Casa Germanica - Atrium

  • "Ach, um eine Goldmine geht es?" fragt Lucilla, als hätte Avarus das doch nur sagen müssen und schon wäre alles klar. "Ich dachte, es geht um Eisen. Ja also dann ..." Sie zuckt mit den Schultern. "Weiß ich es auch nicht."


    "Herrrrrje! Herrrrje!" wirft der grüne Sittich in diesem Moment ein.
    Lucilla nimmt noch eine Rosine und wirft sie in den Käfig. Sofort hüpft der Vogel auf den Käfigboden.


    "Vielleicht hat er es geerbt? Kannst du dich noch an diese Erbfälle erinnern, die aus irgendeinem Grund verschollen waren? Vor zwei oder drei Amtszeiten wurden sie dann alle auf einmal abgearbeitet, wir hatten damals die ganze Liste der Namen der Erben in der Acta Diurna veröffentlicht. Du brauchst nicht zufällig Farbpigmente? Ich habe noch ein kleines Lager voll von dieser Sache. Wahrscheinlich lösen sie sich irgendwann zu Staub auf, weil ich keine Ahnung habe, was ich damit machen soll. Man erbt das Zeug einfach und steht dann dumm da, weil man es nicht verkaufen darf. Wer weiß, was Onkel Mercator seinen Söhnen hinterlassen hat. Vielleicht auch Gold."

  • Auch noch ein Depressiva Sittich? Na die Rosine scheint ihn glücklich zu machen, denn er verstummt. Wie einfach es doch manchmal ist. Er wendet sich wieder an Lucilla. Ihre erste Wortwahl hoffte einen Schein am Ende des Ganges zu zeigen, aber es war wohl nur eine Halluzination.


    Selbst wenn es vererbt wurde, dann waren die römischen Behörden reichhaltig aufgebläht, um es in irgendeiner Schublade abzulegen.


    "Hmm, ich werde ihn einfach selbst fragen und dann schauen, was er mir für eine Geschichte dazu auftischt."


    Aprobus... Medicus winkt einen Sklaven herbei und läßt einige Oliven, Trauben und eingelegte Früchte auftischen. Sein Mund hat Knapperlaune. Eigenmächtig füllt der Sklave noch Gebäck und Datteln dazu.


    "Was meinst du mit Farbpigmenten? Bunte Farben?"


    Natürlich würde man heute behaupten, das Farben immer bund sind. Zu römischer Zeit zählte man aber auch die Zustände Weiß und Schwarz dazu, sodas man mal diese Art der Formulierung gebrauchen konnte... 8)

  • "Ich bin ganz sicher, dass alles mit rechten Dingen zugeht." verteidigt Lucilla ihren Lieblingscousin und greift sofort nach den Trauben, die gerade aufgetischt werden. Avarus hat wohl vor, ihr noch so ein paar Botschaften zu überbringen, denn Trauben sind noch immer die beste Nervennahrung.


    "Ja, bunte Farben, farblose Farben, was man so braucht, um damit Malerfarben anzumischen. Was weiß ich, ich habe doch keine Ahnung von so etwas. Ich habe nur Reste übernommen, ich weiß noch nicht einmal, ob man diese Pulverchen endlos aufbewahren kann, ohne, dass sie Schaden nehmen."

  • Er hofft das natürlich auch. Ein Seelenfrieden daheim ist nämlich viel wert und die Unterstützung der Frau ganz wichtig. Auch wenn kein Mann das je offen zugeben würde.


    Er nimmt sich ebenfalls von den Trauben. Jene die bald durch getrocknetes und eingelegtes Obst ersetzt würden. Das kann einen Menschen auch schonmal depressiv machen. Wenn es den Winter nicht gäbe... laut einiger Reisender soll es diesen weiter im Süden nichmal geben, aber vielleicht war da auch eine Menge Geschwätz dabei.


