Casa Germanica - Atrium

  • Welch theatralischer Auftritt.


    "Ach ein altes Sprichwort besagt: Die die am meisten jammern, haben am wenigsten auszustehen... :D


    ... Doch sei dir versichert, das ich dich schon nicht verarmen lasse. Zumindest gut speisen wirst du können, einige Kleider im Monat sind wohl auch drin, einen Schuhschrank werden wir noch tischlern lassen müssen, aber für zwei bis drei Sänften ist im Schuppen nebenan auf jeden Fall Platz."


    Genüsslich verspeist er die in den Händen gehaltene Dattel und lehnt sich dichter an sie heran. :]


    "Doch sollten wir nicht alles verprassen, was ich heim schleppe. Auch an die Zukunft und unsere Kinder müssen wir denken und daran, einen Altersitz außerhalb Roms anzusparen..." ;)

  • "Pah. In Tarraco habe ich einen begehbaren Kleiderschrank." Lucilla knufft Avarus erneut in die Seite.


    Dann greift sie zu einer Dattel und beißt hinein. "Dann sollten wir vielleicht als erstes den Genuss dieser sündhaft teuren Früchte einschränken." Schnell steckt sie den Rest der Dattel in den Mund, lässt sich auch diesen auf der Zunger zergehen und schluckt ihn schließlich herunter. "Aber nicht heute." 8)


    Sie schmiegt sich zufrieden an Avarus und denkt wieder einmal an die Zukunft. "Die Wirtschaftslage wird sicher auch irgendwann wieder besser. Momentan scheint den Menschen das Geld nicht zu locker zu sitzen, Luxusartikel sind wohl nicht sehr gefragt. Aber die Zeiten ändern sich. Ich bin sicher, wir werden nie in Schwierigkeiten kommen. Und im Gegensatz zur geläufigen Meinung meiner Brüder und Cousins kann ich mich sehr wohl einschränken, wenn es nötig wird."

  • "Autsch... " sagt er leise und grinst. "Auch ich bin die letzten Wochen über mein bester Kunde gewesen und das obwohl ich nichtmal mehr ein eigenes Weingut besitze." :D


    Nimmt vom Falerner und fragt sich wo der Musulum bleibt. Keiner mehr im Haus?


    "Die Zeiten werden sicher besser und wenn nicht wird uns schon ein Grund einfallen unsere Gehälter erhöhen zu lassen." :D


    Streicht versunken in Gedanken Lucilla durch die Haare...


    "So schlimm wird es sicher nicht." 8)

  • "So schlimm, dass wir unsere Gehälter erhöhen lassen müssen?" kichert Lucilla. "Ich glaube auch nicht, schließlich ist dies die Urbs Aeterna."


    Sie genießt seine Berührung und schaut verträumt durch die Öffnung im Dach hinaus zum Himmel. Noch immer ist er von der Sonne hellblau erleuchtet. Der aufkommende Frühling ist beinahe in der Luft zu spüren und bald würde er sogar in Rom einziehen und die Stadt zum Erblühen bringen.


    "Weißt du schon, dass Tiberia Livia und Hungaricus nächste Woche heiraten? Ich habe eine Einladung bekommen. Bestimmt wird es ein rauschendes Fest. Lange genug verlobt waren die beiden ja." Der kleine Funken Neid, den Lucilla auf Livia anfangs deswegen verspürt hatte, ist längst verflogen. Nicht, dass Hungi nicht immer noch eine gute Partie ist, doch mit Avarus an ihrer Seite ist Lucilla mehr als glücklich. "Und sie sind so ein schönes Paar. Anfangs war es wohl eine rein politische Sache, aber was man so hört meint Fortuna es wohl wirklich gut mit ihnen."

  • "Ich habe von Hungi davon erfahren, ja. Es wird Frühling und die ersten Paare finden den ewigen Bund. Es ist doch schön zu sehen, daß es auch zwischen Livia und Hungaricus irgendwann einmal soweit ist und den Schritt nach der Verlobung wagen zu heiraten. Es wird sicher ein rauschendes Fest, was nicht so leicht zu toppen ist.


