Casa Germanica - Bäder

  • Er gebot ihr inne zu halten und drehte sich lächelnd zu ihr um. "Ja, befriedigen." Einen Moment sah er ihr in die Augen und legte dabei kurz den Kopf schief. Dann aber grinste er einmal frech und während seine Hände ein ganz eigenes Leben zu entwickeln schienen und auf Erkundungstour gingen, beugte sich sein Kopf vor und seine Lippen begangen eine andere Art des Lebens entwickeln, dabei aber nicht unbedingt weniger erkundend. "Diese Art," meinte er irgendwann zwischendrin.

  • 8o
    So oder so ähnlich schaute Saldir Sollianus an.
    Also doch...na sowas. Wer konnte das auch ahnen?
    "Ähm.", erwiderte sie und es schien, als wäre dies bereits alles, was sie zu sagen hatte.
    Instinktiv hielt sie erst einmal still und wartete ab, was er nun weiter wollte...oder wie er es weiter wollte?

  • Eigentlich war er am Anfang immer ganz genügsam und bemühte sich die Frau in die richtige Stimmung zu bringen. Denn dadurch wurde er dann auch in die entsprechende Stimmung gebracht und so strichen seine Hände über ihren Körper und erkundeten ihn sanft und doch unablässlich. Auch Regionen, die so nicht unbedingt fremde Hände zu spüren bekamen. Und auch die Lippen waren aktiv an Erkundungen und Einbeziehungen involviert.

  • Dem Römer war es gegeben sich in vielen verschiedenen Bademöglichkeiten zu sulen. Avarus bevorzugte in seinem Haus vorallem das Warmbadbecken. Man konnte ihn einen Warmbader nennen. Natürlich wußte das keiner, denn die Zunge eines quasselnden Sklaven wäre schneller abgeschnitten, als jener Gerüchte in die Welt setzen könnte.


    Mit einem guten Rabensterz in der Hand lähmelte er also im Becken, daß mit feinen ätherischen Ölen durchsetzt war. Die letzten Tage hatte ihn eine schwere Erkältung zu schaffen gemacht und der Medikus in der Via Strata Figuli hatte seinem Sklaven Hermes eine Ampulle mit diesem Badezusatz verkauft.


    Seine Lider senkten sich merklich, denn zum Einen fühlte sich das heiße Wasser kopferschwerend an und zum Anderen erfüllte der vorzügliche Tropfen Wein den Rest. Doch lange konnte er nicht so dösen, denn die Türe wurde geöffnet und ein kurzer Windhauch erfüllte den Raum.


    Avarus schlug die Augen auf und blickte in das Gesicht von Hermes. Jener kam mit freudigen Augen auf ihn zu und reichte dem Senator wortlos einen Brief.


    Auch er blieb es und nahm das Schreiben entgegen. Mit einem Nicken verständigte er den Sklaven, das er ihn nicht weiter benötigte. Germanicus Avarus gab sich weiterhin dem Dösen hin.

  • Die letzten Tage hatte Avarus das Bad mehr besucht als üblich. Jeden Tag ein Vollbad zu nehmen, entsprach nicht seinem Sein, doch zuerst die Erkältung, dann eine Mattheit und nun die pure Lust.


    Leider war Lucilla nicht in Rom, so fehlte ihm die Begleitung in eine jener schicken Tavernen in Rom. Das Lupanar um die Ecke war auch vor kurzen erst durch einen Aedilen besucht und geschlossen worden. Was blieb da anderes, als ein leckeres Mahl zu Hause, ein mit Blüten garnierten Warmwasserbad und eine jener Dirnen, die sich für ein paar Sesterzen dazu bewilligen ließ, alte Senatorenknochen zu salben.


    Doch vorher gab es auch für sie ein Bad... :]

  • Nach dem Essen dürstete es Sedulus nach einem wohltuenden Bad. So marschierte er mit ein Sklavin auch gleich dort hin. Er hatte lieber Frauen als Männer um sich, sie konnten einfach besser massieren und waren sanfter... :]


    Er ließ es sich richtig gut gehen. Es war irgendwie das erste mal wo so richtig entspannen konnte außer bei Paulina. Wie es ihr und der kleinen Sabrina wohl gehen würde? Wenn er wieder nach Mogontiacum zurückkehren würde, war seine Tochter schon wieder ein Stück gewachsen und er war wieder nicht in ihrer Nähe... So seufze er nur und tauchte in das warme Wasser ab...

