Casa Germanica - Atrium

  • Sie hätte sicher auch auf seine Ernennung schweigen können, aber sie fand das war nicht gerade höflich.
    „Ich bin viel herum gereist“, eröffnete sie ihm dann und gab dann die Geschichte zum Besten, die sie eigentlich allen unbekannten Menschen erzählte. „Meine Zieheltern waren Händler und haben mich eigentlich überall hin mitgenommen!“ berichtete sie. Sie nickte, als er erzählte wo er sich herum getrieben hatte. Anscheinend hatte er auch schon viel von der Welt gesehen.

  • »Oh, tatsächlich?« hakte Caius interessiert nach.
    »Das hört man auch nicht alle Tage. Normalerweise bleiben junge, gutaussehende Damen doch zu Hause, um die römischen Tugenden zu büffeln.« Nicht, dass er das damals gut gefunden hatte. Viel lieber hatte er mit den Mädels seiner Siedlung um die Häuser ziehen wollen.
    »Dann hattest du gar keinen festen Wohnsitz? Kein richtiges Zuhause?«

  • Sie nickte, als er nachfragte. „Ich bin mehr als die Hälfte meines Lebens herum gereist und war auch recht froh darüber. Ich hatte auch mehr Freiheiten“, meinte sie mit einem koboldhaftem Lächeln. Außerdem war ihr Leben dadurch auch nur ganz selten langweilig gewesen. „Und Tugenden kann man auch unterwegs lerne, ebenso wie gutes Benehmen“, meinte sie mit einem leichten Schulterzucken.
    „Naja kein richtiges zu Hause würde ich nicht sagen. Ich hatte meine Ziehfamilie immer um mich herum und das macht ja im Grunde ein zu Hause aus. Menschen die man liebt.“ Das klang zwar recht philosophisch, aber ihr hatte es nie an etwas gemangelt, bis auf einigen schlechten Zeiten abgesehen. Schließlich war das Leben immer gefährlich gewesen auf den Straßen, aber auch andere Probleme hatten sie gehabt, wie zu wenig Geld und Misstrauen, dass ihnen vor allem in kleinen Dörfern entgegen geschlagen hatte. Das fahrende Volk wurde eben meist mit Dieben verglichen. Deswegen war der Zusammenhalt auch stärker.

  • Das kam Caius schon etwas seltsam vor. Meistens nahmen die Händler doch nicht ihre Familien mit... Aber wer wusste, wie die Germanicer da drauf waren? Schon seltsam genug, dass ein Senator dann ein Mädchen bei sich aufnahm, das eigentlich so gut wie nie seßhaft gewesen war. Aber das war nicht Caius' Problem.


    »Naja, da hast du dann ja schon viel erlebt«, kommentierte er. Was sollte er auch noch anderes sagen? Langsam gingen ihm die Gesprächsthemen aus, zumal er ohnehin das Gefühl hatte, dass das Gespräch bisher eher einseitig verlaufen war. Bis auf ein- oder zweimal hatte er ihr Fragen gestellt, die sie nur beantwortet hatte. Caius hatte das Gefühl, er hielt Calvena auf. Deswegen schwieg er nun auch und gab ihr somit die Möglichkeit, sich vielleicht doch mit Decke und Instrument zurückzuziehen, wenn sie denn wollte.

  • "Ja ist das denn eine Überraschung!"


    ...war sie natürlich nicht, denn der Aelius hatte ihm mal einen Brief geschickt, das er Aegyptus verlassen wollte und Rom besuchen sowie einen Weiteren, das er sich nun auf den Weg machen würde. Avarus hatte keinen der Briefe beantwortet. Das lag weder an der Schreibfaulheit, die ihn manchmal überkam, denn wozu hatte man schließlich ein Heer voller Schreiber, noch daran, das er vergrämt war einen so arangierten Mann gehen lassen zu müssen. Es war einfach der knappen Zeit geschuldet und der Vergesslichkeit des Senators.


    "Aelius Archias, ich grüße dich. Wie ich sehe wurdest du bei Laune gehalten, darf ich dir etwas anbieten?"

  • Und dann tauchte plötzlich der Senator auf, der sich wohl durch den Hintereingang hereingeschlichen hatte! Caius erhob sich selbstverfreilich augenblicklich von der Liege und begrüßte den Legaten des CP genauso freundlich.