    Sollten wir zwei nicht auch noch eine kleine Runde zu unserer Verlobung ausgeben?"


    Schelmig blickt er sie an und kratzt sich gespielt das Kinn.

  • "Wahrscheinlich wäre das besser, nicht wahr?" Sie blickt ihn fragend an und lächelt schief. "Aber keine Sorge, meine Gästeliste gibt eh nicht mehr her, als eine kleine Runde. Von der Familie ist ja nun kaum mehr einer in Rom und ob überhaupt jemand kommen würde... Sonst kenne ich eigentlich nur Hungi... und Livia. Mit den Subauctores der Acta habe ich sonst nicht so viel zu tun, als dass eine Einladung für die Hochzeit nicht ausreichen würde."


    Sie seufzt leise. "Es wird Zeit, dass die Jahreszeit der Feste wieder anfängt. Man kommt ja sonst doch nicht unter Menschen. Hast du schon über einen Termin nachgedacht?"

  • "Hm dann wird es also eh eine kleinere Runde. Ich glaube kaum, das meine Anverwandten aus der Provinz Germanien anreisen werden, um an meiner Verlobung teilzunehmen. Also sollte es den Rahmen nicht sprengen. Eine kleine Taberna könnten wir anmieten. Einige Musikanten aufspielen lassen und frische Speisen servieren.


    Über einen Termin dachte ich hingegen noch nicht nach, vieleicht hast ja auch du dazu eine Meinung?"


    Fragend blickt Avarus Lucilla an und spielt im Kopf mögliche Tage durch. Er würde sich schon melden, falls es ihm nicht passte.


    "Öhm rein vom Kalender her, gibt es wohl keine Sperrtage in den nächsten Wochen?"

  • "Das hört sich gut an." lächelt Lucilla. "Ungünstige Tage fallen erst wieder in den Mai. Was hältst du von der letzten Woche im April? Bis dahin sollten wir uns von Livias und Hungis Hochzeit wieder erholt haben."


    Ihr Lächeln verblasst. "Oh, in der Woche der Hochzeit findet auch noch eine Vollversammlung der Acta Diurna statt. Und zwar," sie stockt einen Moment, "beim Kaiser. Wir wurden... vorgeladen." Sie schmiegt sich schutzbedürftig an Avarus an. "Ich hoffe, wir haben nichts falsch gemacht. Aber warum sonst sollten wir zum Kaiser müssen? Wenn er etwas mitteilen wollte oder es etwas zu besprechen gäbe, dann würde er sich doch mit der Auctrix allein beraten. Es kann nur etwas Furchtbares passieren. Es gibt überhaupt keinen Grund für so eine Versammlung. Bestimmt kennt mich der Imperator noch von meiner Audienz mit Aemilia zusammen. Bei den Göttern, ich hoffe, es erwartet keiner von mir, dass ich etwas sage. Ich weiß, das ist Livia gegenüber ungerecht und als Auctrix P.P.A. sollte ich sicherlich... aber... wenn ich wieder etwas Falsches sage..." Je mehr Lucilla redet, desto kleiner wird sie. Am liebsten würde sie sich jetzt schon in ein kleines unsichtbares Wölkchen verwandeln.

  • Er streicht ihr wieder durch die Haare.


    "Nicht jeder Gang zum Kaiser ist aus dem Grunde befohlen, weil er jemanden ein bis zwei Köpfe kürzer machen will. Nein es gibt durchaus auch ab und an von ihm das Bedürfnis Lob weiter zu tragen und das geschieht zumeist gern persönlich.


    Ihr habt schon lange nicht mehr über das Kaiserhaus berichtet. Wahrscheinlich weil nur wenig an die Öffentlichkeit dringt oder einfach Stille herrscht. Ich denke nicht, das ihr deswegen verurteilt werden sollt. Nein ich würde annehmen es ist Zeit für eine Belobigung. Denn schon eine Ewigkeit opfert sich jeder der Redakteure für einen Hungerlohn dafür auf, das die Acta jede Ausgabe informativ und gut geordnet ist.