  • Kerzen und Öllampen verwandelten den düsteren Raum zu dieser Jahres und Tageszeit in ein romantisches Märchen. Völlig erschöpft vom Heimritt war dem Senator nurnoch nach Wein und einem heißem Bad zu Mute. Er ließ sich wortlos entkleiden und beobachtete dabei nur Philomelus beim Einstreuen der Lavendelblüten ins Wasser. "Ruhig ein paar Knospen mehr..." Avarus nickte bestimmend dazu und nahm die Treppe hinunter in die 'Fluten'. Er gluckste beim Eintauchen. Herrlich warm war es und die Entspannung würde bald folgen. "Schick einen Sklaven und lass mir den besten Roten des Jahrgangs.... hm... achthundertdreiundvierzig bringen." Es sollte völlig egal sein. So matt und kaputt wie der Senator schien, würde seine Zunge rau und pelzig nichtmal Cauciner vom Trifoliner unterscheiden können.


    Er lehnte sich zurück, paddelte mit den Händen und versorgte somit die Brust mit überschwappenden Wasser. Ließ er sich im Becken treiben, dann war es so. Stand er mit beiden Beinen auf dem Boden, schaute der Kopf geradenoch heraus. Ein fast überschwenglicher Luxus so ein Becken. Der Senator hatte drei davon. Zudem noch viele Kleinere und eins worauf er besonders freudig schaute, es war für die Kinder. Doch nicht hier sondern zwei Türen weiter. Er wollte jetzt vorallem eins genießen, das Bad.

  • Leise vor sich hin summend tapste Calvena barfüßig die Treppen hinunter in den Keller. Das Haar fiel ihr offen und in dunklen Kaskaden über die Schultern und sie trug nur eine ganz schlichte Tunika. Mehr brauchte sie nicht um das Bad, oder vielmehr die hauseigenen, luxuriös ausgestatteten Thermen für sich zu beanspruchen. Draußen war der Winter nun fast in Rom angekommen, es regnete eisige Tropfen und kalter Wind heulte durch die Straßen. Noch waren Sedulus und Avarus nicht zu Haus, vermutlich nahmen sie an einer Senatssitzung teil. Also konnte sie ein entspanntes Bad mit Massage gönnen. Elissa hatte schon alle vorbereitet und als sie die Tür öffnete, kam ihr feucht warme Luft entgegen und der Duft nach Rosenblüten und Lavendel. Mit einem leisen klicken schloss sie dir Tür hinter sich. Achtlos ließ sie ihre Kleider auf den Boden fallen und wickelte sich in ein weiches Handtuch. Erst einmal setzte sie sich nur an den Beckenrand und ließ die Beine im warmen Wasser baumeln.
    „Du bist unbezahlbar, Elissa!“ lächelte sie über die Schulter. Sie teilte ihr Haar in drei Strähnen, flocht es sich und steckte dann Zopf zu einem Knoten im Nacken. Elissa erleichterte nicht nur ihr das Leben, sondern war auch eine Freundin, der sie sich bedenklos anvertrauen konnte. Sie war immer da.


    „Lässt dich eigentlich Laevina in Ruhe?“ fragte sie ihre Leibsklavin. „Sie ist immer noch ziemlich wütend auf dich, weil du dich ihr in den Weg gestellt hast!“ wieder seufzte sie und schüttelte bedauernd den Kopf. „Sag mir bitte Bescheid, wenn sie dir das Leben schwer macht. Ich werd mir dann etwas einfallen lassen, damit sie dich in Ruhe lässt. Deine Loyalität muss nicht bestraft werden!“ meinte sie. Calvena fing eine der auf dem Wasser schwimmenden Rosenbläter und betrachtete diese nachdenklich.


