alle vor einem schlimmeren Schicksal bewahrt haben." bemuehte sich Serrana ein Thema zu beenden, dass ihr seinerzeit eine Heidenangst eingejagt hatte und statt dessen noch etwas mehr ueber die junge Frau zu erfahren, die sich angeboten hatte, zumindest zeitweise die beiden kleinsten Germanici zu behueten. "Darf ich dich fragen, warum es dich nach Mantua zieht, Sontje? Hast du vielleicht Familie oder Freunde dort? Und warum du bei den Quintiliern lebst, wenn es hier in der Stadt auch Duccii gibt? Oder bist du mit denen nicht naeher verwandt?" Serrana spuerte foermlich, wie eine Frage nach der anderen aus ihr heraussprudelte und zog ein wenig entschuldigend die Schultern hoch. "Entschuldige bitte, wenn ich zu neugierig bin, aber ich moechte schon gern genau wissen, mit wem ich es zu tun habe, wenn es um das Wohlergehen meiner Kinder geht." Sie hoerte der jungen Germanin ein wenig weiter zu und nickte dann und wann, bis ein bestimmtes Wort ihre besondere Aufmerksamkeit weckte und sie sich automatisch ein Stueck vorbeugte. "Du bist also ein Zwilling, genau wie meine Kinder? Ist dein Bruder auch hier in Rom? Falls nicht, musst du ihn doch sicher furchtbar vermissen. Meine beiden Kleinen streiten sich wirklich haeufig, und dennoch halten sie es kaum ohne einander aus. Und was genau findest du seltsam? Vielleicht kann ich dir ja etwas erklaeren, schliesslich bin ich ja unter Roemern aufgewachsen." Serranas Blick fiel auf das leere Tischchen neben Sontjes Sessel. "Moechtest du uebrigens etwas trinken? Etwas Wein, Wasser oder Saft?"

  • "Warum ich nach Mantua will? Nein, nicht wegen Familie oder Freunde! Mogontiacum ist ein ruhiges Städtchen und Rom ist eine riesengroße Stadt. Ich möchte wissen, ob es ein Mittelding dazwischen gibt. Ich will die Stadt und Gegend sehen... einfach raus. Ich vermisse Bäume und weite Felder." entgegnete sie. "Die Quintillier sind über entfernte Ecken mit unserer Gens verwandt. Es gibt einen weiteren Duccier namens Titus Duccius Vala, der in Rom weilt. Aber mit dem.. naja.. will ich nichts zu tun haben. Er ist eines Tages aufgetaucht und behauptete der Sohn von einem berühmten Mann unserer Geschichte, der spurlos verschwand, zu sein. Die Duccii haben ihn aufgenommen und um die Ehre der Familie zu steigern ist er nach Rom gegangen.".


    Ein trauriges Ausdruck legte sich in Sontjes Augen, als Serrana auf ihren Bruder zu sprechen kam. Natürlich vermisste sie ihn aber was sollte sie machen? Dem Willen der Familie folgend auf dem Hof bei Mutter versauern kam nicht in Frage. "Phelan und ich sind zusammen aufgewachsen bis Vater verstarb. Er beschloß nach Mogontiacum zu gehen. Ich folgte ihm eine Weile später. Mein Bruder war eine Zeitlang in Rom und hat sich zum Priester weihen lassen. Er ist danach wieder nach Mogontiacum zurück gegangen und hat sich dem Priesteramt sehr intensiv gewidmet. In dieser Zeit haben wir uns voneinander entfernt. Er hat nichts dazu gesagt, als die Familie beschlossen hat, dass ich zu Mutter zurück gehen soll." Jetzt hatte sie erst recht Durst bekommen. "Saft wäre gut.."

  • "Duccius Vala, ich bin ihm mal begegnet." entgegnete Serrana und stellte zu ihrer eigenen leichten Verblueffung fest, dass mit diesen wenigen Worten im Grunde schon alles gesagt war, was aus ihrer Sicht ueber ihre Bekanntschaft mit Sontjes Verwandtem zu sagen gab. Ein, nein zwei kurze Zusammentreffen, der Austausch von ein paar Hoeflichkeitsfloskeln und Belanglosigkeiten, das war der ganze Kontakt gewesen, nach wie vor war es nur Serranas eigenes schlechtes Gewissen wegen einer lang zurueckliegenden Gedankenlosigkeit ihrerseits, durch das sie sich bei dem Namen dieses ihr im Grunde vollkommen fremden Mannes immer noch ein wenig unwohl fuehlte.


    "Das mit deinem Bruder tut mir Leid, vielleicht sind die Goetter gnaedig und fuehren dich und ihn irgendwann einmal wieder zusammen." wechselte sie daher sehr bereitwillig das Thema und bedeutete einer wartenden Sklavin, ihrer Besucherin das Gewuenschte zu bringen. "Aber dafuer hast du mit den Quintiliern einen wirklichen Gluecksgriff getan, in Quintilius Valerians Haus wirst du sicher gut aufgehoben sein, da bin ich mir sicher. Arbeit gibt es auf jeden Fall genug, schliesslich ist Calvenas Sohn noch klein, und es wird sicher nicht bei dem einen Kind bleiben, zumindest kann ich mir das nicht vorstellen." Serrana liess sich nun ebenfalls einen Becher mit verduenntem Saft reichen und nahm einen kleinen Schluck, bevor sie weitersprach. "Das mit der kleineren Stadt verstehe ich schon ganz gut, schliesslich bin ich auch in der Provinz aufgewachsen, und Rom erschlaegt mich auch nach mehreren Jahren manchmal noch ein bisschen. Aber warum zieht es dich gerade in eine Garnisonsstadt? Wuerden dich all diese Soldaten nicht stoeren?"

  • "Aha... wenn du mir erzählen magst weshalb, wie, warum du Vala begegnet bist, würde ich mich freuen. Du musst nicht erzählen, wenn du nicht möchtest." erwiderte Sontje unverhohlen ziemlich direkt. "Mal sehen, ob ich meinen Zwillingsbruder in meinem Leben überhaupt wiedersehen werde." Mehr konnte sie zu Phelan nichts erwidern.


    Die Iunierin hatte mit der Meinung über die Quintillier ziemlich recht. "Ohja, ich fühle mich sehr aufgehoben und Arbeit gibt es immer. Calvena hat mir gegenüber nichts zu eventuell geplanten Geschwister für ihren ältesten Sohn erwähnt. Ich habe hin und wieder frei und gehe dann meistens zum Stöbern und Schauen auf die vielen Märkte. Es ist unglaublich, dass dort immer was los ist."


    Die junge Frau griff zu ihrem Becher und trank große Schlucke. "Ich denke nicht, dass ich wegen den Soldaten nach Mantua reite.. ich bin ganz einfach neugierig. Außerdem bin ich bis auf die Verpflichtung als Kindermädchen ungebunden und frei. Ich möchte ausnutzen, dass ich machen kann was ich will und möchte. Das Leben hat soviel zu bieten..."

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