    Also mach dir keine Gedanken, für die schmutzigen Arbeiten würde man eh einen Satz Praetorianer schicken." ;)


    Nippt am Wein und trinkt den Becher schließlich aus Die Datteln sind alle und der Musulum immer noch nicht gebracht. Er muß annehmen, man hat ihn vergessen. Doch es weht auch eine ewige Stille durch die Casa. Er fragt sich regelrecht, was seine Sklaven treiben. Mit einem Seufzten streckt er sich und fügt ihren Worten hinzu:


    "Ja die letzte Woche im April sollte durchaus ein guter Nachholzeitpunkt sein. Wir sollten die Einladungen aber nicht zu früh verteilen..."

  • Lucilla seufzt tief. "Das sagst du so einfach. Also ich hab noch nie gehört, dass der Kaiser jemanden für ein Lob läd. Entweder hat er irgendwelche Anweisungen oder aber es geht darum jemanden einen Kopf kürzer zu machen. Und für irgendwelch Anweisungen würde doch die Auctrix reichen. Und die Praetorianer, er wird für die dreckige Arbeit kaum Hungi zu seiner Verlobten schicken!" Sie schüttelt verzweifelt den Kopf und senkt ihre Stimme. "Dass nicht über das Kaiserhaus berichtet wird, wird auch schon seine Gründe haben. Wer will schon lesen, dass der Kaiser jemanden einen Kopf kürzer gemacht hat? Ach, Medicus, es ist zum Verzweifeln! Ich muss unbedingt aufhören, darüber nachzudenken, das macht mich ganz nervös."


    Sie greift zu ihrem Becher und trinkt ihn leer. Um sich abzulenken nimmt auch sie das Thema der kleinen Feier wieder auf. "Gegen Anfang der Woche? Oder in der Mitte? Mir ist es gleich, du weißt, ich habe immer zu tun und gleichzeitig nie." Sie lächelt leicht. "Und wen möchtest du noch dazu einladen?"

  • "Ach mach dich nicht verrückt, Liebes." und legt seinen Arm um ihre Schultern. Er weiß, das er gut Reden hat, doch irgendwie glaubt er nicht an eine negative Besprechung.


    "Ich halte den Anfang für genau richtig. Das mit den Gästen hindes wird schwierig. Meine Freundschaften hier in Rom schwinden dahin, meine Klienten sind gut mit Arbeiten außerhalb Roms ausgelastet. Hm evtl. Quarto und Adria noch dazu."

  • "Mhm." Lucilla überlegt sich, dass so eine Kaiseraudienz doch gar nicht so schlecht ist, wenn dies bedeuted, dafür in Avarus Armen liegen zu dürfen. Allerdings nur bis nach der Hochzeit, denn dann spekuliert sie darauf, dass dies eh öfter geschen wird, auch ohne Kaiseraudienz. :]


    "Meine Familie sollte ich aber schon einladen. Auch wenn ich befürchte, dass eh keiner kommt. Aber du weißt ja... für diejenigen in Germania und Hispania sollte die Einladung außerdem rechtzeitig rausgehen. Nach Tarraco reicht eine Einladung und nach Germania, herrje, da sind sie über das ganze Land verstreut." Sie denkt kurz nach. "Das werden nochmal drei Stück." 'Von denen keiner kommen wird,' setzt sie in Gedanken bedauernd hinzu. "Ich kann das jedoch alles selbst veranlassen, wir haben nämlich eine ziemlich große Decima-Wertkarte. Und ich hatte Meridius gewarnt, dass jeder Decima damit Briefe schreiben können wird." Sie lächelt schelmisch.


    Lucilla hofft dennoch, dass irgendjemand von ihrer Familie in Rom kommen wird, denn ansonsten wäre sie ganz allein unter Senatoren. "Die Aelia, mhm, ja... sind die denn nett? Ich habe sie bisher nur auf irgendwelchen Feierlichkeiten getroffen, jedoch noch nie viel mit ihnen zu tun gehabt."

  • "Hm vieleicht hast du Recht und es wäre besser alle einzuladen, wenn sie nicht kommen können mögen wir ihnen verzeihen, doch könnten sie ungehalten reagieren, wenn sie erst garnicht eine Einladung erhielten. "


    Avarus denkt sichtlich nach.