    »Legatus Germanicus, salve! Ja, deine Großnichte war so freundlich, mir Gesellschaft zu leisten«, erwiderte er galant.
    »Danke, nein. Ich bin schon bestens versorgt worden«, fügte er hinzu und deutete auf die Platte mit den Häppchen und den Wein, den Calvena ihm bestellt hatte.
    »Wie laufen die Geschäfte?« fragte er, da er nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen wollte.

  • "Na wunderbar. Platziere dich doch wieder."


    Avarus nahm auf einer passenden Kline Platz, die es ihm erlaubte das Gespräch auch leise führen zu können, war dies nötig. Ein aufmerksamer Sklave brachte ihm noch ein Besteck und Tellerset. Ebenso den Wein, den der Hausherr bevorzugte sowie einen Becher dazu und einen Krug mit Wasser zum Selbermischen.


    "Geschäfte? Oh du meinst meine Pferdezuchten?" Avarus konnte sich zwar ncith erinnern irgendwann man darüber geplauscht zu haben, aber man redete oft zu viel... "Gut, gut ich hab erst letzte Woche wieder dreihundert Rösser zur Legio Acht bei Argentoratum verbringen lassen. Jetzt kommt zwar die harte Zeit des Winters oben in Germanien aber ich bin zuversichtlich, das unsere Stuten auch im neuen Jahr reichlich trächtig werden." Er trank einen Schluck, nachdem er sich eine Mischung im Verhältnis eins (wein) acht (wasser) kredenzt hatte. "Und selbst, wie ich hörte, hast du fähige Architekten, die Alexandria zu neuer Blüte erwachen lassen haben..."


    Ein Seitenblick traf Calvena. Der Großonkel war nicht böse, wenn sie sich zurückziehen wöllte. Doch es war bislang ein offenes Gespräch und keine Geheimnisse würden heute über ihre Lippen gehen. daher konnte sie auch ruhig bleiben... ;)

  • Caius setzte sich wieder, warf Calvena aber dabei einen kurzen Blick zu. Vielleicht war sie ja froh, jetzt endlich ihrer musischen Ader freien Lauf lassen zu können? Oder sie wollte bleiben?


    »Dreihunder! Bei Gelegenheit muss ich mir dein Gestüt noch mal genauer ansehen. Ich hätte nicht gedacht, dass es so groß ist«, kommentierte Caius, der tatsächlich beeindruckt war.
    »Die zwanzig Tiere, die ich damals mit nach Ägypten genommen hatte, machen sich übrigens prächtig. Sind ziemlich ausdauernd und schnell, sieht man von den entlegeneren Siedlungen ab, die man nur mit dem Kamel erreichen kann.« Auch er nahm einen Schluck und griff noch mal bei den Häppchen zu.
    »Joa. Das hat sich so ergeben. Ich selbst bin gar nicht so bewandert in der Architektur, aber die haben halt einen Investor gesucht und so bin ich über Umwege dann Chef geworden. Allerdings hat sich mein Laden auf Renovierungen, Um- und Ausbauten spezialisiert. Neubauten könnten wir personaltechnisch gar nicht durchführen. Ich weiß auch noch nicht, was ich jetzt mit meinen Leuten mache, wenn ich ehrlich bin. Wie es aussieht, werde ich wohl erstmal ein Weilchen in Rom bleiben. Aber ob man hier ägyptische Bauweisen will....? Mal sehen.«

  • "Oh wenn du etwas länger in Rom bleiben willst, kannst du mich gern im Frühjahr begleiten. Eine kleine Dame aus diesem Hause möchte ebenso auf das Gestüt, das nunja schon etwas weitläufiger ist, als die meisten Anderen. Oben in der Provinz Germanien allerdings."


    Doch wer so weit übers Mare Internum gekommen war, für den war der Weg bis in die Nordprovinz ein kleiner Katzensprung. Auch wenn man dahin eher wenige Wege mit einem Flussschiff absolvierte und alle anderen Etappen zu Pferd oder/und Sänfte über das gut ausgebaute Straßennetz reiste.


    "In Rom gibt es genug Verrückte, die sich das Wohnzimmer nach Cleopatra oder Ramses einrichten lassen würden. Lass dein Laden bekannt werden und du wirst hier mehr erreichen als am Nilus..."


    Eine Trinkpause folgte. Irgendwann mußte der Legatus die Frage stellen.


    "Du hast mir geschrieben, das du deine Zukunft nicht mehr im Cursus Publicus siehst? Auch nicht, wenn du hier in Rom, in Italia gute Chancen hättest einen Posten zu übernehmen?"