    "Ich vermisse ihn...", sagte sie leise. Elissa wusste wer mit Ihn gemeint war, Valerian.

  • Elissa ging gleichsam gerne mit Calvena baden. Sie hatte diese Römische Site nur zu gern angenommen so etwas hatte es bei ihr zu hause nicht gegeben. Auch wenn sie beim Baden hier noch gewisse Aufgaben zu erfüllen hatte kam sie doch so selbst auch immer ins warme Wasser. Es war draußen schon langsam kühl geworden die Römer hielten das schon für Kalt aber sie wusste was Kalter Galischerwinter war so wie es in Rom im Winter war, war es als sie noch ein Kind und noch keine Sklavin war oft den ganzen Sommer.


    Bei dem Satz das sie unbezahlbar musste ein wenig grinsen. ”Das hoffe ich doch! Nicht das do mich verkaufst wenn du Verheirate bist. Auch wenn sie es vor Calvena nie zu geben würde jagte ihr der Gedanke das sie, sie jeder Zeit verkaufen konnte enorme Angst ein.


    Der Hausdrachen nein die lies sie weitest gehend in ruhe zumindest kam es Elissa nicht so vor als wenn sie, sie mehr drangsalierte als die anderen Haussklaven. Sie empfand es als wenn sie alle gleich schlecht behandelte mit ein wenig Wehmut dachte sie an den armen Tropf der sie versehentlich bei dem Fest ins Wasser geschupst hatte. Er war noch Stunden Später als sie ihn aus der Culina und dann aus der Casa geschleust hatte völlig verstört.


    Sie saßen am Rand und Calvena sah vertäumt auf die Rosenblätter dann grinste sie als sie sagte das sie ihn vermiste. *”Tha fhios agem. Hu gràdh agad air. Tha mi toilichte, tha uam thu bhi sona.” Rutschte es ihr in Gedanken heraus das warme Bad die schwimmenden Blüten hatte sie einen Moment vergessen lasen wo sie war. Erschrocken hielt sie sich die Hand vor dem Mund keiner hier im Haus verstand diese Sprache und sie hatte sie hier auch noch nie benutzt. Nur selten wenn sie mit Keltischen Händlern sprach.




    Sim-Off:

    *Ich weis. Du liebst ihn. Es freut mich, ich möchte, daß du glücklich bist.

  • Calvena würde nicht auf den Gedanken kommen, Elissa zu verkaufen. Sie hatte ihre Leibsklavin gern und spielte eher mit den Gedanken sie frei zu lassen, als sie zu verkaufen. Für sie war Elissa eine Freundin, jemand dem sie vertraute und von dem sie auch wusste, dass sie sie niemals verraten würde. Die leise Besorgnis klang in der Stimme der Keltin mit und sie horchte auf. Leicht drehte sie den Kopf und betrachtete diese nachdenklich. „Elissa, ich würde dich niemals verkaufen...“, versicherte sie ihr. „Keine Angst. Ich bin mir sicher das auch du im Hause der Quintilia willkommen bist.“ Calvena lächelte sie aufmunternd zu. „Außerdem könnte ich nicht ohne dich. Schließlich komme ich dort in einen unbekannten Haushalt und es tut gut eine Verbündete dann zu haben. Ich liebe ihn, aber du bist meine Freundin!“ Mit ernstem Blick sah sie Elissa an. Ihr war auch nur zu gut bewusst, das Valerian seine Verpflichtungen hatte und nicht immer für sie Zeit hatte. Elissa hingegen war einfach immer da, hatte ein offenes Ohr und auch einen gewissen Weitblick.
    Da Elissa nicht auf Laevina einging, beließ sie es erst einmal dabei. Dennoch konnte sie ihre Besorgnis nicht ganz verbergen. „Komm bitte zu mir, wenn Laevina dich quält. Versprich es mir!“ eindringlich sah sie der Keltin in die Augen. Schließlich löste sie das Handtuch von ihrem Körper und ließ sich in das warme Wasser gleiten. Sie seufzte wohlig auf und ließ sich bis auf die Schultern hinein sinken. Den Kopf legte sie auf den Beckenrand. Kurz räkelte sie sich wie eine Katze.