    Lucilla schien sich dieser Farben entledigen zu wollen. So wollte auch Medicus diesem Thema nicht zuviel Tatendrang beimessen und beließ es bei einem:


    "Nimm dir doch einfach ein paar kräftige Männer aus der Casa mit, wenn du das nächste Mal zu diesem Lager gehst und lass sie die Amphoren tragen. Einer der Klienten wird damit was anfangen können und bereit sein einen angemessenen Preis zu zahlen."


    Avarus blickte zu ihr. Nicht oft hatten sie sich in den letzten Tagen gesehen. Daran war natürlich auch sein Amt im CH schuld. Trotzdem wollte er sich versichern, ob es ihren Gefallen fand, was Lucilla hier geboten bekam.


    "Dir geht es gut in diesen Mauern? Oder fehlt es Dir an etwas Lucilla?"

  • Lucilla grinst hintergründig. "Du kennst aber auch immer irgendwen, der irgendjemanden kennt, der irgendetwas braucht. Vielleicht sollte ich mir auch ein paar Klienten anschaffen. Ich denke, das würde mir ganz gut stehen, was meinst du? Die Farbdinger werde ich nach Rom holen lassen, ich bin einfach froh, wenn ich sie los bin."


    Sie blinzelt ein bisschen verwirrt. Ob sie wohl den Anschein macht, als würde es ihr nicht gut gehen? Vielleicht war Meridius Frage doch mehr gewesen als familiäre Sorge? Sie würde mit Ambrosius reden. Wo Avarus - und nun auch sie - schon die Bäder im Haus hat, sollte sie die Gelegenheit viel öfter nutzen. Ein Tag nur für sie, ein paar von Brosis berühmten Masken, ein Bad in Stutenmilch und Dampf, eine Massage durch und durch - vermutlich ist es einfach der Winter, der ihre Haut fahl scheinen lässt. Oder wird sie etwa alt? Sie hat eh schon das Gefühl, dass es nach so einer Hochzeit mit dem Alter rapide bergab geht. 8o


    "Mir geht es sehr gut und es fehlt mir an nichts, Medicus. Wie auch, wo diese Casa die reinste Villa ist." Ein Lächeln legt sich über ihr Gesicht. "Und Tagsüber bin ich eh meist außer Haus. Es gibt ja ständig etwas anders zu tun. Habe ich dir erzählt, dass ich neulich mit Peducaeana bei den Kolonnaden des Circus Maximus war? Peducaeana hat eines von diesen asiatischen Astrologie-Orakeln für Scamander anfertigen lassen. Du darfst es keinem erzählen, aber sie hatte überlegt, sich von ihm scheiden zu lassen, weil er außer seinen Sesterzen nichts im Kopf hat. Aber das Orakel hat prophezeiht, dass er in ein paar Jahren sich endlich der Politik zuwenden wird." Sie zuckt kichern mit den Schultern. "Peducaeana hat es beruhigt, aber ich bin nicht sicher, ob sie es so lange aushält."

  • In der Politik war es eine Grundlage immer jemanden zu kennen, der irgendjemanden kennt, der irgendwie in einer verzwickten Situation das nötige Feingefühl aufbrachte unerkannt eine Lösung zu erzielen. Das es diesmal mit einem seiner Klienten klappte, war reiner Zufall.


    Nicht im Geringsten sah Medicus seine Lucilla als fahle Erscheinung. Natürlich war es Winter und ein jeder sehnte sich den wärmeren Monaten entgegen. Seine Sorge galt vielmehr dem Umstand eine Frau im Hause zu haben und dies nicht nur für ein paar Augenblicke sondern ständig. Wenn ihr etwas nicht behagte, dann sollte sie sich äußern...


    "Das freut mich. Ich möchte nur, das du mit mir redest, falls dir etwas Unbehagen schafft."