    Manche Römer wollten nämlich nach der langen Reise, der Abwesendheit von ihrer Heimat einfach nur zurück nach Hause. Egal wie pompös das Leben in Alexandria sein konnte, egal wie frei in Mogontiacum oder lässig in Tarraco irgendwann rief die ewige Stadt am Tiber seine Kinder zurück zu sich.

  • Als Avarus dann endlich dazu kam und sich um seinen Gast kümmerte. Grüßte sie ihren Großonkel nur höflich, verabschiedete sich dann von Archias und überließ die Männer ihren wichtigen Gesprächen. Diskret schnappte sie sich Decke, Schriftrolle und Instrument, ehe sie hinaus in den Garten ging, wo Elissa mit dem angewärmten Wein auf sie wartete.

  • Caius lächelte Calvena noch einmal zu, ehe sie sich verabschiedete, und wandte sich dann wieder dem Hausherren zu.
    »Oh, Germanien? Ich hatte angenommen, es wär nicht so weit entfernt. Danke schon mal für dein Angebot! Das interessiert mich wirklich sehr und ich werde hoffentlich darauf zurückkommen können. Aber ich kann jetzt noch nicht sagen, ob ich im Frühjahr die Zeit für eine kleine Reise haben werde. Vermutlich bin ich bis dahin schon verheiratet«, gestand er und grinste kurz stolz.


    »Meinst du?« fragte Caius dann verblüfft den Meister der Architektur. Avarus war schließlich im gesamten Reich bekannt. Plötzlich fragte sich Caius, ob sie vielleicht irgendwann einmal ein gemeinsames Projekt betreuen würden. Das würde ihm gefallen, dachte er bei sich. Immerhin war er stets gut mit Avarus ausgekommen.
    »Du hast dich eher auf Neubauten spezialisiert, richtig?« erkundigte er sich vorsichtshalber. Hinterher sprach er hier noch mit einem Konkurrenten!


    »Hm, naja, ich habe gehört, dass der Posten des PeVau hier in Italia gerade vakant ist«, sagte Caius und benetzte seine Kehle auch mit einem gehörigen Schluck Wein.
    »Du hast vielleicht gehört, dass ich vor einer Weile zum Ritter ernannt worden bin? Da möchte ich nun allmählich die Karriereleiter hoch klettern, deswegen hatte ich mich mit Quarto in Verbindung gesetzt. Und er hat mir eine Position am Hof in Aussicht gestellt. Das war aber nicht der alleinige Grund für meine Entscheidung, nach Rom zu kommen. In Alexandrien habe ich mich mit Decima Seiana verlobt. Sie müsste eine entfernte Verwandte deiner Frau sein. Großnichte oder sowas, wenn ich mich nicht irre. Naja, und du weißt ja, wie die Frauen sind.«Caius machte eine ergebene Handbewegung und seufzte. Dabei sah er Avarus verschwörerisch an.
    »Sie möchte die Familie dabei haben bei der Hochzeit und so.« Caius verdrehte kurz grinsend die Augen, um cool zu sein (obwohl er selbst auch die Familie dabei haben wollte).


    »Jedenfalls werde ich wohl der neue procurator a memoria. Aber ich kann mir schon vorstellen, irgendwann mal wieder was für den cursus publicus zu machen«, fasste er seinen Redeschwall zusammen und genehmigte sich dann wieder enen deftigen Schluck verdünnten Wein.

  • "Dann wird es dir wohl noch vielmehr Freude machen einen Grund zu haben Rom für einige Wochen zu verlassen..."


    Avarus lachte laut auf. Der Hafen der Ehe war für Viele ein sicherer Ort, eine Art Heimstadt. Zumindest solange, wie sie nicht zu oft diesen Hafen anliefen.


    "Naja spezialisiert würde ich nicht sagen wollen. Aber meist tritt man schon an mich heran, wenn man etwas Neues plant und einen Architekten dafür braucht. Eine Renovierung hat allerdings auch seinen Reiz. Sie kann ebenso fordernd sein und oftmals ist sie sogar noch Zeit aufwendiger, als ein Neubau."


    Er erwähnte nicht, welche Großprojekte im nächsten Jahr Roms Baumeister fordern sollten, denn Avarus liebte es das größte Stück vom Kuchen zu verspeisen.


