Casa Germanica - Atrium

  • "Oh dann wird es für dich in Zukunft aber schwer werden. Die vielen Aufgaben sind mir nämlich langsam zuviel. Also werde ich dort Zeit sparen, wo sie am Meisten kostet, im Senat. Letztlich muß ich dir noch Recht geben, das es ausreicht einmal in der Woche dort vorbei zu schauen, weil sich garnicht soviel tut. Naja für eine Reise sollten wir Zeit haben und dir wird es auch gut tun..." ;)


    Medicus ließ offen, was er damit meinte. Tat fast geheimnisvoll und freute sich innerlich schon auf diese politische Auszeit. Gut mehr als sechs Wochen würde sie wohl nicht dauern können, aber er hoffte doch, das seine partyverwöhnte Ehefrau mehr als eine Woche in stiller Abgeschiedenheit aushielt ohne in die nächst größere Stadt zu fahren.


    "Können wir uns eigentlich schon so ungefähr auf einen Termin festlegen?" 8)

  • "Du willst was?" Lucilla öffnet entsetzt die Augen und starrt Avarus an. Gut, dass sie noch nicht verheiratet sind, noch kann sie es sich überlegen. :D
    "Medicus, der Senat ist doch kein Freizeitamt! Du hast eine Verantwortung gegenüber Rom, gegenüber den Bürgern des Imperiums! Es ist doch wichtig, dass du diese Verantwortung gebührend ausfüllst und für das Wohl des Reiches sorgst!" Gerade jetzt bald, wenn Lucilla endlich so weit ist, Einfluss darauf zu nehmen.


    Sie schüttelt ein bisschen desillusioniert den Kopf. Ob Avarus vielleicht doch schon zu alt ist? Dann zuckt sie mit den Schultern. "Ansonsten hätte ich mich auf den ANTE DIEM VII KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (26.10.2007/104 n.Chr.) festgelegt, wenn es dir passt."
    Bona Dea, das ist fast nur noch ein Monat.

  • Als wüßte er es nicht selber. Das ungehemmte Seufzen aber verrät ihn wohl, wie er zur Zeit über die Versammlung alter Säcke in der Curia Iulia denkt.


    "Ein gutes Datum..." kürzt er ab und läßt den Senat Senat sein. Für dieses Gespräch zumindest (hofft er :D ) "... mir passt es denke ich und da haben wir noch reichlich einen Monat Zeit zum Planen und Organisieren." :P


    Manchmal fühlte er sich schon alt, sehr alt. Meist genau dann, wenn ihm die Arbeit die Stunden raubte, die ein normaler Römer brauchte, um sein Wesen, sein Sein gesund und frisch zu halten. Doch die letzten Tage eilte er nur von einer Versammlung zur Nächsten und hatte auch in den Diensten für den Cursus Publicus nicht wirklich viel Freiraum, um zum Beispiel mal etwas länger in eine öffentliche Therme zu gehen. Auch die Dirnen konnte er schon seit Wochen, ach was denkt er, seit Monaten abschreiben. Welcher Mann war da noch ein Mann? 8)

  • Dann wäre das endlich entschieden. Plötzlich schwebt das Datum doch irgendwie drohend über Lucilla. Wird die Zeit bis dahin wirklich ausreichen? Wäre nicht nächstes Jahr doch besser? Will sie überhaupt tatsächlich heiraten? Danach könnte sie nie mehr den Vestalinnen beitreten.


    "Hmpf." Lucilla nimmt den Becher vor sich und trinkt einen kühlen Schluck, um die unmöglichen Gedanken in ihrem Kopf zu vertreiben. "Die Einladungen für die Gäste in Rom können wir eine Woche vorher verschicken, das reicht. Die an die Gäste in anderen Provinzen sollten Anfang des kommenden Monats auf die Reise gehen. Ich hoffe, Magnus und Venusia finden die Zeit für diese Reise. Es wäre zu schade, wenn sie nicht kommen, nachdem schon Livianus und Serapio nicht dabei sein werden."


    Sie dreht sich zu einem Sklaven. "Bring eine Wachstafel!" Dann wieder zu Avarus. "Wir sollten schon einmal grob festhalten, wer alles kommen soll."