    "Mit drei Schreiben für Germanien sollte ich hin kommen. Das sind 60 Sesterzen, falls ich den CP nutze, doch soll es arg fix gehen. Hm... ich werde Paulus schicken. Du kannst ihm deine Anschreiben auch anvertrauen. So sparen wir beide enorm." ;)


    Schielt nach draußen, wo der Mulsum bleibt und ruft dann sichtlich genervt nach Helena. Doch es bleibt ruhig im Gang.


    "Wir verdursten hier noch..."


    Dann endlich erscheint sie und entschuldigt sich zehnmal, doch war der Mulsum wohl doch rar geworden.


    "Wollen wir zu der Hochzeit zusammen hin gehen? Es würde mich freuen, wenn ich dich abholen darf."

  • Lucilla rechnet nach. Mit ihren Schreiben würde es sich tatsächlich lohnen, einen eigenen Sklaven zu schicken. "Die Adressaten meiner Briefe liegen immerhin auf einer Route von Mogontiacum den Rhenus hinauf bis Cladia Colonia Ara Agrippinensium. Keine allzu gefähliche oder beschwerliche Reise also. Ich werde die Schreiben fertig machen und Ambrosius gleich morgen damit vorbeischicken."


    Sie wartet, bis der Mulsum eingegossen ist und genehmigt sich sogleich einen Schluck. Dann nickt sie schelmisch lächelnd. "Ich werde dafür sorgen, dass dich niemand mit einem Knüppel hinter der Tür erwartet." Sie kichert leise. "Aber es ist ja eh kaum mehr jemand da." Zufrieden lehnt sie sich wieder an Avarus. "Wir könnten auch das Geschenk gemeinsam schenken. Ich habe da schon eine gute Idee, wenn du möchtest, darfst du dich anschließen." Sie dreht sich zu ihm um und flüstert ihm leise ihre Idee ins Ohr. :D

  • "Ich dachte du warst noch garnicht in Germanien? Aber Paulus war es und wird sicher die beste Route auswählen und sich nicht in einen Hinterhalt locken lassen. ;)


    In Cladia Colonia Ara Agrippinensium sollte er auch Aelia finden, es wäre somit kein extra Weg. Ich hoffe nur das Wetter ist langsam erträglich. Was sagen denn die Tabellarii zu den Örtlichkeiten in Germanien... hat der Winter gar zu schwer gehaust?"


    Er nimmt nun auch etwas vom Mulsum und verspürt wenig später ihren warmen Atem an seinem Ohr.


    "Ahja hm ist das nicht zu extravakant?" 8)

  • "Ach was," winkt Lucilla kichernd ab. "Für Hungi und Livia muss es schon etwas Besonders sein."


    Schmunzelnd nippt sie an ihrem Becher und stellt ihn dann ab. "Ich war auch noch nie in Germania, zumindest nicht persönlich. Aber schon oft genug mit dem Finger auf den Streckenkarten. Nenn mir zwei Städte und ich sage dir, wie du am besten von Roma aus dorthin kommst, aber frage mich bloß nicht, wie sie geographisch zueinander liegen. Nur die am Rhenus entlang kann ich der Entfernung von Rom nach ordnen. Celeripes erzählt immer, dass die Städte wie eine Perlenkette am Fluß entlang aufgereiht sind. Wenn nur die Legionen ihr Kartenmaterial rausrücken würden, ich bin sicher, auf diesen Karten könnte man die Postrouten noch viel besser planen. Andererseits weiß ich nichteinmal, ob die Tabellarii sich überhaupt an meine Anweisungen halten, wahrscheinlich ist es bei ihnen wie bei Paulus und sie gehen den Weg, den sie als den Besten erachten."


    Sie zuckt mit den Schultern. "Hauptsache die Post kommt an. Und an ihrer Stelle würde ich mir auch nicht von meinem Vorgesetzten, der den ganzen Tag nur in seinem Officium sitzt, meinen Weg vorschreiben lassen. Meinst du, wenn du LACP bist, könntest du eine Inspektionsreise in Italia ansetzen? Wenigstens in meiner eigenen Provinz sollte ich mich doch auskennen."