    Er lächelt, nimmt sich von den Früchten und hört sich die Geschichte zu dieser Peducaeana an. Sie war eine von Lucillas Schnattertanten, die am sprudelnden Zapfhahn ihres Mannes hingen und neben jedem nur denkbaren, puren Luxusleben sich selbst vernachlässigt durch ihre Gatten fanden.


    "Das überlegt sie doch nicht wirklich. Ihr Scamander sorgt immerhin für sie und ich denke sie wird ihre Freiheiten schon zu nutzen wissen."


    Medicus war sich sicher, das Lucilla seine Anspielung schon zu deuten wußte.

  • Ernsthaft blickt Lucilla ihren Mann an und unterdrückt mühsam ein Kichern. "Glaubst du ehrlich, ich würde schweigen, wenn mir etwas Unbehagen schafft? Nein," lacht sie fröhlich. "Du wirst dich gar nicht anstrengen brachen, um mir Unbehagen zu schaffen, denn das bringt mich ganz sicher nicht zum Schweigen. Nein, keine Sorge, Medicus, es geht mir wirklich gut und ich werde mich ganz bestimmt rühren, wenn sich das ändern sollte. Ich werde dir Bescheid geben, wenn die Stutenmilch aufgebraucht ist, wenn die letzten Trauben aus der Kammer in meinem Bauch verschwunden sind, wenn ich keine passenden Schuhe mehr für meine neuen Kleider finde, wenn ich dringend ein Bad brauche, wenn ich denke, dass du die Casa ein wenig umgestalten könntest, wenn mir das Geld ausgeht, wenn mir die Freiheit zu knapp wird ..."


    Ein hintergründiges Blitzen blitzt in ihren Augen auf. "Eigentlich gibt es nur eine Möglichkeit, mich zum Schweigen zu bringen." Sie reckt auffordernd ihren Kopf nach vorne und spitzt die Lippen an.

  • Da konnte auch Medicus nicht widerstehen. Zwar würde es den Nachmittag in untätiges Vergnügen wandeln, doch sollte sich auch ein Senator ab und an den gesellschaftlichen Pflichten zum Wohle der eigenen Gelüste entziehen. Er drückte Lucilla einen langanhaltenden Kuss auf die Lippen und war wenig später intensiv über ihr...


    Ein bedachtsamer Sklave sorgte dafür, das Hausherrin und -herr für die nächsten Stunden ungestört blieben. Wahrscheinlich würden sie hinterher ein üppiges Mahl einnehmen wollen und Kultur einem langweiligen Abend vorziehen. Das dafür alles gerichtet war, scheuchte jener bedachtsame Diener die anwesenden Sklaven in weitem Bogen um das Atrium herum, darauf fixiert mit origineller und sorgsamer Bedienlichkeit zu punkten.

  • Sedulus betrat leicht genervt mit dem Sklaven das Atrium. Zuvor hatten sie noch die Pferde in die Stallungen gebracht und Sedulus hatte einem Stallburschen den Auftrag erteilt gut für die Tiere zu sorgen...


    Der Sklave verschwand und Sedi suchte sich eine Sitzgelegenheit wo er sich auch so gleich drauf fallen ließ und durchatmete.


    Was ein Scheiß Tag dies doch war...

  • Das Gepoltere im Atrium war nicht zu überhören. Medicus vermutet dabei eher seine Frau, die den Nachmittag auf den Märkten verbringen wollte. Sie jetzt schon zurückzusehen, war mehr als ungewöhnlich. Üblicherweise trieb sie diesen Kaufrausch perfektionierter als jede andere Ehefrau.


    Avarus trat in sein Atrium und war mehr als überrascht.


    "Sedulus, du hier und nicht in Germanien?"


    Er blickte sich um. Da konnte auch dessen Gemahlin nicht weit sein. Die Stirn zog sich leicht in Falten.