  • "Ja das sollten wir und diese Briefe in weite Ferne kann ich über den Cursus Publicus bringen. Das kostet dich dann nichts."


    Er schaut sie an und findet, das es wirklich an der Zeit ist dieses hübsche Mädel vom Markt zu nehmen. Das ihm das gelingen könnte? :D


    "Sagen wir mal so unsere Verwandten, das erklärt sich von selbst. Es ist nur fraglich, ob ich die in Germanien wohnenden fernen Nichten und Neffen einladen werde. Erst letztlich zu einem Genstreffen ließen sie sich weder blicken, noch sendeten sie eine Begründung dafür. Für Sedulus und seinen Anhang..." -damit meinte er Paulina- "...werde ich aber einige Zeilen finden. Dabei könnte ich auch Marcus Vinicius Lucianus mit laden, doch wird er wohl nur schwerlich erscheinen können."


    "Hmm... in Rom fallen mir auch noch ein paar ein. Es wird wohl doch kein kleines gemütliches Fest. Doch sag du erstmal..." 8)

  • Mit der angeforderten Tafel in der Hand stiert Lucilla nachdenklich auf das Wachs. Dann ritzt sie die ersten Namen ein. "Die beiden verstehen sich wohl von selbst."
    Die nächsten Namen folgen. "Die beiden wohl auch."
    Weitere Namen folgen, begleitet von "Guter Freund der Familie", "Acta-Redaktion", "Langjährige Bekannte", "Eh klar", "Kenn ich eigentlich nicht wirklich, ist aber Senator", "Dürfen wir auf keinen Fall vergessen" oder "Vielleicht kurzfristig, falls zu viele absagen".


    Am Ende zählt sie die Namen durch. "Nicht schlecht, was meinst du? Fehlt noch irgendwer?"

  • Ohja eine schwere Geburt war das. Sie hatten einfach beide zuviele Bekannte, Verwandte, aber auch Freunde. Dann als die Liste stand blickte er nocheinmal über diese Vielzahl an Namen. Mit etwas Glück kam nur die Hälfte. Mit viel Pech luden sich im Laufe des Abends aber noch die halbe oder ganze Nachbarschaft ein und es kamen jene Köpfe, die sie vergessen hatten zu laden so vorbei. Meist ging es wie ein Lauffeuer durch die Straßen, wenn irgendwo so eine Sause frohlockte.


    "Ich denk mal wir haben alle Gäste und naja wen wir vergaßen, der wird schon von selbst davon erfahren und so kompliziert würde ich es nicht machen... wer kommt, der kommt einfach und wer zu Hause bleibt, der tut auch dies zu unserem Glück beitragen." :D

  • "Oh ja," schwelgt Lucilla schon in ihrer Vorstellung. "Das wird ein rauschendes Fest." Sie klappt die Liste zu und lehnt sich zurück. "Setzt du einen Einladungstext auf?" Sie seufzt. "Ich sollte mir irgendwann mal einen persönlichen Scriba zulegen für diesen Kram." 8)


    Nachdenklich lehnt sie sich an Avarus. "Eigentlich ist der Herbst wirklich der perfekte Monat zum Heiraten, findest du nicht? Alles wird frische Ernte sein, selbst die Trauben werden gerade erst von den Reben gepflückt sein. Hach, da werde ich eine Großbestellung bei den Claudiern aufgeben."

  • "... und es ist nicht mehr so unerträglich heiß. Es wird ein wunderbares Fest werden, da bin ich mir ganz sicher..." Ihre Nähe wird bald immer zu spüren sein und es freut ihn nicht ständig hinüber zur Casa Decima hüpfen zu müssen, wie ein junger Bub. "Ich werde einen Text formulieren, eher allgemein gehalten, nehme ich an, das wir nicht alle einzeln bedenken müssen. Ich würde es dann einfach von einer Schreibkraft mehrmals anfertigen lassen." Für die Trockenfrüchte hatte Avarus hindes schon gesorgt. Einige Fernhändler waren sicher verplüfft gewesen und auch die Tylusier würden wohl noch einmal nach dem Sommer sich über die Meere wagen müssen, um ihre Lager standesgemäß gefüllt zu halten.