    Fast hätte sie das Wetter vergessen, bekommt jedoch nochmals die Kurve. "Das Wetter muss in Germania schon wieder recht gut sein, für dortige Verhältnisse eben. Viel Wind und Regen. Einige Flüsse führen enorm viel Wasser wegen der Schneeschmelze, anscheinend herrscht auf der anderen Seite der Alpen das gleiche Problem, wie auf unserer, nur dass das ganze Wasser dort in den Norden abfließt. Schnee gibt es nur noch sehr selten in den Höhenlagen, aber dort müssen unsere Mitarbeiter ja zum Glück nicht oft hin. Alles in allem scheint die Provinz den harten Winter einigermaßen gut überstanden zu haben."

  • "Das ist wohl wahr. Sie sind ja auch nicht irgendein Paar, sondern Jenes, welches die Hochzeitswelle im elitären Kreise dieses Jahr einläutet."


    Er verzieht die Mundwinkel etwas nach hinten, man könnte es als Grinsen deuten. Doch irgendwie kommt ihm in den Sinn, das Lucilla dermaßen teif in ihrer Arbeit gebettet ist, das sie zu jeder möglichen Gelegenheit immer wieder darauf zurück kam. Als LACP sollte ihm das nur mehr als Recht sein, soviel Einsatz und Mühe war nicht oft an einem Praefecten zu erkennen. Nur lag sie gerade hier mit ihm auf der Kliene und Avarus fragte sich: 'Muß es denn immer Arbeit sein?'


    "Wenn der Winter wirklich so hart gewesen war, wie die Reisenden Berichteten, dann wird es auch enorme Schäden in Germanien geben. Wäre ein anderer LAPP am Werke würde ich meine Handwerker anweisen ein paar tausend Sesterzen da oben zu verdienen, doch so würden die Arbeiter Avarus wohl eher die Abwasssergräben zugewiesen bekommen und dafür sind meine Männer zu schade. Immerhin haben sie bereits einige grandiose Bauten aus dem Boden gestampft. Die Thermen, die Basilika und die erweiterte Marstempelanlage in Mogontiacum gehören auch dazu."


    Nippt am Mulsum und kratzt sich am Kinn. Ein aufmerksamer Beobachter würde Avarus raten: 'es mal mit Waschen zu versuchen.'


    "Ich dachte wir reisen erstmal durch die Welt, wenn ich LACP bin?! Für Italien ist auch im herbst noch Zeit." Sein Gesicht gleicht einem Honigkuchen und er muß laut lachen. :D

  • Lucilla verkneift sich ein Seufzen. Sie kann ja verstehen, dass das Verhältnis ihresVerlobten zu ihrem Bruder nicht gerade das Beste ist. Doch irgendwie scheint es so tief in seiner Seele verankert zu sein, dass er zu jeder möglichen Gelegenheit immer wieder darauf zurück kommt. Nun liegt sie gerade hier mit ihm auf der Kline und Lucilla fragt sich: 'Muss es denn immer diese Feindschaft sein?' (:P)


    "Du solltest nicht immer so negativ von ihm denken. Der Kaiser hat ihm die Provinz anvertraut und Meridius wird alle zur Verfügung stehenden Kräfte nach ihren Möglichkeiten einsetzen. Er ist kein Freund von Verschwendung, er würde auch geschulte Baukräfte nicht für Abwassergräben einteilen. Außerdem sollte er dabei an mich denken, immerhin würden diese paar tausend Sesterzen einen Teil des Landsitzes meines Ruhestands sichern."


    Mit einem kritischen Blick hebt Lucilla ihre Hand und fährt Avarus übers stoppelige Kinn. "Vor dem Landsitz solltest du dir aber einen neuen Sklaven für die Rasur zulegen. Der jetzige taugt anscheinend nicht viel. Wenn du magst, dann werde ich dir Abrosius mal ausleihen, er versteht sich sicherlich auch auf die Bartrasur. Was kosmetische Belange angeht kann ihm niemand das Wasser reichen."