    "Sei willkommen, du hättest euch auch ankündigen können..." der kleine Vorwurf war nicht zu überhören. So würden die Mägde zu tun haben zwei hunrige Mägen mehr zu stopfen. (Was man wörtlich nehmen konnte, denn die Speisekammer war sowieso immer bestens gefüllt.)


    Der Onkel war beim Neffen angelangt.

  • Ein wenig erschöpft hob Sedulus seinen Kopf und drehte diesen in die Richtung von der er die herzlichen Worte vernahm... 8)
    Da erblickte er seinen Onkel welcher auf ihn zu hielt...
    Im selben Moment erhob er sich um Avarus zu begrüßen.


    Salve werter Onkel!


    Ja ich hier. Meine Zeit als Tribun in der Legio II Germanica ist zu Ende und die Wahlen stehen bevor. Wenn ich also Quaestor werden will, so muß ich quasi nach Rom kommen um mich zum einen zu bewerben und mich dann der Wahl zu stellen so wie den Senatoren...


    Bei dem letzten Teil seiner Antwort grinste er.


    Nein, nicht euch... Ich bin vorerst alleine nach Rom gekommen. Paulina ist wohl in einem Zustand in dem Reisen nicht unbedingt angesagt und auch nicht naja sagen wir gesund ist.


    Auch hier grinste er wieder.


    Aber sag, wie geht es dir und Lucilla? Ach ja, noch ein mal meine Glückwünsche!

  • Fast klang es nach einer Bürde, die der junge Mann auf sich nahm, um in Rom zu erscheinen. Für einen Vortrag von Ehrfurcht, Ehre und Dehmut schien Sedulus aber nicht geeignet zu sein. Es fehlte nurnoch, das er seinem Onkel einen dicken Gähner zeigte. :huh:


    Wie die Zeit doch raste. 8) Wenn der Sohn seines verstorbenen Bruders nach Rom kam, um sich zum Wahlkampf ( ;) ) vorzubereiten, dann waren die Wahlen noch ein Stückchen hin. Avarus hoffte, das Quintus sich bereits eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt hatte, um seine Stimmen zu sammeln, wie es sich für einen richtigen Politiker gehörte. 8o


    "Ich hoffe doch deiner Frau geht es gut, die Worte aus deinem Munde gesprochen, lassen mich daran zweifeln."


    Ein abschätzender Blick folgte, dann aber kehrte er zum eigentlichen Kernpunkt Sedulus Aufenthaltes zurück.


    "Deine Wahlmannschaft ist zusammengestellt? Das angestrebte Amt klar abgesteckt und du weißt auch schon, wie dein Wahlprogramm mit den Stimmen der Curie in Einklang zu bringen ist?"


    Hoffentlich kam der Junge nicht so schlacksig daher und dachte Quästor wird man mal so nebenbei mit. :P:D

  • Ja es war eine Bürde bei einem solchen scheiß Wetter über die Alpen zu kommen um sich in Rom in den Wahlkampf zu stürzen. Sein Onkel sollte dies eigentlich wissen... Wobei, ob er sich in seinem Alter noch an alles erinnern würde... 8):P
    Und da war er auch schon der Gähner den sein Onkel so sehnlichst von Sedulus erwartete oder wie auch immer... :fad::D


    Verzeih. Die Reise zu Pferd ist doch ein wenig anstrengender als in einer Sänfte. Doch ich wollte zeitig in Rom sein...


    Und so ließen die Wahlen ja auch nicht mehr auf sich warten... :D


    Ja danke, Paulina geht es den Umständen in denen sie sich befindet gut hoffe ich. Zumindest war es der Fall als ich von Mogontiacum aufgebrochen bin...


    Sedulus haßte es wenn man ihn begutäugte...


    Bevor ich in die Casa kam habe ich noch bei den Senatoren Macer und Hungaricus so wie beim Consul vorbei geschaut. Ich denke das ich ihnen genug bezahlt habe um das ich gewählt werde... :D


    Wenn er nicht gewählt werden würde so stand für Sedulus fest, würde er wieder zur Legion gehen.