  • "Oh ja, das auf jeden Fall. Ein wunderbar wunderbares Fest." Avarus Vorsatz den Text formulieren zu lassen, quittiert sie ebenfalls mit einem "Wunderbar," und setzt dann noch hinzu: "Aber vergiss nicht, die Einladungen nach Germania und Aegyptus rechtzeitig abzusenden."


    Sie hält kurz inne und überlegt. Das ist wohl alles, was besprochen werden muss. Wahrscheinlich würde ihr erst beim Betreten der Casa Decima noch einfallen, dass sie die Hälfte vergessen hat. Aber dann würde sie eben einfach wieder kommen. :]


    "Ich fürchte, ich muss dich dann auch schon wieder verlassen. Ich muss noch ein paar Kleinigkeiten für meinen Neffen kaufen. Du weißt ja, wie enthaltsam die armen Legionäre im Krieg leben, da ist so ein kleiner Junge schon auf die Päckchen seiner Tante angewiesen." Sie stumpt Avarus kichernd mit dem Zeigefinger vor die Brust. "Außerdem fördert es deine Cursus Publicus-Zahlen und lässt dich beim Kaiser gut dastehen."

  • "Die Einladungen sind sichon so gut wie weg, ich werde mich gleich mit Philomelus dem Schreiber zusammensetzen und sie diktieren." Apportiert er pflichthunrig. Doch will Lucilla bereits wieder gehen....


    "Eine Million oder mehr Verlust, wie kann es dabei auf ein kleines Päckchen ankommen." Er grinst. "Dein Neffe freut sich sicher auf das Paket, da willl ich ihm die Wartezeit natürlich nicht verlängern.... wir sehen uns."


    Medicus küsst Lucilla auf die Hand und führt sie bis an die Pforte. Noch dort stehend, schaute er ihr eine Weile nach, um sich dann an die aufgetragene Arbeit zu erinnern.

  • Die Strapatzen der Hochzeit, ihres Höhepunkts und der Nachfeiern waren langsam abgeklungen und der Alltag wieder im Hause Avarus eingekehrt. Da er allerdings nicht scharf genug beim Wahlkampf gesprochen hatte, hing dem Senator eine Mehrarbeit am Bein. Jene formte sich in Stress, langen Sitzungen und vorallem sehr anstrengenden und ewig zu scheinenden Arbeitstagen aus.


    Medicus hatte Lucilla gesucht. Die Casa war zwar groß, aber nicht rießig. Hier im Atrium hatte er sie nun garnicht vermutet und doch war es angenehm warm. Die Sklaven heizten der neuen Hausherrin mächtig ein.


    "Da bist du ja Lucilla... was machst du gerade?" Er wollte sie nicht stören oder zumindest ersteinmal die Launen ergründen... ihre Laune.

  • Tatsächlich lebt Lucilla noch immer. Die Gäste, die nach der Hochzeitsnacht am nächsten Morgen gekommen sind, um Lucilla in ihrer neuen Rolle als Hausherrin zu begutachten, haben das natürlich längst neugierigen, besorgten Mitbürgern bestätigen können. Für alle anderen sei die Ungewissheit nun endlich vorbei. Lucilla lebt und es geht ihr noch sehr gut. Die Hochzeitsnacht war gar nicht so schlimm. Natürlich war alles etwas seltsam. Aber letztlich hat Lucilla sogar Gefallen daran gefunden - wundern braucht das niemanden, schließlich entstammt sie der Karnickelgens und diese würde sich nicht so rasch vermehren, wenn nicht auch die Decima-Frauen ihren Teil dazu beitragen würden.