    "Soso, Decima Seiana... der Name sagt mir nix, aber ich kann Lucilla, meine Frau auch dazu nicht befragen, sie lebt zur Zeit auf dem Landgut ihrer Familie in Hispanien. Ich hoffe es wird eine gesunde Ehe und sie wird dir einige Nachkommen einbringen. Mit dem Ansehen eines Amtes am Kaiserhof kann es der Cursus Publicus leider nicht aufnehmen."


    Doch diesen Missstand zu begradigen, daran arbeitete man gerade und mit etwas gutem Geschick würden bald schon alte Bekannte vor der Tür stehen. Ob sie dann mehr Vorteile hatten, als Andere frische Gesichter, das lag wohl auch daran wie gut sie sich artikulieren konnten, um zurück in den Cursus Publicus zu kommen.


    Avarus nahm ein Schlückchen und ließ eine Pause folgen.

  • Caius grinste. Er wusste genau, was Avarus damit meinte.
    »Ich werde es sehen. Vielleicht ist das wirklich so«, erwiderte er.


    »Ah, naja. Vielleicht gibt sich dann ja mal eine Möglichkeit zur Zusammenarbeit? Ich hatte nämlich bisher den Eindruck, dass das doch ganz ordentlich geklappt hat.« Caius lächelte dem Senator kurz zu und nahm sich dann doch noch eins von diesen herrlichen Häppchen.


    »Vielleicht kennst du ihren Bruder, der heißt Faustus Serapio und ist wohl ein Zenturio bei den Urbanern, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Na, aber egal. Spätestens auf der Hochzeit wirst du sie ja kennenlernen. Wir wären dann ja sozusagen verschwippschwägert. Vielleicht kommt deine Frau ja dann auch«, erzählte er.
    »Danke für deine Wünsche.«


    Bei dem, was dann folgte, machte er ein verwundertes Gesicht, auf dass sich dann einige Stirnfalten legten. Er ahnte ja nichts von irgendwelchen geplanten Änderungen.
    »Das mag sein, aber ich für meinen Teil kann behaupten, dass mir die Arbeit in den ganzen Jahren eigentlich immer Spaß gemacht hat. Für die weniger schreibwütige Bevölkerung im Süden kann ja der CP nichts. Außerdem hat mir das Klime in Aegyptus sehr gut gefallen. Ich kann also weder das eine noch das andere ausschließen: Vermutlich werde ich irgendwann wieder in Ägypten anzutreffen sein, vielleicht auch beim cursus publicus.« Immerhin sollte man ab und an auch das machen, was einem Spaß machte und lag, und ob das am Kaiserhof der Fall sein würde, musste sich erst noch herausstellen. Außerdem war er ziemlich lange Postpräfekt gewesen. Das sprach ja eigentlich auch eine deutliche Sprache.


    »Ich hatte dir ja geschrieben. Was denkst du über Merula als Nachfolger?« Sicherlich konnte der auch erstmal stationarius bleiben, so wie er selber das am Anfang eine ganze Weile gewesen war. Oder auch nicht.

  • Ach du liebe Güte: Faustus Serapio... der Junge hatte schon mehrmals dafür gesorgt, das die Wellen mächtig hoch schlagen und der alte Zwist zwischen Decimern und Germanicussen aufbrach. Avarus hatte sich nach der letzten Geschichte vorgenommen diesen Namen aus seinem Gedächtnis zu tilgen. Jetzt kam das alles wieder zu Tage und sein Gesicht verfinsterte sich für einen Moment. Lang genug um einen Klos im Hals zu erzeugen, um ihn dann doch anständig runter zu schlucken.


    "Ja ich kenne den, immer für Ärger gut ist dieser Serapio. Ich hoffe seine Schwester ist aus einem anständigerem Holz geschnitzt."


    Es war wirklich Zeit, das Lucilla wieder nach Rom zog, aber sie hatte so ihren eigenen Dickschädel. Es war sehr fraglich, ob es diese Hochzeit sein würde, um sie in die ewige Stadt zu locken.


    "Vielleicht tut sie das. Das würde nicht nur euch erfreuen."


    Vorallem weil Avarus dann auch seinen jüngsten Spross wiedersehen würde. Irgendwann begann der Junge ihn sonst nänlich mit Onkel anzusprechen. Ein Sohn sollte ab einem gewissen Alter nicht auf seinen Vater verzichten müssen.