    Natürlich ist das Amt abgesteckt, was denkst du denn? Nur ob man es mir auch gewährt ist die andere Frage...


    Nach zwei Jahren Armee kann von schlacksig nicht die Rede sein, aber davon hatte ja sein Onkel keine Ahnung da er nie gedient hatte irgendwie... 8)

  • Auch Senatoren benutzten Pferde. Das der Onkel noch dazu das größte Areal seiner Besitzungen in Süditalien zur Pferdezucht nutzte und damit als der größte Züchter galt, wußte auch Sedulus. Diese Bezeichnung Sänfte-Pferd sollte wohl eher eine Abwertung des bequemen -in Rom zudem erlaubten Transportmittels während des Tages- sein.


    "Ich kann mich nicht erinnern schon jemals jemanden außerhalb einer Stadt in einer Sänfte reisen zu sehen. Und wenn dann nur zu den Lustschlössern der Reichen vor der Stadt."


    Argumentierte er daraus resultierend dann auch nur kurz schlüssig und wandte sich dem eigentlichen Thema zurück.


    Seine Augen verfinsterten sich, erkannten aber den Schalk bevor das Gewitter begann. Avarus grinste.


    "Wenn es dir gelang die stimmenreichsten Bezirke zu kaufen, wirst du wohl keine armen Wahlhelfer mehr brauchen. Trotz alle dem ist es wichtig im Senat eine gute Figur zu machen. Du hast die Rede dafür schon geschrieben?"


    Hinterfragte er bei seinem Neffen, der sich der Sache leichtsinnig -wie so oft die jungen Buben waren- sicher schien.


    "Wahrscheinlich weißt du auch schon, wer dir als Konkurrenz dienlich werden kann und hast dir einen Plan gemacht, jene Kandidaten vorzeitig aus dem Rennen zu werfen. Mit Sicherheit haben deine Wahlhelfer dafür schon tief im Dreck gewühlt?"


    Etwas Sarkassmus war dabei zu spüren, wenn nicht, dann wenigstens zu hören. Wahrscheinlich war der 'alte' Onkel etwas grantig, weil er mal wieder als Letzter von diesem Wahlantritt erfuhr und mit Sicherheit dadurch zum Gespött bei der nächsten Klinensitzung wurde.


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  • Sedulus schüttelte mit dem Kopf.


    Och, da gibt es schon Welche die lieber mit einer Sänfte unterwegs sind anstatt zu Pferd oder mit einer Kutsche. Man soll es nicht glauben...


    Antwortete Sedulus und hakte dieses Thema sogleich ab.


    Du beliebst zu scherzen. Mit was hätte ich denn diese Stimmen kaufen sollen? Ich habe fast mein ganzes Geld für meine Abschiedsfeier drauf gehen lassen welche man mir zu Ehren gab. Also ich hatte für Speis und Trank gesorgt. Von daher hätte ich mir werder Bestechungen noch sonst etwas leisten können. Ich bin froh das ich meinen Betrieb noch am Laufen halten kann...
    Und nein, ich habe auch keine Rede geschrieben. Ich versuche mein Glück aus dem Stegreif. Es kommt nagtürlicher rüber verstehst du?


    Wahrscheinlich tat er der gute Onkel das eh nicht aber was soll`s... 8)

  • Den Sarkasmus wollte der Neffe nicht erkennen. Nun gut Avarus war wohl nicht gebraucht in diesem politischen Wettkampf, auch Wahlkampf genannt.


    "Oh du vertraust also darauf mit dem guten Namen deines Vaters gewählt zu werden? Ich glaube das das geradeso reichen wird... wenn es das ist, was du willst, dann kommst du damit einen Schritt weiter. Ob es der Nachwelt zur Erinnerung an deinen Namen reicht, werden wir sehen, wenn du gewählt wurdest."