    Doch ruckte ihr Kopf recht schnell hoch, als sie Elissas Worte vernahm. Ihr fehlte ein wenig Übung in der keltischen Sprache, doch ging ihr der Sinn durchaus auf. Sie schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Danke“, sagte sie. „Das bedeutet mir sehr viel!“ fügte sie warm hinzu. „Du kannst nur sehr selten deine Muttersprache sprechen, oder? Was hältst du davon meine Kenntnisse etwas aufzufrischen. Es ist einige Jahre her, dass ich sie gelernt habe!“ Sie wollte vor allem Elissa etwas gutes tun. Ihr eine Freude machen.

  • Elissa hatte auch nur manchmal Angst davor, und wusste das Calvena das wahrscheinlich nicht tun würde aber es tat gut es von ihr zu hören das sie, sie nicht verkaufen würde. Aber das waren nun mal die Ängste einer Sklavin seit sie im Besitz von Calvena war fühlte sie sich in ihrer Gegenwart nicht eine Sklavin. Und sie tat etwas das sie vorher noch nie getan hatte sie sorgte sich aufrichtig um sie. Nicht weil es ihre Pflicht war sonder weil sie ihr auch nicht das Gefühl gab eine Sklavin zu sein sondern eine Freundin.


    Ja das mit der Casa Quintilia war so eine Sache hier hatte sie einen guten Stand die anderen Sklaven respektieren sie einige hatten sogar Angst die brauchte nur anfunkeln dann lief alles nach ihrem willen. Aber wenn sie in ein fremdes Haus kämen müßte sie sich den Respekt wieder erst verdienen. Für Calvena war das alles ganz einfach sie war eine Domina aber sie war eine neue Sklavin im Haus das war mit unter nicht einfach. Na aber man würde sehen wie es wird dachte sie sich dann um sich zu beruhigen. Aber was Laevina an ging es war ihr nicht recht auf Calvena´s Schütztenhilfe an gewiesen zu sein aber um auch Calvena in diesem punkt zu beruhigen stimmte sie schließlich zu. “Ich versprechen es dir wenn sie mich mehr als die anderen piesackt werde ich zu dir kommen.” Mehr konnte sie sich nicht ab gewinnen auch wenn sie eine Sklavin war sie war eine Stolze Frau.


    Begeistert sah sie zu Calvena im Becken sie hatte nicht gewusst das Calvena Gälisch verstand. Ihre Augen funkelten vor Freude als sie ihr anbot mit ihr Gälisch zu sprechen. Mit einem Schups war sie ins Wasser gerutscht. ”Das würdest du für mich tun? Ich hab in diesem Haus noch nie diese Sprachen benutz es war eben eine versehen.” Etwas ertappt fühlte sie sich schon was sie zu der Händlerin damals in dem Geschäft gesagt hatte als sie das Kleid gekaufte hatte und sie den Preis runter gehandelt hatte war ihr nun etwas peinlich. Aber sie hoffte das sie das schnelle Geplapper nicht verstanden hatte immer hin hatte sie grade sehr langsam gesprochen und damals in dem Geschäft waren ihr die Beschimpfungen schnell von der Zuge gegangen. Die Freude über das Angebot überwog aber alles andere und so fragte sie schnell. ”*Dé an aithne dhut?” Aber sie versuchte gleich auf eine Saubere Ausprache zu achten um nicht in Dialekt zu verfallen das würde es ungemein schwerer machen.



    Sim-Off:

    *Was kennst du ?[wörtl. Was ist Kenntnis bei dir?]