    Sie lässt von den Bartstoppeln ab und ihre Hand streicht über den Hals, die Mitte der Brust bis zu Avarus Bauch hinab. Dort verharrt sie einen winzigen Augenblick, dann zieht Lucilla ihre Hand zurück und greift erneut nach dem Becher, ohne anschließend daraus zu trinken.


    "Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir diese Reise machen werden. Hungi hat dem wirklich einfach so zugestimmt? Er ist einfach der beste Praefectus Praetorio, den man sich vorstellen kann. Musstest du eine Reiseroute vorlegen? Werden wir Aegyptus besuchen? Ich möchte so gern Alexandria sehen, Onkel Mercator hat immer so von dieser Stadt geschwärmt, es muss dort einfach unglaublich sein."

  • Ja sie hat Recht, natürlich wird er es Lucilla verschweigen, denn es wäre der Anfang der Niederlage. So genießt Avarus für einen Moment ihre fähige Hand und überlegt, wie er sich mit Tomatenscheiben auf dem Gesicht machen würde. :D


    "Ich gehe seit den Jahren meiner Anwesendheit in Rom zumeist auf den Markt und lasse mir das Bärtchen entfernen. Natürlich kann man da nicht gänzlich auf jeden Stumpel achten, aber sie machen das ganz schön preiswert und bisher hat es auch genügt. Doch wenn du meinst, dann könnte ich Alypia damit beauftragen zum Putzem ist sie wahrlich zu schade." :]


    Leicht neigt er den Kopf zur Seite und blickt sie aus intressierten Augen an. Avarus kann nicht glauben was er da sieht... der Mulsum ist der Hammer. 8)


    "Hm also Hungi weiß in Wirklichkeit noch nicht, das du mich begleitest. Aber ich habe angedeutet, das mich ein Praefect -wer käme da sonst in Frage- und zwei Reiter auf der Reise unterstützen werden. Auch die Finanzierung der Schiffe ist noch nicht geregelt, aber das leg ich zur Not aus und wir würden für diesen Fall ein Schiff mieten."


    Nickt überzeugt von seinen Worten.


    "Jahrelang wurden wir vom Staat ausgenutzt, jetzt ist es an der Zeit uns ein wenig zurück zu nehmen," fügt er leise hinzu und stupst Lucilla auf die Nase.

  • "Oh." Lucilla greift sich verwundert an die Nase und schaut ihn überrascht an. "Also ich... fühle mich eigentlich nicht ausgenutzt. Der Posten des Praefectus Vehiculorum ist doch wirklich gut bezahlt und... also... ich weiß nicht... ich möchte nur ungern... ich meine..." Sie blickt ihn ratlos an, unsicher, was sie nun eigentlich sagen möchte. Natürlich möchte sie auf diese Reise gehen, doch ihr Sinn für Rechtschaffenheit und Anstand meldet lautstarken Protest an.


    "Du sagst es Hungaricus aber doch noch?" Natürlich, das müsste er ja. Es würde schließlich auffallen, wenn Lucilla wochenlang nicht zur Arbeit kommen würde. Und wenn Hungi zustimmen würde, dann wäre nichts dabei. Sie würden die Strecken abfahren, potentielle Mansiones suchen, Verträge aushandeln, Personal suchen und nebenbei ein wenig die Schönheit der Fremde genießen, ganz so wie geplant. Sie dreht sich, so dass sie wieder mit dem Rücken zu Avarus liegt und lehnt sich an ihn. "Du hast sicher recht. Weißt du, in einer Woche nähert sich mein Jahrestag beim Cursus Publicus. Manchmal überlege ich, ob es das wirklich alles wert ist. Ich weiß, weiter werde ich nie kommen und eigentlich will ich das auch nicht, aber... also, ich glaube, ich bin ganz froh, wenn ich irgendwann einmal nur noch für unsere Kinder sorgen muss." Ein sanftes Lächeln schleicht sich auf ihr Gesicht. "Das möchtest du doch, oder?" Sie dreht ihren Kopf und schaut ihn schief an. "Es hält uns ja niemand davon ab, zusätzlich noch eine Sklavin für die Erziehung einzustellen."

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