    So ganz sicher war sich der Onkel trotzdem nicht. Zwar galt der Name seines Bruders in der Provinz Germanien eine ganze Menge. Hier in Rom aber vergaß man schnell, vorallem wenn ein Senator oder Statthalter nicht oft im Nabel der Welt residierte. Vielleicht aber hatte Sedulus Glück und konnte auf die zahlreichen Stimmen außerhalb der Stadt hoffen. Evtl. aber würde sich seine 'Stegreif-Rede' auch im Senat durchsetzen und ein ein halbwegs gutes Bild abgeben. Avarus jedoch stand mehr auf vorbereitete Kandidaturen und war schon gespannt, was der Neffe in der Curie vortragen würde.


    "Wenn es dir an ein paar Münzen fehlt, weißt du doch, wo du dich hinwenden kannst. Die Familie hat noch nie einen klammen Sohn im Stich gelassen."

  • Nein! Auf den Namen meines Vaters vertraue ich überhaupt nicht! Den meisten Senatoren wird er wie du schon sagtest eh nichts sagen. Es mag sein das sie einmal irgendwo von ihm gehört haben, mehr aber auch nicht...
    Ich vertraue auf mich. Und darauf welche Leistungen ich im stande bin zu bringen wenn man es von mir fordert!


    Sedulus machte eine Pause um seine Worte wirken zu lassen...


    Ja das weiß ich Onkel! Doch wenn ich dies alles so gewollt hätte, so hätte ich von Anfang an in die Fußstapfen meines Vaters treten können. Doch wie dir ja bekannt sein dürfte wollte ich dies nicht. Außerdem habe auch ich meinen Stolz!

  • "Manchmal ist es gut das Beste zu übernehmen und mit kleinen eigenen Entwürfen zu vervollständigen. Aber es ist dein Wille und so wird er geschehen. Ich bin der Letzte, der dir da rein reden wird. Zwar mag es nicht der perfekte Weg sein, den du nimmst, aber es ist dein Weg und vielleicht mache ich mir auch zuviele Sorgen darum, das deine Wahl ein voller Erfolg wird. Wir werden sehen, wie du dich im Senat schlägst, wenn du bereits einige Senatoren mit Wortgewicht aufgesucht hast, werden sie deine Kandidatur sicherlich in der Curie unterstützen. Wenn es solche verdienten Männer wie Macer oder Hungaricus sind, dann sehe ich auch Hoffnung am Ende des Wahkampfes."


    Den Mut nicht zu verlieren, war des Avarus Gerede an Sedulus gerichtet. Wenn nicht übermäßig viele honorierte civile Beamte in den Wahlring stiegen, gab es durchaus realistische Chancen auf einen gewählten Germanicus - Junior.

  • Sedulus nickte nur. Er trug zwar den gleichen Namen wie sein Vater und hatte auch das selbe Blut doch war er selbst ein Anderer als sein alter Herr.


    Wir werden sehen was bei den Wahen herausspringt. Ansonsten gehe ich zurück nach Mogontiacum und kümmere mich dort um die Ländereien in Germanien und eben um unsere Casa. Ich denke es wird sich dort schon etwas finden. Ansonsten seh ich zu das ich dort in der Verwaltung unterkomme bis zu den nächsten oder übernächsten Wahlen...


    Wenn er die Wahl verlieren würde, konnte er auch nichts dagegen tun. Was auch...

  • Sedulus kam ins Atrium in der Hoffnung seinen Onkel hier anzutreffen. Schließlich wollte er ihm die frohe Botschaft seiner Vaterschaft nicht vorenthalten. Es war zwar kein Junge wie Sedulus es erhofft hatte aber immer hin war es eine weitere Germanica die das Licht der Welt erblickt hatte. Und was das Wichtigste ist, sie ist gesund und munter.
    Aber wie Sedulus seinen Onkel kannte, wußte er hier zu auch wieder was... ;)

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