  • Sie hatte die richtigen Worte gefunden um Elissas Ängste zu zerstreuen. Zumal sie jedes Wort ehrlich gemeint hatte. Die Keltin würde eine Verbündete und Freundin sein und das wollte sie nicht missen. Sicher sie konnte sich bei Problemen auch an Valerian wenden, aber es war doch etwas anderes, wenn man mit einer anderen Frau die Köpfe zusammen stecken konnte. „Valerian will mir bei einer Cena seine Familie vorstellen“, berichtete sie. „Ich kann dich ja mitnehmen, damit du auch einen ersten Eindruck gewinnen kannst!“ schlug sie. Calvena drehte sich im warmen Wasser um, legte die Arme auf den Beckenrand und darauf ihren Kopf ab. Nachdenklich sah sie Elissa an. „Ich bin mir sicher dass du einen anderen Einblick hast, als ich“, meinte sie verschwörerisch und kicherte kurz. „Seinen Vetter habe ich schon kennen gelernt. Bei den Ludi Romani“, meinte sie nachdenklich. Elissa war an diesem Tag nicht dabei gewesen, aber nachdem sie erfahren hatte, was sich alles an diesem Tag ereignet hatte, war sie völlig aufgelöst und auch erleichtert gewesen. Zum einen weil die Sklavin nicht fassen konnte, dass ein wilder Bär sich in Rom herum trieb und auf der anderen Seite, weil ihr nichts passiert war. Dank dem mutigen Einsatz der Männer.


    Zufrieden nickte sie, als Elissa ihr dann versicherte, dass sie ihr Bescheid geben würde, wenn Laevina sie drangsalierte. Mit einem kurzen Nicken ließ sie das Thema dann erst einmal fallen.


    Die Begeisterung und den Eifer, welchen Elissa nun zeigte, ließ sie Lächeln. „Natürlich. Außerdem haben wir Beide etwas davon!“ schmunzelte sie und machte dann eine einladende Geste ins Wasser.
    "*S urrainn dhomh òran", antwortete sie ihr dann und grinste verlegen. Ihr fehlte wirklich die Übung und sie hatte einen Moment überlegen müssen, was sie nun sagen wollte.


    Sim-Off:

    *Ich kann einige Lieder

  • Elissa freute sich mehr als nur in sich hinein sie strahlte jetzt wie schon langen nicht mehr. Seit die Junge Germanica in ihr Leben getreten war hatte sich ihr Leben deutlich verändert. Sie war in den Jahren hier nie so Glücklich gewesen und jetzt bot ihr eine (Römerin) an Gälisch zu sprechen. Wie auch immer sie es mit singen geschafft hatte ihre Sprache zu lernen?

  • Laevina hatte Kopfschmerzen. Nicht das leichte Ziehen, das sie ab und zu mal befiel, sondern ein ausgesprochen hartnäckiges und unangenehmes Pochen, von dem sie nun bereits den halben Tag heimgesucht wurde.
    Was auch immer man der alten Germanica unterstellen konnte, wehleidig war sie in ihrem ganzen Leben noch nicht gewesen und so hatte sie kurzentschlossen einige Maßnahmen zur Verbesserung ihres Zustands eingeleitet. Aber trotz des ausgedehnten Spaziergangs an der frischen Luft und ein paar Becher Wasser, saß der Schmerz noch immer wie ein lästiger Parasit in ihrem Kopf und piesackte sie.


    Laevina wollte bereits resignieren und sich in ihr Bett zurückziehen, als ihr einfiel, dass in früheren Zeiten manchmal ein heißes Bad in solchen Fällen geholfen hatte. Kurzentschlossen befahl sie ihrer treuen Quadrata, alle notwendigen Utensilien für ein ausgedehntes Warmwasserbad sowie einer langen und intensiven Massage zusammenzupacken, und dann stiegen die beiden betagten Frauen gemeinsam die Stufen zum hauseigenen Balneum hinab.


    [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/Marple.jpg]
    __________
    Quadrata, serva


    Eigentlich war Laevina davon ausgegangen, das Bad für sich allein zu haben, doch dann entdeckte sie zu ihrer nicht gerade großen Freude beim Eintreten ins Balneum, dass es sich bereits ihre Großnichte Calvena im Becken bequem gemacht hatte. Zu allem Überfluss war das Mädchen auch noch in Begleitung ihrer Sklavin Elissa, die zur Zeit nicht gerade ganz oben auf Laevinas Beliebtheitsliste stand.
    Die Augenbraue der alten Germanica stieg automatisch missbilligend in die Höhe, doch selbst diese kleine Bewegung löste einen derart scharfen neuen Schmerz aus, dass sie ihre Gesichtszüge gleich wieder entspannte.
    Unter normalen Umständen hätte Laevina nun entweder ihr Bad verschoben oder noch wahrscheinlicher, alles daran gesetzt, die übrigen Besucher des Balneums zu vegraulen, aber leider fehlte ihr heute für beides die notwendige Energie. Daher machte sie Quadrata ein Zeichen, noch einen Moment mit den Vorbereitungen zu warten und wandte sich dann mit bemüht neutraler Stimme an Calvena.