    Lucillas Cubiculum in ihrem neuen Heim ist noch ein bisschen dürftig eingerichtet. Dürftig heißt in diesem Fall natürlich, dass jede einfache Bauersfrau sich wie in einem Palast vorkommen würde. Aber für Lucilla fehlt noch etwas. Das Problem ist, dass sie noch nicht genau weiß, was. Bis dahin, da dieses etwas endlich auch eingetroffen ist, hat sie das Atrium als ihren Raum heraus erkoren. Es gibt ja eh niemanden in diesem Haus, der es ihr streitig machen würde. Ihr kleiner Corvi-Piepmatz hüpft in seinem Käfig auf einem Säulensockel fröhlich herum, während Lucilla ihren Kopf in eine Wachstafel gesteckt hat. Eine von vielen Wachstafeln, die in kleinen Türmchen auf dem Boden aufgebaut sind.


    Als sie die Stimme ihres Ehemannes hört, schaut sie auf und lächelt. Eigentlich ist ihr nicht nach Lächeln zumute, aber wenn der Ehemann kommt, dann muss eine Ehefrau lächeln, glaubt sie.
    "Medicus, salve. Och, ich überprüfe gerade meine Bilanzen. Setzt dich dich doch zu mir, ich muss eh noch mit dir sprechen." Sie rückt ein Stück zurück und tätschelt neben sich auf die Kline.
    "Ich habe meine Betriebe immer noch nicht verkauft." gesteht sie und senkt schuldbewusst den Blick. "Eigentlich wollte Medeia sie übernehmen, du weißt schon, Artoria Medeia. Für ihren Ehemann, der ist nicht im Ordo Senatorius. Wir hatten schon alles unter Dach und Fach, aber nun ist sie so überstürzt nach Ägyptus abgereist. Irgendetwas stimmte nicht ... ich hoffe, es geht ihr gut. Auf jeden Fall hat sie mir eine ganz kurze, ominöse Nachricht geschickt, dass sie die Betriebe nicht übernehmen kann. Herrje, ich hoffe nur, sie hat nicht die Nachricht bekommen, dass ihr Mann gefallen ist." Lucilla seufzt. "Auf jeden Fall hab ich nun doch wieder keinen Käufer und muss mich noch um den Verkauf kümmern." Mit ihrem unschuldigsten Blick blinzelt sie zu Avarus auf. "Wie lange mag der Aedil wohl noch ein Auge zudrücken? Eine Woche, zwei?"

  • Zuerst fällt der Blick auf den Piepmatz, solches Getier hatte es bis dato in der Casa Germanica nicht gegeben und Medicus überlegt sich, ob eine Voliere im Garten eine gute Idee wäre, um im tristen Rom einen naturnahen Raum zu schaffen. Ganz privat versteht sich und letztlich konnte man auch den Gästen wieder etwas Einzigartiges bieten. Da mußten natürlich noch einige seltene Tiere mehr her... aber wohl auch das Nachbargrundstück, wo er sich schon Jahre darum bemühte. Nur leider wollte der alte Sack von Besitzer nicht abnippeln. Mit dessen Drachen war der Senator sich schon einig. Jedoch so blitzte es in seinen Gedanken, könnte dies jetzt nach seiner neuerlichen Heirat auch anders aussehen und diese alte Dame sich nur den letzten Frühling erhofft haben. Avarus fröstelte und nahm dankbar den Platz an Lucilla's Seite ein.


    "Ich glaube kaum, das die anderen Aedilen sich auf dich stürzen werden, einzigst den Aedilen Curules würde ich das zutrauen, aber jene die dieses Jahr gewählt wurden, sind derart klapprig und alt, das es wohl auch im Geiste nichtmehr soweit reicht. Ich jedenfalls hab noch keinen von denen in der Basilika Iulia zu Gesicht bekommen..." argumentierte er zur Mäßigung der Eile, immerhin gab es noch einiges dabei zu bedenken und so schnell fiel ihm auch niemand ein. "Die Klienten sind soweit gut versorgt. Es gab vor einigen Wochen jemanden, der auch an mich gewandt kam, aber er wollte nicht warten, weil er die Zeit als unaufhaltsam sah und seine Chance mit jedem Tag mehr verstrich. Hmm..." Avarus überlegte sichtlich. "Wir könnten in der Gens rumfragen, ob sich jemand dafür intressiert. Aber ich sehe da wenig Chancen. Wenn dein Herz nicht zu fest daran hängt, kaufe ich sie dir auch ab und lasse sie schließen." Sollte bedeuten das er ihr das Geld schenkte und die Unternehmungen geschlossen wurden. Dabei kam er auf ihre Decimas zu denken... "Ach ja ich muß auch dir eine Frage stellen, aber das hat noch einen Moment Zeit."