    "Das freut micht zu hören. Die Berichte aus dem Südosten waren immer korrekt und vollständig. Ich hatte über deine Arbeit nicht zu klagen. Solches Personal läßt man immer ungern ziehen. Aber es ist dein Wunsch und ich werde dir natürlich nicht im Wege stehen, wenn es dich auf der Erfolgsleiter weiter nach oben treibt. Ich hoffe was wir irgendwann wieder deinen Namen in unseren Aufzeichnungen führen können. Ansonsten kann ich dir nur die besten Wünsche für deinen weiteren Weg aussprechen."


    Germanicus Avarus lehnte sich ein Stück zurück. Kaute dabei auf einem gerade zu sich hinüber genommenen Wachtelfleischstückchen herum und ließ eine kleine Pause somit entstehen.


    "Ich weiß nicht was ich über ihn denken soll, wenn du mir nicht mehr über seine Arbeit erzählst. Was tut er, wie tut er es und vorallem wie steht es um seine Zuverlässigkeit?"


    Er ließ die Katze erstmal noch im Sack, denn nach den neuen Ideen würde Iunius Merula die Voraussetzungen noch nicht erfüllen. Was aber manchmal schneller gehen konnte, als man selbst zu hoffen gewagt hatte...

  • Für das Spiel brauchte man vorallem Geduld und das hatte ihr Lehrer ihr vermitteln wollen, denn das Mädchen würde eines ages eine junge Frau sein und dann sollte sie wohl nicht mehr so ungebärdig sein, wie jetzt. Noch wurde über vieles Hinweg gesehen, aber später einmal würden es Charaktermängel sein, welche es schwer machen würden, sie zu verheiraten.


    Sabina machte shcließlich auch wieder einen Zug, diesmal zog sie ihr kleines schwarzes Steinchen von A1 nach D4. Im Eifer des Gefechtes bekam sie nicht mit, das sie damit vielleicht einen Fehler gemacht hatte.

  • Sedulus überlegte ob er den Stein nun schmeißen sollte oder doch eher nicht. Er prüfte alle Obtionen und entschloss sich letztenendes dagegen. Denn wohin er nun auch zog wenn er den Stein aus dem Spiel nahm, so wurde auch sein eigener Stein geschmissen und das hatte er ja nicht vor.


    So grinste er nur und zog seinen Stein von C5 nach A7.

  • Uha, da hatte Caius wohl in ein Wespennest gestochen, indem er Seianas Bruder erwähnte. Das fiel sogar ihm auf. Allerdings fühlte er sich nun auf gewisse Weise bestätigt, denn er hatte den Brief von Serapio ganz sicherlich nicht vergessen und nahm ihm das immer noch übel. Das würde vermutlich interessant werden, wenn sie sich das erste Mal leibhaftig gegenüber standen. Caius würde ja fast wetten, dass es eine Prügelei gab. Wenn das so sein sollte, bitte! Er würde nicht klein bei geben!


    »Ich weiß was du meinst«, entgegnete Caius daher ernst und nickte dem Senator zu, aber mehr wollte er auch gar nicht verraten. Immerhin war das eine Sache zwischen Serapio und ihm, das würde er allein klären und dann weitersehen.


    Avarus resümierte anschließend über Caius' Zeit als ägyptischer Postler, was den Aelier wirklich freute zu hören. Ob er wohl auch ein Dankeschön für gute Mitarbeit erhielt?
    »Vielen Dank, Senator. Es heißt ja, dass man sich im Leben immer zweimal trifft. Vielleicht gilt das auch für mich und den cursus publicus.«, sagte Caius und lächelte. Es war schon ein wenig traurig, jetzt aus dem Dienst auszuscheiden. Aber irgendwann vielleicht...
    »Ich hätte da noch eine Bitte. Könntest du mir ein Arbeitzeugnis ausstellen oder eine Art Empfehlungsschreiben? Für den Prokuratorenposten werde ich das zwar dank Quarto ganz sicher nicht brauchen, aber man weiß ja nie, wohin es einen später mal verschlägt. Vielleicht ist es mir irgendwann einmal nützlich. Das wäre sehr freundlich.«


    Caius genehmigte sich ebenfalls noch ein Schlückchen und überlegte, welches der Häppchen jetzt seinen Weg in seinen Mund finden sollte. er entschied sich für irgendwas Fischiges und kaute, während Avarus ihn zu Merula befragte.
    »Ich hatte keinen Grund zur Klage. Er war immer pünktlich und sorgfältig. Freundlich zu den Kunden, sofern sich jemand den sebst seinen Brief vorbei gebracht hat. Viele der Sklaven da unten sind scheinbar so verschüchtert, dass sie kaum den Mund aufkriegen«, antwortete Caius, als er ausgekaut und geschluckt hatte.
    »Seitdem Merula da ist, gab es allerdings nicht viel Post, wie du aus meinen Berichten entnehmen kannst«, fügte er hinzu. Allzu viel Praxiserfahrung hatte der Iunier dadurch leider noch nicht sammeln können.