    "Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich zu dir ins Becken komme? Ich hatte nicht damit gerechnet, hier unten jemanden anzutreffen, aber es ist ja offensichtlich genug Platz für uns beide da." Elissas Anwesenheit ignorierte Laevina selbstverständlich, die gehörte als Sklavin ja schließlich zur Einrichtung des Hauses, genauso wie die Vasen, Statuen oder Sessel.

  • Elissa war zu ihr ins Wasser gekommen und genoss nun das ebenso das warme Wasser wie sie. Besonders an solch einem grauen und ungemütlichen Tag war ein herrliches Bad das Beste was man machen konnte. Während sich die Keltin noch fragte, wie es ihr gelungen war, die Sprache dieses wilden Volkes zu lernen, öffnete sich die Tür und sie zuckte leicht zusammen. Für einen Moment dachte sie, dass Avarus oder Sedulus herunter gekommen war, doch es war jemand anderes: Laevina. Der Hausdrachen. Sie unterdrückte ein gereiztes Seufzen, denn für sie war die alte Germanica immer noch wie ein rotes Tuch. Wahrscheinlich wollte diese sie jetzt aus dem Bad graulen. Aber sie nahm sich fest vor, sich nicht vertreiben zu lassen. Leicht richtete sie sich auf und erwiderte den Blick der entfernten Verwandten mit festem Blick.


    Zu ihrer Überraschung schien Laevina es nicht auf Streit abgesehen zu haben, sondern fragte stattdessen doch in einem recht freundlichen Ton, ob sie dazu kommen dürfe. Kurz spielte sie mit dem Gedanken Laevina raus zu ekeln, aber es war wohl besser für den häuslichen Frieden, wenn sie guten Willen zeigte. Nach einem kurzen Zögern machte sie dann doch eine einladende Geste.
    „Lass dich nicht aufhalten“, sagte sie im ruhigen Ton, betont höflich. Sie selbst ließ sich wieder ein wenig tiefer ins Wasser sinken. „Das Bad ist groß genug für uns Beide“, stimmte sie ihr zu. Eine Strähne löste sich aus ihrem Zopf, welche sie dann hinters Ohr schob.


    Kurz überlegte sie, ob sie ein Gespräch mit Laevina beginnen sollte, doch sie wusste nicht worüber. Sie hatten nur wenig gemeinsam und gingen sich ja eigentlich aus dem Weg.

  • Elissa sah die alte Dame rein kommen. Jetzt nicht mehr so unbewusst wie vorhin glitten ihr einige Worte über die Lippen wohl wissend das Calvena sie verstehen würde. Sie war sie sicher das Laevina sich niemals mit eine Anderen Sprache als Latein oder Griechisch beschäftigt hatte. „Thoir an aire!“ Sagte sie einfach um die Freundin zu warnen sie wusste das Laevina ihre Herrin nicht sonderlich mochte. Das sie sie selbst ignorierte hatte Elissa nicht anders erwarte sie sah Sklaven nur an um Aufträge zu erteilen. Aber sie war auch froh das die Frau sie nicht an sah, schließlich hatte sie seit dem Vorfall im Cubiculum von Calvena nicht grade einen guten stand bei ihr. Und Elissa hatte auch nicht denn Wunsch dieses Verhältnis in diese Richtung weiter aus zu bauen.


    Sim-Off:

    pass auf!