  • Lucilla schaut grübelnd auf die Zahlen auf der Wachstafel. Die Betriebe sind viel wert, obwohl sie selbst damals fast nichts investiert hat. Nachdem Avarus selbst auch seinen Architekturbetrieb eingestellt hat und Valeria anklingen lassen hat, dass sie ihren Bildhauer ebenfalls bald verkaufen will, ist auch Lucillas Verpflichtung gegenüber der Stammkundschaft nicht mehr so groß.


    "Ich werde einen Aushang auf die Mercatus hängen." Lucilla seufzt nochmal. "Wenn sich dann niemand meldet, werde ich sie wohl oder übel schließen müssen." Auf Avarus Vorschlag geht sie nicht ein. Auch wenn sie ihre besten Einkommensquellen abgeben muss, wird sie sich noch lange nicht in die Abhängigkeit einer Ehe begeben.
    "Wenn nur Faustus alt genug wäre, einen Betrieb zu übernehmen." sinniert sie vor sich hin und lächelt dann verlegen. "Ich meine, wenn er nicht bei der Legio wäre ..."


    In dem Moment fängt Corvinus, der grüne Sittich an zu krächzen: "Germani-Kussikussikussi!"
    Lucilla pickt eine Rosine aus einer Schale vom Tisch und wirft sie nach dem Käfig. "Sei ruhig, Corvi!" Erst sieht es so aus, als würde sie versuchen, den Vogel zu treffen, doch die Rosine fliegt in hohem Bogen, fliegt durch das Gitter und bleibt mit einem Plöpp auf dem Käfigboden liegen. Der Vogel hüpft von seiner Stange und pickt die Frucht auf. Fürs erste scheint er damit zufrieden.


    Noch ganz beim eigentlichen Thema zuckt Lucilla schicksalsergeben mit den Schultern. "Na was solls. Du wolltest noch etwas fragen?" In dem Moment, als sich Lucilla bewusst wird, dass da noch etwas war, überkommt sie die Neugier.

  • Völlig überrascht, das der Vogel auch noch sprechen kann, blickt Medicus auf das Geschehen. Dann wendet er sich zurück zu Lucilla. Er möchte sie nicht drängen, aber er hofft, das sie auch ihn verstehen kann und das sie im Zusammenhang dessen auch seine Verpflichtungen gegenüber Klienten erahnt.


    "Es ist gut, wenn du es außerhalb versucht. Konkurrenz bewegt jedes Geschäft und es gibt viele gute Menschen, die sich Hände ringend um solch ein lohnendes Gewerbe bemühen. Zwar ist das dieser Tage nicht so ausgeprägt, aber vielleicht hast du Glück..."


    Eine Pause folgt, dann der Vorstoß.


    "... aber bevor du deine Betriebe an einen Caecilius verkaufst, gebe ich dir das Geld."


    Natürlich brauchte sie es ja nicht, aber was konnte ein Ehemann ihr mehr anbieten in dem Sinne, als die anfallenden Kosten zu übernehmen. Es war zwar eh unwahrscheinlich, das dort noch Kapital floss, wo bisweil mehr dem Tiber entlang gebluppert ist, als wirklich etwas zurück kam, aber manchmal war auch so ein Zukauf der letzte Strohhalm, an den man sich klammerte und Gaius Caecilius Crassus wohl ein Mensch, der auch nicht wußte, wohin mit der vielen Knete. :D


    "Ähm ja ich nehme an, du kennst Marcus Decimus Mattiacus und Primus Decimus Magnus näher? Ich wollte da erstmal mit dir reden, bevor ein Aedil es an die große Glocke hängt..."

  • Lucilla kichert in sich hinein als Avarus die Caecilier erwähnt. Sie glaubt kaum, dass diese sich für ihre Betriebe interessieren würden, denn sie sind bereits fest im Geschäft.
    "Kein Caecilier, du hast mein Wort." besänftig sie ihn trotzdem vorsorglich.