  • Oh da hatte der kantige Typ also auch schon wo anders eine Ecke erwischt. Doch Avarus vermied es weiter darauf einzugehen. Vorallem weil es dieser Bruder von Decima Seiana pflegte am Rockzipfel seiner Frau Lucilla zu hängen.


    "Du sagst ja selbst, das du eine Aufwertung deiner Vita nicht benötigst, um in der kaiserlichen Kanzlei unter zu kommen. Die meisten Beamten dort bleiben eine ganze Weile. Ein Empfehlungsschreiben vom Cursus Publicus wird also bei deiner Abberufung als Procurator a memoria nurnoch wenig Wert haben. Vielmehr wirst du wahrscheinlich in der Lage sein dein Arrangement in der Kanzlei nützlicher zu nutzen."


    Die Worte zu Merula waren hingegen recht spärlich. Avarus harkte nach...


    "Wie steht es um seine Befähigung neben dem allgemeinen Postversand die Administration zu leiten. Also das ganze Drumherum sozusagen in Schuss zu halten?"

  • Caius runzelte flüchtig die Stirn.
    »Ich bin derzeit noch nicht ganz so informiert, was meinen Aufgabenbereich dann betrifft, aber ich könnte mir vorstellen, dass andere Kompetenzen vonnöten sind als beim CP«, sagte er vorsichtig. Empfehlungsschreiben und qualifizierende Zeugnisse konnte man schließlich nicht genug haben.
    »Vermutlich würde es mir beim Wiedereintritt in den CP nützlich sein, sofern du dann nicht mehr Legat sein solltest, was ich im Interesse des Postwesens nicht hoffen will«, fügte er hinzu.


    »Ich kann dir nur von den Aufgaben berichten, die er ausgeführt hat, als ich noch PV war. Die Listen habe ich geführt, ebenso die Abrechnungen gemacht, auch wenn ich mir Mühe gegeben habe, ihm die Buchführung näher zu bringen. Auf mich hat er einen anständigen und lernwilligen Eindruck gemacht, deswegen glaube ich, dass er sich da hineinfuxen würde, wenn er muss«, erklärte Caius in Bezug auf Merula. Er nahm sich noch ein Häppchen.

  • "Oh der Grundgedanke römischer Verwaltung wird sicherlich auch in den Archiven des Reiches ganz ähnlich sein, wie in unseren Mansiones. Du wirst vielleicht nichtmehr den halben Tag damit verbringen darüber nachzudenken, wie dein Einzugsbereich auch im nächsten halben Jahr dafür Sorge trägt, das die Stationen mit all ihren Bediensteten und Pferden über den Winter zu bringen sind, wo es Futterreserven gibt und wo Nachholbedarf. In dieser Sache wirst du dich täglich an den gedeckten Tisch setzen können. Was die Verwaltung von Papier anbelangt, ist es sicherlich sehr ähnlich. Selbst das Wörtchen Renovierung wirst du ab und an noch als Magister hören. Wohl dann in einem anderen Maße."


    Pergamente hielten sich ohne bestimmte Behandlung nicht ewig. Man nannte das aber wohl nicht Renovierung sondern Konservierung. Für den kleinen Spaß hatte dieses Wortspiel aber gereicht.


    "Nun gut, wenn du mich so bettelst, will ich deinem Wunsch entsprechen und dir ein paar Zeilen des Lobes zukommen lassen."


    Er konnte es später zum Haus der Aelier schicken. Zumindest nahm Avarus ganz stark an, das Archias die Füße unter den Tisch des Consuls Quarto steckte.


    "Und auch deine Einschätzung in Bezug auf Merula werde ich berücksichtigen."


    Was Caius Aelius Archias jedoch nicht wußte. Der Legatus hatte vor einigen Tagen mit dem PP ein Gespräch geführt, das einiges verändern sollte und die Messlatte anhob. Kam es zur Umsetzung würde Merula sich noch etwas strecken müssen.

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