  • Mit einer gewissen Erleichterung nahm Laevina zu Kenntnis, dass Calvena an diesem Tag offenbar nicht direkt auf Konfrontationskurs gehen wollte. Ihr selbst konnte das in ihrem angeschlagenen Zustand nur recht sein, die heftigen Kopfschmerzen hatten die alte Dame wenn auch nur vorrübergehend, sogar um ihre normale Streitlust gebracht.
    Auf Calvenas Aufforderung nickte Laevina dieser nur kurz zu, ließ sich dann von Quadrata aus ihren Kleidern helfen und stieg dann zu den beiden jungen Frauen in das Warmwasserbecken. Eine besondere Schamhaftigkeit legte sie dabei nicht an den Tag, schließlich waren keine Männer anwesend, und die alte Germanica sah keinen sonstigen Grund, aus dem sie sich ihres fast sechzigjährigen Körpers schämen müsste.
    Natürlich trennten sie rund vierzig Jahre von ihrer jungen Verwandten, aber in dieser Zeit hatte sie immerhin drei Kinder geboren und ansonsten durchaus mit gewohnter eiserner Disziplin darauf geachtet, nicht wie zahlreiche andere Matronen auseinanderzugehen wie ein Hefeklos, was man ihr auch durchaus ansah.


    Im warmen Wasser angekommen, ließ Laevina sich auf einer der Stufen nieder und lehnte mit einem kleinen Seufzer den Kopf an den Beckenrand. Schon nach wenigen Augenblicken spürte sie, wie ihr Körper begann sich zu entspannen, mit etwas Glück würden vielleicht auch die Kopfschmerzen nach einer Weile verschwinden...


    Laevina gönnte sich eine Minute des Schweigens mit geschlossenen Augen, dann öffnete sie diese wieder und sah Calvena an. Ob es wohl irgendein Thema gab, über das sie mit dieser sprechen konnte, ohne dass sie einander gleich an den Hals gingen? Die alte Germanica überlegte einen Moment lang, dann hatte sie eine Idee.


    "Wie geht es eigentlich mit deiner Ausbildung zur Priesterin vorran?"

  • Leicht drehte sie den Kopf, als Elissa auf gälisch vor sich hin flüsterte und sie vor Laevina warnte. Das war nicht nötig gewesen, aber sie wusste die Geste zu schätzen und nickte unauffällig in ihre Richtung. Sie hatte verstanden und würde darauf aufpassen, was sie sagte und tat. Auch sie hatte ihren Kopf wieder auf den Beckenrand gebettet, ein Handtuch als Kissen zwischen ihrem Kopf und Fliesen, und die Augen geschlossen. Mit etwas Glück konnte sie dadurch die Anwesenheit der Großtante verdrängen und das Bad doch noch halbwegs ungestört genießen. Dennoch, die Stimmung hatte sich merklich geändert, aus der vertraulichen und recht fröhlichen Atmosphäre, war eine angespannte Situation geworden, denn die beiden Germanica fürchteten wohl, dass sie nicht lange friedlich miteinander auskommen würden.


    Erst als Laevina ein recht unverfängliches Thema anschnitt, öffnete Calvena ihre eisblauen Augen und erwiderten ruhig den Blick der älteren Frau.
    „Es geht gut voran!“ berichtete sie, sorgsam auf ihre Worte achtend. „Ich werde bald meine Prüfung zur Priesterin ablegen“, kurz zögerte sie, ehe sie hinzufügte: „Serrana wird ihre Ausbildung auch bald beenden!“ Sie konnte sich nicht so recht erklären, warum sie Laevina dies erzählte. Vermutlich, damit der alte Drachen doch irgendwie auf seine Enkelin stolz sein konnte. Ihre Freundin musste nicht darunter leiden, dass sich die beiden Germanica nicht ausstehen konnten. Außerdem hatte Serrana schon oft genug unter ihrer Großmutter gelitten, es wurde Zeit, dass Laevina sah, dass die Iunia sich alle Mühe gab und ein selbstständiges Leben nun führte. Nachdenkliches schweigen folgte auf ihre Worte und sie suchte nach einem weiteren Thema, über das sie gefahrlos reden konnten. Unbewusst biss sie sich kurz auf die Unterlippe, da ihr nichts einfallen wollte.