    Dann schaut sie ihren Ehemann merkwürdig von der Seite an. "Natürlich kenne ich sie, sie sind beide meine Lieblingscousins ... äh, also jeder von ihnen ... ist ja auch egal, sie sind meine Cousins auf jeden Fall. Was ist mit ihnen, stecken sie in Schwierigkeiten?"
    Lucilla kann sich das kaum vorstellen, die Decima sind alle so völlig untadelig, dass sie manchmal schon fast langweilig erscheinen. Von ein paar Ausnahmen und Fehltritten natürlich abgesehen.
    "Du willst sie doch nicht verklagen?!" Ihre Augen werden groß.

  • "Wenn ich sie hätte vor den Kadi ziehen wollen, wäre ich wohl nicht erst zu dir gekommen. Durch Dich haben sie nochmal Glück gehabt..." besänftigt er sie und grinst. Avarus wird aber wieder etwas ernster im Gesicht, als er weiterspricht: "...als ihre Cousine solltest du dich mit ihnen in Verbindung setzen. Es wird wohl besser sein, wenn durch die Finger ihrer Diener kein amtliches Schreiben gleitet, sondern ein lieben Gruß von Lucilla auf dem Absender zu finden ist." Mit der Hand ist er am Kinn, immerhin will er die beiden Decimer nicht durcheinander werfen. "Decimus Magnus verstößt mit seinen Geschäftstätigkeiten gegen die Lex Mercatus im Teil III-IV. Er betreibt nämlich fünf, statt der gesetzlich erlaubten vier Gewerke. Was Decimus Mattiacus anbelangt, so bin ich mir nicht ganz sicher, ob es zu einem Vergehen gereicht. Aber in seinem Fall fand ich keine amtlich aufgezeichneten Unterlagen, was mich vorerst dazu treibt nachzufragen... hm hatte dein Cousin einmal eine Goldschmiede oder eine Mine?" Mit leicht geneigten Haupt schaut Medicus Lucilla in die Augen. Der Betriebsverkauf ist mit ihrem großen Römerehrenwort für ihn abgetan.

  • "Oh." Lucillas Augen werden groß. Was haben ihre Lieblings-Cousins nun ausgefressen?
    "Magnus betreibt sicherlich keine fünf Gewerbe. Bestimmt ist eines davon still gelegt und er konnte das letzte bisher noch nicht verkaufen. Aber ich werde es im schreiben, nicht dass er noch Schwierigkeiten bekommt."


    Lucilla überlegt angestrengt. Sie hat eigentlich keine Ahnung über die Betriebe der anderen Decimer. Von denen hat ja jeder allzu viele, dass man gar keinen Überblick darüber behalten kann. Deswegen zuckt sie mit den Schultern.
    "Was Mattiacus angeht, habe ich keine Ahnung. Es kann gut sein, dass er mal eine Goldschmiede hatte. Eine Mine glaube ich eher nicht, da hätte ich ja sonst irgendwann einmal Eisen von ihm bezogen. Magnus hat Anteile an einer Mine."
    Sie schaut Avarus fragend an.

  • "Hm ja tu das..." kommentiert er ihre Rührseeligkeit den in Germanien lebenden Decimer wegen. Das Ergebnis zu Mattiacus befriedigt ihn weniger. Er wird also um einen persönlichen Kontakt nicht umhin kommen. "Also keine Mine. Nun um Gold zu verkaufen, braucht es aber einer Mine, die dieses sehr weiche aber auch glänzende Metall aus dem Berg holt und daraus Barren gießt. Wenn er nur eine Schmiede hatte, dann darf er seine Restbestände trotzdem nicht öffentlich veräußern, sondern sollte sich im Stillen einen Aufkäufer suchen." Angestrengt überlegte er, aber auch diese Möglichkeit hatte er bei seinen Recherchen bedacht und das Archiv durchkämmt. "Nur wundert mich, das keine öffentliche Liegenschaft ein Dokument darüber aufbewahrt. Sehr ominös das Ganze. Ich werde diesen Decimus Mattiacus mal aufsuchen müssen. Er wohnt in Rom?"

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