    „Es geht Serrana gut“, sagte sie dann sehr leise. Warum sie das gesagt hatte, wusste sie nicht, aber vermutlich würde es Laevina freuen. Sie hatte den Blick abgewendet und spielte stattdessen kurz mit einer ihrer dunklen Strähnen.

  • Elissa war heil froh das es `vorläufig´ keinen Ärger zu geben schien aber ihre Anspannung über die Anwesenheit von Laevina wollte nicht verfliegen. Calvena erzählte Laevina von ihrer Nichte, Elissa hatte noch nicht ganz verstanden warum die Frau ein so angespanntes Verhältnis zu ihrer Nichte hatte. Klar war das Calvena und Laevina nicht so nah verwandt waren da kam es auch in Gallien unter Verwandten zu reiberein. Aber zwischen Tante und Nichte hatte es in ihren Kindertagen nie Misstände gegeben. Ihre Tanten hatten wenn sie bei Festen mal da waren, sie und ihre Geschwister immer nur mit Freundlichen Worten überschüttet und immer alles durch gehen lassen, sehr zum Missfallen ihrer Mutter.


    Elissa war ein wenig unsicher wie sie sich verhalten sollte wenn sie mit Calvena alleine wehre würden sie gemeinsam das Bad genießen. Aber Elissa war auf der Hut vor Laevina sie wollte ihr nicht mehr als nötig Anlass geben sich auf sie zu Konzentrieren. Etwas unruhig bewegte sie sich im Wasser, es war heute merkwürdig wenn sie mit Laevina allein war machte ihr das nichts aus. Aber jetzt würde jedes Verhalten ihrerseits sofort auf Calvena zurück fallen und das wollte sie auf keinen Fall. Nicht das der noch vorgeworfen werden würde sie habe eine Faule Sklavin. Daß das nicht so war sollte selbst Laevina wissen aber Elissa wollt ihr nicht noch zusätzliche Munition gegen Calvena liefern.

  • Laevina nickte kurz, als Calvena ihr vom baldigen Ende ihrer Ausbildung erzählte, und ein aufmerksamer Beobachter konnte diese Geste durchaus als kleines Zeichen der Anerkennung werten. Allzu dumm konnte das Mädchen sich im Tempel nicht angestellt haben, sonst wäre sie sicherlich noch nicht soweit.


    "Das ist gut. Meiner Meinung nach springen ohnehin viel zu viele von diesen eingebildeten Patriziern im Cultus Deorum rum. Es wird wirklich dringend Zeit, dass mal frisches Blut da rein kommt. Und wenn es das Blut unserer Familie ist, umso besser..." sinnierte die alte Germanica und zuckte dann kurz zusammen, als ihr ein weiterer scharfer Schmerz durch den Kopf zog. Warum hörte das denn nicht endlich auf?


    Dass auch Serrana vermutlich bald Priesterin sein würde, erfüllte Laevina mit einem gewissen Stolz, aber noch war sie nicht bereit, dass irgendjemandem einzugestehen. Dafür saß der Ärger über den einmaligen Ungehorsam ihrer Enkelin immer noch zu tief, denn Laevina hasste nichts mehr, als die Kontrolle über irgendetwas zu verlieren, das ihr wichtig war.
    Calvenas nächste Bemerkung war so leise, dass die alte Dame Schwierigkeiten hatte sie überhaupt zu verstehen. Als der Sinn der Worte dann schließlich doch zu ihr durchdrang, war sie selbst über das Ausmaß der Erleichterung und auch Wehmut überrascht, die sie plötzlich überfielen. Da ihr zu diesem Thema ausnahmsweise mal keine passsende Antwort einfiel und sie sich höchst ungern ihren eigenen Gefühlen stellte, ließ Laevina nur ein unbestimmtes Brummen hören und machte sich erneut auf die Suche nach einem ablenkenden Thema.


    "Du da!" herrschte sie dann Elissa an, die wie es sich gehörte still bei ihrer Herrin saß. "Woher stammst du eigentlich ursprünglich?"

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